Absoluter Lokativ: Unterschied zwischen den Versionen

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== Verwendung ==
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Der ''Absolute Lokativ'' dient dazu, die Begleitumstände, Voraussetzung oder Bedingung einer Handlung ([[Kriya]]) auszudrücken. Er wird in der deutschen Übersetzung oft mit einem Nebensatz wiedergegeben, der mit "wenn", "als", "solange" usw. eingeleitet wird.
Der ''Absolute Lokativ'' dient dazu, die Begleitumstände, Voraussetzung oder Bedingung einer Handlung ([[Kriya]]) auszudrücken. Er entspricht in etwa dem ''ablativus absolutus'' im Lateinischen und wird in der deutschen Übersetzung oft mit einem Nebensatz wiedergegeben, der mit "wenn", "als", "solange" usw. eingeleitet wird.




== Bildung ==
== Bildung ==


Der ''Absolute Lokativ'' besteht meist aus zwei Wörtern im Lokativ ([[Saptami]]), wobei das eine ein Substantiv ([[Naman]]) oder [[Sanskrit Pronomen|Pronomen]] ist, das andere ein [[Partizip]] ([[Partizip Präteritum Passiv]] bzw. [[Partizip Präsens]]) oder ein [[Sanskrit Adjektiv‏‎|Adjektiv]] sein kann.  
Der ''Absolute Lokativ'' besteht meist aus zwei Wörtern im Lokativ ([[Saptami]]), wobei das eine in der Regel ein Substantiv ([[Naman]]) oder [[Sanskrit Pronomen|Pronomen]] ist, das andere ein [[Partizip]] ([[Partizip Präteritum Passiv]] bzw. [[Partizip Präsens]]) oder ein [[Sanskrit Adjektiv‏‎|Adjektiv]] sein kann.  




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:Solange die feinstofflichen Energiekanäle ([[Nadi]]) noch mit Verunreinigungen ([[Mala]]) angefüllt sind ([[Akula]]), geht der Atem bzw. [[Prana]] ([[Maruta]] "Wind") gewiss nicht durch den mittleren Kanal (d.h. [[Sushumna]]).
:Solange die feinstofflichen Energiekanäle ([[Nadi]]) noch mit Verunreinigungen ([[Mala]]) angefüllt ([[Akula]]) sind, geht der Atem bzw. [https://www.yoga-vidya.de/prana/ Prana] ([[Maruta]] "Wind") gewiss nicht durch den mittleren Kanal (d.h. [[Sushumna]]).
:Wie sollte so der Zustand jenseits des Geistes ([[Unmani]]-[[Bhava]]) möglich sein, und wie sollte so das Erreichen ([[Siddhi]]) des Zweckes ([[Karya]] von [[Yoga]]) möglich sein?
:Wie sollte so der Zustand jenseits des Geistes ([[Unmani]]-[[Bhava]]) möglich sein, und wie sollte so das Erreichen ([[Siddhi]]) des Zweckes (von [[Yoga]], [[Karya]]) möglich sein?




==Weblink==
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*[http://schriften.yoga-vidya.de/hatha-yoga-pradipika/tag/sanskrit-text-romische-schrift,deutsche-ubersetzung/page/8/ Hatha Yoga Pradipika]
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==Siehe auch==   
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*[[Sanskrit Verbalwurzel‏‎]]
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*[[Sanskrit Sprache‏‎]]
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*[[Sanskrit Kurs Lektion 4]]
*[[Sanskrit Kurs Lektion 26]]
*[[Sanskrit Kurs Lektion 27]]
*[[Sanskrit Kurs Lektion 32]]
*[[Sanskrit Kurs Lektion 37]] 
*[[Sanskrit Kurs Lektion 55]]
*[[Sanskrit Kurs Lektion 64]]
*[[Partizip Futur]]
*[[Partizip Futur]]
*[[Partizip Präteritum Passiv]]
*[[Partizip Präteritum Passiv]]
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*[[Optativ]]
*[[Optativ]]
*[[Kausativ]]
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*[[Absolutivum]]
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[[Kategorie:Sanskrit]]
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[[Kategorie:Altindische Grammatik]]
[[Kategorie:Altindische Grammatik]]

Aktuelle Version vom 28. November 2023, 14:42 Uhr

Der Absolute Lokativ oder Locativus absolutus ist eine besondere Verwendung des Lokativs (7. Fall, Saptami) in der Grammatik‏‎ des Sanskrit.

Verwendung

Der Absolute Lokativ dient dazu, die Begleitumstände, Voraussetzung oder Bedingung einer Handlung (Kriya) auszudrücken. Er entspricht in etwa dem ablativus absolutus im Lateinischen und wird in der deutschen Übersetzung oft mit einem Nebensatz wiedergegeben, der mit "wenn", "als", "solange" usw. eingeleitet wird.


Bildung

Der Absolute Lokativ besteht meist aus zwei Wörtern im Lokativ (Saptami), wobei das eine in der Regel ein Substantiv (Naman) oder Pronomen ist, das andere ein Partizip (Partizip Präteritum Passiv bzw. Partizip Präsens) oder ein Adjektiv sein kann.


  • āsane dṛḍhe (Lok. Sg. n.) "Wenn die Sitzposition (Asana) fest bzw. stabil (Dridha) ist, ..."
  • cale vāte (Lok. Sg. m.) "Wenn der Atem (Vata "Wind") unstet (Chala) ist, ..."
  • malākulāsu nāḍīṣu (Lok. Pl. f.) "Solange die feinstofflichen Energiekanäle (Nadi) noch mit Verunreinigungen (Mala) angefüllt sind (Akula), ..."


Erläuterung: In diesen drei Beispielen werden die im Lokativ stehenden Substantive āsane, vāte und nāḍīṣu jeweils von den Adjektiven dṛḍhe (PPP), cale und malākulāsu begleitet, die jeweils im selben Kasus (Fall, Vibhakti), Numerus (Zahl, Sankhya) und Genus (Geschlecht, Linga) wie ihr zugehöriges Substantiv erscheinen.


Beispielvers aus der Hatha Yoga Pradipika

Hier folgt ein Vers aus dem zweiten Kapitel (Upadesha) der Hatha Yoga Pradipika, das der Praxis des Pranayama gewidmet ist. Der 4. Vers hebt die Bedeutung der Reinheit der feinstofflichen Energiekanäle (Nadis) hervor, die durch die Reinigungsatmung (Nadi Shodhana) bzw. Wechselatmung (Anuloma Viloma) erreicht wird. Der Absolute Lokativ ist malākulāsu nāḍīṣu.


मलाकुलासु नाडीषु मारुतो नैव मध्यगः |
कथं स्यादुन्मनीभावः कार्यसिद्धिः कथं भवेत् || २.४ ||


malākulāsu nāḍīṣu māruto naiva madhyagaḥ |
kathaṁ syād unmanībhāvaḥ kāryasiddhiḥ kathaṁ bhavet || 2.4 ||


Solange die feinstofflichen Energiekanäle (Nadi) noch mit Verunreinigungen (Mala) angefüllt (Akula) sind, geht der Atem bzw. Prana (Maruta "Wind") gewiss nicht durch den mittleren Kanal (d.h. Sushumna).
Wie sollte so der Zustand jenseits des Geistes (Unmani-Bhava) möglich sein, und wie sollte so das Erreichen (Siddhi) des Zweckes (von Yoga, Karya) möglich sein?


Weblink


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Siehe auch

Seminare

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