Kundalini Yoga
Kundala bedeutet ‘aufgerollt’. Kundalini Yoga ist der Yoga der Energie. Kundalini Yoga beschreibt den Astralkörper mit seinen Chakras (Energie - Zentren) und Nadis (Energiekanälen). Im Kundalini Yoga gibt es Übungen, welche den Astralkörper reinigen, die Lebensenergie(Prana) stark erhöhen, die Chakras harmonisieren und öffnen. Wenn wir bereit sind, erwacht die machtvolle Kundalinienergie entweder langsam, allmählich oder spontan, plötzlich. Das Erwachen der Kundalini ist mit vielen überwältigenden, auch außersinnlichen Erfahrungen, einem starken Glücksgefühl, Erweiterung des Bewusstseins und Entfaltung neuer Fähigkeiten verbunden.
Kundalini Yoga ist der Yoga, der von der Kundalini Shakti (göttliche Kraft), den sechs Zentren der spirituellen Energie (Chakras,
der Entwicklung der schlafenden Kundalini Shakti und ihrer Vereinigung mit Shiva (reines Bewusstsein) im Sahasrara handelt.
Die sechs Zentren werden von der Kundalini Shakti durchdrungen, bis sie am Scheitel angekommen ist.
Shiva-Shakti-Philosophie
Kundalini Yoga beruht auf der Shiva-Shakti-Philosophie, auch Tantra genannt. Shiva repräsentiert das Unveränderliche, das Unbewegte, das absolute Bewusstsein, in der Vedanta ‘Brahman’ genannt. Shakti repräsentiert die schöpferische Energie, welche das Universum in sechs Schritten in Analogie der sechs Chakras (unterhalb des Sahasrara Chakras, des Sitzes von Shiva), geschaffen hat. Ursprünglich sind Shiva und Shakti eins. Durch eine erste Schwingung, Spandana („Spaltung“), trennt sich Shakti von Shiva und schafft erst die zwei Kausalwelten, dann die drei Astralwelten und schließlich die physische Welt. Zyklisch vereinigen sich Shiva und Shakti wieder (Auflösung), bleiben zusammen (Pralaya, kosmische Nacht) und trennen sich wieder (Schöpfung). In jedem Teil des Kosmos sind Shiva und Shakti. Im Menschen manifestiert sich Shiva als reines Bewusstsein, als Satchidananda. Shakti manifestiert sich als die drei Körper mit den fünf Hüllen. Solange Shakti von Shiva getrennt ist, ist der Mensch unzufrieden. Im Laufe der individuellen Evolution über viele Leben erwacht die Kundalini (Shakti im Menschen) und vereinigt die individuelle Seele wieder mit der kosmischen Seele. Kundalini Yoga ist die Wissenschaft der Beschleunigung dieses natürlichen Evolutionsprozesses. (8.2) Die Praktiken des Kundalini Yoga Kundalini Yoga ist Teil von Tantra. Es gibt drei Arten von Tantra: Weißen, roten und schwarzen. Roter Tantra sind die sexuellen Praktiken, schwarzer Tantra sind die magischen und schwarzmagischen Praktiken zur egoistischen Manipulation von Energien und Geistern für selbstsüchtige Zwecke. Weißer Tantra sind die Praktiken zur Reinigung des Astralkörpers und zur Erweckung der Kundalini ohne selbstsüchtige Motive und werden daher Kundalini Yoga genannt.
Die Zweige des kundalini Yoga
Es gibt fünf Zweige von Kundalini Yoga:
1. Mantra Yoga: Hier werden Klangenergien benutzt. Diese wirken direkt auf die Nadis und Chakras
2. Nada Yoga: Auch hier werden Klangenergien benutzt. Im Nada Yoga wiederholt man aber keine Worte und Buchstaben, sondern arbeitet mit Noten und Musikinstrumenten, oder hört auf den inneren Klang (Nada).
3. Yantra Yoga: Mit Meditation auf geometrische Figuren(Yantras), Farben und Symbole werden die Energien erweckt. Beispiele sind die Chakra-Darstellungen und Darstellungen von Hindu-Göttern.
4. Laya Yoga: Laya Yoga ist der Prozess der Auflösung (Laya) grobstofflicherer Energien in feinstoffliche und schließlich in Shiva, dem Bewusstsein selbst. Im Laya Yoga gibt es sowohl Meditationstechniken als auch Übungen für das tägliche Leben. Beispiel: Ärger wird von Gedanken (Worten und Bildern) getrennt und als Energie bewusst gemacht. Diese Energie wird als Teil der göttlichen Energie wahrgenommen. Schließlich verschmilzt der Wahrnehmende mit sich selbst.
5. Hatha Yoga: Hatha Yoga sind zunächst die Praktiken, die den Körper vorbereiten.
Die Hauptpraktiken im Hatha Yoga sind:
- Kriyas – Reinigungsübungen entschlacken den physischen
Körper und lassen die Energien fließen.
- Asanas – Sie wirken körperlich, energetisch und geistig.
Man kann drei Arten unterscheiden, Asanas auszuführen: a) Die ruhige, entspannte Art. Diese ist besonders für Anfänger geeignet. Sie hilft, das Körperbewusstsein zu verbessern, Spannungen abzubauen und die Energien fließen zu lassen. b) Die dynamische, kraftvolle Art. Hier werden fortgeschrittenere Variationen geübt, welche den Körper kräftigen und auf ein Erwecken der Kundalini vorbereiten. Der/die Übende lernt es, Grenzen zu transzendieren und nichts für unmöglich zu halten. Auch subtilste Verspannungen werden durch die maximale Dehnung gelöst. c) Die meditative Art. Hier werden die Stellungen lange (mindestens fünf Minuten, bis zu zwei Stunden) gehalten. Dies wird verbunden mit besonderen Atem- und Konzentrations - techniken, manchmal auch mit Mudras und Bandhas. Dadurch werden die Energien erweckt, die Chakras aktiviert. Durch Asanas kann die Kundalini erweckt werden. • Pranayama – Atemübungen zur Kontrolle (Ayama) der Lebensenergie (Prana). Man unterscheidet drei Arten von Pranayama: Vorbereitende (z.B. Uddhiyana Bandha, Agni Sara, Gorilla, Nauli) reinigende (Kapalabhati, Wechselatmung) und erweckende (z.B. Bhastrika, Surya Bheda). • Bandhas – Verschlüsse, um zu verhindern, dass Prana nach unten oder oben austritt. • Mudras – Energieerweckende und leitende Übungen Auch im Hatha Yoga gibt es wie im Raja Yoga Yamas und Niyamas (ethische Disziplinen).