Pranayama Praxis: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Pranayama Praxis''' - die Übung von Pranayama. Tägliche Pranayama Praxis ist am besten: Schon täglich bewusster Atem ist eine gute Pranayama Praxis. Jeden Tag 1-3 Runden Kapalabhati und 5-10 Runden ist eine Pranayama Praxis, die dir viel Energie schenken kann.  
'''Pranayama Praxis''' - die Übung von Pranayama. Tägliche Pranayama Praxis ist am besten: Schon täglich bewusster Atem ist eine gute Pranayama Praxis. Jeden Tag 1-3 Runden Kapalabhati und 5-10 Runden ist eine Pranayama Praxis, die dir viel Energie schenken kann.  



Version vom 11. Mai 2013, 13:00 Uhr

Pranayama-Praxis

Pranayama Praxis - die Übung von Pranayama. Tägliche Pranayama Praxis ist am besten: Schon täglich bewusster Atem ist eine gute Pranayama Praxis. Jeden Tag 1-3 Runden Kapalabhati und 5-10 Runden ist eine Pranayama Praxis, die dir viel Energie schenken kann.

Swami Sivanandas Ratschläge zur Pranayama Praxis

Auszüge aus dem Buch „Samadhi Yoga“ von Swami Sivananda

Der Atem weltlich-orientierter Menschen besitzt weder Rhythmus noch Harmonie. Ein Yogi übt die Atemregulierung und erschafft Harmonie. Wenn der Atem reguliert wird, wenn er harmonisch ist, fließt er sich durch die Nasenflügel. Die Frucht der Atemkontrolle ist Kumbhaka, das Aussetzen des Atems. Der Atem hält von alleine an. Es folgt Kevala Kumbhaka. Der Geist wird sehr klar ausgerichtet und Samadhi tritt ein. Atemregulierung und Kumbhaka sind eine große Hilfe für die Konzentration und die Meditation.

Die Pranayama-Praxis hat einen großen Einfluss auf den Körper, den Geist, den Intellekt und die Sinne. Sie entfernt Krankheiten aus dem Körper und erneuert die Zellen, die Gewebe und die Nerven. Sie versorgt den Körper mit reichlich frischer Energie. Sie festigt den Geist. Sie entfernt auch die Unreinheiten aus dem Geist. Sie stärkt den Intellekt und erhöht die intellektuellen Fähigkeiten. Sie erhöht die Gedächtniskraft. Sie beruhigt die wilden Sinne. Sie kontrolliert deren nach außen strebende Neigungen.

So wie die Unreinheiten von abgebauten Mineralien gründlich vom Schmelzer ausgebrannt werden, so werden auch die Trübungen, die die Indriyas erzeugen, durch Prana-Kontrolle verbrannt. Übe darum regelmäßig Pranayama. Er ist ein großartiger Reiniger. Die Pranayama-Praxis ist gleichzeitig Yajna. Der Prana vermischt sich mit dem Apana. Alle Pranas werden als Opfergabe im Feuer des Yoga verbrannt.

Es ist sehr schwer zu sagen wo Pranayama aufhört und Pratyahara beginnt. Ein Yogaschüler, der Kevala Kumbhaka und die Khechari Mudra beherrscht, kann ohne Schwierigkeiten Pratyahara erreichen. Wer viermal täglich Pranayama mit je 80 Kumbhakas pro Durchgang übt, kann normalerweise innerhalb von drei Monaten erfolgreich Pratyahara machen. Wenn Du den Atem drei Minuten lang anhalten kannst oder bei angehaltenem Atem 180 Mal Om sagen kannst, wirst Du Pratyahara bis zu einem gewissen Grade ausüben können. Diejenigen, welche Uttama Pranayama über sechs Monate eine Stunde lang in einem 20:80:40 Rhythmus geübt haben, werden Pratyahara in reduziertem Maße machen können. Pranayama ist eine große Hilfe, nicht nur für Hatha Yogis sondern auch für Raja Yogis und Vedantis, da er den Geist festigt. Ein vedantischer Schüler, der gewöhnlich mit Bhava über Om meditiert, wird in der Tat beständig an Atman denken und sich auf das glückselige Selbst konzentrieren, selbst wenn er Suryabedha praktiziert. Ein Raja Yogi wird sich auf einen besonderen Purusha oder Isvara konzentrieren. Ein Hatha Yogi wird sich auf Kundalini Shakti im Maludhara Chakra konzentrieren und versuchen zu spüren, wie Muladhara sich öffnet und Kundalini Richtung Svadhishtana fließt.

So wie ein Goldschmied die Unreinheiten aus dem Gold entfernt indem er es in einem heißen Schmelzofen erhitzt und fest den Blasebalg betätigt, so entfernt auch ein Yogaschüler die Unreinheiten und die Indriyas aus dem Körper indem er seine Lungen aufbläst, d.h. durch die Pranayama-Praxis. Für diejenigen, die Pranayama üben, ist ein genaues Kennenlernen der Lungentätigkeit und ihrer Strukturen äußerst notwendig. Ich kann ihnen „Halliburton’s Physiologie“ oder „Huxley’s Physiologie“ zum Studium empfehlen. Ein Grundwissen über die Alveolen, die Lungenflügel, Luftsäcke, Bronchien, die Trachea, die Ein- und Ausatmung etc. ist nötig.

Triveni ist ein Ort, an dem sich die drei Flüsse Ganges, Yamuna und Sarasvati treffen. Im Yoga nennt man den Punkt, an dem sich die drei Nadis (Ida, Pingala und Sushumna) treffen, Triveni. Das Intervall nach dem Einatmen und vor dem Ausatmen ist der innere Kumbhaka. Das Intervall nach dem Ausatmen und vor der nächsten Einatmung ist der äußere Kumbhaka. Kumbhaka bedeutet das Anhalten des Atems. Kumbhaka erweckt die Kundalini Sakti, festigt den Geist, belebt die verschiedenen Körpersysteme und verleiht dem Praktizierenden ein langes Leben. Er entfernt mehrerlei Krankheiten aus den Lungen, dem Magen, den Därmen, Nieren und der Leber. Er erhöht das Verdauungsfeuer (Jatharagni) und verleiht einen gesunden Appetit. Er schenkt den Augen und dem Gesicht ein wunderschönes Leuchten.

Die Vibrationen von Prana und Vasana sind die zwei Samen, aus denen der Geist-Baum erwächst. Sollte einer von beiden verenden, werden beide innerhalb kurzer Zeit sterben. Prana setzt mit seiner Vibration den Geist in Bewegung. Wenn du Prana durch regelmäßige Pranyama-Übungen kontrollierst, kannst Du den Geist-Vogel mit Leichtigkeit einfangen. Durch Unterscheidung, Vichara und Mitha-drishti kannst Du alle Vasanas zerstören. Übe zu Anfang mildes Pranayama nur mit Puraka (Einatmung) und Rechaka (Ausatmung) für sechs Monate. Sitze in einer bequemen Asana und halte Kopf, Nacken und Oberkörper in einer geraden Linie. Atme die Luft langsam durch beide Nasenflügel ein solange es angenehm ist. Halte den Atem nicht an. Dann atme langsam aus. Wiederhole „Ra“ im Geiste während Du einatmest und „Ma“ auf die Ausatmung. Übe dies drei Monate lang. Übe sechs Mal zu Beginn und erhöhe dann schrittweise auf 30 Mal. Schicke mir nach drei Monaten bitte einen Bericht. Ich gebe Dir dann Anweisungen, wie Du Pranayama mit Kumbhaka, Atemanhalten, üben kannst. Übe am Morgen auf nüchternen Magen. Mache kein Pranayama wenn der Tag heiß ist. Du kannst mit der Praxis während der Regensaison oder im Winter beginnen. Das Einatmen durch den linken Nasenflügel und Ausatmen durch den rechten Nasenflügel, gefolgt von Einatmen rechts und Ausatmen links usw. erzeugt Gleichgewicht im Geist und in der Atmung. Es gibt zwei Arten, Suryabheda Pranayama zu machen. Man atmet vorzugsweise durch den rechten Nasenflügel ein und durch den linken aus. Bei Murcha Kumbhaka wird das Atmen bis kurz bevor man ohnmächtig wird angehalten. Man hält den Atem sehr lange an. Je länger man den Atem anhält, umso ruhiger wird der Geist. Es reicht wirklich aus, Anuloma Pranayama, Sitali und Bhastrika zu machen.

Ein Yogi erzeugt durch Bhastrika Pranayama Wärme und kann in den eisigen Höhen des Himalayas weilen, ohne Decken zu benötigen.

Verbinde nicht zu viele Übungen und Pranayama. Ein Yogi solle gemächlich üben, Schritt für Schritt, ein kleines Stück nach dem anderen. Dann ist der Erfolg sichergestellt und ist dauerhaft. Im Sommer kannst Du nur in den kühlen Morgenstunden üben. Wenn Du kannst, übe nahe an einem Fluss, See oder am Meer. Wenn heißer Wind bläst, höre mit Pranayama auf. Du kannst Sitali machen, um den Körper im Sommer zu kühlen.

Nimm Zuflucht in Pranayama. Sei an Kumbhaka nur dann interessiert, wenn dein Geist ausschließlich auf Pranayama gerichtet ist. Die Gita sagt: „Pranayama Parayanah - Ausschließlich versunken in der Kontrolle des Atems.“ Gehe jeden Schritt sehr vorsichtig an.

Oh geliebter Sadasiva! Es ist ungefährlich, Pranayama, Asanas etc. zu üben, wenn Du achtsam bist und deinen gesunden Menschenverstand benutzt. Die Leute fürchten sich unnötigerweise. Alles ist gefährlich, wenn man unachtsam ist. Wenn Du nicht aufpasst, während Du eine Treppe hinabsteigst, wirst Du fallen und dir ein Bein brechen. Wenn Du unachtsam durch einen belebten Stadtteil läufst, wirst Du von den Autos überfahren. Bist Du nicht aufmerksam, wenn Du dir am Bahnhof einen Fahrschein kaufst, verlierst Du deinen Geldbeutel. Wenn Du nicht vorsichtig dabei bist, Patienten Mixturen zu geben, wirst Du ihnen Gift, die falsche Medizin oder eine Überdosis verabreichen und sie töten. Wenn du Pranyama übst, musst Du allerdings auf deine Ernährung achten. Du solltest vermeiden, zu viel zu essen, und lieber leichte, gutverdauliche und nahrhafte Portionen zu Dir nehmen. Du solltest moderaten Geschlechtsverkehr haben. Du solltest deinen Atem nicht länger anhalten, als Dir gut möglich ist. Übe zu Anfang zwei Monate lang einfach nur die Ein- und Ausatmung (mit Atemanhalten). Dann erhöhe langsam und schrittweise den Rhythmus von 1:4:2 auf 16:64:32. Atme sehr, sehr langsam ein.Wenn Du diese Anweisungen befolgst, gibt es keinerlei Gefahr beim Üben von Pranayama.

Sitze in Vajrasana. Das ist die gleiche Haltung, die die Muslime einnehmen, um zu beten. Beuge den Körper nach vorne. Berühre mit der Stirn den Boden oder dein Bett. Dann komme zurück in die Ausgangsposition. Wiederhole das zwölf Mal. Der Schlaf wird verschwinden. Mache auch ein wenig milden Kumbhaka. Halte das Abendessen leicht. Iss ein Parota, Milch oder Früchte. Nimm kein spätes Nachtmahl oder eine späte Brotzeit ein. Beende dein Abendessen vor 19Uhr. Du kannst auch Meditieren oder Japa in Vajrasna machen. Wer in dieser Asana sitzt, dem wird nie schwindlig.

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