Sich verlieren
Sich verlieren kann heißen, ganz in einer Sache aufzugehen, in einen Flow hineinkommen, voller Freude und Hingabe. Der Begriff "Sich verlieren" kann aber auch negative Konnotation haben im Sinne von "seine Identität verlieren", nicht mehr auf seine Bedürfnisse achten.
Sich verlieren in einer Beschäftigung, beim Spiel und beim Yoga
In diesem Abschnitt soll es um die positiven Konnotationen des Sich-Verlierens gehen: Sich verlieren kann heißen, ganz in seiner Tätigkeit aufzugehen. Wenn ein Kind spielt, kann es manchmal ganz in dieser Tätigkeit aufgehen. Tänzer, Musiker, Künstler haben oft die Fähigkeit des sich-ganz-zu-Verlierens. Es gibt kein Ego mehr, kein Nachdenken, kein Beurteilen, Analysieren. Dieser Zustands des Sich-Verlierensist ein Zustand des Ganz-Präsent-Seins, der Gegenwärtigkeit. In diesem Zustand ist Freude. Im Yoga spricht man vom Gemütszustand Dhyana: Hier verliert man sich ganz im Moment, ist ganz im Hier und Jetzt. Der Gemütszustand Dhyana kann in der Meditation erreicht werden - aber eben auch beim Tun im Alltag.
Sich verlieren als Identitätskrise
Der Ausdruck "sich verlieren" hat auch eine andere, eine weniger positive Bedeutung: Wenn man eine ganze Weile etwas getan hat, ohne sich um sich selbst zu kümmern, wenn man seine eigenen Bedürfnisse vernachlässigt hat, kann es sein, dass man nicht mehr weiß, wer man ist, was man will, wohin man will. Diese Erfahrung des Sich-Verlierens oder gar des Sich-Verloren-Habens kann eine schwere Sinnkrise, ja sogar ein Burnout, eine Depression auslösen.
Oft hilft es, mal eine Yoga Ferienwoche mitzumachen, um sich wieder zu finden, neue Energie und Lebensfreude, neuen Lebensmut zu bekommen.