Diwali: Unterschied zwischen den Versionen

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Ramas Rückkehr nach Ayodhya symbolisiert die Rückkehr Gottes in unser Leben. Manchmal schicken Aspiranten Gott (scheinbar) aus ihrem Leben im Glauben, dass sie so das Leben mehr genießen können. Dies ist jedoch ein Trugschluss: Diejenige, die Ramas Verbannung veranlasst hatte, Kaikeyi, wurde todunglücklich, ihr eigener Sohn Bharata war sehr traurig. Wenn wir mal Gott in die Verbannung geschickt haben, braucht es intensive spirituelle Praktiken und Askese, um Gott wieder zu erfahren. Wenn Gott dann wieder erfahrbar wird, erfährt man große Freude und Erleuchtung. So steht Diwali für die Erfahrung von innerem Licht, [[Erleuchtung]], [[Samadhi]].
Ramas Rückkehr nach Ayodhya symbolisiert die Rückkehr Gottes in unser Leben. Manchmal schicken Aspiranten Gott (scheinbar) aus ihrem Leben im Glauben, dass sie so das Leben mehr genießen können. Dies ist jedoch ein Trugschluss: Diejenige, die Ramas Verbannung veranlasst hatte, Kaikeyi, wurde todunglücklich, ihr eigener Sohn Bharata war sehr traurig. Wenn wir mal Gott in die Verbannung geschickt haben, braucht es intensive spirituelle Praktiken und Askese, um Gott wieder zu erfahren. Wenn Gott dann wieder erfahrbar wird, erfährt man große Freude und Erleuchtung. So steht Diwali für die Erfahrung von innerem Licht, [[Erleuchtung]], [[Samadhi]].
Video-Vortrag: Rama - von Dr. Nalini Sahay
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* [http://www.yoga-vidya.de/Bilder/Galerien/Ramatext.html Mehr zur Geschichte von Rama]
* [http://www.yoga-vidya.de/Bilder/Galerien/Ramatext.html Mehr zur Geschichte von Rama]


=== Krishna besiegt Narakasura ===
=== Krishna besiegt Narakasura ===

Version vom 28. April 2012, 10:20 Uhr

Diwali, auch Deepavali bzw. Dipavali (Hindi: दीवाली, dīvālī; दीपावली dīpāvalī) genannt, bedeutet „Lichterkette” und ist das populärste indische Fest. Dieses Lichterfest fällt auf Amavasya, den Neumond des Monats Kartik. (Oktober/November).

In weiten Teilen Indiens ist Diwali der populärste Feiertag und in mancherlei Hinsicht mit unserem Weihnachtsfest vergleichbar. Oftmals wird es als ein drei- oder viertägiges Fest gefeiert. Es beginnt mit dem Dhan-Teras am 13. Tag nach Vollmond; am nächsten Tag folgt Narak Chaudas und am 15. Tag ist das eigentliche Diwali. Am tag darauf ist Sri Govardhana Puja.

Über den Ursprung des Festes gibt es verschiedene Legenden. Nach einer davon wird an Diwali die Hochzeit von Lakshmi (Göttin des Wohlstands, des Glücks und der Schönheit) und Vishnu (Erhalter der Schöpfung) gefeiert. In Bengalen ist es ein Fest von Kali („die Dunkle“; Göttin der Zeit). Gleichzeitig wird mit Diwali auch jenes gesegneten Tages gedacht, an dem Rama nach seinem Sieg über Ravana (Dämonenkönig) nach Ayodhya (Hauptstadt des Königreiches von Dasharatha, dem Vater Ramas) zurückkehrte. Es ist auch der Tag, an dem Krishna den Dämon Narakasura tötete.

Symbolisch: mit der Rückkehr von Rama, dem göttlichen Sohn und rechtmäßigen Nachfolger des Königs Dasharatha, in die von Vernichtung bedrohte Königstadt Ayodhya, feiern die Gläubigen an Diwali die Rückkehr des Bewusstseins der Liebe Gottes in die Herzen der Menschen; dies ist von ähnlicher Bedeutung wie die Geburt des Jesus-Kindes an Weihnachten im Christentum.

Diwali ist ein guter Anlaß für tiefere Meditation über das göttliche Licht, und für ein Lichtgebet für die ganze Menschheit. Man zündet traditionell Kerzen an.


Zeitpunkt von Diwali

Diwali findet statt an Amavasya, also an Neumond im Monat Kartik (Oktober/November). Da Neumond in verschiedenen Teilen der Welt und sogar in verschiedenen Teilen Indiens auf unterschiedliche Tage fallen kann, kann auch Diwali in Westindien, Europa und Amerika ein Tag später als in Ostindien gefeiert werden. Im weiteren Sinn besteht Diwali aus 5 Tagen Festlichkeiten, beginnend zwei Tage vor Neumond, abschließend zwei Tage nach Neumond:

  • Dhanwantari Triodasi bzw. Dhantrayodashi: Zwei Tage vor Diwali. Dhan bedeutet Reichtum, Dhanwantari ist mythologische Begründer des Ayurveda. An diesem Tag wird das Haus aufgeräumt, neue Kleidung und Kochutensilien gekauft, auch Schmuck und Wertgegenständen, vor allem aus Silber und Gold
  • Narak Chaturdasi, auch Kali Chaudas genannt, ein Tag vor Diwali: Das ist der Tag, an dem Krishna den Dämonen Narakasura beiegt haben soll. An diesem Tag stehen die Menschen sehr früh, insbesondere vor Sonnenaufgang, auf, nehmen ein Bad mit wohlriechenden Ölen. Man trägt neue Kleidung, zündet Öllämüchen an, besucht sich gegenseitig, beschenkt sich mit Süßigkeiten und anderen Geschenken, entzündet Knallfrösche und Feuerwer
  • Diwali selbst findet an Neumond statt. Dieser Tag wird auch Lakshmi Puja genannt. Lakshmi gilt als die Göttin des Glücks, der Fülle, der Liebe, des Wohlstands. Die Lichter gelten als Einladung für Lakshmi. Geschäftsleute und Ladenbesitzer reinigen, streichen und schmücken ihre Geschäfte und legen neue Geschäftsbücher an. Sie bitten Lakshmi um Erfolg für das kommende Jahr
  • Govardhana Puja ist am Tag nach Diwali. Es feiert Krishna, der den Berg Govardhana schützend gehoben hat, um die Menschen seines Hirtenstammes vor einem Unwetter zu schützen
  • Bhau Beej bzw. Bhaiduj, Bhayitika ist zwei Tage nach Diwali. Dieser Tag ist der Bruder-Schwester-Tag. Die Geschwister segnen sich gegenseitig mit Licht und versprechen, sich gegenseitig zu beschützen

Indische Bräuche an Diwali

Diwali ist in Indien das populärste Fest. Es verbindet manches, was in Europa mit Weihnachten, Silvester und auch Allerseelen verbunden wird. Diwali wird nicht nur im Hinduismus gefeiert, sondern auch im Jainismus und Sikhismus. So ist es ein religionsübergreifendes Fest - in das allerdings Muslims und Christen sich nur teilweise einbeziehen. Diwali ist ein Fest großer Freude, das mit allem gefeiert wird, was Fröhlichkeit ausdrückt. Diwali ist mehr ein Familienfest und wird daher in den Ashrams nicht so intensiv gefeiert wie z.B. Shivaratri, Krishna Jayanthi, Navaratri etc.

  • Lichterketten: Zentrales Element sind die Lichter. Ursprünglich waren es kleine Öllampen, welche in Reihen an Fenstern und Eingängen gestellt wurden, daher der Ausdruck "Diwali" bzw. "Dipavali", Lichterkette bzw. Weg des Lichtes. Heute sind es zunehmend elektrische Lichterketten, die im ganzen Land Wohnhäuser, Geschäfte, Straßen, Dächer, Bäume beleuchten. Nach einer Deutung zeigen die Lichter den Pitris (Seelen der verstorbenen Vorfahren) den Weg in die Seligkeit. Sie symbolisieren so die Überwindung des Todes.
  • Feuerwerkskörper: Heutzutage sind es oft Feuerwerkskörper, Raketen und Knallfrösche, welche Diwali am sichtbarsten (und hörbarsten) machen. Sie symbolisieren das Vertreiben der Dämonen, des Negativen - und die schlagartige Erleuchtung, die nach langer Anstrengung auf dem spirituellen Weg kommen kann
  • Familienfeiern: An Diwali kommen alle Familienmitglieder zusammen. Diwali ist ein Familienfest
  • Geschenke: An Diwali werden Geschenke überreicht
  • Totengedenken: An Diwali wird der Toten gedacht, Rituale für sie ausgeführt
  • Diwali Grußkarten: Inder verschicken an Diwali an alle Familienmitglieder, Freunde, Bekannte, Geschäftsfreunde, die sie an Diwali nicht persönlich sehen können. Obgleich Diwali die unterschiedlichsten Hintergründe hat, sind auf den meisten Diwali Karten Lakshmi und Ganesha abgebildet, weil sie als besonders glücksverheißend gelten
  • Reinigen, Schmücken: Diwali steht für Neubeginn. So steht vor Diwali ein gründlicher Hausputz auf dem Programm, das Haus wird feierlich geschmückt, neue Kleidung und Einrichtung gekauft.


Legenden um Diwali

Rückkehr Ramas nach Ayodhya

In Nordindien wird an Diwali besonders die Rückkehr Ramas nach Ayodhya gefeiert. Auch in der Sivananda/Yoga Vidya Tradition wird die Ramayana nacherzählt, Rama Puja zelebriert.

Rama, Inkarnation von Vishnu, Sohn des Königs Dasharata, war infolge einer Intrige seiner Stiefmutter Kaikeyi für 14 Tage in die Verbannung geschickt worden. Seine Anhänger um seinen Bruder Bharata gelobten, während der 14 Jahre keine Lichter anzuzünden und ein asketisches Leben zu führen. Wenn Rama nach 14 Jahren nicht zurückkehren würde, gelobten sie, sich selbst in Flammen zu verbrennen. Als Rama nach 14 Jahren nicht zurückgekehrt war, entzündeten die Bewohner von Ayodhya große Scheiterhaufen. Kurz bevor die Menschen sich in die Flammen stürzten kamen Rama und Sita auf einem Vimana (Wagen, Flugzeug) angeflogen. Die Menschen interpretierten jetzt die Flammen als Freudenfeuer, feierten, zelebrierten und tanzten die ganze Nacht.

Ramas Rückkehr nach Ayodhya symbolisiert die Rückkehr Gottes in unser Leben. Manchmal schicken Aspiranten Gott (scheinbar) aus ihrem Leben im Glauben, dass sie so das Leben mehr genießen können. Dies ist jedoch ein Trugschluss: Diejenige, die Ramas Verbannung veranlasst hatte, Kaikeyi, wurde todunglücklich, ihr eigener Sohn Bharata war sehr traurig. Wenn wir mal Gott in die Verbannung geschickt haben, braucht es intensive spirituelle Praktiken und Askese, um Gott wieder zu erfahren. Wenn Gott dann wieder erfahrbar wird, erfährt man große Freude und Erleuchtung. So steht Diwali für die Erfahrung von innerem Licht, Erleuchtung, Samadhi.

Video-Vortrag: Rama - von Dr. Nalini Sahay

Krishna besiegt Narakasura

An Diwali wird auch der Sieg der Gottinkarnation Krishnas über Narakasura gefeiert. Narakasura bedeutet wörtlich „Strom, der zur Hölle fließt“ und steht für die Charakterzüge des Menschen, welche die Höherentwicklung behindern. Narakasura war der Sohn der Erdgöttin Bhumi Devi und Vishnus, in anderer Tradition der Sohn von Hiranyaksha. Narakasura war zunächst tugendhaft und regierte ein Königreich Pragjyotisha. Dann verband er sich mit dem Asura Banasura, wurde machtgierig und eroberte die Erde und den Himmel. Er entführte 16100 Frauen und hielt sie als Haremsdamen in Gefangenschaft. Krishnas Frau Satyabhama hatte Mitgefühl mit den gefangenen Frauen und bat Krishna um Hilfe für sie. Krishna kämpfte gegen Narakasura. Mit der Hilfe von Satyabhama und Garuda besiegte er Narakasura mitsamt seinem General Mura. So bekam Krishna den Beinamen Murari. Tödlich verwundet bat Narakasura darum, dass sein Todestag gefeiert werden würde - so wird am Tag vor den Hauptfestlichkeiten von Diwali der Sieg von Krishna über Narakasura gefeiert.

Weblinks

Literatur