Mamakara: Unterschied zwischen den Versionen
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In [https://www.yoga-vidya.de/ philosophischen], [[spirituell]]en und [[ethisch]]en Texten wird mamakara meist negativ bewertet: er bezeichnet jene Einstellungen und Handlungsweisen, durch die das Ichgefühl verfestigt wird — Besitzdenken, [[Ich]]-Bindung, das ständige Bedürfnis, Dinge, Personen oder Ideen als „mein“ zu beanspruchen. Diese Tätigkeit des Besitzergreifens kann sich auf [[materiell]]e Güter, Beziehungen, Rollen, Namen oder auch auf mentale Inhalte wie Ansichten und Gefühle beziehen. Mamakara umfasst sowohl die innerliche Haltung („das ist mein“) als auch die äußere Tätigkeit, die diese Haltung ausdrückt oder verteidigt. | In [https://www.yoga-vidya.de/ philosophischen], [[spirituell]]en und [[ethisch]]en Texten wird mamakara meist negativ bewertet: er bezeichnet jene Einstellungen und Handlungsweisen, durch die das Ichgefühl verfestigt wird — Besitzdenken, [[Ich]]-Bindung, das ständige Bedürfnis, Dinge, Personen oder Ideen als „mein“ zu beanspruchen. Diese Tätigkeit des Besitzergreifens kann sich auf [[materiell]]e Güter, Beziehungen, Rollen, Namen oder auch auf mentale Inhalte wie Ansichten und Gefühle beziehen. Mamakara umfasst sowohl die innerliche Haltung („das ist mein“) als auch die äußere Tätigkeit, die diese Haltung ausdrückt oder verteidigt. | ||
In [[vedanta]] und [[yoga]]- Kontexten gilt mamakara als eine der Wurzeln von Bindung und Leiden: weil das Subjekt Dinge als sein eigen identifiziert, entstehen [[Angst]] vor Verlust, Eifersucht, Gier, Stolz und Abwehr. | In [[vedanta]] und [[yoga]]- Kontexten gilt mamakara als eine der Wurzeln von Bindung und Leiden: weil das Subjekt Dinge als sein eigen identifiziert, entstehen [[Angst]] vor [[Verlust]], [[Eifersucht]], [[Gier]], [[Stolz]] und Abwehr. [[Spirituell]]e Praxis zielt daher oft darauf ab, mamakara zu erkennen, zu reduzieren und schließlich zu überwinden, damit die Identifikation mit dem begrenzten Ich abnimmt und freie [[Erkenntnis]] oder [[Befreiung]] möglich wird. In ethischen Lehrtexten kann mamakara auch praktische Auswirkungen haben — etwa ungerechte Handlungen, selbstsüchtiges Verhalten oder das Festhalten an Privilegien — und wird folglich als Hindernis für Mitgefühl, Gleichmut und altruistisches Handeln kritisiert. | ||
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Aktuelle Version vom 26. November 2025, 06:36 Uhr
Mamakara (Sanskrit: mamakāra m.) = Egoismus; Streben nach Besitz
Mamakara ist ein zusammengesetztes Wort aus dem Sanskrit, gebildet aus „mama“ (mein, meine) und „kara“ (Tun, Handlung, Tätigkeit, erzeugen). Wörtlich heißt mamakara also etwa „das Tun/des Handelns, das ‚mein‘ schafft“ oder „Handlung des Besitzergreifens“. Der Begriff verweist damit auf eine psychische Haltung oder ein Verhalten, das Ich-Bezogenheit, Anhaftung an das Eigene oder Egozentrik hervorbringt.
In philosophischen, spirituellen und ethischen Texten wird mamakara meist negativ bewertet: er bezeichnet jene Einstellungen und Handlungsweisen, durch die das Ichgefühl verfestigt wird — Besitzdenken, Ich-Bindung, das ständige Bedürfnis, Dinge, Personen oder Ideen als „mein“ zu beanspruchen. Diese Tätigkeit des Besitzergreifens kann sich auf materielle Güter, Beziehungen, Rollen, Namen oder auch auf mentale Inhalte wie Ansichten und Gefühle beziehen. Mamakara umfasst sowohl die innerliche Haltung („das ist mein“) als auch die äußere Tätigkeit, die diese Haltung ausdrückt oder verteidigt.
In vedanta und yoga- Kontexten gilt mamakara als eine der Wurzeln von Bindung und Leiden: weil das Subjekt Dinge als sein eigen identifiziert, entstehen Angst vor Verlust, Eifersucht, Gier, Stolz und Abwehr. Spirituelle Praxis zielt daher oft darauf ab, mamakara zu erkennen, zu reduzieren und schließlich zu überwinden, damit die Identifikation mit dem begrenzten Ich abnimmt und freie Erkenntnis oder Befreiung möglich wird. In ethischen Lehrtexten kann mamakara auch praktische Auswirkungen haben — etwa ungerechte Handlungen, selbstsüchtiges Verhalten oder das Festhalten an Privilegien — und wird folglich als Hindernis für Mitgefühl, Gleichmut und altruistisches Handeln kritisiert.