Laya Chintana

Aus Yogawiki

Laya Chintana (Sanskrit लयचिन्तन layacintana n.) kann verschieden gedeutet werden. "Chintana" heißt Nachdenken, Bewusstseinsprozess. "Laya" heißt Auflösung. Laya Chintana kann zum einen heißen, Nachdenken über Auflösung. Alles im Universum löst sich auf, nichts bleibt beständig. Du kannst überlegen: „Wer war ich bevor das Universum war? Wer werde ich sein, wenn das Universum aufgelöst ist? Wer werde ich sein, wenn dieser Körper aufgelöst ist? Wer werde ich sein, wenn die Welt aufgelöst ist, z.B. im Tiefschlaf oder Traumschlaf?“

Meditationshaltung

Laya Chintana ist aber auch ein bewusster Prozess, wo du bewusst versuchst, Gedanken zur Auflösung zu bringen. Also, du kannst, wenn du irgendwelche Bilder hast, kannst du sie auflösen. Du kannst die Bilder einatmen als Energie in die energetische Mitte der Augen, und beim Ausatmen kannst du sie auflösen als reine Energie. Wenn du Worte hörst, kannst du sie auflösen. Du kannst beim Einatmen die Wortgedanken in ihre energetische Mitte, ihr Zentrum bringen, nämlich in die Ohren, und beim Ausatmen kannst du diese Wort-Energie als reine Energie ausatmen. Auf diese Weise kannst du alles auflösen, was an Bewusstseinsinhalten in den Geist kommt. Laya Chintana, also eine Übung, um alle Bewusstseinsinhalte aufzulösen.

Wenn du alle Bewusstseinsinhalte aufgelöst hast, dann erreichst du das gleiche wie im Raja Yoga, Chitta Vritti Nirodhah, Ruhe des Geistes. Was dann übrigbleibt ist Turiya, der vierte Bewusstseinszustand. Es gibt keine normale Welt mehr, es gibt keine normalen Erfahrungen mehr. Du bist nicht in der Wachwelt, nicht in der Traumwelt, nicht in der Tiefschlafwelt, aber du bist in einem höheren Bewusstseinszustand und in diesem erreichst du Brahman Jnana, die Erkenntnis von Brahman, du erreichst Atman Jnana, die Erkenntnis des Selbst.

So führt Laya Chintana über die Auflösung von allen Gedanken zum Höchsten. Aber eine andere Deutung der Vedanta Meditationstechnik, Laya Chintana, ist Nachdenken über die Auflösung. Durch Nachdenken über die Auflösung hörst du auf, dich daran zu verhaften und dann erreichst du auch dadurch Selbsterkenntnis, Gotterkenntnis, Atman Jnana, Jnana, Moksha, Befreiung. (Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Laya Chintana)

Laya Chintana लयचिन्तन laya-cintana Aussprache

Hier kannst du hören, wie das Sanskritwort Laya Chintana, लयचिन्तन, laya-cintana ausgesprochen wird:

Laya Chintana Meditation

Anleitung: Was auch immer Du fühlst und wahrnimmst, atme hinein in das Zentrum des Gefühls / der Wahrnehmung, und lasse es beim Ausatmen ausstrahlen. Beginne damit, die wichtigen Energiefelder (Marmas) durchzugehen: Füße, Fußgelenke, Knie, Hüften, Geschlechtsorgane, Nabelbereich, oberer Bauch, Brust / Herz, Kehle, Mund, Augen, Stirn, Hände, Handgelenke, Ellenbogen, Schultern, Kiefergelenke, Ohren, Steißbein / Muladhara, Kreuzbein / Swadhisthana, Lendenwirbelsäule / Manipura, Brustwirbelsäule / Anahata, Halswirbelsäule / Vishuddha, Mitte des Kopfes / Ajna, Schädeldecke / Sahasrara; alles zusammen. Anschließend Beobachtungshaltung: was auch immer Du fühlst und wahrnimmst, atme hinein in das Zentrum des Gefühls / der Wahrnehmung, und lasse es beim Ausatmen ausstrahlen. Etwaige Wortgedanken in das Zentrum der Ohren einatmen, beim Ausatmen als reine Energie ausstrahlen lassen, etwaige Bildgedanken in die energetische Mitte der Augen einatmen, beim Ausatmen als reine Energie ausstrahlen lassen. Anleitung als mp3: http://y-v.de/sakshi-bhav-1

Laya Yoga Entspannung

Laya Chintana ist eine abstrakte Entspannungstechnik, bei der Du Formen und Vorstellungen in Energie auflöst. Du gehst dabei systematisch durch die wichtigsten Energiefelder (Marmas) Deines Körpers, beginnend bei den Füßen. Was auch immer Du fühlst und wahrnimmst, Du atmest in das Zentrum des Gefühls/der Wahrnehmung hinein und lässt es beim Ausatmen ausstrahlen.

Laya Yoga Entspannung kannst du sowohl im Sitzen als auch im Liegen machen. Im Sitzen ist es wie eine abstrakte Meditationsform.

Achte auch bei Anwendung dieser Technik darauf, dass der äußere Rahmen (Raum, Temperatur etc.) stimmt. Dann kannst du Deine Teilnehmer mit folgenden Worten anleiten: „Spüre Deinen linken Fuß. Werde dir bewusst, wo du die energetische Mitte deines linken Fußes spürst. Beim Einatmen stelle dir vor, dass du in diese energetische Mitte des Fußes hineinatmest. Beim Ausatmen stelle dir vor, dass du die Energie des Fußes in alle Richtungen weit ausstrahlen lässt. Wenn du sehr visuell veranlagt bist, stelle dir beim Einatmen vor, dass ein Licht in der Mitte des Fußes leuchtet, und dass beim Ausatmen dieses Licht in alle Richtungen ausstrahlt. Wenn du willst, verzichte auf die Visualisierung und spüre nur beim Einatmen die Mitte des Fußes, und spüre beim Ausatmen die Energie-Ausstrahlung des Fußes in alle Richtungen. Genauso übe mit allen Teilen deines Körpers, die ich dir nenne: Linkes Fußgelenk. Gehe beim Einatmen in die energetische Mitte des linken Fußgelenks, da wo du sie jetzt spürst, und lasse beim Ausatmen die Energie in alle Richtungen ausstrahlen. Linkes Knie. Linke Hüfte. Rechter Fuß. Einatmen in die energetische Mitte des rechten Fußes. Ausatmen, in alle Richtungen ausstrahlen lassen. Rechtes Fußgelenk. Rechtes Knie. Rechte Hüfte.

Beide Hände, Handflächen. Handgelenke. Ellbogen. Schultern. Kiefergelenke. Ohren. Schläfen. Geschlechtsorgane. Einatmen in die energetische Mitte der Geschlechtsorgane, ausatmen ausstrahlen lassen. Nabelgegend. Oberer Bauch. Brust, Herz. Kehle. Mund. Nase. Augen. Punkt zwischen den Augenbrauen. Stirn. Gehe jetzt die Energiezentren entlang der Wirbelsäule hoch: Steißbein, Gesäßbereich: Einatmen, in die energetische Mitte gehen. Ausatmen, ausstrahlen lassen. Kreuzbein, Kreuzbereich. Lendenwirbelsäule, unterer Rücken. Brustwirbelsäule, oberer Rücken. Halswirbelsäule, Nacken. Hinterkopf. Schädeldecke. Jetzt spüre dich als Ganzes. Werde dir bewusst, wo du jetzt deine energetische Mitte spürst. Einatmen, in deine energetische Mitte gehen, ausatmen, in alle Richtungen weit ausstrahlen lassen. Gehe beim Einatmen in die Tiefe, dein Zentrum. Beim Ausatmen in die Weite. Einatmen nach innen. Ausatmen in die Weite.

Jetzt spüre innen und außen gleichzeitig. Tiefe und Weite gleichzeitig. Selbst und Welt. Werde dir bewusst: Ich bin ein Wesen reinen Lichtes und reiner Energie. Ich bin reines Bewusstsein. Genieße diesen Zustand von Einheit und Verbundenheit während der nächsten Minuten in der Stille.

(ein paar Minuten Stille)

Om, om, om. Zum Abschluss der Entspannung wiederhole ein paar Affirmationen: Ich bin voller Kraft und Energie. Mir geht es gut. Ich freue mich auf den weiteren Abend (…) Atme ein paar mal tief ein und aus. Beende nun langsam diese Entspannung, räkele und strecke dich. Lege dich auf die linke Seite. Wenn du bereit bist, setze Dich auf.

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Siehe auch

Literatur

Weblinks

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