Brockhaus

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Brockhaus ist die Kurzbezeichnung des neben dem "Großen Meyer" wichtigsten Nachschlagewerkes im 20. Jahrhundert. Der Brockhaus war in den Zeiten vor dem Internet das Hauptnachschlagewerk für alle, die etwas über einen bestimmten Begriff wissen wollten. Der Brockhaus, korrekter genannt die Brockhaus-Enzyklopädie, wurde auch genannt "Der Große Brockhaus". Wenn man heute auf Google nachschaut, hat man früher gesagt: "Schaue mal im Brockhaus nach".

Friedrich Arnold Brockhaus, der Begründer der "Brockhaus Enzyklopädie"

Geschichte des Brockhauses

Conversations-Lexicon oder kurzgefasstes Handwörterbuch für die in der gesellschaftlichen Unterhaltung

Das "Conversations-Lexicon" war von dem Gelehrten Renatus Gotthelf Löbel und dem Juristen Christian Wilhelm Franke (1765–1831) begründet worden; zwischen 1796 und 1808 erschienen nach und nach sechs Bände.

Die erste Auflage unter der Regie Friedrich Arnold Brockhaus

Friedrich Arnold Brockhaus lebte von 1772 bis 1823. Er begann mit seiner Verlagstätigkeit in Amsterdam. 1808 erwarb er das Verlagsrecht für das Conversations-Lexikon. Er führte das Konversationslexikon weiter zu einem bedeutenden Nachschlagewerk .So entstand 1812 das erste von ihm herausgegebene Lexikon, also der erste Band einer auf acht Bände konzipierten Enzyklopädie. 1819 erschien der letzte Band - der Brockhaus bestand dann doch aus 10 Bänden.

Die 20. Auflage des Brockhaus

Die vermutlich letzte bedeutsame Auflage des Brockhaus erschien 1996-1999. Sie hatte 24 Bände und 6 Ergänzungsbände. Der "Brockhaus - Die Enzyklopädie 20. Auflage" umfasste 260.000 Stichwörter (also so viele wie Yoga Wiki 2015), hatte 170.000 Seiten, 35.000 Aubbildungen, Karten und Tabellen.

Brockhaus 21. Auflage

Die letzte Auflage des Brockhaus erschien 2005-2006, umfasste 30 Bände und zwei DVDs, wurde auch auf USB Stick ausgeliefert.

Kleinere Brockhaus Ausgaben

Neben dem "Großen Brockhaus" gab es auch verschiedene kleinere Versionen des Lexikons, die auch als "Kleiner Brockhaus" bezeichnet wurden.

Brockhaus digitalisiert

2002 erschien der Brockhaus erstmals digital, umfasste zwei CDs und eine DVD. Diese digitale Ausgabe war eine Antwort auf "Microsoft Encarta".

Heutzutage gibt es den Brockhaus in aktueller Ausgabe nur noch digital online, also im Internet.

Brockhaus heute

So ist die Brockhaus Enzyklopädie heutzutage ein seit mehr als 200 Jahre bewährtes Nachschlagewerk.

Heute, in Zeiten des Internets, gibt es keine neue Auflage der Brockhaus Enzyklopädie. Wikipedia und Co haben die Druckausgabe von großen Nachschlagewerken wie Brockhaus Enzyklopädie, Maier Lexikon, Bertelsmann Lexikon, überflüssig gemacht. Wenn Kinder in gebildeten Haushalten in früheren Zeiten dazu angeleitet wurden, Stichwörter im Brockhaus oder im Meier oder im Bertelsmann nachzuschauen, dann machen sie das heute alles einfach per Smartphone oder Notebook per Google.

Die letzte Ausgabe der Brockhaus Enzyklopädie hatte 30 Bände.

Auch heute gibt es noch die Brockhaus Enzyklopädie. Allerdings nur noch im Internet. Die Brockhaus Enzyklopädie wird dabei nur durch Fachautoren und Fachredakteure bearbeitet. So will sich die brockhaus-enzyklopädie Absetzen von Wikipedia und natürlich auch von diesem Yoga Wiki. Die brockhaus-enzyklopädie zieht dabei als Quellen nur anerkannte referenzwerke und Sekundärliteratur heran.

Der Vorteil der Brockhaus Enzyklopädie online ist, dass sie uneingeschränkt zitierfähig ist. Denn bei Wikipedia weiß man ja nie, ob der Artikel gut recherchiert ist. Der Nachteil der Brockhaus Enzyklopädie ist, dass sie erheblich weniger Artikel umfasst als Wikipedia. Und die meisten Artikel im Brockhaus sind kürzer als Wikipedia. Und natürlich gilt, dass für Fragen von Yoga und Spiritualität das Yoga Wiki die beste Nachschlage -Plattform ist für fast alles, was du auf diesem Gebiet suchst.

Wo findest du noch gedruckte Versionen der Brockhaus Enzyklopädie?

Natürlich gibt es auch heute noch die gedruckte Ausgabe der Brockhaus Enzyklopädie. Zwar findet man keine Neuausgabe. Aber kaum jemand traut sich einen ganzen Brockhaus, also 30 Bände die jeweils groß und schwer sind und wertvoll aussehen, wegzuwerfen. So gibt es sehr viele Menschen, die ihren "alten" Brockhaus gebraucht verkaufen wollen. Da das Angebot die Nachfrage übertrifft, kann man den Brockhaus zum Beispiel über Ebay sehr günstig aber haben.

Natürlich gibt es bald keine aktuellen Ausgaben mehr. Denn Brockhaus beabsichtigt nicht, eine neue gedruckte Ausgabe zu drucken.

Enzyklopädie als demokratische Wissensvermittlung

Der Brockhaus wurde entwickelt in der Tradition der französischen Enzyklopädisten. Diese hatten das Anlegen, das Wissen der Zeit einem größeren Publikum zukommen zu lassen. Sie waren also beseelt, von einem großen Idealismus.

Alle sollten in der Lage sein, Wissen zu bekommen. Wissen sollte nicht das Privileg von höheren Klassen sein. Vielmehr sollten alle wissen können. Das Programm der Aufklärung, also der Zeit der Aufklärung um 1800, war Menschen aus Unwissenheit zu befreien. Durch Wissen und Vernunft sollte der Mensch frei werden, sollte ein Zeitalter von Wohlstand, von Toleranz, von Frieden und Wohlergehen entstehen. So entstand seitdem auch eine Explosion von Wissen. Enzyklopädie, Schule, Universität, Wissenschaft und Forschung, all das trug dazu bei, das immer mehr Erfindungen gemacht wurden. Technik entwickelte sich weiter. Wirtschaft entwickelte sich weiter. Aber Frieden, Glück, Zufriedenheit, sind nicht wirklich in dem Maße erreicht worden, die die Philosophen der Aufklärung das gedacht hatten. So bleiben die Ideale der Aufklärung und der Enzyklopädisten weiterhin nicht erfüllt.

Auch Wikipedia und Yoga Wiki verfolgen weiter den Ansatz, Wissen weitergeben. Durch Weitergabe von Wissen sollen Menschen in die Lage versetzt werden, ihr Leben zu verbessern. Durch Wissen sollen Menschen in die Lage versetzt werden, mehr Verständnis für andere zu haben. Und Menschen sollen, insbesondere hier im Yoga Wiki, Anregungen bekommen, ihr Leben auch im Kontext des großen Ganzen zu sehen.

So können wir Brockhaus dankbar sein, der im deutschen Sprachraum entscheidend an der Verbreitung von Wissen beteiligt war. Natürlich war Brockhaus kein reiner Idealist. Brockhaus war auch ein Verleger. Das heißt, er wollte auch Geld verdienen. Und da er erfolgreich war ist ihm das auch gelungen.

Wer war Friedrich Arnold Brockhaus?

Friedrich Arnold Brockhaus wurde am 4. Mai 1772 in Dortmund geboren. Er war der Begründer des Verlagshauses FA. Brockhaus. Er war der Herausgeber des zu seinen Lebzeiten schon in mehrfachen Auflagen erschienenen Conversations-Lexicons, das später Brockhaus-Enzyklopädie genannt wurde.

Friedrich Arnold Brockhaus war dabei nicht nur Herausgeber des Lexikons. Er war auch Verleger zeitkritische Journale. So kam er auch öfters in Konflikt mit der Zensur. Er gab auch andere Bücher heraus. Insbesondere Werke zur Zeitgeschichte, Politik, Geschichte und biographie gehörten zu seinem verlagsprogramm. Auch die Memoiren von Casanova wurden von ihm herausgegeben.

Friedrich Arnold Brockhaus war der Sohn eines Dortmunder Kaufmanns und Ratsherren. Sein Vater, Johann Adolf Heinrich Brockhaus, stammte aus einer westfälischen Pastorenfamilie. Johann Adolf Heinrich Brockhaus war Kaufmann. Er schickte seinen Sohn schon zu dessen Jugendzeit auf Auktionen, um Bücher zu erstehen. Friedrich Arnold Brockhaus war von Kindheit an vom Lesen beflügelt. Die Auktionsreisen halfen ihm, viele Bücher zu lesen und entwickelten seine Faszination für Bücher.

Er hatte einen Studienaufenthalt in Leipzig. Er begann seine Verleger-Tätigkeit 1801 in Amsterdam, Holland. 1811 zog er nach Altenburg, Deutschland. Dort begann die Veröffentlichung der neuen Ausgabe des "Conversations-Lexikons", dessen Rechte er 1808 erworben hatte. Dieses Konversations-Lexikon entwickelt sich zu seinem erfolgreichsten Verlags-Produkt, das bis heute das Ansehen des "Brockhaus Verlags" begründet.

1818 erwarb Friedrich Arnold Brockhaus das Bürgerrecht in Leipzig und verlegte seine Firma dorthin.

Weitere verlegerische Tätigkeiten von Friedrich Arnold Brockhaus

Neben dem "Brockhaus Lexikon" gab Friedrich Arnold Brockhaus viele weiteren Bücher heraus:

  • Taschenbuchreihe "Urania", die sehr erfolgreich wurde
  • Handbuch der deutschen Literatur 1812-1814
  • Ab 1818 Hauptwerk von Arthur Schopenhauer
  • viele weitere Bücher, Journale und mehr

Am 23.8.1832 starb Friedrich Arnold Brockhaus in Leipzig.