Mandir
Mandir (Sanskrit: मंदिर mandira m.), auch Kovil, Devalayam, Devasthanam, Kshetralayam, Jambalaya, Ko-ail, Aalayam, Deula etc. genannt, bedeutet Tempel. Ein Mandir repräsentiert im Hinduismus den Kosmos. Im Mandir berühren sich die Welt der Götter und die Welt der Menschen. In den Tempeln werden bestimmte Rituale wie Arati, Archane, Abisheka, Utsava, Rathotsava, Kumbhabhisheka und andere Kainkaryas zelebriert.
In den meisten Mandirs befinden sich Murtis, Götterstatuen, die von Hindus verehrt werden. Normalerweise ist der Mandir einer bestimmten Gottheit gewidmet beziehungsweise es gibt eine Hauptgottheit.
Viele Tempel liegen an ganz bestimmten geografischen Punkten wie zum Beispiel auf Bergspitzen, bei Wasserfällen und Höhlen, an Flüssen und so weiter. Denn in den Puranas wird erwähnt, dass die Götter immer in Wäldern an Flussnähe, bei Bergen oder an Quellen spielen.
Mandir Mandira मन्दिर mandira Aussprache
Hier kannst du hören, wie das Sanskritwort Mandir Mandira, मन्दिर, mandira ausgesprochen wird:
Sukadev über Mandir
Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Mandir
Mandir, auf Sanskrit Mandira, heißt Haus, Tempel. "Mandir" ist Hindi, "Mandira" ist Sanskrit. Mandir ist also zum einen ein Haus, Mandir ist aber auch ganz konkret das Haus Gottes. Wenn man heutzutage den Ausdruck „Mandir“ verwendet, dann ist damit ein Tempel gemeint. Im Sivananda Ashram Rishikesh gibt es den Mahasamadhi Mandir oder auch Samadhi Mandir genannt, das ist da, wo Swami Sivanandas Körper in einem Sarg liegt. Und da gibt es dann auch die Samadhi Hall, die daneben ist. Dann gibt es auch den Vishwanath Mandir und der Vishwanath Mandir, das ist der Tempel, in dem die zentrale Murti ein Shivalingam ist. Und dieser Shivalingam ist das Symbol für Shiva und er ist Vishwanath. Und daher, Vishwanath Mandir, der Vishwanath Tempel. Und so ähnlich gibt es in Rishikesh auch Bharata Mandir, also der Tempel für Bharata. In Tapovan, wo auch Lakshman Jhula ist, also die Brücke über den Ganges, gibt es auch einen Lakshmana Mandir. Mandir heißt also heutzutage "Tempel".
Mandir kann entweder ein eigenes Haus sein und normalerweise ist Mandir ein eigenes Haus. Manchmal gilt aber jetzt auch schon ein Schrein als Mandir, denn auch ein Schrein kann Gotteshaus sein. In diesem Sinne haben wir bei Yoga Vidya Bad Meinberg den Homa-Raum und der wird auch "Gayatri Mandir" oder auch Yajna Shala genannt, also da, wo die Hütte – Shala heißt auch Hütte – für Yajnas ist. Aber er wird auch "Gayatri Yajna Mandir" genannt, also "da, wo die Gayatri Yajnas" stattfinden. Oder wir haben auch ein Meditationshäuschen im Garten. Das ist dann der Mediations-Mandir. Mandir heißt "Haus Gottes" und "Tempel", kann aber auch ein "Haus für die Meditation" sein und damit Meditations-Mandir.
Mandire in der Sivananda-Tradition
Besonders bekannt ist der Vishwanath Mandir im Sivananda Ashram Rishikesh, eingeweiht am 31.12.1943. Um die Einweihung zu ermöglichen, wurde einige Wochen vorher der Akhandha Kirtan des Maha Mantra begonnen, der bis heute ununterbrochen weiter geht. Im Vishwanath Mandir finden täglich statt
- 6-7.15h Puja mit Abhisheka, Archana, Arati
- 6-7h Om Namah Shivaya Singen
- 9.30-10.15h Puja
- 5-6h Puja mit Rezitation der Lalita Sahasranama
(angegeben sind die Zeiten im Winter; im Sommer sind die Zeiten leicht unterschiedlich).
An Festtagen gibt es zusätzliche Programme. Havan bzw. Homa gibt es an jedem Montag, an Pradosha und anderen Tagen.
Mandir bei Yoga Vidya
Mahavidya Mandir
Der erste Mandir bei Yoga Vidya war der Mahavidya Mandir im Yoga Vidya Ashram Westerwald. Der Mahavidya Mandir wurde ca. 2000 errichtet. Es fanden dort täglich um 5h eine Mahavidya Homa statt, bei der das Mahavidya Mantra rezitiert wurde. Ein Mal im Jahr, zu Guru Purnima hin, gab es eine 108-Stunden-Yajna. Der Mahavidya Mandir musste ca. 2005 abgerissen werden, da er entgegen den Aussagen eines Architekten gegen die Bauordnung verstoßen hatte.
An der Stelle des Mahavidya Mandirs steht heute eine Wiese sowie Murtis von Krishna und Radha. Es ist ein besonderer Ort für individuelle Meditation.
Mandire bei Yoga Vidya Bad Meinberg
Homa-Raum
Der Homa-Raum bei Yoga Vidya Bad Meinberg hat Mandir-Charakter: Er ist ein Heiliger Raum, in dem täglich Rituale stattfinden:
- Gayatri Homa jeden Morgen um 5h
- Stotra-Singen jeden Abend um 19.25h
- Guru Puja jeden Donnerstag um 16.30h
Zu besonderen Feiertagen und Gelegenheiten finden weitere Pujas, Homas, Akhandha Kirtan, Yajnas statt. Auch spirituelle Hochzeitszeremonien, spirituellen Namensgebung (Nama Diksha), Mantra-Weihen (Mantra Diksha), Brahmacharya Weihen (Brahmacharya Diksha), Kindstaufen werden dort zelebriert. Fast jedes Jahr wird eine 108-stündige Yajna gefeiert, 2007 sogar eine 1008-Stunden-Yajna. Der Homa-Raum wird auch als Gayatri Yajna Shala bezeichnet.
Außerhalb der Rituale steht der Homa Raum für individuelle Meditationen zur Verfügung.
Krishna Tempelraum im Shivalaya Retreat-Zentrum
Der Tempel-Raum im Shivalaya Retreat Zentrum hat die Schwingung und Kraft eines Mandirs. Es finden dort statt tägliche Pujas und Rezitationen. Außerhalb der Rituale kann man im Tempel-Raum individuell meditieren.
Meditations-Mandir
In der Außenanlage von Yoga Vidya Bad Meinberg ist, etwas versteckt hinter Büschen, der Meditations-Mandir. Wer ihn findet, kann dort ganz in der Stille, fast wie im Dschungel, meditieren...
Siehe auch
Literatur
Weblinks
- Shivalaya Kloster und Retreatzentrum mit Tempelraum
- Yoga Vidya
- Divine Life Society - Sivananda Ashram
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- Sukadev Bretz