Schreiten
Schreiten ist eine graziöse Form des Gehens. Es gilt insbesondere voranzuschreiten, nicht zurück zu schreiten.
Schreite voran - schreite aufwärts
Aber voranschreiten reicht auch nicht aus: Denn die Erde ist eine Kugel. Selbst wenn du um die Erde schreiten würdest, kämst du nachher wieder am gleichen Ort an. Daher: Schreite voran - und schreite aufwärts. Was das alles bedeuten kann, darüber sprach Swami Chidananda immer wieder in seinen Vorträgen. Hier eine freie deutsche Übersetzung eines seiner Vorträge zum Thema "Schreite voran schreite aufwärts":
Viveka Chudamani - Bleib nicht stecken, geh immer weiter
- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 421 von Sukadev Bretz -
Wenn die höheren Stufen der Gottsuche ausbleiben, waren die vorhergehenden fruchtlos. Wenn die vorangehenden Stufen vollendet sind, stellen sich Losgelöstheit, höchste Freude und unvergleichliche Glückseligkeit auf ganz natürliche Weise ein.
Schreite voran - egal was geschieht
Yadi,(wenn) das jeweils Folgende (Uttara–Uttara) ausbleibt, also Abhava - dann muss das nächste Folgende kommen und purvapurvam - dann ist das jeweils Vorangehende, niṣphalam - nutzlos, bedeutungslos, also ohne Frucht. Es heißt, dass wir die Stufen immer weiter gehen sollten. Es reicht nicht aus, auf einer Stufe steckenzubleiben. Wir sollten immer weiter schreiten.
Langfristig wächst die Zufriedenheit
Was passiert, indem wir weiterschreiten? Dann entsteht parama triptih, die höchste Zufriedenheit und anupamah, die unvergleichliche Freude, Ananda. Wir können uns bewusst machen, dass wir langfristig in Zufriedenheit wachsen. Langfristig wachsen wir auch in der Glückseligkeit. Es gilt immer wieder zu schauen und Stufe für Stufe voranzuschreiten. Es gilt nicht zufrieden zu sein mit der Stufe, auf der wir sind, sondern weiter voranzuschreiten. Sei dir bewusst, dass das Ziel des Lebens die Gottverwirklichung ist.
Auf dem spirituellen Weg gibt es keine Pause
Und jetzt überlege einen Moment: Wo stehe ich gerade? Was ist meine nächste Stufe? Da, wo ich jetzt bin - wie kann ich das vollenden? Shankara sagt auch, dass jede Stufe, die man vollendet zu mehr Ananda, mehr Freude führt, zu mehr Zufriedenheit. Aber wir sollten auch weitergehen und nicht sagen: „Okay, ich habe jetzt diese Stufe gut erreicht, jetzt ist es erst einmal gut.“ Die Stufe wird fruchtlos, wenn wir nicht voranschreiten.
Die Bewegung geht nach oben oder nach unten - Wähle
Der spirituelle Weg ist ein beständiges Gehen. Es ist ein Bergaufgehen oder Bergauf-Fahrradfahren. Du kannst nicht irgendwo steckenbleiben und du kannst auch nicht absteigen. Entweder es geht weiter voran oder du fährst wieder nach unten. Man sollte nicht zufrieden sein auf einer Stufe, wenn du irgendwo steckenbleibst, dann verlierst du es wieder. Wenn du aus Yoga eine Art Lebensstil machst, aber nicht weiter danach strebst, alle Verhaftungen zu transzendieren, dann bleibst du stecken. In diesem Sinne überlege, wo stehst du? Wie kannst du die Stufe, auf der du jetzt stehst vollenden und was sind die nächsten Stufen auf deinem Weg?
Siehe auch
Literatur
- Swami Sivananda: Vedanta für Anfänger
- James Swartz: Die Wirklichkeit verstehen
- James Swartz: Yoga der Liebe
- James Swartz: Yoga der drei Energien, auch als eBook
- Sri Shankaracharya: Das Kronjuwel der Unterscheidung
- Sri Shankaracharya: Atma Bodha und Aparoksha Anubhuti auch als eBook
- Swami Vivekananda: Vedanta - Der Ozean der Weisheit
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