Tapasvin

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Für die Asana "Pfau" in dieser Ausführung braucht es eine Menge Tapas

Tapasvin (Sanskrit: तपस्विन् tapasvin adj. u. m., Nom. Sg. तपस्वी tapasvī) gequält, geplagt, vom Schicksal (Daiva) heimgesucht, arm; asketisch, fromm; Asket, ein frommer Büßer; eine Person, die Tapas praktiziert; eine der Indischen Buche (Karanja) verwandte Baumart (Ghritakaranja).

Ein Tapasvin ist jemand, der Leiden zu tragen hat, jemand, der Tapas übt (auch Tapaswin, Tapaswi oder Tapasvi geschrieben).

Manchmal wird Tapasvin als Asket übersetzt. Korrekter müsste man sagen, dass ein Tapasvin ein Vollzeit-Sadhaka ist, also jemand, der sich ausschließlich den spirituellen Praktiken widmet. In einem anderen Sinn ist ein Tapasvin auch jemand der regelmäßig und viel Tapas, also Sadhana übt. Auch jemand, der ein sehr einfaches, asketisches Leben führt, kann als Tapasvin bezeichnet werden.

Sukadev über Tapasvin

Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Tapasvin

Ein Tapasvin oder Tapasvi ist jemand, der Tapas übt. Tapas heißt hier Askese oder auch spirituelle Praxis. Ein Tapasvin ist jemand, der eine gewisse Zeit seines Lebens intensiver spiritueller Praxis widmet. Tapas kann in diesem Sinne heißen, jemand, der viel Asanas, viel Pranayama, viel Meditation übt.

Tapas hat aber auch eine weitere Bedeutung und oft wird Tapasvin in dieser Bedeutung genutzt. Es gibt auch Tapas als asketische Praxis und da gibt es durchaus Dinge, die Krishna als tamasiges Tapas bezeichnen würde. Ich hatte mal ein Buch gelesen, das nennt sich „Das spirituelle Feuer“ und dort wird von jemandem berichtet, der mehrere Jahre die Hand über den Kopf gehalten hat, bis die Hand ausgetrocknet war und zu einer Art Leder wurde. Oder ein Anderer, der sich die Fingernägel nicht mehr geschnitten hat und irgendwann sind die Fingernägel dann durch das Handgelenk hindurch gewachsen. Das sind Eigenartige Sachen, und Krishna verurteilt solche Tapas-Praktiken und sagt: „Wer solche Arten von Tapas-Praktiken macht, der quält mich, der ich im Körper wohne.“ Aber in Indien gab es solche Praktiken, wie auch im christlichen Mittelalter.

Glücklicherweise ist die Art von Tapas in Indien etwas außer Mode gekommen und das sattvigere Tapas hat überhandgenommen. Sattviges Tapas bedeutet, man macht schon Dinge, die Selbstdisziplin einfordern und eine Form spiritueller Praxis sind, aber nur solche die der Gesundheit nicht schaden. Was wir bei Yoga Vidya lehren, kann man auch als Tapas bezeichnen, intensive spirituelle Disziplin. Es gibt zum Beispiel die Sadhana-intensiv-Wochen, wo du viele Stunden Pranayama am Tag übst, sowie noch einige Stunden Asanas und Meditation, das ist schon sehr intensiv. Wir haben auch Meditations-Retreats, aber wir üben nur Praktiken, die auch gesund sind, und wir üben sie nur so weit, wie sie gesund sind für den Körper. Sie sind energetisierend für den Energiekörper, bringen Freude für den Geist, auch wenn zwischendurch Willenskraft gefragt ist und es auch wichtig ist, dass man über Reinigungserfahrungen, Widerstandserfahrungen hinausgeht.

Vor allen Dingen sollen alle Tapas-Übungen bei Yoga Vidya helfen, Gott nahe zu kommen, das Selbst zu verwirklichen, eine höhere Ebene des Bewusstseins zu erlangen. Also, ein Tapasvin ist jemand, der intensives Tapas übt, entweder dauerhaft oder einige Zeit seines Lebens. Du kannst auch ein paar Wochen Tapasvin sein. Und insbesondere dann, wenn du merkst, dass es schwierig ist, würde man sagen: „Heute war ich Tapasvin, ich habe die Praktiken gemacht, auch wenn sie schwierig waren, ich keine Lust dazu hatte, es Widerstand war.“ Indem du auch mal Tapas übst, wirst du einen starken Willen bekommen und letztlich über die Fremdherrschaft von deinen Sinnen und deiner Emotionen hinauswachsen. In diesem Sinn sollte ein spiritueller Aspirant auch ein Tapasvin sein, aber nicht nur Tapasvin, sondern auch jemand, der Ananda spürt und Prema, Liebe.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Seminare

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