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'''Malina vasana''' ([[Sanskrit]]: Malina vāsanā ''f.'') unreine Tendenz des Geistes.
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'''Malina vasana''' ([[Sanskrit]]: Malina vāsanā ''f.'') = unreine Tendenz des Geistes.
Malina vasana ist ein zusammengesetzter Ausdruck aus dem Sanskrit, gebildet aus „[[malina]]“ (befleckt, verschmutzt, getrübt, verunreinigt) und „[[vasana]]“ ([[Gewohnheit]], Prägung, [[Neigung]], latente Tendenz). Wörtlich heißt die Phrase also etwa „befleckte Neigung“ oder „verunreinigte Prägung“. In religiösem, philosophischem und psychospirituellem Kontext hat der Begriff mehrere zusammenhängende Bedeutungen:
=Kontexte=
*  psychologisch/spirituell: Malina vasana bezeichnet innere Neigungen oder Gewohnheitsmuster, die durch [[Unwissenheit]], Unreife oder negatives Handeln „verunreinigt“ sind. Das sind latente Zustände des Geistes — etwa [[Habgier]], [[Hass]], [[Eitelkeit]], [[Angst]] oder [[Anhaftung]] — die das Wahrnehmen, Entscheiden und Handeln trüben und weitere leidvolle Muster nach sich ziehen. Solche vasanas sind nicht bloß momentane Gefühle, sondern tiefere Prägungen, die Verhalten und Wahrnehmung wiederholt reproduzieren.
*  [https://www.yoga-vidya.de/ karmisch]-ethisch: In karmischen Zusammenhängen werden malina vasanas als Früchte vergangener Handlungen verstanden, die den Charakter und die Neigungen gegenwärtiger Lebensteilnehmer färben. Sie gelten als [[Ursache]]n für wiederkehrende unheilsame Taten und als Hindernis für moralische Reinheit und spirituellen Fortschritt.
*  praktischer, soteriologischer Sinn: Viele [[tantrisch]]e, [[Yoga]] und [[Vedanta]] Lehren betonen das Erkennen, Reinigen und Transformieren von malina vasanas als zentrale Aufgabe der Praxis. Reinigungstechniken (ethische [[Disziplin]], [[Meditation]], [[Studium]], Beichte, [[Rituale]], Karmabewusstsein) zielen darauf ab, diese verunreinigten Prägungen abzuschwächen oder aufzulösen, damit klarere, mitfühlendere und freiere Handlungsweisen möglich werden.
*  unterschieden nach Qualität: Vasanas werden oft nach ihrem ethischen oder psycho-spirituellen Gehalt bewertet; „malina“ markiert jene, die als störend oder gebundenheitsfördernd gelten. Im Kontrast dazu stehen „[[sukshma]]“ oder „[[sattvika]]“ vasanas (subtilere, reine Neigungen) — malina vasanas sind grobere, unheilsame Muster, die zuerst angegangen werden müssen.
*  kontextabhängigkeit: Die genaue Bedeutung und Tragweite des Begriffs variiert je nach Schule und Autor. In manchen Texten werden konkrete Laster (z. B. [[Gier]], [[Zorn]]) als malina vasanas genannt; in anderen wird der Ausdruck allgemeiner für alle latenten Verunreinigungen des Geistes gebraucht.
=Siehe auch=
* [[Karma Yoga]]
* [[Karma Yogi]]


[[Kategorie:Glossar]]
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[[Kategorie:Sanskrit]]
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Version vom 21. November 2025, 06:48 Uhr

Malina Vasana erkennen und stoppen

Malina vasana (Sanskrit: Malina vāsanā f.) = unreine Tendenz des Geistes.

Malina vasana ist ein zusammengesetzter Ausdruck aus dem Sanskrit, gebildet aus „malina“ (befleckt, verschmutzt, getrübt, verunreinigt) und „vasana“ (Gewohnheit, Prägung, Neigung, latente Tendenz). Wörtlich heißt die Phrase also etwa „befleckte Neigung“ oder „verunreinigte Prägung“. In religiösem, philosophischem und psychospirituellem Kontext hat der Begriff mehrere zusammenhängende Bedeutungen:

Kontexte

  • psychologisch/spirituell: Malina vasana bezeichnet innere Neigungen oder Gewohnheitsmuster, die durch Unwissenheit, Unreife oder negatives Handeln „verunreinigt“ sind. Das sind latente Zustände des Geistes — etwa Habgier, Hass, Eitelkeit, Angst oder Anhaftung — die das Wahrnehmen, Entscheiden und Handeln trüben und weitere leidvolle Muster nach sich ziehen. Solche vasanas sind nicht bloß momentane Gefühle, sondern tiefere Prägungen, die Verhalten und Wahrnehmung wiederholt reproduzieren.
  • karmisch-ethisch: In karmischen Zusammenhängen werden malina vasanas als Früchte vergangener Handlungen verstanden, die den Charakter und die Neigungen gegenwärtiger Lebensteilnehmer färben. Sie gelten als Ursachen für wiederkehrende unheilsame Taten und als Hindernis für moralische Reinheit und spirituellen Fortschritt.
  • praktischer, soteriologischer Sinn: Viele tantrische, Yoga und Vedanta Lehren betonen das Erkennen, Reinigen und Transformieren von malina vasanas als zentrale Aufgabe der Praxis. Reinigungstechniken (ethische Disziplin, Meditation, Studium, Beichte, Rituale, Karmabewusstsein) zielen darauf ab, diese verunreinigten Prägungen abzuschwächen oder aufzulösen, damit klarere, mitfühlendere und freiere Handlungsweisen möglich werden.
  • unterschieden nach Qualität: Vasanas werden oft nach ihrem ethischen oder psycho-spirituellen Gehalt bewertet; „malina“ markiert jene, die als störend oder gebundenheitsfördernd gelten. Im Kontrast dazu stehen „sukshma“ oder „sattvika“ vasanas (subtilere, reine Neigungen) — malina vasanas sind grobere, unheilsame Muster, die zuerst angegangen werden müssen.
  • kontextabhängigkeit: Die genaue Bedeutung und Tragweite des Begriffs variiert je nach Schule und Autor. In manchen Texten werden konkrete Laster (z. B. Gier, Zorn) als malina vasanas genannt; in anderen wird der Ausdruck allgemeiner für alle latenten Verunreinigungen des Geistes gebraucht.

Siehe auch