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'''Vinyasa''', [[Sanskrit]] विन्यास vinyāsa, das Hinsetzen, Anlegen, Anbringen, Auftragen, [[Stellung]], [[Lage]], Anordnung, Verteilung, Einrichtung. Vinyasa ist ein Sanskrit-Begriff, der häufig in Bezug zu bestimmten [[Yoga]]-Stilen benutzt wird. „[[Nyasa]]“ bedeutet „legen, setzen, stellen“ und „vi“ bedeutet „auf eine bestimmte Art“. Wie viele [[Sanskrit]]-Wörter hat auch Vinyasa zahlreiche unterschiedliche Bedeutungen. | '''Vinyasa''', [[Sanskrit]] विन्यास vinyāsa, das Hinsetzen, Anlegen, Anbringen, Auftragen, [[Stellung]], [[Lage]], Anordnung, Verteilung, Einrichtung. Vinyasa ist ein Sanskrit-Begriff, der häufig in Bezug zu bestimmten [[Yoga]]-Stilen benutzt wird. „[[Nyasa]]“ bedeutet „legen, setzen, stellen“ und „vi“ bedeutet „auf eine bestimmte Art“. Wie viele [[Sanskrit]]-Wörter hat auch Vinyasa zahlreiche unterschiedliche Bedeutungen. | ||
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Der Begriff “Vinyasa” wird auch benutzt, um eine Sequenz von Haltungen zu beschreiben, die zwischen [[Adho Mukha Svanasana]] oder dem nach unten schauenden Hund als Teil von [[Surya Namaskara]] oder den Sonnengruß ausgeführt werden. Dies wird neuerdings als „Teil-Vinyasa“ bezeichnet, das „Volle Vinyasa“ zu vollständigen stehenden Asanas oder Haltungen zurückkehrt. | Der Begriff “Vinyasa” wird auch benutzt, um eine Sequenz von Haltungen zu beschreiben, die zwischen [[Adho Mukha Svanasana]] oder dem nach unten schauenden Hund als Teil von [[Surya Namaskara]] oder den Sonnengruß ausgeführt werden. Dies wird neuerdings als „Teil-Vinyasa“ bezeichnet, das „Volle Vinyasa“ zu vollständigen stehenden Asanas oder Haltungen zurückkehrt. | ||
Srivasta Ramaswami, Autor des Buches über Vinyasa Yoga und direkter Schüler des legendären Yogalehrers [[Krishnamacharya]], erklärt die Essenz von Vinyasa in der der Asana-Praxis folgendermaßen: „Mein Guru glaubte, dass die korrekte Vinyasa-Methode von entscheidender Bedeutung ist, um den vollen Nutzen aus der Yoga-Praxis zu ziehen. Das folgende Zitat, das ich aus der [[Yoga Makaranda]] übersetzt habe, fängt dieses Gefühl perfekt ein: ‚Seit langem werden die vedischen Silben in der richtigen Tonhöhe gechantet. So werden auch [[Sruti]] (Abstand) und [[Laya]] (Rhythmus) in der indischen Musik eingesetzt. Die klassische Sanskritdichtung folgt den strengen Regeln der [[Chanda]]s (Metren), [[Yati]] (Zäsuren) und [[Prasa]] (Verbindungen). In der Mantra-Verehrung sind die Nyasas, die im Normalfall die unterschiedlichen Teile des Körpers bestimmten Gottheiten mit [[Mantra]]s und Gesten widmen, integrale Bestandteile des Ganzen. Genauso werden Asanas (yogische Haltungen), Pranayama (yogische Atemübung) und Mudras (Verschlüsse, Gesten) schon immer mit Vinyasas praktiziert. Dennoch gibt es heutzutage viele große Seelen, die Yoga ohne Vinyasa unterrichten. Sie dehnen und ziehen nur ihre Gliedmaßen und behaupten, dass sie Yoga praktizieren.“ Ramaswami ergänzt: "Genauso wie Musik ohne die richtigen Abstände (Sruti) und den richtigen Rhythmus (Laya) nicht glücklich machen wird, wird auch die Praxis von Yoga-Asanas ohne die Beobachtung der Vinyasas keine Gesundheit bringen. Wenn das der Fall ist, was kann ich dann noch über ein langes [[Leben]], Stärke und einen anderen Nutzen sprechen?“ | |||
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Aktuelle Version vom 29. Oktober 2024, 01:26 Uhr
Vinyasa, Sanskrit विन्यास vinyāsa, das Hinsetzen, Anlegen, Anbringen, Auftragen, Stellung, Lage, Anordnung, Verteilung, Einrichtung. Vinyasa ist ein Sanskrit-Begriff, der häufig in Bezug zu bestimmten Yoga-Stilen benutzt wird. „Nyasa“ bedeutet „legen, setzen, stellen“ und „vi“ bedeutet „auf eine bestimmte Art“. Wie viele Sanskrit-Wörter hat auch Vinyasa zahlreiche unterschiedliche Bedeutungen.
Die vier Definitionen von Vinyasa
Lori Gaspar (2003): Es gibt vier grundlegende Definitionen von Vinyasa:
1) die Verbindung zwischen Körperbewegung und dem Atem;
2) eine bestimmte Sequenz von Bewegungen, die mit dem Atem synchronisiert sind und als Übergang von einer Asana in die andere dienen;
3) sich für seine Yoga-Praxis ein Ziel setzen und die notwendigen Schritte einleiten, um das Ziel zu erreichen; und
4) eine bestimmte Art von Yoga.
Maehle (2007): Fortlaufende Bewegung, die unterschiedliche Asanas miteinander zu einem beständigen Flow verbindet. Das erschafft eine Bewegungsmeditation, die dafür steht, dass Formen nicht beständig sind und deswegen auch nicht festgehalten werden.
Vinyasa beschreibt eine fließende, dynamische Form von Yoga, die mit dem Atem oder Pranayama in Verbindung steht. Mudras und Asanas werden dabei miteinander verbunden. Dieser Prozess reißt den Strom der Gedanken mit dem Körper-Geist des Aspiranten mit. Dabei gibt es kein Werturteil zwischen der Bedeutung oder dem Entstehen einer Asana oder dem Übergang von einer Asana in die andere. Diese Sicht des Nicht-Urteilens findet ihren Ursprung in der Shunyata Doktrin, die die Entwicklung der Vinyasa-Stile gefördert hat.
Der Begriff “Vinyasa” wird auch benutzt, um eine Sequenz von Haltungen zu beschreiben, die zwischen Adho Mukha Svanasana oder dem nach unten schauenden Hund als Teil von Surya Namaskara oder den Sonnengruß ausgeführt werden. Dies wird neuerdings als „Teil-Vinyasa“ bezeichnet, das „Volle Vinyasa“ zu vollständigen stehenden Asanas oder Haltungen zurückkehrt.
Srivasta Ramaswami, Autor des Buches über Vinyasa Yoga und direkter Schüler des legendären Yogalehrers Krishnamacharya, erklärt die Essenz von Vinyasa in der der Asana-Praxis folgendermaßen: „Mein Guru glaubte, dass die korrekte Vinyasa-Methode von entscheidender Bedeutung ist, um den vollen Nutzen aus der Yoga-Praxis zu ziehen. Das folgende Zitat, das ich aus der Yoga Makaranda übersetzt habe, fängt dieses Gefühl perfekt ein: ‚Seit langem werden die vedischen Silben in der richtigen Tonhöhe gechantet. So werden auch Sruti (Abstand) und Laya (Rhythmus) in der indischen Musik eingesetzt. Die klassische Sanskritdichtung folgt den strengen Regeln der Chandas (Metren), Yati (Zäsuren) und Prasa (Verbindungen). In der Mantra-Verehrung sind die Nyasas, die im Normalfall die unterschiedlichen Teile des Körpers bestimmten Gottheiten mit Mantras und Gesten widmen, integrale Bestandteile des Ganzen. Genauso werden Asanas (yogische Haltungen), Pranayama (yogische Atemübung) und Mudras (Verschlüsse, Gesten) schon immer mit Vinyasas praktiziert. Dennoch gibt es heutzutage viele große Seelen, die Yoga ohne Vinyasa unterrichten. Sie dehnen und ziehen nur ihre Gliedmaßen und behaupten, dass sie Yoga praktizieren.“ Ramaswami ergänzt: "Genauso wie Musik ohne die richtigen Abstände (Sruti) und den richtigen Rhythmus (Laya) nicht glücklich machen wird, wird auch die Praxis von Yoga-Asanas ohne die Beobachtung der Vinyasas keine Gesundheit bringen. Wenn das der Fall ist, was kann ich dann noch über ein langes Leben, Stärke und einen anderen Nutzen sprechen?“
Verschiedene Schreibweisen für Vinyasa
Sanskrit Wörter werden in Indien auf Devanagari geschrieben. Damit Europäer das lesen können, wird Devanagari transkribiert in die Römische Schrift. Es gibt verschiedene Konventionen, wie Devanagari in römische Schrift transkribiert werden kann Vinyasa auf Devanagari wird geschrieben " विन्यास ", in IAST wissenschaftliche Transkription mit diakritischen Zeichen " vinyāsa ", in der Harvard-Kyoto Umschrift " vinyAsa ", in der Velthuis Transkription " vinyaasa ", in der modernen Internet Itrans Transkription " vinyAsa ".
Siehe auch
Quelle
- Carl Capeller: Sanskrit Wörterbuch, nach den Petersburger Wörterbüchern bearbeitet, Strassburg : Trübner, 1887
Seminare
Zusammenfassung Deutsch Sanskrit - Sanskrit Deutsch
- Deutsch das Hinsetzen, Anlegen, Anbringen, Auftragen, Stellung, Lage, Anordnung, Vertelung, Einrichtung. Sanskrit Vinyasa
- Sanskrit Vinyasa Deutsch das Hinsetzen, Anlegen, Anbringen, Auftragen, Stellung, Lage, Anordnung, Vertelung, Einrichtung.