Anpassungsfähigkeit: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 8. April 2013, 12:24 Uhr
Anpassungsfähigkeit ist die Fähigkeit, sich an neue Umstände, Lebensbedingungen, Menschen, Regeln anzupassen, ohne starr auf eigenen Vorstellungen zu beharren. In der Natur ist die Fähigkeit der Anpassung an gegebene Umstände oft überlebensnotwendig. Im Ayurveda speilt die Fähigkeit der Anpassung an die in der Natur vorgegebenen Rhythmen und Jahreszeiten eine große Rolle. Die ayurvedische Tagesroutine (Dinacharya) befähigt uns, den Zyklus der Doshas optimal für uns zu nutzen.
Swami Sivananda schreibt über Anpassungsfähigkeit
Anpassung an andere, in welcher Form dies auch sein mag, ist eine edle Eigenschaft, die Erfolg im Leben bringt. Man sollte sie langsam entwickeln. Die große Menge weiß nicht, wie man sich auf andere einstellt. Anpassungsfähigkeit ist eine besondere Kunst, um die Herzen der anderen und damit letztendlich den Kampf des Lebens durch ein wenig Biegsamkeit und Hinwendung zu gewinnen.
Die Frau kann diese Anpassung an ihren Mann, der Schüler an seinen Guru, der Geschäftsmann an seine Kunden, der Untergebene an seine Vorgesetzten, lernen, um in dieser Welt vorwärts• zu kommen und unter allen Lebensumständen glücklich zu sein. Der Mensch muß geschmeidig sein, wenn er sich anpassen will. Er braucht hierfür nicht einmal sehr weise und erfindungsreich zu sein. Wenn der Angestellte Art, Gewohnheit und Temperament seines Vorgesetzten versteht und sich ihm dementsprechend anpasst, wird dieser sein Freund. Mit etwas Einfühlung, Freundlichkeit und im gehorsamen Ausführen der Anweisungen, wird der Vorgesetzte eine weiche Ecke in seinem Herzen für dich finden. Vergiss nicht den Grundsatz: »Gehorsam ist wichtiger als Dienst«. Ein egoistischer, stolzer Mensch wird sich nur ungern anpassen.
Wenn ein Student nicht fähig ist, sich seinen Mitstudenten anzupassen, die im gleichen Zimmer wohnen, entsteht Spannung und die Freundschaft ist gefährdet. Anpassungsfähigkeit ist ein starkes Band, das Menschen in ungebrochener Freundschaft und Liebe zusammenhält. Wer sich anpassen will, muß gewisse Opfer bringen und Opfergeist entwickeln . Er muß die Selbstsucht töten und das Seine mit anderen teilen. Er muss Beleidigungen und harte Worte ertragen und ein Gefühl für die Einheit des Lebens entwickeln. Anpassungsfahigkeit ist eine unschätzbare Hilfe auf dem geistigen Weg. Wer sie übt, muß Gefühle der Verachtung (Ghrina) und den Gedanken der Überlegenheit vernichten. Er muß sich mit allen abgeben und alle umfassen. So entwickelt die Anpassungsfähigkeit universale Liebe und tötet das Gefühl des Hasses. Ein Mensch, der diese Fähigkeit besitzt, muß mit den unfreundlichen Worten seiner Mitmenschen fertig werden, Geduld und Ausdauer üben. Diese Tugenden entstehen von selbst, wenn er versucht, sich nach anderen zu richten. Ein Mensch, der anpassungsfähig ist, kann in jeder Umgebung leben und alles ertragen. Denn er ist ausgeglichen und vermag unter Umständen auch höchste Erkenntnis zu erlangen. Er ist ein Großer in allen drei Welten, stets glücklich und erfolgreich.