Geheimnis der Katha Upanishad - Vortrag 2

Aus Yogawiki
Swami Krishnananda beim Gebet

Geheimnis der Katha Upanishad - Vortrag 2

Vortrag 2

Wir haben darüber gesprochen, dass unsere gegenwärtigen Erfahrungen auf einem Missverständnis beruhen. Mit diesem Gesichtspunkt beginnt die Belehrung der Katha Upanishad. Als Nachiketas die großen Geschenke, die ihm von Yama angeboten wurden verweigerte und auf eine praktische Antwort auf die Frage über die Natur der Seele bei ihrer Auflösung bestand, erkannte der Lehrer in Nachiketas einen reifen Schüler, der bereit war, dieses Absolute Wissen zu empfangen, und ging sofort auf den Kernpunkt der Frage ein.

Es gibt zwei Seiten der Erfahrung, die den Menschen in zwei unterschiedliche Richtungen zieht:

Sreyas ca preyas ca manusyam etas tau
samparityavivinakti dhirah
Sreyo hi dhirobhipreyaso vrnite, preyo mando
yogaksemad vrnite

Dieses ist das erste Gebot der großen Lehrers Yama, dem Herrn des Todes. Der Verstand bewegt sich in zwei Richtungen, das heißt, nach außen und nach innen. Der äußere Weg führt zu Vergnügen und Freuden. Der innere Weg ist jener, auf der Suche nach der Wirklichkeit. Die beiden Ausdrücke, sreyas und preyas, die in diesen belehrenden Sätzen gebraucht werden, beziehen sich in dieser Reihenfolge auf ‘Segen’ und ‘Zufriedenheit der Sinne’. Der menschliche Verstand erwartet sofort Ergebnisse. Er sorgt sich nicht so sehr um höchste Werte. ‘Was bringt es mir jetzt, was geschieht morgen mit mir? Es mag mir morgen völlig gleichgültig sein, doch heute brauche ich die Befriedigung.’ Dies scheint das normale Argument und der Wunsch des menschlichen Verstandes zu sein, - vielleicht für jede Art von Verstand in der Schöpfung. Doch der große Meister sagt, es ist von höchster Torheit für den Verstand, eine Stellung bei der Problemlösung einzunehmen, bei der man mit den Sinnesobjekten in Berührung kommt, nur weil sie dadurch eine sofortige Befriedigung erfahren. Was bedeutet schließlich sofortige Befriedigung?

Es gibt verschiedene Arten von Befriedigungen. Wann immer wir unter Zugzwang und unter seine Fuchtel kommen, scheint eine Befreiung aus diesem Zwang, in einer Befriedigung zu bestehen. Wenn ein Gläubiger kommt und vor der Haustür sitzt, stellt sich erst große Zufriedenheit ein, wenn er wieder fortgeht, da seine Gegenwart auf den Verstand einen großen Druck ausübt. Wenn jemand mit einem Gerichtsbescheid kommt und fragt, ob der Herr im Hause ist, kehrt Zufriedenheit erst ein, wenn dieser Jemand nach kurzer Zeit wieder verschwindet. Wenn man am ganzen Körper schreckliche Ekzeme hat, die ganze Haut juckt und man sich kratzen muss, erzeugt das Kratzen große Zufriedenheit. Man hat seit Tagen nichts gegessen, man spürt in sich brennenden Hunger, wie ein flammendes Schwert; man isst etwas und empfindet große Zufriedenheit. Man kocht über jemanden vor Wut und macht seinem Herzen Luft, indem man mit bestimmten schändlichen Wörtern herausplatzt, spürt man eine große Befriedigung. Auf diese Weise gibt es eine Vielzahl von Befriedigungen, um die nervösen und psychologischen Spannungen aufzulösen, die durch einen unheilbaren Drang von innen her verursacht werden, und den wir nicht beherrschen, sondern dessen Sklave wir sind.

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Siehe auch

Literatur

Seminare

Jnana Yoga, Philosophie

Hier erscheint demnächst wieder eine Seminarempfehlung: url=interessengebiet/jnana-yoga-philosophie/?type=2365 max=4