Feng Shui

Aus Yogawiki

Feng Shui bedeutet wörtlich übersetzt "Wind und Wasser". Das klassisches Feng Shui ist eine ganzheitliche, asiatische Kunst. Es geht darum, die feine und doch so kraftvolle Energie, die uns umgibt zu erkennen und für unser Wohlergehen bei der Planung von Gebäuden und der Nutzung von Räumen nutzbar zu machen.

Sitzecke im Eingangsfoyer Haus Shanti, Yoga Vidya, Bad Meinberg

Das Feng Shui spüren wir nicht nur äußerlich und optisch. Vielmehr ist es insbesondere auch nachhaltig wirksam. Viele kennen die Erfahrung, dass sie zum Beispiel einen Raum betreten und plötzlich emotional bewegt sind oder sich in einem anderen Raum beklemmt und bedrückt fühlen. Es ist das Qi in seinen unterschiedlichen Qualitäten zu spüren, anders gesagt, das Feng Shui.

Es gibt Häuser in denen sich immer das Gleiche ereignet. Mit Feng Shui kann man die Gründe dafür erkennen, die Einflüsse der Umgebung, die dafür verantwortlich sind. Es können Maßnahmen getroffen werden, die zum Wohle der Bewohner wirken und die Energie positiv beeinflussen. Feng Shui ist die Kunst, die Umgebung dahingehend zu analysieren, welche Energiepotenziale und Einflüsse bestehen. Förderliche Energien werden genutzt und in den Räumen aktiviert, um schädliche oder bremsende Energien zu neutralisieren bzw. in andere, unwichtigere Räume umzuleiten. Dies kann im Großen, z.B. bei der Neuplanung eines Gebäudes oder der Auswahl eines geeigneten Grundstückes erfolgen wie auch im Kleinen, bei der Innenraumgestaltung eines Büros oder Wohnraumes.

Feng Shui im Haus Shanti bei Yoga Vidya in Bad Meinberg

Erfahrungsbericht von Petra Coll Exposito

In dem wunderschönen Kurort Bad Meinberg gelegen befindet sich Europas größter Yoga Ashram „Yoga Vidya“. Bis zu 2000 Seminare mit dem Schwerpunkt Yoga finden hier jedes Jahr statt. Der gemeinnützige Verein kaufte die auf dem Gelände befindlichen, ehemaligen Parkkliniken auf und wurde somit das größte Yoga Zentrum außerhalb Indiens.

Überdachter Eingang

Yoga Vidya, ohne Alkohol und Zigarettenrauch mit vegetarischer Küche öffnet das Herz ines jeden Yogapraktizierenden. Eine der ehemaligen Kurkliniken ist das Haus Shanti, dies ist ein Ort, der dazu dienen soll, Friedensenergie in die Welt zu tragen. Von Anfang an empfand ich eine Verbundenheit und Vertrautheit zu diesem Ort und diesen Menschen.

Seit mehr als einem Jahrzehnt, mit den tiefen Einblicken des Feng Shui vertraut, wusste ich, dass ich hier entscheidend einwirken könnte. Meine erste Begegnung verlief sehr positiv und ich war sehr beeindruckt wie weitläufig das Gelände und das darauf befindliche Gebäude ist.

Bestandsaufnahme

Die Schwierigkeit bei der Beurteilung des Hauses nach Feng Shui waren die vielen Gebäude, die miteinander verbunden sind, und so kein einheitliches Bild abgaben. Als erstes galt es, den Eingangsbereich zu gestalten. Dieser war anscheinend als letztes angebaut worden. Hier handelte es sich um einen vorwiegend aus Glas gehaltenen Bau mit einem übergroßen Vordach, welches direkt in den Eingang hineinragte. Die Innenräume waren mit einem Glasdach Licht durchflutet und der Fliesenboden wirkte kühl und steril. Die ehemalige Rezeption befand sich an der Seite rechts neben dem Eingang. Haupt- und Hintereingang lagen gegenüber.

Alte Rezeption

Meine Messungen mit dem Luo Pan Kompass ergaben bei dem Eingang eine Nord 2 Ausrichtung, die für ein spirituell ausgerichtetes Unternehmen ideal wäre. Der gegenüberliegende Hinterausgang und Zugang zum angrenzenden Garten ließ diese positive Situation schwinden, denn das gute Qi konnte sich hier im Eingang nicht sammeln. Des Weiteren wirkte der Eingang wenig einladend und erdrückend und durch die nördliche Qualität eher dunkel. Hier hieß es, die guten Energien zu sammeln und das Negative zu entfernen.

Feng Shui Maßnahmen

Das Beeindruckende dabei war sicherlich die Entfernung des Vordaches welches die Eingangstür überdeckt hatte. Und schon dadurch konnte eine Öffnung entstehen. Außen könnte der brachliegende Springbrunnen aktiviert werden, um von dort die Aufmerksamkeit und das Qi zum Eingang zu lenken. Gerade im Außenbereich könnten noch Landschaftsformen künstlich gestaltet werden, um aus bestimmten, nach dem Eingang ausgerichteten, Wegführungen oder angelegten Teichanlagen sowie Wassergestaltungen Unterstützung nach Innen zu befördern. Gerade die Qualitäten von Außen erhöhen das Wohlfühlgefühl im Innenbereich und sind entscheidend für den Erfolg des gesamten Projektes.

Die kantigen Ecken der jetzigen Steinsetzung (Wege, Parkplatz) sollten abgerundet oder durch gezielte Pflanzensetzung unsichtbar gemacht werden. Die Kanalisationsdeckel am Eingang laden das Qi des Ortes mit negativer Qualität an. Diese sollten durch Pflanzenkübel verdeckt werden. Der innere Durchfluss wird durch die geschickte Platzierung der Rezeption gemildert. Außerdem haben hereinkommende Gäste nunmehr die Möglichkeit, sofort den Ansprechpartner an der Theke zu sehen und so ein herzliches Willkommen zu empfangen. Vor allem der Tresen lässt keine Warteschlangen zu und jeder findet Raum für sein Anliegen. Unterstrichen wird die Einladung von der großen Statue, dem Ghanesha, der die Energiebahn von der Vorder- zur Hintertür bricht.

Neue Rezeption

Der noch von den Vorgängern gestaltete Fliesenbelag mit dem heimischen Wappen konnte dezent hinter dem Bereich der Mitarbeiter versteckt werden. Wichtig bei der Raumgestaltung war es auch, die sehr kühlen und metallisch – gläsernen Strukturen zu brechen und mehr Gemütlichkeit und Wärme in den Raum zu bringen. Des Weiteren sollten die großen Glasfronten mit Stoffbahnen versehen oder durch Milchglas ersetzt werden, damit ein geschützter Rahmen für Mitarbeiter und Kunden entstehen kann.

Übergänge mit Farben

Vor allem sollen Farben den Raum verändern und auch Anker setzen, damit sich jeder Neuankömmling gleich zurecht findet und sich nicht im großzügigen Gebäude verloren vorkommt oder sich sogar verläuft. Das war das Ziel der Farbwahl. Hier vor allem hat Jeannette Schabbing ein wunderschönes Farbkonzept entworfen und mit dem exklusiven Möbelhaus Bretz eine schöne Auswahl an bequemen einladenden Sofas und Sitzgelegenheiten ausgewählt. Die vorherrschenden Farben sollten sich im Lila-, Magenta-, Curry-Farbbereich und in einem warmen gelben Ton bewegen, damit der kühlen Struktur entgegengewirkt wird und ein Ausgleich der fünf Elemente (Holz, Feuer, Erde, Metall, Wasser) erfolgt.

Auch der gestaltete Brunnen im Eingang wurde so zum Magneten, der Mitarbeiter und Gäste anzieht und zum Verweilen einlädt.Immer wieder in verschieden langen Abständen besuchte ich das Haus und konnte so den Fortschritt der Arbeiten miterleben, und damit, wie sich langsam die energetische Qualität des Gebäudes veränderte. Die Vortragsräume sowie die einzelnen Seminarräume wurden gut angenommen. Auch hier spielt das frische und einladende Konzept eine wesentliche Rolle. Außer beim Teppichboden, auf den ich keinerlei gestalterische Einflüsse hatte, konnte ich gute Maßnahmen für das Wohlgefühl im Haus Shanti bewirken.

Weblinks

Seminare