Scheinheiligkeit

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Scheinheiligkeit oder Bigotterie (französisch bigoterie) ist die Bezeichnung für ein frömmelndes, dabei anderen Auffassungen gegenüber intolerantes, gehässiges und scheinbar ganz der Religion oder einer religiösen Autorität gewidmetes Wesen oder Verhalten, wobei der tatsächliche Lebensstil nicht eigentlich religiös oder streng sittlich gehalten wird. Der Duden bezeichnet Bigotterie als Scheinheiligkeit und „kleinliche, engherzige Frömmigkeit und übertriebene(n) Glaubenseifer“. Das dazugehörige Adjektiv ist scheinheilig bzw. „bigott“.

Wahrhaftigkeit ist ein Gegenpol zu Scheinheiligkeit

Was ist Scheinheiligkeit?

Scheinheiligkeit - Etymologie, Überlegungen und Tipps. Scheinheiligkeit ist das Vortäuschen von guten Eigenschaften wie Unschuld, Freundlichkeit, Interesse, Mitgefühl. Scheinheiligkeit bedeutet, dass jemand so tut als ob er einzelnen Eigenschaften eines Heiligen habe, ohne diese zu besitzen. Scheinheiligkeit ist eine Zuschreibung von außen und abwertend gemeint: Jemand kann so tun, als ob er ehrlich an einem interessiert sei - nur um des eigenen Vorteils willen. Jemand kann öffentlich große Reden für die Gleichberechtigung der Frau schwingen - und privat die eigene Frau schlagen. Jemand kann sich für Ökologie einsetzen, für schonende Nutzung der Ressourcen - und selbst mehrmals im Jahr privat Flugreisen unternehmen bzw. zuhause auf 24 Grad heizen. Scheinheilig ist es auch, sich gegen Tierquälerei einzusetzen und selbst Fleisch zu essen. Allerdings bleibt immer die Frage: Wann beginnt Scheinheiligkeit? Menschen haben hohe Ideale, die sie nicht selbst vollständig umsetzen können. Sollten sie sich deshalb nicht für die gute Sache einsetzen können? Scheinheiligkeit beginnt vermutlich dann, wenn man etwas vorgibt, was man nicht ist, um etwas für sich zu erreichen. Das kann eigener Vorteil sein, aber auch Reputation und Ansehen. Man kann sich auch für das Gute in der Welt einsetzen, selbst wenn man sich privat noch nicht so ganz daran hält - wenn man nicht vortäuscht, dass man das ja selbst alles schon für sich tun würde (ohne es tatsächlich zu tun). Scheinheiligkeit, Scheinfrömmigkeit, Hypokrisie, das sind alles schwere Begriffe, wenn es um hohe Ideale geht. Das Substantiv Scheinheiligkeit kommt vom Adjektiv scheinheilig. Dieses bedeutet sich heilig stellend, Aufrichtigkeit oder Frömmigkeit vortäuschend, heuchlerisch und hat um 1580 Eingang in die deutsche Sprache gefunden. Vorher gab es schon niederländisch schijnheilig. Und von Luther ist überliefert, dass er gesprochen hat nach die scheynenden heilgen. Scheinheiligkeit wurde insbesondere von evangelischer Seite den Katholiken attestiert, die z.B. den Zölibat für Priester hatten (und haben) - während in der 1. Hälfte des 16. Jahrhunderts viele Päpste und Bischöfe eigene Kinder zeugten und diese in Verantwortungspositionen in der Kirche brachten.


Scheinheiligkeit in Beziehung zu anderen Persönlichkeitsmerkmalen

Scheinheiligkeit gehört zur Gruppe der Persönlichkeitsmerkmale, Schattenseiten, Laster und Tugenden. Um dieses Charaktermerkmal besser zu verstehen, wollen wir es in Beziehung setzen mit anderen:

Synonyme Scheinheiligkeit - ähnliche Eigenschaften

Synonyme Scheinheiligkeit sind zum Beispiel Verlogenheit, Vortäuschung, Hinterfotzigkeit, Doppelmoral, .

Man kann die Synonyme in zwei Gruppen einteilen, solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation:

Synonyme mit negativer Konnotation

Synonyme, die gemeinhin als negativ gedeutet werden, sind zum Beispiel

Antonyme Scheinheiligkeit - Gegenteile

Antonyme sind Gegenteile. Antonyme, also Gegenteile, von Scheinheiligkeit sind zum Beispiel Heiligkeit, Frömmigkeit, Glauben, Wahn, Fanatismus . Man kann auch die Antonyme, die Gegenteile, einteilen in solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation.

Antonyme mit positiver Konnotation

Antonyme, also Gegenteile, zu einem Laster, einer Schattenseite, einer negativen Persönlichkeitseigenschaft, werden gemeinhin als Gegenpol interpretiert. Diese kann man kultivieren, um das Laster, die Schattenseite zu überwinden. Hier also einige Gegenpole zu Scheinheiligkeit, die eine positive Konnotation haben:

Antonyme mit negativer Konnotation

Nicht immer ist das Gegenteil einer Schattenseite, eines Lasters, gleich positiv. Hier einige Beispiele von Antonymen zu Scheinheiligkeit, die aber auch nicht als so vorteilhaft angesehen werden:

Eigenschaften im Alphabet davor oder danach

Hier einige Eigenschaften, die im Alphabet vor oder nach Scheinheiligkeit stehen:

Eigenschaftsgruppe

Scheinheiligkeit kann gezählt werden zu folgenden beiden Eigenschaftsgruppen:

Verwandte Wörter

Verwandte Wörter zu Scheinheiligkeit sind zum Beispiel das Adjektiv scheinheilig, das Verb scheinen, sowie das Substantiv Scheinheiliger.

Wer Scheinheiligkeit hat, der ist scheinheilig beziehungsweise ein Scheinheiliger.

Siehe auch

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