Hochsensibilität: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 12. Mai 2015, 10:44 Uhr
Unter dem Begriff Hochsensibilität wird versucht einen Zustand zu beschreiben in dem die Wahrnehmungsfähigkeit eines Menschen deutlich über dem Durchschnitt liegt. Die Betroffenen nehmen Umwelt und Ereignisse differenzierter und intensiver wahr. Es fehlen scheinbar einige Filter oder die vorhandenen Filter sortieren gröber. Das breitere Wahrnehmungsspektrum kann sich als erhöhte Intuition, Differenziertheit, Kreativität und erhöhtes Einfühlungsvermögen ausdrücken.
Auf der anderen Seite ist eine sehr große Anfälligkeit für Reizüberflutungen vorhanden, wenn das Gehirn nicht in der Lage ist, die Vielzahl an eingehenden Informationen zu verarbeiten. Dann erfahren die Menschen ihre Veranlagung als emotionale und nervliche Instabilität, mangelnder Stressresistenz und Unsicherheit, mit dem Bedürfnis nach Rückzug und Abgrenzung. Eine erste wissenschaftliche Aufarbeitung des Themas Hochsensibilität hat 1997 mit der Psychologin Elaine N. Aron begonnen.
Hochsensible Personen
Eine hochsensible Person (HSP) ist ein Mensch, der die angeborene Eigenschaft einer hohen sensorischen Empfindlichkeit besitzt oder eine angeborene Empfindlichkeit hat, wie es Carl Jung ursprünglich benannte. Einige gemeinsame Zeichen sind Empfindlichkeit gegenüber lauten Geräuschen, helles oder fluoreszierendes Licht und starken Gerüchen. Hochsensible Personen sagen über sich selbst, dass sie über ein reichhaltiges und komplexes inneres Leben verfügen. Sie können leicht erschrecken und werden flatterig, wenn sie gefordert werden viele Dinge in einer kurzen Zeit zu erledigen. Nach Aussagen von Elaine N. Aron und anderen Forschern verarbeiten hochsensible Personen Sinneseindrücke sehr viel tiefgehender und gründlicher weil es biologische Unterschiede in ihren Nervensystemen gibt. Dies ist eine spezifische Eigenschaft mit wichtigen Folgen, wie wir nun Menschen wahrnehmen, bei denen in der Vergangenheit häufig Schüchternheit, soziale Angststörungen, soziale Phobie und angeborene Furcht diagnostiziert wurde. Das Merkmal wird mit der HSP-Skala gemessen, die in Versuchsreihen bewiesen hat, dass sie sowohl interne als auch externe Validität besitzt. Obwohl der Begriff in erster Linie verwendet wird, um Menschen zu beschreiben, existieren in über 100 anderen Arten ähnliche Merkmale.
Verwendung des Begriffs
Der Begriff “hochsensible Person“ (HSP) wurde 1996 geprägt durch Dr. Elaine N. Aron. Die Bezeichnung gewinnt an Popularität, weil es die Eigenschaft in ein positives Licht rückt. Es postuliert, dass Begriffe wie Schüchternheit, Hemmungen und Ängstlichkeit, mit denen hochsensible Personen oft versucht werden zu beschreiben in Abhängigkeit von Stressfaktoren in der Umwelt auftauchen. Zahlreiche Bücher über dieses Thema benutzen bereits den Begriff “hochsensible Person“ (HSP).
Erkenntnistheoretische Überlegungen
Der angenommene Ansatz von Aron und Kollegen hinterfragt die Vorstellungen von Begriffen wie „Schüchternheit“, in dem sie die grundlegenden Unterschiede im Verhalten von vielen Arten einschließlich des Menschen erklären. Im Gegensatz zu der „Schüchternheit“, die man am ehesten als eine erlernte Angst vor Verurteilungen im sozialen Umfeld erklären kann, aber häufig als eine angeborene Eigenschaft, die keine evolutionären Vorteile mit sich bringt angesehen wird, wenn es nur Ängstlichkeit ist, wird die Eigenschaft der Hochsensibilität als eine grundlegende Eigenschaft anerkannt, um die Evolution zu bewahren. Sie besitzt in sich selbst einen Überlebensvorteil.
Aron wurde durch ihre frühe Arbeit über gewöhnliche Charakter Unterschiede bei Kindern, inklusive niedriger Wahrnehmungsschwelle und einer Scheu-Mutig Skala zur Beschreibung von Tierarten, teilweise zu dieser Schlussfolgerung hingezogen. In beiden Fällen ist das Merkmal üblich und zufällig in ausreichenden Umständen vorhanden, um bestehen zu können.
Zusätzlich wachsen zweifellos Kinder mit dieser oder anderen angeborenen Eigenschaften auf und werden fortgesetzt von ihrem angeborenen Temperament beeinflusst.
Die Forschung an Erwachsenen tendiert jedoch dazu, sich mehr auf sichtbare Verhaltensunterschiede, wie Introvertiertheit (in erster Linie beschäftigt mit seinem innerem Leben) und Neurosen (ängstlich oder depressiv) im Erwachsenenalter zu konzentrieren, ohne Berücksichtigung einer möglichen Verursachung durch Wechselwirkung von Umwelt und Temperament. Einige Menschen mit einer angeborenen Sensibilität erscheinen introvertiert oder neurotisch, andere wiederum nicht, abhängig von Umweltfaktoren. Und ebenso sind natürlich auch einige Introvertierte und Neurotiker nicht immer hochsensibel. Dies legt nahe, dass die Sensibilität die grundlegende, angeborene Eigenschaft ist, die häufig der Ursprung der anderen Merkmale ist. Mit dieser scheinbar unzutreffenden Benennung einer grundlegenden Überlebensstrategie konfrontiert, entwickelten Aron und Kollegen den Begriff der Hochsensibilität oder sensorischen Verarbeitungsempfindlichkeit (sensory processing sensitivity, SPS). Sie gehen nicht davon aus, dass es genetische Ursachen dafür gibt, so dass Hochsensibilität die beste Bezeichnung dafür ist. Aus Befragungen von Menschen, die sich selbst als “hochsensibel” bezeichnen ist eine HSP Skala entstanden. Studien auf Basis dieser Skala sind in eine wachsende Anzahl von interessanten Forschungen gemündet, die verschiedene Methoden, wie Genetik, funktionale Magnetresonanztomographie, sowie Experimente und Umfragen verwenden. Dabei wurden gleichwertige oder stärkere Ergebnisse erzielt, als mit den üblichen Eigenschaften zum Studium von erwachsenen Persönlichkeiten.
Forschung
Die Erforschung der sensorischen Verarbeitungsempfindlichkeit wird am besten „Sensory Processing Sensitivity: A Review in the Light of the Evolution of Biological Responsivity” von Elaine Aron, Arthur Aron und Jagiellowicz zusammengefasst. Die Autoren erklären, wie ihre Theorie der sensorischen Verarbeitungsempfindlichkeit (der wissenschaftliche Begriff für das Merkmal) auf Eysencks Ansichten zu Introvertiertheit und Erregung und Grays Arbeiten an einem System der Verhaltenshemmung aufbaut. Grays Ideen wurden von Jerome Kagan in seiner Beschreibung über Hemmungen bei Kindern aufgenommen. Schließlich gibt es die Tradition von Thomas und Chess, die zu der Arbeit von Evans und Rothbart in „Orienting Sensitivity“ führt. Ein großer Teil der Forschung geht nun davon aus, dass sensorische Verarbeitungsempfindlichkeit angeboren und bei ca. 15-20% der Menschen feststellbar ist. Sie ist erkennbar durch eine größere Tiefe in der Verarbeitung von eingehenden Sinneseindrücken. Das führt zu einem größeren Bewusstsein für Feinheiten in Verbindung mit einer erhöhten Übererregbarkeit bei einem Level von sensorischer Stimulation, die andere Menschen nicht als störend wahrnehmen würden. Der Grund für den konstant niedrigen Prozentsatz (15-20%) von empfindlichen Individuen in einer Population lässt sich möglicherweise damit erklären, dass nur so ein erbtes Merkmal seinen Wert behält. Wenn zu viele Menschen eine Umleitung bei einem Verkehrsstau nehmen, hätte diese Umleitung keinen Vorteil mehr. Jüngste Forschungen in der Entwicklungspsychologie bieten einen weiteren Beweis dafür, dass sich Menschen in ihrer Empfindungsfähigkeit unterscheiden. Nach der differenzierten Anfälligkeits-Hypothese von Belsky unterscheiden sich Individuen in dem Maße in ihrer Empfindungsfähigkeit, wie sie von Erfahrungen oder Qualitäten aus der Umgebung der sie ausgesetzt sind, betroffen sind. Einige Menschen reagieren empfänglicher oder sensibler auf solche Einflüsse als andere. Jedoch nicht nur in negativer Hinsicht sondern auch in positiv. Zum Beispiel hat die Forschung von Pluess und Belsky gezeigt, dass Kinder mit schwierigem Temperament im Säuglingsalter empfänglicher sind für die Auswirkungen der Eltern und Kinderbetreuungsqualität in den ersten 5 Jahren des Lebens. Interessanterweise reagierten hochsensible Kinder nicht nur auf eine niedrige Qualität in der Erziehung durch mehr Verhaltensprobleme, sondern hatten auch am wenigsten Probleme, wenn sie eine sehr gute Erziehung in ihrem Leben erfahren konnten.
Interview zum Thema Hochsensibilität
Interview mit Sabina Pilguj von April 2015
Siehe auch
- Gesundheitserziehung durch Yoga
- Joga für Kinder
- Lachyoga für Kinder
- Kind
- Kinderjoga
- Kinderyoga
- Kinder-Yoga
- Kinderyoga an der Grundschule: Pilotstudie zur Evaluation von Auswirkungen auf die Persönlichkeitsentwicklung
- Kinder Yoga Meditation Entspannung
- Kinderyoga Satsang
- Kinderyoga Seminare
- Künstler Yogis
- Wissenschaftliche Studien Yoga für Kinder und Jugendliche
- Yoga für Kinder
- Yoga Nidra für Kinder
- Youtube Kinderyoga Videos
Literatur
- Bücher zum Thema : hochsensibel
- Sind Sie hochsensibel? Wie Sie Ihre Empfindsamkeit erkennen, verstehen und nutzen, Dr. Elaine N. Aron. ISBN 978-3636062468
- Sind Sie hochsensibel?: Ein Praktisches Handbuch für Hochsensible Menschen, Dr. Elaine N. Aron. ISBN 978-3868825077
- Hochsensibilität in der Liebe: Wie ihre Empfindsamkeit die Partnerschaft bereichern kann, Dr. Elaine N. Aron. ISBN 978-3636062802
- Gerti Nausch: Kinder fördern mit Yoga inkl. Kartenset
- Kinderyoga CD Mai Cocopelli: Der kleine Yogi
- Kartenset: Yoga spielend lernen - mit Ananda
- Yoga mit Rotkäppchen & Co.: Märchen in ruhiger und entspannter Atmosphäre lehren, Mit Audio-CD (1. bis 4. Klasse). ISBN 978-3403049159
- Mit Yoga durch das Grundschuljahr: Yogaübungen mit Monatsversen und Bewegungsgeschichten für den Anfangsunterricht. ISBN 978-3834625069
Weblinks
- Video: nano - Zu viele Reize
- Hochsensibel-Test
- Yoga für Hochsensible
- Kinderyoga
- Yoga für Kinder
- Yoga mit Kindern
- Kinderyoga Übungen
- Yoga Übungen für Kinder
- Yoga in der Schule
- Kinderyoga Ausbildung
- Ausbildung Yoga für Kinder
- Kinderyoga Kurse
- Kinderyoga Kongress
- Kinderyoga Community
- Kinderyoga Videos
- Kinderyoga Videos II
- Zzzebra Web-Magazin für Kinder
Seminare
Yoga Für Kinder
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Yogalehrerweiterbildung: Yoga mit Kindern
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Multimedia
Kinderyoga in Kitas (Dr. M. Stück)
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8-stufen-Weg des Familienfriedens (Nepal Lodh)
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