Valle de Sensaciones

Aus Yogawiki

Valle de Sensaciones ist ein Ökodorf, welches in Spanien in den Bergen Andalusiens gelegen ist. Es ist keine eigentliche Gemeinschaft, da nur das Kernteam dauerhaft dort lebt. Valle de Sensaciones versteht sich eher als Ökodorf- Labor. Auf seinen 9ha will das Projekt den Menschen in die Natur einbinden und sie für den Menschen sinnlich erfahrbar machen. Hier wurde ein Ort geschaffen, der durch die kreative und ökologische Gestaltungsweise einlädt, in mit erwachten Sinnen und Gefühlen (spanisch= “sensaciones“) zu erleben und in Kontakt mit der Natur zu treten. Das Projekt wurde 2000 von Achim Burkard gegründet. Die Häuser und die Infrastruktur wurden und werden künstlerisch gestaltet und daran wird spielerisch gelernt. Valle de Sensaciones ist dadurch ein Lebensraum, indem sowohl Gemeinschaftsbildung als auch der kreative Prozess und die Individualität jedes einzelnen erlebbar werden. Valle de Sensaciones ist eine der 10 Gemeinschaften, die im Film "Ein Neues Wir“ porträtiert werden; ein Film über Gemeinschaften und Ökodörfer.

Eine Lebensweise mit der Natur- Hier das Ökodorf Tamera

Organisation

Bevor Achim Burkard sich niederließ, um das Tal bewohnbar zu machen, reiste er bereits 14 Jahre als Künstler und Projektinitiator umher, sammelte viel Erfahrung in Gemeinschaftsprojekten und Ökodörfern. 2000 entschloss er sich mit seiner Lebensgefährtin Rahma sesshaft zu werden an dem noch unbebauten und unbewohnten Platz in Andalusien und es reisten Handwerker, Künstler und andere Helfer an, um den Platz gemeinschaftlich und kreativ aufzubauen. Demzufolge stand zunächst eher das Ausleben der Kreativität in der Natur im Vordergrund. 2003 war die Infrastruktur insofern vollständig, als dass Gäste geladen werden konnten. Als sie immer mehr Wissen über Häuserbau etc. durch dieses Lernen in Aktion sammelten, rückte der Fokus des Projektes immer mehr in Richtung des Vermittelns dieses Wissens und der Inspiration von anderen. Seit 2005 gibt es hierbei ein klares Format, in regelmäßigen Workshops werden zukunftsfähige Lebenskonzepte weitervermittelt und zusammen entwickelt.

Das Gelände ist in Privatbesitz, eine Vereinsgründung ist in Planung. Die Ernährung ist tendenziell ökologisch, wobei eine Teilautarkie angestrebt wird- momentan ist das Ökodorf zu 30% autark. Um sich mit Wasser zu versorgen, wird gefiltertes Flusswasser genutzt. Sie versorgen sich durch Photovoltaik mit Energie, die Versorgung mit Wind- und Wasserkraft ist in Planung. Finanziell trägt sich das Projekt durch Workshops, Spenden, Instrumentenbau, dem Verkauf von Kunstwerken, Auftragsarbeiten und Projektdurchführungen im alternativen Bau.

Lebensweise

Das übergeordnete Ziel ist es, eine lustvolle Einstellung gegenüber der Notwendigkeit unser Leben zu verändern zu vermitteln. Es geht um das Zauberhafte in der Kreativität, der Kunst, der Musik, der Spiritualität, der Sinnlichkeit und des Gemeinschaftsgeistes. Achim dazu im Film "Ein Neues Wir“: "Das Motto des Valles de Sensaciones ist es die Kreativität im sinnlichen Kontakt mit der Natur zu leben.“ Es steht also nicht die Identifikation über eine bestimmte Religion oder Spiritualität im Vordergrund, sondern die Lebensweise dort ist offen und lässt sich von Yoga, Buddhismus und südafrikanischen Schamanismus inspirieren. Ein wichtiger Eckpfeiler und Zeremonialplatz ist das Medizinrad, welches in indianischen Bräuchen den Kreis des Lebens symbolisiert, der viergeteilt ist und verschiedene Lebensbereiche symbolisiert (z.B. die Elemente Wasser, Wind, Feuer, Erde).

Das Spielerische und Kreative in der Vision von Valle de Sensaciones sieht man in jedem Gebäude. Es sind kunstvolle Räume, die aus teilweise experimentellen Naturmaterialien angelegt wurden. Es gibt beispielsweise Baumhäuser, die im Wind schwanken. Der ästhetische Anspruch ist in jedem Gebäude sichtbar, viele sind mit Mosaiken geschmückt. Das meiste sind Lehmbauten, sodass man nur wenige Euro Ausgaben für Materialkosten hat. Achim dazu: "Wir arbeiten daran, immer abgefahrenere kleine Bauwerke zu haben und das spüren zu lassen. Jetzt sind wir gerade am dritten Baumhaus am Arbeiten, wo man also mitten im Baum leben kann, morgens aufwacht und sogar die Blätter inmitten des Baumhauses hat. Dieses Baumhaus, das wir gerade machen, ist gleichzeitig ein Musikinstrument, öffnet sich (…) und besteht dann aus 5 riesigen Musikinstrumenten, wo man hier fröhlich musizieren kann, was man im ganzen Tal hört.“

Der Aspekt der Permakultur äußert sich auch in der Organisationsform der Gemeinschaftslebens, eine Art soziale Permakultur. Das Gemeinschaftsleben mit all seinen Verantwortlichkeiten wird in einem Spiel organisiert, in einem Art Community Mandala, was Achim erfunden hat. Er beschreibt es in "Ein Neues Wir“ so: "Alle bewegen sich mit ihren Spielsteinen ständig im Kreis und finden so ihre Aufgaben des täglichen Lebens. Wir betreiben das jetzt seit drei Jahren kontinuierlich und haben sehr gute Erfahrungen damit, dass wir uns eigentlich nie versammeln müssen, jeder weiß, wer der nächste Ansprechpartner ist, man kann Jobs jederzeit flexibel tauschen. Wir haben auch speziell ganz gute Erfahrungen mit Gästen, die wir quasi sofort in unser Zusammenleben integrieren können(…) Es regelt sich von ganz alleine und läuft kontinuierlich, ohne je irgendwie Energie einbringen zu müssen.“

Siehe auch

Literatur

  • Manfred Ehmer, Gaia: Portrait einer Göttin (2014)
  • Franz-Theo Gottwald und Andrea Klepsch, Tiefenökologie: Wie wir in Zukunft leben wollen (1995)
  • Stephan Harding, Lebendige Erde: Gaia - Vom respektvollen Umgang mit der Natur (2008)
  • Sepp Holzer, Wüste oder Paradies: Holzer'sche Permakultur jetzt! Von der Renaturierung bedrohter Landschaften über Aqua-Kultur und Biotop-Aufbau bis zum Urban Gardening (2013)
  • Joseph Jenkins, The Humanure Handbook: A Guide to Composting Human Manure (2006)
  • Kosha Anja Joubert, Die Kraft der kollektiven Weisheit: Wie wir gemeinsam schaffen, was einer alleine nicht kann (2010)
  • Satish Kumar, Der Buddha und der Terrorist: Eine Parabel (2010)
  • Satish Kumar, You are Therefore I am: A Declaration of Dependence (2002)
  • Iris Kunze, Soziale Innovationen für eine zukunftsfähige Lebensweise: Gemeinschaften und Ökodörfer als experimentierende Lernfelder für sozial-ökologische Nachhaltigkeit (2009)
  • Geseko von Lüpke, Zukunft entsteht aus Krise: Antworten von Joseph Stiglitz, Vandana Shiva, Wolfgang Sachs, Joanna Macy, Bernard Lietaer u.a. (2010)
  • Joanna Macy, Hoffnung durch Handeln: Dem Chaos standhalten, ohne verrückt zu werden (2014)
  • Joanna Macy, Geliebte Erde, gereiftes Selbst: Ermutigung zum sozialen Wandel und für eine ökologische Erneuerung (2009)
  • Joanna Macy, Die Reise ins lebendige Leben: Strategien zum Aufbau einer zukunftsfähigen Welt (2004)
  • Scott M Peck u.a., Gemeinschaftsbildung: Der Weg zu authentischer Gemeinschaft (2012)
  • Dolores Richter, Das Forum. Arbeitspapier des Zentrums für experimentelle Gesellschaftsgestaltung (1999)
  • David Rothenberg (Hrsg.), Die Zukunft in unseren Händen: Eine tiefenökologische Philosophie (2013)
  • Vandana Shiva, Jenseits des Wachstums: Warum wir mit der Erde Frieden schließen müssen (2014)
  • Vandana Shiva, Geraubte Ernte: Biodiversität und Ernährungspolitik (2011)
  • Vandana Shiva, Von Saatgut und Saatgutmultis (2010)
  • Vandana Shiva, Erd-Demokratie: Alternativen zur neoliberalen Globalisierung (2006)
  • Dick und James Strawbridge, Das große Buch der Selbstversorgung (2011)
  • Elisabeth Voss, Wegweiser Solidarische Ökonomie: Anders Wirtschaften ist möglich! (2010)
  • Stephanie Wild (Hrsg.), Sich die Ernte teilen. Einführung in die Solidarische Landwirtschaft (2012)
  • Michael Würfel (Hrsg.), eurotopia-Verzeichnis 2014: Gemeinschaften und Ökodörfer in Europa (2013)
  • Michael Würfel, Dorf ohne Kirche: Die ganz große Führung durch das Ökodorf Sieben Linden (2012)
  • Sepp Holzer, Wüste oder Paradies: Holzer'sche Permakultur jetzt! Von der Renaturierung bedrohter Landschaften über Aqua-Kultur und Biotop-Aufbau bis zum Urban Gardening (2013)
  • Gwendolyn Hallsmith, Creating Wealth: Growing Local Economies with Local Currencies (2011)
  • Rob Hopkins, Einfach. Jetzt. Machen! Wie wir unsere Zukunft selbst in die Hand nehmen (2014)
  • Rob Hopkins, Energiewende. Das Handbuch: Anleitung für zukunftsfähige Lebensweisen (2008), englische Ausgabe: The Transition Handbook: from oil dependency to local resilience (2008)
  • Peter North, Local Money: how to make it happen in your community (2010)
  • Tamzin Pinkerton und Rob Hopkins, Local Food: how to make it happen in your community (2009)
  • Alexis Rowell, Communities, Councils and a Low Carbon Future What We Can Do If Governments Won't (2010)

Weblinks

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