Kishkindha Kanda

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Kishkindha Kanda (Sanskrit: किष्किन्धाकाण्ड kiṣkindhākāṇḍa m. u. n.) wörtl.: "das Buch (Kanda) Kishkindha"; das vierte Buch des Epos (Ramayana).

Kishkindha Kanda ist die Episode, die nach dem Aranya Kanda folgt. Das Aranya Kanda endet mit der Begegnung von Rama und Lakshmana mit dem verwundeten Jatayu auf der Suche nach Sita. Anschließend töteten sie unterwegs einen Rakshasa, der ihnen sagte, sie sollten zum Rishyamuka-Berg gehen, wo sie den Affen Sugriva treffen würden. Er teilte den beiden Brüdern mit, dass Sugriva sehr edel sei und ihnen helfen würde, Sita aus der Hand des Dämons Ravana zu retten. So zogen Rama und Lakshmana zum Rishyamuka-Berg, um Sugriva, den jüngeren Bruder von Bali von Kishkindha, zu treffen. Der große Affe lebte im Exil auf dem Rishyamuka-Berg, seit er von seinem älteren Bruder aus Kishkindha vertrieben und seiner Frau beraubt worden war.

Rama mit Sita auf dem Thron mit ihren beiden Kindern Lava und Kusha auf dem Schoß. Hanuman kniet vor Rama. Hinter dem Thron stehen Lakshmana, Bharata und Shatrughna. Links befindet sich Valmiki.

Inhalt Kishkindha Kanda

Rama und Lakshmana treffen Hanuman und Sugriva

Sugriva lebte in Rishyamuka, nicht lange bevor Rama und Lakshmana dort ankamen. Der große Affe hauste im Exil in der Bergregion, weil er von seinem älteren Bruder Bali aus Kishkindha vertrieben und auch seiner Frau beraubt worden war. Als Sugriva Rama und Lakshmana unter Waffen sah, dachte er, dass sie von seinem Bruder Bali geschickt worden waren, um ihn zu töten, und so entfernte er sich von dem Ort und schickte Hanuman in der Gestalt eines Einsiedlers, um den Zweck des Besuchs der beiden Fremden zu erfahren. Nachdem Hanuman alles von Lakshmana gehört hatte, dachte er, dass die beiden Brüder auch Sugriva helfen könnten, sein Königreich und seine Frau von Bali zurückzugewinnen, und brachte sie daher zu Sugriva.

Ramas Bündnis mit Sugriva

Rama und Lakshmana wurden von Hanuman zu dem Ort geführt, an dem Sugriva sich versteckt hatte. Rama führte ein Gespräch mit dem Affenhäuptling Sugriva über die Suche und Rettung von Sita und auch über die Wiedererlangung von Sugrivas Recht auf Kishkindha durch den Sieg über Bali. So bereitete Hanuman das Feuer vor, indem er zwei Holzstücke rieb. Als Sugriva darüber hinwegging, schlossen er und Rama einen Bund und jeder versprach, dem anderen zu helfen. Danach erzählte Sugriva seine Geschichte und bat Rama um seine Hilfe. Rama verpflichtete sich, den Bruder des Affenhäuptlings zu besiegen, und im Gegenzug Sugriva, Sita vom Dämon Ravana zu befreien. Sugriva erzählte Rama auch, dass er gesehen hatte, wie Sita vom Dämonenkönig Ravana weggetragen wurde und wie sie ihren Schleier und ihre Juwelen fallen ließ. Er präsentierte diese Dinge vor Rama und Lakshmana.

Rama tötet Bali von Kishkindha

Nachdem Rama die ganze Geschichte von Sugriva und seinem Unglück gehört hatte, reiste er mit Sugriva in die Stadt, in der Bali regierte, besiegte Bali und setzte Sugriva auf den Thron von Kishkindha. Nach der Ernennung von Sugriva zum Herrscher von Kishkindha und nach dem Ende der viermonatigen Regenzeit sandte Sugriva seine Marschälle aus, um die Affenschar herbeizurufen, die aus dem Himalaya, Vindhya und Kailas aus dem Osten und Westen kam, von nah und fern, aus Höhlen und Wäldern, in Hunderttausenden und Millionen. Jedes Heer wurde von einem erfahrenen Anführer angeführt. So versammelten sich zahllose Affen aus aller Welt und standen mit gefalteten Händen vor Sugriva. Dann bot Sugriva sie Lord Rama für seinen Dienst an und unterstellte sie seinem Befehl. Rama hielt es jedoch für das Beste, dass Sugriva alle Befehle erteilen sollte, da er sie gut verstand und über die zu erledigende Angelegenheit gut informiert war.

Suche nach Sita

Sampati trifft auf die Affenarmee

Die große Affenarmee unter der Führung von Sugriva war zu jeder Art von Kampf bereit. Bisher wussten Rama, Lakshmana oder Sugriva kaum mehr über Ravana als seinen bloßen Namen. Niemand konnte sagen, wo er wohnte oder wo er Sita aufbewahrte. So schickte Sugriva das gesamte Heer mit Anführern aus, um einen Monat lang alles zu durchsuchen, bis hin zur äußersten Grenze seines Landes, in dem weder Menschen oder Dämonen lebten. Aber er vertraute dem großen Hanuman mehr als jedem anderen, da der Sohn des Windgottes die Energie, Schnelligkeit, Vehemenz und die Macht seines Vaters hatte, jeden Ort auf der Erde und im Himmel zu erreichen. Auch war dieser höflich, mutig und scharfsinnig, witzig und stets informiert über ein dem Ort und der Zeit angemessenes Verhalten. Deshalb schenkte auch Rama Hanuman sein Vertrauen und gab ihm seinen Siegelring als Zeichen für Sita, wenn er sie entdecken sollte.

Die Suche nach Sita begann energisch und Rama wartete gespannt auf eine Nachricht von Sita. Nach einem Monat kamen die Scharen von der Suche im Norden, Westen und Osten zurück, voll Bedauern und niedergeschlagen, da sie Sita nicht gefunden hatten. Aber das südliche Heer durchsuchte alle Wälder, Höhlen und versteckten Orte, bis sie schließlich zum mächtigen Ozean gelangten, der Heimat von Varuna, grenzenlos, widerhallend und von schrecklichen Wellen bedeckt. Ein Monat war vergangen und Sita wurde nicht gefunden. So saßen die Affen niedergeschlagen da, blickten auf das Meer und warteten auf ihr Ende, denn sie wagten es nicht, zu Sugriva zurückzukehren. Schließlich erfuhren die Affen von Sampati, dem Bruder von Jatayu, dass Ravana in Lanka lebte und er Sita entführt hatte.

Das Kapitel nach Kishkindha Kanda wird Sundara Kanda genannt und beschreibt wie Hanuman Sita auf Lanka aufspürte.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Multimedia

Geschichten aus der Ramayana