Vertraue Gott 2 - Befreie uns von Verlangen

Aus Yogawiki
Swami Atmaswarupananda

Vertraue Gott 2 - Befreie uns von Verlangen -


Befreie uns von Verlangen

Für Sucher des Göttlichen gilt das Verlangen im Kontext der vedischen Lebensweise als großer Feind. Warum ist das so? Eine Antwort kann auf mehr als einer Ebene, mindestens drei Ebenen, gegeben werden, die für uns als Suchende entscheidend sind.

Erstens: Wenn Gurudev sagt „Befreie uns von Egoismus, Verlust, Trauer, Hass, Wut und Eifersucht“, dann meint er: „Befreie uns von Verlangen.“ Ohne Verlangen können wir kein Ego finden. Verlangen erschafft ein Objekt des Verlangens und dieses Objekt erschafft ein ICH oder ein EGO oder das Subjekt, das verlangt.

Bleibt unser Bewusstsein frei von Verlangen, wird das Ego geschwächt. Verlust und Trauer sind nichts außer Verlangen. Und Hass, Wut und Eifersucht entstehen, wenn unser Verlangen enttäuscht wird. Das ist der erste Grund, warum das Verlangen unser großer Feind ist. Es ist so, in christlichen Worten gesprochen, dass es uns zum Tor der Hölle führt.

Der zweite Grund dafür, dass das Verlangen unser Feind ist, besteht darin, dass es uns daran hindert, in den Himmel aufzusteigen. Wir können das Verlangen nicht in den höheren meditativen Zustand hineinnehmen. Wenn Verlangen da ist, werden wir fortgerissen. Es kann auch kein einheitliches Bewusstsein der Welt geben, solange Verlangen da ist. Das Verlangen zerstört sofort jedes Gespür für Wunder, das wir vielleicht haben.

Aber nehmen wir einmal an, wir hätten das Verlangen so weit überwunden, dass es uns nicht in die Hölle treibt. Und nehmen wir weiter an, dass wir den Einheitszustand verstehen, wir wüssten sogar, was es heißt, das Bewusstsein zu haben, um zu einem reinen Bewusstsein zu werden. Wie stünde es dann mit der Art und Weise, wie wir unser Leben in dieser Welt leben sollen?

Wir sollen im Einklang mit dem Dharma leben. Dharma repräsentiert Gott. Tatsächlich ist Dharma Gott. Es ist seine Art, in dieser Welt zu wirken. Alles ist Gott. Deshalb birgt alles Gottes Dharma in sich. Der Sinn und Zweck unseres Lebens besteht darin, Gott zu erkennen und im Einklang mit seinem Dharma zu leben. Verlangen erlaubt es uns nicht, Gottes Dharma zu erspüren. Gott begleitet unsere Wege ständig, doch die Richtung in die er uns lenkt, ist normalerweise äußerst subtil. Dem kann nur ein reines Herz folgen und dieses Herz versteht dies wie Worte. Dieses verstehende Herz ist ein Herz ohne Verlangen. Himmel und Hölle sind unterschiedliche Aspekte der manifesten Welt, das müssen wir verstehen. Unser eigentlicher Lebenszweck besteht darin, unsere Wunder zum Ausdruck zu bringen, um Gott auf Erden zum Ausdruck zu bringen.

Das Verlangen kann uns in die Hölle führen. Es hindert uns daran, den Himmel zu verstehen. Aber vor allem erlaubt es uns nicht, die Stimme des Dharma zu hören. Auf diese Weise erklärt die vedische Reihe, das Verlangen als einen großen Feind.

Hari Om Tat Sat.

Siehe auch

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