Yoga Arten
Yoga Arten - verschiedene Arten von Yoga. Yoga heißt Einheit, Yoga heißt Vereinigung, Yoga heißt Harmonie. Yoga hat eine sehr reiche Geschichte, bezieht sich auf Jahrtausende alte Yoga Schriften und ist ständig in Entwicklung begriffen. Es gibt Yoga Traditionen, die Sampradayas, die uralt sind. Yoga ist eine Erfahrungswissenschaft: So haben sich verschiedene Yoga Arten für verschiedene Gruppen von Yoga Praktizierenden entwickelt. So gibt es Kinderyoga, Jugendlichenyoga, Schwangerenyoga, Seniorenyoga. Yoga hat eine Fülle von Techniken, von Übungen und Praktiken. Jede Gruppe von Yoga Übungen kann als Yoga Art bezeichnet werden. Im Yoga gibt es keine höchste Autorität. Die Yoga Bewegung in Indien war nie organisiert. Yoga war schon immer religionsübergreifend und ist es auch heute. Daher kann jeder Yoga Meister seinen eigenen Yoga lehren. Yoga macht kreativ: So entwickelt fast jeder Meister seinen speziellen Yoga Stil. Sobald es Schüler gibt, welche das Übungssystem eines Meisters als wirkungsvoll empfinden, entsteht ein neuer Yoga Stil.
Yoga Arten nach Lebensalter
Yoga kann von Menschen jeden Alters geübt werden. Für unterschiedliche Altersstufen gibt es eigene Yoga Arten:
Mutter-Kind-Yoga
Mutter-Kind-Yoga, auch "Yoga für Zwerge und Riesen" bezeichnet, ist Yoga, den Mütter zusammen mit ihren Kindern praktizieren können. Beim Mutter-Kind-Yoga übt die Mutter die Yoga Übungen und bezieht dabei das Baby bzw. Kleinkind mit ein. Im Klassischen Yoga ist die Übende auf sich selbst konzentriert. Als ideale Umgebung gilt ein störungsfreies Umfeld. Störungen in der Umgebung werden ignoriert. Pratyahara, Loslösen von allen Sinnesreizen, gilt für eine normale Yoga Praxis als ideal. Beim Mutter-Kind-Yoga konzentriert sich die Mutter auch auf die Bedürfnisse des Kindes und unterbricht ihre Yoga Praxis, um sich um das Kind zu kümmern. Mutter-Kind-Yoga verbindet Mutter mit Kind. Mutter-Kind-Yoga kann man auch in Gruppen üben: So können Mütter zusammen mit ihren Kindern Yoga lernen bzw. praktizieren. Mütter können mit ihren Säuglingen zwar auch in normalen Yogastunden dabei sein. Aber in normalen Yogastunden muss die Mutter immer hoffen, dass ihr Kind ruhig ist, und ansonsten den Raum verlassen. Anders beim Mutter-Kind-Yoga: Hier entsteht eine allgemeine Atmosphäre der Akzeptanz für alle Mütter mit Kindern, in welchem Baby-Geschrei und das Gebrabbel von Kleinkindern sich vermischen in eine Atmosphäre gegenseitiger Verbundenheit.
Kinderyoga
Kinderyoga, also Yoga mit Kindern, umfasst eine Gruppe von Yoga Arten für Kinder von 4-12 Jahren. Kinderyoga kann unterschieden werden in verschiedene Altersstufen - im Grunde genommen gibt es eigene Yoga Arten für jede Altersstufen:
- Yoga für Kinder im Vorschulalter (4-6 Jahre)
- Yoga für Kinder in der Grundschule (6-10 Jahre)
- Yoga für ältere Kinder (10-12 Jahre)
Kinderyoga ist typischerweise spielerischer als Erwachsenenyoga. Kinderyoga ist abwechslungsreicher, hat kürzere Entspannungsphasen, Kinderyoga ist belebter. Kinderyoga muss interessant für Kinder sein. Beim Kinderyoga wird typischerweise auf Disziplinarmaßnahmen verzichtet, die Yogastunde selbst muss für Kinder so interessant sein, dass die Kinder gerne üben und mitmachen. Es gibt wiederum verschiedene Kinderyoga Arten:
- "Reiner Yoga": In dieser Yoga Art üben die Kinder ausschließlich klassische Yoga Übungen. Die Übungen werden jedoch so gelehrt, dass Kinder davon begeistert sind. Dieser "reine Yoga" für Kinder enthält mehr Übungen als Erwachsenenyoga, mehr Abwechslung. Kinder werden häufiger gelobt. Es können auch mal Wettbewerbselemente integriert werden ("Wer kann am längsten ruhig sitzen"?).
- "Spielerischer Yoga": In dieser Art des Kinderyoga werden auch Yoga-fremde Elemente mit einbezogen. Das kann Laufen, Rennen, Spielen, Basteln, Kommunikatiosspiele etc. sein. Spielerischer Kinderyoga ist meist eine Kombination von Yoga Übungen mit allem Möglichen, was der Yogalehrer kennt oder in seiner/ihrer Kreativität entwickelt.
Auch Erwachsene können Kinderyoga üben. Das Aufgreifen von Kinderyoga Elementen kann das innere Kind aktivieren und daher von besonderer Leichtigkeit sein.
Jugendlichenyoga
Jugendlichenyoga bzw. Jugendlichen-Yoga ist ein Sammelname verschiedener Yoga Arten für Jugendliche im Alter von 12-18 Jahren. Jugendliche können in dieser Altersstufe auch schon normales Yoga üben. Jugendliche ab 12/14 Jahren können, z.B. bei Yoga Vidya, auch schon an Yogalehrer Ausbildungen teilnehmen. Jugendliche üben natürlich gerne mit Gleichaltrigen. Jugendlichenyoga kann Jugendlichen helfen, sich selbst besser zu spüren und anzunehmen. Jugendlichenyoga hilft den Teenagern auch, sensibler für die Bedürfnisse anderer zu werden. Jugendlichenyoga verhilft dazu, die körperlichen Fähigkeiten zu entwickeln. Gerade weil in der heutigen Zeit Jugendliche oft viel Zeit im Sitzen verbringen, kann Yoga ein sehr guter Ausgleich sein: In kurzer Zeit, z.B. 20-30 Minuten, werden alle Arten von körperlichen Fertigkeiten trainiert: Kondition, Flexibilität, Koordination, Kraft. Yoga macht Spaß: Wenn Jugendliche ein Mal pro Woche an einer Yogastunde teilnehmen, üben sie gerne für sich täglich oder mehrmals pro Woche. Jugendlichenyoga hilft gegen Stress, z.B. Prüfungsstress, verbessert die Konzentration und das Selbstwertgefühl und aktiviert die Lebensenergie.
Erwachsenenyoga
Erwachsenenyoga ist "normaler" Yoga. Es gibt dabei die unterschiedlichsten Yoga Arten für Erwachsene...
Schwangerenyoga
Schwangerenyoga ist eine Yoga Art, die sich seit 1950 entwickelt hat. In der Frühzeit haben, wie in den alten Schriften wie die Veden und Puranas beschreiben, Männer und Frauen Yoga geübt. Im indischen Mittelalter kam Indien unter die Herrschaft verschiedener islamischer Herrscher. Die in der frühen indischen Kunst meist barbusig dargestellten Frauen wurden verschleiert und übten keine Yoga Übungen mehr, außer Bhakti Yoga. Im Zuge der Yoga Renaissance im 19./20. Jahrhundert lehrten die Yoga Meister auch Frauen. Zunächst wurde jedoch das "Frauentypische" vom Yoga ausgenommen: Yoga Bücher aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts empfahlen oft, während der Menstruation und während der Schwangerschaft auf Yoga zu verzichten. Als jedoch immer mehr Frauen Yoga übten, erkannten Frauen, dass Yoga gerade in der Menstruation und in der Schwangerschaft hilfreich ist. Allerdings sind die Bedürfnisse der Schwangeren besonders.
Einige Besonderheiten des Schwangerenyoga:
- Frauen werden in der Schwangerschaft meist ohne großes Bemühen flexibler. Zu intensives Dehnen könnte zur Destabilisierung führen. Daher werden die Dehnübungen sanfter geübt
- Stärkung der Muskeln ist zwar wichtig in der Schwangerschaft, sollte aber auch sanft erfolgen
- Insbesondere die Bauchmuskelübungen müssen abgewandelt werden
- Besondere Aufmerksamkeit bekommen Übungen für die Flexibilität der Hüften, der Ileosakralgelenke, der Schambeinfuge: Das erleichtert die Geburt. Allerdings darf frau das auch nicht übertreiben - denn Hypermobilität in diesem Bereich kann unangenehm sein.
- Bei den Atemübungen wird entweder auf das Luftanhalten ganz verzichtet, oder das Luftanhalten ist nur sehr kurz
Schwangerenyoga hilft der Frau, sich gut zu fühlen mit sich und ihrem Kind. Viele Schwangerschaftsbeschwerden verschwinden, wenn frau Yoga übt. Übelkeitsgefühle, Rückenschmerzen, emotionale Schwankungen, all das reduziert sich für diejenige, die Yoga übt. Schwangere Yoga Übende entwickeln eine besondere Beziehung zu ihrem Kind, lernen mehr auf ihre Bedürfnisse zu hören. Schwangere werden in besonderem Maße mit dem Wunder des Lebens konfrontiert: So haben Schwangere oft eine besondere spirituelle Offenheit. Auch diese wird im Yoga angesprochen und kultiviert.
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Hormonyoga
Hormonyoga hat sich als Name für Yoga für Frauen in den Wechseljahren etabliert. Yoga wirkt auf den ganzen Menschen - und daher auch auf die Hormone. Die indischen Yoga Meister wie Swami Sivananda schreiben speziellen Yoga Übungen Wirkungen auf spezielle Hormondrüsen zu: Z.B. sollen Schulterstand und Fisch auf die Schilddrüse wirken, die Vorwärtsbeuge auf die Bauchspeicheldrüse. Die moderne wissenschaftliche Yogaforschung konnte das allerdings bisher nicht bestätigen.
Yoga hat sich in einigen Studien als hilfreich für die Wechseljahre erwiesen. Frauen in den Wechseljahren, die Yoga üben, haben weniger Hitzewallungen und emotionale Schwankungen. Sie fühlen sich besser und empfinden die hormonellen Umstellungen als angenehmer und sind offener für die Veränderungen in ihrem Leben.
In Deutschland sind Frauen zwischen 35-65 die Bevölkerungsgruppe mit dem höchsten Anteil an Yoga Übenden. So kann man sagen, dass in einer typischen Yogastunde ein gar nicht geringer Anteil von Frauen in den Wechseljahren dabei sind. Yoga allgemein ist also gut für Frauen in den Wechseljahren. Daneben haben sich jedoch spezielle Yoga Arten für Frauen in den Wechseljahren herauskristallisiert.
Es gibt zwei verbreitete Yoga Arten von Hormonyoga:
- Hormonyoga nach Dinah Rodrigues
- Hormonyoga nach Yoga Vidya, eine Adaptation der Yoga Vidya Reihe an die von Dinah Rodrigues gelehrten Yoga Art
Seniorenyoga
Seniorenyoga ist Yoga für ältere Menschen, normalerweise ab 60. Seniorenyoga wird auch genannt Golden Yoga, Silver Yoga, Yoga for Best Agers, Yoga für Junggebliebene.
Man kann verschiedene Arten von Seniorenyoga unterscheiden, je nach Grad der körperlichen Fitness der Senioren. Man kann folgende Arten von Senioren unterscheiden:
- Fitte Senioren: Diese machen meist in normalen Yogakursen mit. Wer sein ganzes Leben körperlich aktiv gewesen ist, vielleicht sogar Yoga geübt hat, kann auch mit 70 oder 80 Jahren zur Gruppe der fitten Senioren gehören. Manchmal lieben es fitte Senioren aber auch, in ihrer eigenen Altersgruppe zu üben
- Senioren mit kleineren körperlichen Beschwerden: Die meisten Menschen erleben ab 60, manche früher, manche später, diverseste körperliche Einschränkungen. Für die Yoga Praxis von Relevanz sind insbesondere Rückenbeschwerden, Gelenkprobleme wie Arthrose, vermehrte Steifigkeit, Schmerzanfälligkeit. Viele Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass Yoga bei diversesten körperlichen Beschwerden hilfreich sein kann, von Rückenschmerzen über Arthrose, Bluthochdruck, Rückgang der Libido und Verdauungsbeschwerden bis zu Nachlassen der mentalen Leistungsfähigkeit und Energie. Yoga hilft gerade Senioren mit beginnenden körperlichen Beschwerden für bessere Gesundheit, Lebensfreude und Energie. Seniorenyoga für diese Gruppe von Menschen ist sanfter als normaler Yoga. Die Yoga Übungen werden allmählicher eingeführt. Es werden spezielle Übungen, wie z.B. Gelenkübungen, mit eingeführt. Senioren mit kleineren körperlichen Beschwerden können auch in normale Yogakurse gehen, insbesondere wenn es ein eher sanfter Yogastil ist. Allerdings können Yogalehrer in speziellen Seniorenyoga Kursen besser auf die Bedürfnisse der Senioren eingehen.
- Senioren mit stärkeren Einschränkungen: Das sind die Senioren, für die es nicht mehr so leicht ist, sich hinzulegen und wieder aufzustehen. Meist können Senioren mit stärkeren Einschränkungen auch nicht im kreuzbeinigen Sitz bzw. im Kniesitz sitzen. Eine Seniorenyogastunde für Senioren mit stärkeren Einschränkungen nimmt darauf Rücksicht, indem Übungen im Rahmen einer Yogastunde in drei Gruppen geübt werden:
- Übungen auf dem Stuhl: Dies ist der Anfang der Seniorenyogastunde und umfasst die Anfangsentspannung, Atemübungen, kleinere Dehn- und Lockerungsübungen
- Übungen im Stehen: Das umfasst Aufwärmübungen wie Gehen auf der Stelle, Yoga Vidya Gelenkübungen, Stärkungsübungen für die Beine, Gleichgewichtsübungen
- Übungen auf dem Boden wie Vorwärtsbeuge, Rückbeugen, Drehsitz
- Tiefenentspannung
Oft wird ein Seniorenyogakurs beginnen als Yoga für Senioren mit stärkeren Einschränkungen. Im Lauf der Monate wird es ein Kurs für Senioren mit kleineren Beschwerden werden und schließlich ein Yogakurs für fitte Senioren: Denn Yoga hat große Heilwirkung und hat stark verjüngende Effekte.
- Bettlägerige Senioren: Dies ist eine ganz eigene Yoga Art: Auch im Liegen und Sitzen können Yoga Atemübungen, sanfte Dehn- und Bewegungsübungen, Tiefenentspannung und Meditation geübt werden.
Yoga Arten, Yoga Wege, Yoga Stile
Im Deutschen werden die Ausdrücke Yoga Arten, Yoga Wege, Yoga Stile oft ähnlich verwandt. Hier in diesem Artikel sollen unter Yoga Arten die verschiedenen in Jahrtausenden gewachsenen Yoga Arten verstanden werden.
Yoga Stile sind dagegen die moderneren, gerade im Westen populären Yoga Formen, die meist Variationen von Hatha Yoga sind. Bekannt sind hier unter anderem Iyengar Yoga, Bikram Yoga, Yoga Vidya, Ashtanga Yoga, Sivananda Yoga, Anusara Yoga etc.
Mehr über Yoga die Yoga Stile findest du hier im Wiki unter dem Stichwort Yoga Stile.
Bestimmte Yoga Arten kann man auch als Yoga Wege bezeichnen: Yoga Wege sind in sich geschlossen und führen zum höchsten Ziel. Verschiedene Yoga Wege können auch miteinander kombiniert werden. Yoga Wege sind, im Unterschied zu Yoga Stilen, mehrere Jahrhunderte alt. Swami Vivekananda hatte 4 Yoga Wege unterschieden: Jnana Yoga, Raja Yoga, Bhakti Yoga, Karma Yoga. Bei Yoga Vidya wird von 6 Yoga Wegen gesprochen: Jnana Yoga, Raja Yoga, Bhakti Yoga, Karma Yoga, Kundalini Yoga, Hatha Yoga. Hier findest du mehr zum Thema Yoga Yoga Wege.
Hier also die wichtigen Yoga Arten: