Lichterscheinung: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Lichterscheinungen''' treten bei der Meditation häufig auf, wie der indische Yogi und Heilige [[Swami Sivananda]] im nachfolgenden Text erläutert.
'''Lichterscheinungen''' treten bei der Meditation häufig auf, wie der indische Yogi und Heilige [[Swami Sivananda]] im nachfolgenden Text erläutert.


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==Lichterscheinungen==
==Lichterscheinungen==

Version vom 16. Mai 2014, 14:25 Uhr

Lichterscheinungen treten bei der Meditation häufig auf, wie der indische Yogi und Heilige Swami Sivananda im nachfolgenden Text erläutert.

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Lichterscheinungen

Verschiedene Lichtarten werden in der Meditation durch die starke Konzentration hervorgerufen. Anfangs wird ein nadelkopfgroßer weißer Lichtfleck auf der Stirn zwischen beiden Augenbrauen (Trikuta) erscheinen, an der Stelle, wo das »Ajna Chakra« im astralen Körper liegt. Bei geschlossenen Augen wird man verschiedene weiße, gelbe, rote, rauchfarbige Schimmer beobachten oder auch Lichtblitze wie von Feuer, glühender Kohle, von Leuchtkäfern, Sonne, Mond oder Sternen.

Dies alles spielt sich auf der Ebene der reinen Erkenntnis (Chidakasha) ab. Es sind subtile Teilchen (Tanmatras), von denen jedes seine eigene, bestimmte Farbe hat. Das Tanmatra der Erde (Prithivi) hat ein gelbliches Leuchten, das des Wassers ein weißes, das des Feuers (Agni) ein rotes. Das Leuchten des Luftelements ist rauchig, das des Äthers blau. Oft wird ein gelber oder weißer Schein, häufig auch eine Verbindung beider wahrgenommen, während rotes und blaues Licht selten zu sehen sind.

Wenn kleine Bälle aus weißem Licht an dem inneren Auge vorüberfliegen, kann man überzeugt sein, dass das Bewusstsein sich festigt und man Fortschritte in der Konzentration macht. Nach einigen Monaten wird das Licht größer werden, bis es als weißer Lichtglanz erscheint, der größer ist als die Sonne. Anfänglich wird diese Erscheinung nicht anhalten, sondern kommen und sogleich wieder verschwinden. Sie blitzt über der Stirn und zu beiden Seiten auf und bewirkt eine seltsame Empfindung höchster Freude und Beglückung, die intensive Sehnsucht nach diesen Lichterscheinungen weckt.

Bei anhaltender, regelmäßiger Meditationsübung von je zwei bis drei Stunden morgens und abends werden diese Visionen häufiger erscheinen und längere Zeit anhalten. Sie bedeuten eine große Ermunterung im Sadhana, regen zu weiterer ununterbrochener Meditation an und schaffen Zutrauen zu den überphysischen Dingen.

Die Lichterscheinung zeigt an, dass man das physische Bewusstsein überschritten hat, sich in einer Art von Zwischenzustand befindet und zwischen zwei Ebenen lebt. Man darf in diesem Zustand den Körper nicht bewegen, sondern soll unbeweglich in seiner Haltung verharren und möglichst langsam atmen.

Das Lichtdreieck auf dem Gesicht

Wer sich mit Maß ernährt, sich von Zorn freihält und jeden Geschmack an der Welt verloren hat, wer seine Leidenschaften besiegt und Gegensätze wie kalt - warm usw. überwunden hat, wer keinen Egoismus mehr kennt, niemandem Schaden zufügt und nichts von anderen nimmt, wird während der Meditation die Drei H - das Dreieck - auf seiner Stirn tragen.

Das Licht der Sushumna

»Vishoka va jyotishmati« (Kap. 1, 36 der Aphorismen des Patanjali): Du kannst Samadhi erreichen, wenn du über Ihn meditierst, der über allem Kummer strahlt. Manchmal kann man während der Meditation ein strahlendes Licht wahrnehmen, dessen Glanz kaum erträglich ist, so dass man sein inneres Auge von ihm abwenden muß. Dieser Lichtglanz entstammt dem astralen Kanal, der die ganze Wirbelsäule entlangläuft (Sushumna). Sein Sitz ist im Herzen.

Formen des Lichts

Man wird zwei Arten von Lichtformen wahrnehmen: 1. die strahlenden Formen der Gottheiten (Devatas) , 2. die physischen Formen. Man wird seine Schutzgottheit (Ishta Devata) in schönem Gewand, prächtig mit Blumen und Girlanden geschmückt, erblicken, mit vier Händen, die Waffen tragen. Weise (Rishis) werden erscheinen, um Mut zuzusprechen. Man wird eine sehr große Anzahl von Devatas sehen und göttliche Musikanten, die auf verschiedenen Instrumenten spielen. Schöne Blumen, Gärten, Paläste, Flüsse, Berge und goldene Tempel offenbaren sich, Schauplätze von so herrlicher und malerischer Schönheit, dass sie sich nicht beschreiben lassen.

Lichterglanz

Manchmal erscheint während der Meditation ein weißer Lichterglanz, der stärker blendet als die Sonne. Anfänglich blitzt er auf und verlöscht wieder. Später hält er länger an, zehn oder fünfzehn Minuten bis zu einer halben Stunde, je nach der Stärke der Konzentration. Wer sich auf den Punkt zwischen den Augenbrauen konzentriert, sieht das Licht an dieser Stelle; wer sich auf dem Scheitel des Kopfes (Sahasrara Chakra) konzentriert, erblickt es hier. Bisweilen ist der Lichterglanz so mächtig und blendend, dass man sich abwenden und die Meditation unterbrechen muss. Manche Schüler erschrecken dabei und wissen nicht, was sie tun sollen. Wenn sie in der Konzentration fortfahren, wird sich ihr Bewusstsein an das Licht gewöhnen, und ihre Angst schwindet.

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