Tilak: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Tilak''' ([[Sanskrit]]: tilaka ''n./m.'') Bemalung auf der Stirn, [[Sekte]]nzeichen
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'''Tilak''' ([[Sanskrit]]: tilaka ''n./m.'') = Bemalung auf der [[Stirn]]
Der Sanskrit-Ausdruck „tilaka“ bezeichnet in erster Linie eine sichtbare Markierung, die auf [[Stirn]] oder anderen Körperstellen angebracht wird; sie hat sowohl religiöse als auch soziale, kulturelle und ästhetische Bedeutungen. Ursprünglich kommt das Wort aus der klassischen Sanskritsprache und bedeutet wörtlich etwa „[[Zeichen]]“, „[[Merkmal]]“ oder „[[Punkt]]“; im religiösen Gebrauch ist es das sichtbare Zeichen, das Zugehörigkeit, [https://www.yoga-vidya.de/ spirituellen] Status, rituelle [[Reinheit]] oder [[Segnung]] ausdrückt.
=Farben und Materialien=
In hinduistischen Kontexten erkennt man verschiedene Formen und Materialien von tilaka: ein einfacher Punkt aus [[kumkum]] (rotes Pulver), ein Streifen aus weiße Paste (aus [[Sandelholz]], Rechta oder Kalk), oder komplexere drei- oder mehrteilige Zeichen, die mit Finger oder einem Stäbchen aufgetragen werden. Die Form und Platzierung variieren stark je nach religiöser Tradition ([[vaishnava]], [[shaiva]], [[shakta]], smarta u. a.), regionaler Praxis und manchmal auch nach Familienbrauch. Beispielsweise tragen Vaishnava-Anhänger oft ein aufrechtes U oder Y-förmiges Zeichen, das die Fußsohlen oder das Zeichen Vishnus symbolisiert; [[Shiva]]-Anhänger tragen häufig drei horizontale Linien aus [[Asche]] ([[vibhuti]]), die Shiva zugeordnet sind; Shakta-Devotierte nutzen oft rote Punkte oder vertikale Linien, die die Göttin oder weibliche Energie repräsentieren.
Materialien und Farben tragen zusätzliche Bedeutungen: rotes Pulver (kunkuma/kumkum) steht oft für [[Vitalität]], [[Energie]] und die Göttin; weiß (Sandelholzpaste oder Kalk) signalisiert [[Reinheit]], Abkühlung oder [[Askese]]; Asche (vibhuti) symbolisiert [[Vergänglichkeit]], Askese und die Vergänglichkeit des Lebens; gelbe und orange Pigmente können mit religiöser Kraft und spirituellem Feuer assoziiert werden. Die Technik des Auftragens— mit Finger, Muschel, Holzstäbchen oder speziellen Behältern — ist ebenfalls traditionell geregelt.
=Siehe auch=
* [[Puja]]
* [[Homa]]


[[Kategorie:Glossar]]
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[[Kategorie:Sanskrit]]
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Aktuelle Version vom 28. November 2025, 06:15 Uhr

Mann mit Tilak auf der Stirn

Tilak (Sanskrit: tilaka n./m.) = Bemalung auf der Stirn

Der Sanskrit-Ausdruck „tilaka“ bezeichnet in erster Linie eine sichtbare Markierung, die auf Stirn oder anderen Körperstellen angebracht wird; sie hat sowohl religiöse als auch soziale, kulturelle und ästhetische Bedeutungen. Ursprünglich kommt das Wort aus der klassischen Sanskritsprache und bedeutet wörtlich etwa „Zeichen“, „Merkmal“ oder „Punkt“; im religiösen Gebrauch ist es das sichtbare Zeichen, das Zugehörigkeit, spirituellen Status, rituelle Reinheit oder Segnung ausdrückt.

Farben und Materialien

In hinduistischen Kontexten erkennt man verschiedene Formen und Materialien von tilaka: ein einfacher Punkt aus kumkum (rotes Pulver), ein Streifen aus weiße Paste (aus Sandelholz, Rechta oder Kalk), oder komplexere drei- oder mehrteilige Zeichen, die mit Finger oder einem Stäbchen aufgetragen werden. Die Form und Platzierung variieren stark je nach religiöser Tradition (vaishnava, shaiva, shakta, smarta u. a.), regionaler Praxis und manchmal auch nach Familienbrauch. Beispielsweise tragen Vaishnava-Anhänger oft ein aufrechtes U oder Y-förmiges Zeichen, das die Fußsohlen oder das Zeichen Vishnus symbolisiert; Shiva-Anhänger tragen häufig drei horizontale Linien aus Asche (vibhuti), die Shiva zugeordnet sind; Shakta-Devotierte nutzen oft rote Punkte oder vertikale Linien, die die Göttin oder weibliche Energie repräsentieren.

Materialien und Farben tragen zusätzliche Bedeutungen: rotes Pulver (kunkuma/kumkum) steht oft für Vitalität, Energie und die Göttin; weiß (Sandelholzpaste oder Kalk) signalisiert Reinheit, Abkühlung oder Askese; Asche (vibhuti) symbolisiert Vergänglichkeit, Askese und die Vergänglichkeit des Lebens; gelbe und orange Pigmente können mit religiöser Kraft und spirituellem Feuer assoziiert werden. Die Technik des Auftragens— mit Finger, Muschel, Holzstäbchen oder speziellen Behältern — ist ebenfalls traditionell geregelt.

Siehe auch