Silvester

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Silvester, der letzte Tag des Jahres, wurde nach dem Heiligen Papst Silvester I. der römisch-katholischen Kirche benannt, der am 31. Dezember 335 starb. Silvester ist eine der Raunächte, die sich zwischen der Wintersonnenwende und dem 6. Januar erstrecken – eine Heilige Nacht, in der der Mensch nach Innen schauen, das Alte Jahr reflektieren und sich auf das Neue Jahr ausrichten kann. Silvester ist somit Teil der Zeit zwischen den Jahren – eine Zeit der Ruhe, Meditation und Kontemplation. Silvester wird auch Altjahr bzw. Altjahrsabend genannt.

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Silvester - ein Heiliger

Silvester wird durch Konstantin als Papst gekrönt; Detail aus dem Kölner Dom, um 1332 (Quelle: Joachim Schäfer - Ökumenisches Heiligenlexikon)

Silvester, auch Sylvester geschrieben, ist ein Heiliger der römisch-katholischen Kirche. Silvester wurde in Rom geboren, war ab dem Jahr 314 sowohl Bischof von Rom als auch Papst Silvester I. Hier starb Silvester auch, am 31. Dezember 335, nach 21-jährigem Pontifikat. Silvester I. ist damit Tagesheiliger des letzten Tages des Jahres.

Der Name Silvester leitet sich von lateinisch "silva", "der Wald", ab und bedeutet somit Waldmensch bzw. Waldbewohner oder "der zum Wald Gehörende". In der "Legenda Aurea" des Jacobus de Voragine, einer Sammlung von Lebensgeschichten der Heiligen, findet sich folgende Erklärung: "Oder Silvester kommt von silva, Wald, und trahens, ziehend; weil er die Waldmenschen, das ist: die rohen und ungebildeten Heiden zum Glauben brachte."

In "Stadlers Vollständigem Heiligenlexikon" aus dem 19. Jahrhundert steht über Silvester I.: "Dieser Papst war ein geborener Römer. Sein Vater hieß Rufinus, den er frühzeitig verlor, seine Mutter Justa."

Die Kirche "San Silvestro in Capite" in Rom, in der die Gebeine

In der Zeit von Papst Silvester I. führte Kaiser Konstantin der Große – nach einer Zeit der Christenverfolgungen – das Christentum als Staatsreligion ein. Durch diese veränderte Situation konnte Silvester I. die römische Kirche stärken und neu organisieren. Allerdings spielte Silvester I. "weder bei der epochalen Hinwendung Konstantins zum Christentum noch bei der Bewältigung der kirchenpolitischen und dogmatischen Auseinandersetzungen " eine bedeutende Rolle. Demgegenüber ließ Silvester I. während seiner Amtszeit verschiedene Kirchen in Rom und Umgebung errichten – etwa die Basilika St. Peter, die Basilika St. Paul sowie die Lateranbasilika. Außerdem ließ Silvester I. eine Kirche über den Priscilla-Katakomben in Rom bauen, in der er auch bestattet wurde. Im 8. Jahrhundert wurden seine sterblichen Überreste in die Kirche "San Silvestro in Capite" überführt.

Die Bedeutung Silvesters als Heiliger beruht vor allem auf Legenden, die sich insbesondere im 5. Jahrhundert entwickelten. So habe Silvester Kaiser Konstantin geheilt, bekehrt und getauft. Außerdem heißt es, dass Silvester, noch während der Zeit der Christenverfolgungen, fromme Christen bei sich aufnahm, etwa auch Timotheus. "Dieser Timotheus predigte Christenglauben furchtlos ohne Unterlaß, darum ward er nach einem Jahre gemartert. Da wähnte der Richter Tarquinius, daß Timotheus großes Gut hinterlassen hätte, und forderte das von Silvester und drohte ihm den Tod. (…)" Tarquinius drohte Silvester, "er müßte des anderen Tages mancherlei Pein leiden. Da antwortete Silvester und sprach "Du Tor, du stirbst noch diese Nacht und fährst in die Hölle zu ewiger Pein, und du wollest oder wollest nicht, so wirst du den Gott erkennen, den wir ehren". Nach diesen Worten warf man Silvester in den Kerker, der Richter aber ward zu einem Mahl geladen. Und da er aß, blieb ihm eines Fisches Gräte im Halse stecken, die mochte er weder schlingen noch auswerfen. Also starb er um Mitternacht und ward mit großem Wehklagen zu Grabe getragen. Aber Silvester ward von dem Volk mit Freuden aus dem Kerker befreit, denn er war ihnen allen gar lieb, auch den Heiden." (Legenda Aurea)

Eine andere Legende erzählt von einem Streitgespräch zwischen Silvester und 12 jüdischen Rabbinern. Silvester hatte 11 der Rabbiner im Disput besiegt. "Da stund Zambri auf, der zwölfte Meister, und sprach mit großem Unwillen "Ihr weisen Richter, mich wundert, daß ihr diesen trügerischen Reden glaubt, und wähnet, daß Gottes Gewalt mit Worten möge bewährt werden. Lassen wir nun die Worte und greifen an die Werke! (…) Also ward ein wilder Stier herbeigeführt, den mochten hundert starke Männer kaum halten. Zambri sprach ihm ein Wort in sein Ohr, da brüllte der Stier auf, rollte die Augen, und fiel tot nieder. Die Juden schrien Sieg und spotteten Sanct Silvesters, aber der sprach "Das war nicht Gottes Name, sondern der Name des bösesten der Teufel; mein Herr Jesus Christus kann mehr als die Lebendigen töten, er kann die Toten wieder lebendig machen. Töten und nicht wieder lebendig machen, das können die Löwen und Schlangen und andern wilden Tiere. Darum will er, daß ich glaube, daß es keines Teufels Name sei gewesen, so spreche er den Namen noch einmal und mache den Stier damit wieder lebendig; denn von Gott ist geschrieben 'Ich töte und ich mache lebendig' (5. Mose 32, 39). Und mag er den Stier nicht wieder lebendig machen, so ist es ohne Zweifel eines Teufels Name gewesen; denn der Teufel kann töten, aber nicht auferwecken". Da die Richter Zambri zwingen wollten, daß er den Stier wieder lebendig mache, da sprach er "Silvester mag ihn lebendig machen im Namen Jesu des Galiläers, so wollen wir alle an Christum glauben. Aber uns dünket möglicher, daß er mit Flügeln fliege, denn daß er dies vollbringe". So sprachen auch die andern Juden, daß sie glauben wollten, wenn er den Stier wieder lebendig mache. Da sprach Silvester sein Gebet, und neigte sich zu den Ohren des Stieres und sprach "O du Name des Fluches und Todes, ich gebiete dir bei dem Namen Jesu Christi, daß du ausgehest, und in demselben Namen gebiete ich dir, du Stier, daß du aufstehest und ruhig heim zu deiner Herde gehest". Da stund der Stier auf und ging von dannen zahm und fromm. Davon ward die Kaiserin Helena gläubig, und die Juden und die Richter und alles Volk mit ihr." (Legenda Aurea)

"Wenn beigefügt wird, daß das Wort eines jüdischen Zauberers einen starken Stier getödtet, das Wort des hl. Silvester aber zum Leben zurückgerufen habe, so ist hier offenbar der für den Heiligen siegreiche Ausgang des Wortstreites versinnbildet; weder der Verfasser der Legende, noch dessen erste Leser haben hiebei an einen wirklichen Stier gedacht.Stadlers Vollständiges Heiligenlexikon

Silvester und Neujahr bei Yoga Vidya

Mit Farbenpracht ins Neue Jahr

Janin Devi gibt ein Silvesterkonzert bei Yoga Vidya.

Silvester bei Yoga Vidya ist zugleich der Geburtstag von Swami Vishnu-devananda

Siehe auch

Literatur

  • Stephan Hachtmann, Berührt vom Klang der Liebe: Wege zum Herzensgebet (2012)
  • Thich Nhat Hanh, Jesus und Buddha - Ein Dialog der Liebe (2010)
  • Franz Jalics, Der kontemplative Weg (2010)
  • Ayya Khema, Das Größte ist die Liebe: Die Bergpredigt und das Hohelied der Liebe aus buddhistischer Sicht (2009)
  • Swami Sivananda, Die Kraft der Gedanken (2012)
  • Swami Sivananda, Inspirierende Geschichten (2005)
  • Swami Sivananda, Japa Yoga (2003)
  • Swami Sivananda, Göttliche Erkenntnis (2001)
  • Swami Sivananda, Gedanken zur Kontemplation (1996)
  • Swami Sivananda, Hatha-Yoga. Der sichere Weg zu guter Gesundheit, langem Leben und Erweckung der höheren Kräfte (1964)
  • Swami Sivananda, Sadhana – Ein Lehrbuch mit Techniken zur spirituellen Vollkommenheit
  • Swami Sivananda: Feste und Fastentage im Hinduismus, Yoga Vidya Verlag
  • Das Yoga Vidya Asana-Buch, Band I
  • Das große illustrierte Yogabuch von Swami Vishnu-Devananda

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Silvester – mp3-Vortrag mit Sukadev

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