Narayana Upanishad: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Yogawiki
(Die Seite wurde neu angelegt: „Die '''Narayana Upanishad''' (Sanskrit: ''f''.) ist ein Teil der indischen Heiligen [https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/indische-schri…“)
 
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 1: Zeile 1:
Die '''Narayana Upanishad''' ([[Sanskrit]]: ''f''.) ist ein Teil der indischen [[Heilig]]en [https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/indische-schriften/ Schriften], die [http://www.yoga-vidya.de/Yoga--Artikel/art_veden.html Veda] genannt werden. Die Narayana Upanishad gehört zum [[Atharvaveda]] und wird außerdem den [[Vishnu Upanishaden]] zugeordnet.
Die '''Narayana Upanishad''' ([[Sanskrit]]: ''f''.) ist ein Teil der indischen [[Heilig]]en [https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/indische-schriften/ Schriften], die [http://www.yoga-vidya.de/Yoga--Artikel/art_veden.html Veda] genannt werden. Die Narayana Upanishad gehört zum [[Atharvaveda]] und wird außerdem den [[Vishnu Upanishaden]] zugeordnet. Sie beschreibt ähnlich der [[Maha Upanishad]] in Kürze die Entfaltung der [[Schöpfung]] aus [[Vishnu]] als dem Höchsten, Alleinigen heraus und geht auf das [[Mantra]] "Om Namo Narayana" ein.


[[Datei:Vishnu Narayana.jpg|thumb|"Narayana also ist der ewige, fleckenlose, unaussprechliche, wandellose, truglose, reine, einige Gott, nicht gibt es außer ihm irgendeinen zweiten." Zitat: Narayana Up.]]


 
==Narayana Upanishad mit Erläuterungen nach Paul Deussen==
==Maha Upanishad mit Erläuterungen nach Paul Deussen==
'''Artikel aus "Upanishaden. Die Geheimlehre des Veda“ in der Übersetzung von Paul Deussen, herausgegeben von Peter Michel, Marix Verlag, 2. Auflage, 2007, Wiesbaden, S. 895 - 898.'''
'''Artikel aus "Upanishaden. Die Geheimlehre des Veda“ in der Übersetzung von Paul Deussen, herausgegeben von Peter Michel, Marix Verlag, 2. Auflage, 2007, Wiesbaden, S. 895 - 898.'''


===Einleitung===
===Einleitung===
Ähnlich wie die Mahr-Upanishad, feiert auch die Nârâyana-Upanis-had den Nârryana als das Prinzip aller Götter und Wesen, nur daß sie weniger im Stil der Brâhmana-Mythen redet und dafür mehr von älte-ren Upanishadstellen Gebrauch macht. Neu aber, und in dieser Weise bis jetzt nicht zur Verwendung gekommen, ist ein Element, welches in noch späteren Upanishaden zum allbeherrschenden wird, nämlich der Kultu s der Formel, dessen Auftreten hier (wie in anderer Weise wiederum in unserer Zeit) ein Symptom der Nekrose des philosophi-schen Denkens ist. Die Formel, deren Betrachtung in unserer Upani-shad an die Stelle des Nachdenkens über die Dinge tritt, lautet: Om! namo Nârdyanâya! »Orp! Verehrung dem Nârâyana!« - Da sie erst in den letzten beiden Kapiteln erscheint, nachdem Kap. 3 bereits mit Verheißungen geschlossen hatte, so liegt die Vermutung nahe, daß die ganze Upanishad aus zwei der Zeit nach verschiedenen Stücken zu-sammengesetzt sei.
Ähnlich wie die [[Maha Upanishad]], feiert auch die Narayana Upanishad den [[Narayana]] als das Prinzip aller [[Götter]] und [[Wesen]], nur daß sie weniger im Stil der [[Brahmana]]-Mythen redet und dafür mehr von älteren Upanishadstellen Gebrauch macht. Neu aber, und in dieser Weise bis jetzt nicht zur Verwendung gekommen, ist ein Element, welches in noch späteren [[Upanishad]]en zum allbeherrschenden wird, nämlich der Kultus der Formel, dessen Auftreten hier (wie in anderer Weise wiederum in unserer Zeit) ein Symptom der Nekrose des philosophischen Denkens ist. Die Formel, deren Betrachtung in unserer Upanishad an die Stelle des Nachdenkens über die Dinge tritt, lautet: [[Om]]! Namo Narayanaya! "Om! [[Verehrung]] dem Narayana!" - Da sie erst in den letzten beiden Kapiteln erscheint, nachdem Kap. 3 bereits mit Verheißungen geschlossen hatte, so liegt die Vermutung nahe, daß die ganze Upanishad aus zwei der Zeit nach verschiedenen Stücken zusammengesetzt sei.
1.
 
===Die Narayana Upanishad===
'''1.'''
 
Om!
Om!
Es begab sich aber, daß der Purusha Nârâyana begehrte, die Geschöpfe zu schaffen. Da entstand aus dem Nârâyana der Prana;
Es begab sich aber, daß der [[Purusha]] Narayana begehrte, die Geschöpfe zu schaffen. Da entstand aus dem Narayana der [[Prana]];
Das Manas und der Sinne Schar,
 
Der Äther, Wind, das Licht, Wasser,
:Das [[Manas]] und der [[Sinne]] Schar,
Und Erde, die alltragende,
:Der [[Äther]], [[Wind]], das [[Licht]], [[Wasser]],
:Und [[Erde]], die alltragende,
   
   
896 ATHARVAVEDA, VISNU-UPANISHADEN
Aus Narayana entstand [[Brahma]],
Aus Nârâyana entstand Brahma,
Aus Narayana entstand [[Rudra]],
„ „ „ Rudra,
Aus Narayana entstand [[Prajapati]],
„ „ „ Prajâpati,
Aus Narayana entstand [[Indra]],
„ „ „ Indra,
 
748 Aus Nârâyana entstanden die acht Vasus,
Aus Narayana entstanden die acht [[Vasu]]s,
„ „ „ die elf Rudras,
Aus Narayana entstanden die elf Rudras,
„ „ „ die zwölf Adityas,
Aus Narayana entstanden die zwölf [[Aditya]]s,
alle Götter, alle Rishis, alle Versmaße und alle Wesen ent¬stehen nur aus Nârâyana und vergehen in Nârâyana, - und vergehen in Nârâyana.
 
2.
alle [[Götter]], alle [[Rishi]]s, alle Versmaße und alle Wesen entstehen nur aus Narayana und vergehen in Narayana, - und vergehen in Narayana.
Nârâyana ist der ewige, einige Gott,
 
Nârâyana ist auch Brahma,
'''2.'''
„ „ „ Siva,
Narayana ist der ewige, einige [[Gott]],
„ „ „ Sakra,
Narayana ist auch Brahma,
die zwölf Âdityas,
Narayana ist auch [[Siva]],
„ „ „ die Vasus und Alvins,
Narayana ist auch [[Sakra]],
„ „ „ alle Rishis,
Narayana ist auch die zwölf Adityas,
„ „ „ die Zeit,
Narayana ist auch die Vasus und [[Alvin]]s,
die Weltgegenden,
Narayana ist auch alle Rishis,
• „ „ unten,
Narayana ist auch die [[Zeit]],
oben,
Narayana ist auch die Weltgegenden,
„ „ Gestaltetes und Ungestaltetes,
Narayana ist auch unten,
Inneres und Äußeres,
Narayana ist auch oben,
ja, dieses ganze Weltall »und was da war und was zukünftig währt« ist Nârâyana. Nârâyana also ist der ewige, fleckenlose, unaussprechliche, wandellose, truglose, reine, einige Gott, nicht gibt es außer ihm irgendeinen zweiten.
Narayana ist auch Gestaltetes und Ungestaltetes,
Als Wagenlenker wählt Rudra,
Narayana ist auch Inneres und Äußeres,
Euer Manas als Zügel braucht,
 
Dann geht zum höchsten Jenseits ihr,
ja, dieses ganze Weltall "und was da war und was zukünftig währt" ist Narayana. Narayana also ist der ewige, fleckenlose, unaussprechliche, wandellose, truglose, reine, einige Gott, nicht gibt es außer ihm irgendeinen zweiten.
Zur ew'gen Visnu-Stätte ein,
 
— zur ew'gen Visnu-Stätte ein.
:Als Wagenlenker wählt Rudra,
:Euer Manas als Zügel braucht,
:Dann geht zum höchsten [[Jenseits]] ihr,
:Zur ew'gen [[Visnu]]-Stätte ein,
:— zur ew'gen Visnu-Stätte ein.
   
   
NÂRÂYANA-UPANISHAD 897
'''3.'''
3.
Dies, fürwahr, ist das Upanishadwerk des Narayana. Fürwahr, wer das Upanishadwerk des Narayana studiert, der wird befreit von allem Argen, der wird befreit von allem Furchtbaren, der erlangt alle [[Wunsch|Wünsche]] und erlangt alle Welten, und zum Brahmansein eingehend, geht er ein zur [[Unsterblichkeit]], - geht er ein zur Unsterblichkeit.
Dies, fürwahr, ist das Upanishadwerk des Nârâyana. Fürwahr, wer das Upanishadwerk des Nârâyana studiert, der wird befreit von allem Argen, der wird befreit von allem Furchtbaren, der erlangt alle Wünsche und erlangt alle Welten, und zum Brah-mansein eingehend, geht er ein zur Unsterblichkeit, - geht er ein zur Unsterblichkeit.
 
4. 749
'''4.'''
Man spreche zuerst 0m, sodann namo, und hierauf Nâr4yanâya. 0m ist eine Silbe, namo sind zwei Silben, Nârd-yanâya sind fünf Silben. Dieses ist die achtsilbige Verszeile des Nârâyana. Wer diese achtsilbige Verszeile des Nârâyana studiert, der gelangt ohne Unfall zur vollen Lebensdauer, der erlangt Freude an Nachkommen, Gedeihen des Vermögens, Besitz von Herden, und er wird weiterhin teilhaft der Un-sterblichkeit, - und er wird weiterhin teilhaft der Unsterblich-keit.
Man spreche zuerst Om, sodann Namo, und hierauf Narayanaya. Om ist eine Silbe, Namo sind zwei Silben, Narayanaya sind fünf Silben. Dieses ist die achtsilbige Verszeile des Narayana. Wer diese achtsilbige Verszeile des Narayana studiert, der gelangt ohne Unfall zur vollen Lebensdauer, der erlangt Freude an Nachkommen, Gedeihen des Vermögens, Besitz von Herden, und er wird weiterhin teilhaft der Unsterblichkeit, - und er wird weiterhin teilhaft der Unsterblichkeit.
5.
 
In die innere Wonne, das Brahman, den Purusha, den heili-gen Laut, bestehend aus a, u und m, in diese ging er [Nârâyana] zur Einheit ein, das ward der Laut Om.
{{#ev:youtube|xEBtsRIq4fc}}
Der Yogin, der geschaut diesen,
 
Wird Geburt und Samsâra los.
'''5.'''
Und wer den Spruch: Om, namo Nârâyanâya! verehrt, dem wird Vaikunthas (Visnus) Himmel zuteil. Das ist hier diese Stadt, diese Lotosblume (Chând. 8,1,1), ganz aus Erkenntnis bestehend, darum ist sie nur wie Blitzes Glanz (Kena 29-30).
In die innere [[Wonne]], das [[Brahman]], den Purusha, den [[heilig]]en Laut, bestehend aus A, U und M, in diese ging er [Narayana] zur [[Einheit]] ein, das ward der Laut Om.
So war fromm Devakis Sprößling,
 
So war fromm Madhusûdana,
:Der [[Yogin]], der geschaut diesen,
:Wird [[Geburt]] und [[Samsara]] los.
 
Und wer den Spruch: Om, Namo Narayanaya! verehrt, dem wird [[Vaikuntha]]s (Visnus) [[Himmel]] zuteil. Das ist hier diese Stadt, diese [[Lotos]]blume (Chand. 8,1,1), ganz aus [[Erkenntnis]] bestehend, darum ist sie nur wie Blitzes Glanz (Kena 29-30).
 
:So war fromm [[Devaki]]s Sprößling,
:So war fromm [[Madhusudana]],
   
   
898 ATHARVAVEDA, VISNU-UPANISHADEN
wie es heißt, [denn er erkannte] den in allen Wesen weilenden, einen Narayana, das Ursachartige, das A, das höchste Brahman in dem Laut Om.
wie es heißt, [denn er erkannte] den in allen Wesen wei-lenden, einen Nârâyana, das Ursachartige, das a, das höchste Brahman in dem Laut Om.
 
Wer dieses Atharvasiras' studiert, - wenn er es des Morgens studiert, so vernichtet er die in der Nacht begangenen Sünden, wenn er es des Abends studiert, so vernichtet er die am Tage begangenen Sünden, wenn er es des Mittags, nach der Sonne zu gewendet, studiert, so wird er von den fünf großen Sünden und von den Nebensünden frei, wird teilhaft des Verdienstes, welches aller Veden Ziel ist, und erlangt Lebensgemeinschaft bei,Nârâyana, - erlangt Lebensgemeinschaft bei Nârâyana.
Wer dieses Atharvasiras<ref>Hier appellativ: "Hauptstück des Atharvaveda". Ein Manuskript liest Atharvangirasam (Jacob, Concordance, s.v.).
—4o)
</ref> studiert, - wenn er es des Morgens studiert, so vernichtet er die in der Nacht begangenen [[Sünde]]n, wenn er es des Abends studiert, so vernichtet er die am Tage begangenen Sünden, wenn er es des Mittags, nach der [[Sonne]] zu gewendet, studiert, so wird er von den fünf großen Sünden und von den Nebensünden frei, wird teilhaft des Verdienstes, welches aller [[Veden]] [[Ziel]] ist, und erlangt Lebensgemeinschaft bei Narayana, - erlangt Lebensgemeinschaft bei Narayana.
1 Hier appellativ: »Hauptstück des Atharvaveda«. Ein Manuskript liest atharvângzrasam (Jacob, Concordance, s.v.).
 
===Fußnoten===
<references/>
 
==Siehe auch==
*[[Narayana]]
*[[Vishnu]]
*[[Vishnu Upanishaden]]
*[[Upanishad]]
*[[Veden]]
*[[Mahavakya]]
*[[Hinduismus]]
*[[Yoga]]
*[[Vedanta]]
*[[Vedanta Schulen]]
*[[Erkenntnis]]
*[[Meditation]]
*[[Verehrung ]]
 
==Literatur==
*[https://www.yoga-vidya.de/yoga-buch/krishnananda/upanishaden/ Kostenloses Online-Buch Upanishaden von Swami Krishananda]
*[https://www.yoga-vidya.de/yoga-buch/andere-autoren/upanishaden/ Klassische Upanishaden - Die Weisheit des Yoga von Paul Deussen, 1980]
*[https://www.yoga-vidya.de/shop/product_info.php?info=p597_Das-Kronjuwel-der-Unterscheidung-von-Shri-Shankaracharya/ Das Kronjuwel der Unterscheidung von Shri Shankaracharya, Kommentar von Emanuel Meyer, 2002 ]
*[https://www.yoga-vidya.de/shop/product_info.php?info=p484_Vedanta-----Der-Ozean-der-Weisheit/&XTCsid=a793ba3e94d6e68c68e3244b0615a13f Swami Vivekananda, Vedanta - Der Ozean der Weisheit]
*Wilfried Huchzermeyer: ''Die heiligen Schriften Indiens - Geschichte der Sanskrit-Literatur.'' (edition-sawitri.de)  ISBN 3-931172-22-8
*[https://www.yoga-vidya.de/shop/product_info.php?info=p927_Vedanta-fuer-Anfaenger/ Vedanta für Anfänger von Swami Sivananda]
*Heinrich Zimmer: Philosophie und Religion Indiens, Suhrkamp, 2001
 
==Weblinks==
*[http://www.yoga-vidya.de/Yoga--Artikel/art_veden.html Veden aus „Göttliche Erkenntnis“  von Swami Sivananda]
*[http://www.yoga-vidya.de/Yoga--Artikel/Art-Artikel/art_upanishaden.html Upanishaden, Artikel aus "Göttliche Erkenntnis" von Swami Sivananda]
*[https://www.yoga-vidya.de/shop/product_info.php?info=p38_Klassische-Upanishaden/ Buch: Klassische Upanishaden - die 11 wichtigsten Upanishaden in der Übersetzung von Paul Deussen]
 
==Seminare==
===[https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/indische-schriften/ Indische Schriften]===
<rss max=2>https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/indische-schriften/?type=2365</rss>
===[https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/yogalehrer-ausbildung/ Yogalehrer Ausbildung]===
<rss max=2>https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/yogalehrer-ausbildung/?type=2365</rss>
==Multimedia==
'''Klassische Schriften des Yoga: Veden, Upanishaden, Smritis, Puranas und Itihasas'''
<mp3player>http://sukadev.podspot.de/files/04-klassische-schriften-des-yoga.mp3</mp3player>
'''Jnana Yoga und Vedanta Einführung'''
<mp3player>http://sukadev.podspot.de/files/01-jnana-yoga-vedanta-einfuehrung.mp3</mp3player>
'''Vom Begrenzten zum Unendlichen - Geschichten aus den Upanishaden'''
<mp3player>http://sukadev.podspot.de/files/75_Vom_Begrenzten_zum_Unendlichen-Yoga-Vidya.mp3</mp3player>
'''111 Geschichten aus den Upanishaden'''
<mp3player>http://sukadev.podspot.de/files/111_Geschichten_aus_den_Upanischaden.mp3</mp3player>
[[Kategorie:Upanishaden]]
[[Kategorie:Schriften]]
[[Kategorie:Hinduismus]]
[[Kategorie:Vedanta]]
[[Kategorie:Glossar]]
[[Kategorie:Sanskrit]]
[[Kategorie:Indische Philosophie]]
[[Kategorie:Deussen Upanishaden]]
[[Kategorie:Vishnu Upanishaden]]
{{dnf}}
{{strf}}

Version vom 24. August 2014, 14:42 Uhr

Die Narayana Upanishad (Sanskrit: f.) ist ein Teil der indischen Heiligen Schriften, die Veda genannt werden. Die Narayana Upanishad gehört zum Atharvaveda und wird außerdem den Vishnu Upanishaden zugeordnet. Sie beschreibt ähnlich der Maha Upanishad in Kürze die Entfaltung der Schöpfung aus Vishnu als dem Höchsten, Alleinigen heraus und geht auf das Mantra "Om Namo Narayana" ein.

"Narayana also ist der ewige, fleckenlose, unaussprechliche, wandellose, truglose, reine, einige Gott, nicht gibt es außer ihm irgendeinen zweiten." Zitat: Narayana Up.

Narayana Upanishad mit Erläuterungen nach Paul Deussen

Artikel aus "Upanishaden. Die Geheimlehre des Veda“ in der Übersetzung von Paul Deussen, herausgegeben von Peter Michel, Marix Verlag, 2. Auflage, 2007, Wiesbaden, S. 895 - 898.

Einleitung

Ähnlich wie die Maha Upanishad, feiert auch die Narayana Upanishad den Narayana als das Prinzip aller Götter und Wesen, nur daß sie weniger im Stil der Brahmana-Mythen redet und dafür mehr von älteren Upanishadstellen Gebrauch macht. Neu aber, und in dieser Weise bis jetzt nicht zur Verwendung gekommen, ist ein Element, welches in noch späteren Upanishaden zum allbeherrschenden wird, nämlich der Kultus der Formel, dessen Auftreten hier (wie in anderer Weise wiederum in unserer Zeit) ein Symptom der Nekrose des philosophischen Denkens ist. Die Formel, deren Betrachtung in unserer Upanishad an die Stelle des Nachdenkens über die Dinge tritt, lautet: Om! Namo Narayanaya! "Om! Verehrung dem Narayana!" - Da sie erst in den letzten beiden Kapiteln erscheint, nachdem Kap. 3 bereits mit Verheißungen geschlossen hatte, so liegt die Vermutung nahe, daß die ganze Upanishad aus zwei der Zeit nach verschiedenen Stücken zusammengesetzt sei.

Die Narayana Upanishad

1.

Om! Es begab sich aber, daß der Purusha Narayana begehrte, die Geschöpfe zu schaffen. Da entstand aus dem Narayana der Prana;

Das Manas und der Sinne Schar,
Der Äther, Wind, das Licht, Wasser,
Und Erde, die alltragende,

Aus Narayana entstand Brahma, Aus Narayana entstand Rudra, Aus Narayana entstand Prajapati, Aus Narayana entstand Indra,

Aus Narayana entstanden die acht Vasus, Aus Narayana entstanden die elf Rudras, Aus Narayana entstanden die zwölf Adityas,

alle Götter, alle Rishis, alle Versmaße und alle Wesen entstehen nur aus Narayana und vergehen in Narayana, - und vergehen in Narayana.

2. Narayana ist der ewige, einige Gott, Narayana ist auch Brahma, Narayana ist auch Siva, Narayana ist auch Sakra, Narayana ist auch die zwölf Adityas, Narayana ist auch die Vasus und Alvins, Narayana ist auch alle Rishis, Narayana ist auch die Zeit, Narayana ist auch die Weltgegenden, Narayana ist auch unten, Narayana ist auch oben, Narayana ist auch Gestaltetes und Ungestaltetes, Narayana ist auch Inneres und Äußeres,

ja, dieses ganze Weltall "und was da war und was zukünftig währt" ist Narayana. Narayana also ist der ewige, fleckenlose, unaussprechliche, wandellose, truglose, reine, einige Gott, nicht gibt es außer ihm irgendeinen zweiten.

Als Wagenlenker wählt Rudra,
Euer Manas als Zügel braucht,
Dann geht zum höchsten Jenseits ihr,
Zur ew'gen Visnu-Stätte ein,
— zur ew'gen Visnu-Stätte ein.

3. Dies, fürwahr, ist das Upanishadwerk des Narayana. Fürwahr, wer das Upanishadwerk des Narayana studiert, der wird befreit von allem Argen, der wird befreit von allem Furchtbaren, der erlangt alle Wünsche und erlangt alle Welten, und zum Brahmansein eingehend, geht er ein zur Unsterblichkeit, - geht er ein zur Unsterblichkeit.

4. Man spreche zuerst Om, sodann Namo, und hierauf Narayanaya. Om ist eine Silbe, Namo sind zwei Silben, Narayanaya sind fünf Silben. Dieses ist die achtsilbige Verszeile des Narayana. Wer diese achtsilbige Verszeile des Narayana studiert, der gelangt ohne Unfall zur vollen Lebensdauer, der erlangt Freude an Nachkommen, Gedeihen des Vermögens, Besitz von Herden, und er wird weiterhin teilhaft der Unsterblichkeit, - und er wird weiterhin teilhaft der Unsterblichkeit.

5. In die innere Wonne, das Brahman, den Purusha, den heiligen Laut, bestehend aus A, U und M, in diese ging er [Narayana] zur Einheit ein, das ward der Laut Om.

Der Yogin, der geschaut diesen,
Wird Geburt und Samsara los.

Und wer den Spruch: Om, Namo Narayanaya! verehrt, dem wird Vaikunthas (Visnus) Himmel zuteil. Das ist hier diese Stadt, diese Lotosblume (Chand. 8,1,1), ganz aus Erkenntnis bestehend, darum ist sie nur wie Blitzes Glanz (Kena 29-30).

So war fromm Devakis Sprößling,
So war fromm Madhusudana,

wie es heißt, [denn er erkannte] den in allen Wesen weilenden, einen Narayana, das Ursachartige, das A, das höchste Brahman in dem Laut Om.

Wer dieses Atharvasiras[1] studiert, - wenn er es des Morgens studiert, so vernichtet er die in der Nacht begangenen Sünden, wenn er es des Abends studiert, so vernichtet er die am Tage begangenen Sünden, wenn er es des Mittags, nach der Sonne zu gewendet, studiert, so wird er von den fünf großen Sünden und von den Nebensünden frei, wird teilhaft des Verdienstes, welches aller Veden Ziel ist, und erlangt Lebensgemeinschaft bei Narayana, - erlangt Lebensgemeinschaft bei Narayana.

Fußnoten

  1. Hier appellativ: "Hauptstück des Atharvaveda". Ein Manuskript liest Atharvangirasam (Jacob, Concordance, s.v.).

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Seminare

Indische Schriften

Der RSS-Feed von https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/indische-schriften/?type=2365 konnte nicht geladen werden: Fehler beim Parsen von XML für RSS

Yogalehrer Ausbildung

Der RSS-Feed von https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/yogalehrer-ausbildung/?type=2365 konnte nicht geladen werden: Fehler beim Parsen von XML für RSS

Multimedia

Klassische Schriften des Yoga: Veden, Upanishaden, Smritis, Puranas und Itihasas <mp3player>http://sukadev.podspot.de/files/04-klassische-schriften-des-yoga.mp3</mp3player> Jnana Yoga und Vedanta Einführung <mp3player>http://sukadev.podspot.de/files/01-jnana-yoga-vedanta-einfuehrung.mp3</mp3player> Vom Begrenzten zum Unendlichen - Geschichten aus den Upanishaden <mp3player>http://sukadev.podspot.de/files/75_Vom_Begrenzten_zum_Unendlichen-Yoga-Vidya.mp3</mp3player> 111 Geschichten aus den Upanishaden <mp3player>http://sukadev.podspot.de/files/111_Geschichten_aus_den_Upanischaden.mp3</mp3player>