Dhridata: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 30. August 2014, 12:30 Uhr
Sukadev über Dhridata
Festigkeit und Beständigkeit, das brauchst du auf dem spirituellen Weg. Du brauchst auch Anpassungsfähigkeit und Spontaneität. Der spirituelle Weg ist voller Paradoxien, es gibt so viele Polaritäten auf dem spirituellen Weg und letztlich darfst du niemals einseitig sein. Und so ist Dhridata, die Festigkeit, die Beständigkeit, ganz besonders wichtig. Du magst dich entschließen, täglich zu meditieren, und am nächsten Morgen kommt irgendetwas dazwischen. Wenn du Dhridata zeigst, dann bleibst du fest in deinem Entschluss, täglich zu meditieren. Du entschließt dich, deine Ernährung umzustellen, z.B. du willst Veganer werden. Und ausgerechnet am nächsten Tag backt dir deine Mutter deinen Lieblingskuchen. Dhridata heißt, du behältst die Festigkeit und bleibst den Entschlüssen treu. Dhridata heißt, du hast dir etwas Ethisches vorgenommen und jetzt hast du die Möglichkeit, einen großen Gewinn zu machen, du musst nur gegen deine ethischen Prinzipien verstoßen. Dhridata heißt, du bleibst fest in deinem Entschluss, das Ethische zu tun. Dhridata heißt Festigkeit auch in deinem Engagement.
Du hast dich entschlossen, dich für das Gute in der Welt einzusetzen, ein bestimmtes Anliegen voranzubringen und jetzt gibt es Knatsch, wie fast immer, wenn man sich für etwas Gutes einsetzt. Und dein tiefer innerer Instinkt ist: „Ich ziehe mich zurück. Ich lasse das alles sein. Sollen sich doch die anderen alleine um diese Sache kümmern.“ Dhridata heißt, du bleibst fest und beständig, du stimmst dich auf die anderen Menschen ein und du machst alles, was nötig ist, um das zu bewirken, wo du spürst, was deine Aufgabe ist.
Du brauchst Dhridata auch, wenn du ein Yogazentrum aufbauen willst. Du fasst den Entschluss und dann gibt es so viele Hindernisse. Du fasst den Entschluss und das Zentrum läuft vielleicht am Anfang nicht so schnell. Du brauchst Dhridata, Festigkeit. Festigkeit drückst du auch damit aus, indem du die Situation vielleicht zu Anfang realistisch einschätzt und nicht zu sehr übertreibst. Ich erlebe es manchmal, dass Menschen sagen, sie wollen ein Yogazentrum eröffnen. Wenn dann nach zwei Monaten noch nicht die Kurse ausgebucht sind, dann denken sie, es funktioniert nicht, und vielleicht schließen sie es dann schon nach drei Monaten. Dhridata heißt Festigkeit. Es heißt auch, nicht einfach so spontan irgendetwas zu beginnen, was wichtig ist, und es danach wieder aufzugeben. Dhridata – Festigkeit.
Natürlich gibt es verschiedene Lebensstile. Es gibt die Spontanen, es gibt die Kreativen und dann gibt es diejenigen, die mit Dhridata, mit Festigkeit, Dinge umsetzen. Und es muss ja nicht jeder gleich erfolgreich sein. Und die Spontanen und die Kreativen und die, die ohne Festigkeit Dinge tun, sie machen die Welt auch schön und sie bringen einem Leichtigkeit. Dennoch braucht es einige Menschen, die Dhridata, Festigkeit, haben, um tatsächlich Gutes zu bewirken. Es braucht Menschen, die nicht aufgrund kleiner Hindernisse oder aufgrund von Ablenkung oder neu entfachtem Enthusiasmus etwas anderes machen und nichts wirklich abschließen. Dhridata – Festigkeit.
Auf dem spirituellen Weg ist ganz sicher Dhridata, Festigkeit, wichtig. Selbst wenn du einmal meinst, dein spiritueller Lehrer ist nicht so freundlich oder der Yogalehrer unterrichtet nicht so gut, halte Dhridata, Festigkeit. Ich erlebe es immer wieder, dass Menschen mir sagen, sie waren eine Weile auf dem Weg und dann hat irgendein Yogalehrer gewechselt und seitdem praktizieren sie nicht mehr. Oder irgendwo waren sie engagiert und jemand hat sie nicht richtig behandelt, deshalb machen sie nichts mehr. Dhridata – behalte eine gewisse Festigkeit. Manche Menschen, die dieses Temperament haben, sind sehr beständig und sehr fest und bewirken langfristig recht viel. Natürlich müssen sie aufpassen, dass sie nicht verfahren in eine Situation hineingehen. Nur Festigkeit ist auch nicht gut, es braucht auch Viveka, Unterscheidungskraft, es braucht auch Hingabe, Bhakti, es braucht auch Prema, Liebe, und Maitri Bhavana, Mitgefühl. So viel braucht es. In jedem Fall, Hingabe an Gott. Dhridata, in jedem Fall wichtig auf dem spirituellen Weg, Dhridata ist auch wichtig, wenn du in irgendetwas tatsächlich Erfolg haben willst. Dhridata ist auch dann dann wichtig, wenn du im ehrenamtlichen Engagement Gutes bewirken willst, wenn du die Selbstverwirklichung erreichen willst. Dhridata – Festigkeit.
Siehe auch
Literatur
- Swami Vishnudevananda, Meditation und Mantras
- Sukadev Bretz, Die Yogaweisheit des Patanjali für Menschen von heute]
Seminare
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