Anjaneyasana
Anjaneyasana: (Sanskrit: n.) Anjaneya-Haltung; Halbmond; Mond. "Anjaneya" ist ein Beiname Hanumans. Anjaneyasana ist der Name für eine Gruppe Asanas, die benannt sind nach Anjaneya (Hanuman). Hanuman bzw. Anjaneya ist der Name des indischen Affengottes. Dieser gilt als der ideale Bhakta (Gottesverehrer), der kraft seiner Hingabe an Rama (Inkarnation Gottes) übermenschliche Kräfte hatte. So sprang er von Indien nach Sri Lanka (Ceylon), eben in dieser Asana, die darum nach ihm Anjaneyasana genannt wurde. Hanuman als Sohn des Windes symbolisiert auch die Herrschaft über das eigene Prana und über den eigenen Geist. Es gibt zwei Grundvariationen von Anjaneyasana: Die eine gehört zu den Vorwärtsbeugen und wird auch als Spagat bezeichnet. Die andere gehört zu den Rückwärtsbeugen und wird "Halbmond" genannt. Die eigentliche Grundstellung ist sowohl Vorwärts- als auch Rückwärtsbeuge.
Anmerkungen und Tipps zu Anjaneyasana, Spagat
Die einzige Möglichkeit, Anjaneyasana – den Spagat – zu meistern, besteht darin, sie ständig zu wiederholen. Wenn man es einmal im Jahr versucht, wird man nie Erfolg haben. Wenn man Anjaneyasana, den Spagat, aber in sein tägliches Asana-Schema einbauen, werden die Beine sich allmählich leichter spreizen. Erscheint einem diese Stellung extrem, so inspiriert einen vielleicht der Gedanke, dass die Beine sich sogar noch weiter dehnen lassen: Wenn es gelingt, beide Beine im Spagat etwas vom Boden hochzuheben.
Sobald man sich im Spagat wohl fühlt, verleiht einem diese Stellung ein wunderbares Gefühl für Gleichgewicht und Symmetrie.
Anjaneyasana ist eine sehr stabile Asana, denn sie gibt die längste Fläche, auf der der Körper ruhen kann. Der Spagat ist ein Einstieg für zahlreiche andere Stellungen. Einige der fortgeschritteneren Umkehrstellungen und Gleichgewichtsstellungen fallen leichter, wenn man die Beine weit auseinander dehnen kann.
Da das Üben des Spagats den Kreislauf in den Beinen stützt, werden dadurch auch die Standübungen verbessert. Sobald man Taube und Spagat gemeistert hat, kann man beide kombinieren und den vollendeten rückbeugenden Spagat üben. Diese Asana lässt einen deutlich jegliche Asymmetrie zwischen beiden Körperhälften erkennen und gibt einem die Möglichkeit, dies zu ändern.
Wenn zum Beispiel die rechte Seite die beweglichere ist, ziehen man ein bisschen mehr am linken Fuß. Sobald man diese Variation beherrscht, braucht man die Taube mit anderen Beinstellungen nicht mehr zu üben, denn mit dem Herunterdrücken des vorderen Beins im Spagat erreicht man auch eine vollständige Rückwärtsbeugung.
Siehe auch
Literatur
- Shri Yogi Hari: Der Yoga der Bhagavad Gita
- Sukadev Bretz: Das Yoga Vidya Asana Buch
- Licht auf Pranayama v. B.K.S. Iyengar
- Swami Digambarji: Gheranda Samhita
- Swami Vishnu-Devananda: Das große illustrierte Yogabuch
- Wolfgang Keßler: Yoga ... und der Rücken atmet auf
- Wolfgang Keßler: Yoga Exakt-Asanas für die Mittelstufe
- Leslie Kaminoff : Yoga Anatomie
- H. David Coulter: Anatomie des Hatha Yoga
- Swami Sivananda: Die Wissenschaft des Pranayama
- Asana Pranayama Mudra Bandha von Swami Satyananda Saraswati
- Das Yoga-Lexikon von Wilfried Hunzermeyer, ISBN 978-3-931172-28-2, Edition Sawitri.
- Das Yoga Vidya Asanabuch von Sukadev Bretz, Yoga Vidya Verlag
- Sukadev Bretz, Ulrike Schöber: Der Königsweg zur Gelassenheit; 2014
- Sukadev Bretz: Karma und Reinkarnation
- Sukadev Bretz: Die Yogaweisheit des Patanjali für Menschen von Heute
- Sukadev Bretz: Die Yoga-Weisheit der Bhagavad Gita für Menschen von heute / Band 1
- Sukadev Bretz: Die Yoga-Weisheit der Bhagavad Gita für Menschen von heute / Band 2
- Sukadev Bretz: Die Yoga-Weisheit der Bhagavad Gita für Menschen von heute / Folge 3-E-book
- Sukadev Bretz: Die Yoga-Weisheit der Bhagavad Gita für Menschen von heute / Folge 4-E-book
Weblinks
Seminare und Ausbildungen
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