Frozen Shoulder: Unterschied zwischen den Versionen
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Zunächst werden entzündungshemmende Medikamente verabreicht; sobald der Schmerz abgeklungen ist und das Gewebe abschwillt, soll der Patient mit Bewegung beginnen, da sich ansonsten Atrophien einstellen ("use it or lose it"). Hier sind gezielte Physiotherapie und Yogaübungen hilfreich und ergänzen sich. Der Betroffene sollte so üben, dass er sich dabei wohl fühlt und seine Schmerzgrenze nicht überschreitet. | Zunächst werden entzündungshemmende Medikamente verabreicht; sobald der Schmerz abgeklungen ist und das Gewebe abschwillt, soll der Patient mit Bewegung beginnen, da sich ansonsten Atrophien einstellen ("use it or lose it"). Hier sind gezielte Physiotherapie und Yogaübungen hilfreich und ergänzen sich. Der Betroffene sollte so üben, dass er sich dabei wohl fühlt und seine Schmerzgrenze nicht überschreitet. |
Version vom 18. August 2013, 11:27 Uhr
Als Frozen Shoulder (auch fibröse Schultersteife, adhäsive Kapsulitis, adhäsives Subakromialsyndrom) bezeichnet man eine schmerzhafte vorübergehende, aber langwierige Versteifung und Unbeweglichkeit einer Schulter, in 30 % der Fälle auch beider Schultern, durch chronische-entzündliche Veränderungen der Gelenkkapsel. Durch eine Fibrose (Vermehrung des Bindegewebes) der das Gelenk umgebenden Gewebe verkleben die Gleitschichten der Schulter, daher die Bezeichnung "adhäsiv".
Die nicht seltene Krankheit tritt im Altersbereich von 40 - 60 Jahren auf und betrifft Frauen häufiger als Männer.
Im Yoga werden dem Schultergelenk alle Bewegungsrichtungen abverlangt; daher kann Yoga die Wiederherstellung der Mobilität sehr gut unterstützen.
Ursache und Verlauf
Die Ursache für die Entzündung der das Gelenk umgebenden Weichteile und die Vermehrung des Bindegewebes ist unbekannt. Für die Erkrankung sind jedoch besonders Personen mit Stoffwechselerkrankungen, koronaren Herzkrankheiten, Tumoren im Bereich des Brustkorbs und Erkrankungen der Halswirbelsäule anfällig.
Bei der Krankheit zeichnen sich drei Stadien ab, nämlich a) starke nächtliche Schmerzen ohne große Bewegungseinschränkung, b) nachlassende Schmerzen mit aktiver und passiver Bewegungseinschränkung und c) allmähliche Auflösung der Bewegungseinschränkungen und abklingender Schmerz. Die Krankheitsdauer liegt zwischen einem halben Jahr und zwei Jahren, machmal sogar bei fünf Jahren.
Diagnostik, DD
Bezeichnend für die Krankheit ist starker Schmerz - und zwar bei aktiver und auch bei passiver Bewegung - und starke Bewegungseinschränkung. Beim MRT sind aufgrund der Entzündung der Gewebe Signalveränderungen zu erkennen.
Es gibt andere Erkrankungen, die ähnliche Symptome hervorrufen (wie etwa subakromiales Impingement, Tendinosis calcarea), die jedoch nichts mit der adhäsiven Kapsulitis gemein haben und sich durch Röntgen ausschließen lassen.
Therapie
Mobilisation durch eigenes Tun
Zunächst werden entzündungshemmende Medikamente verabreicht; sobald der Schmerz abgeklungen ist und das Gewebe abschwillt, soll der Patient mit Bewegung beginnen, da sich ansonsten Atrophien einstellen ("use it or lose it"). Hier sind gezielte Physiotherapie und Yogaübungen hilfreich und ergänzen sich. Der Betroffene sollte so üben, dass er sich dabei wohl fühlt und seine Schmerzgrenze nicht überschreitet.
Mobilisation unter Narkose (kein chirurgischer Eingriff)
Bringt diese Therapie keinen Erfolg, so kann auch eine Mobilisation unter Narkose erfolgen (kein chirurgischer Eingriff). Dabei wird die Schulter vom behandelnden Arzt unter Narkose in alle Richtungen bewegt, zwar vorsichtig, aber doch so kraftvoll, dass sich die verklebten Fasern des Bindegewebes wieder voneinander lösen können, was für den Behandelnden zu spüren und oft auch zu hören ist.
Nach der Behandlung folgen unmittelbar weitere intensive Übungen, damit die neu erworbene Mobilität nicht wieder verloren geht.
Siehe auch
- Impingement
- Yogatherapie
- Alexandertechnik
- Autogenes Training
- Hypnose
- Craniosacraltherapie
- Osteopathie
- Rücken
- Arthrose
- Arthritis
- Osteoporose
- Wirbelsäule
- Rückenschmerzen
- Kopfschmerzen
- Bandscheibe
- Bandscheibenvorfall, Prolaps, Protusion
- Morbus Bechterew
- Morbus Scheuermann
- Cauda-Equina-Syndrom
- Gleitwirbel
- Skoliose
- Lordose
- Hohlkreuz, Hyperlordose
- Kyphose
- Rundrücken, Hyperkyphose
- Lumbalgie, Lumbago, Hexenschuss
- Ischialgie, Ischiasbeschwerden, Ischiasschmerz
- Beckenschiefstand
Literatur/Quellen
- Engelhardt Lexikon Orthopädie und Unfallchirurgie, Springer Medizin
- Taschenlehrbuch Orthopädie und Unfallchirurgie, Thieme, 2. Auflage 2010