Trägheit: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 13. Mai 2013, 13:39 Uhr
Trägheit als Charakterzug bezeichnet im Allgemeinen die Scheu vor Anstrengung und wird gelegentlich als Synonym für Faulheit benutzt. Sie impliziert oft auch die Ablehnung neuer Ideen und die Ablehnung von Veränderungen. In der yogischen Philosophie ist die Trägheit dem Guna Tamas zugeordnet. Als positiv könnte man eine angenehme, körperliche Trägheit einstufen, die sich nach einer großen Anstrengung einstellt. Sie bedeutet Ruhe, Entspannung und Erholung für den Körper.
Swami Sivananda über Trägheit als Hindernis für die Meditation
Swami Sivananda gibt in einigen seiner Bücher Tipps zur Überwindung von Trägheit. Hier einige Auszüge, die sich insbesondere auf Trägheit als Hindernis für die Meditation beziehen:
Nur verschwindend wenige sind fähig, so lange zu meditieren, wie es notwendig ist. Nur Menschen wie Sadashiva Brahman und Shri Shankara vermochten es. Viele Schüler, die "den Weg, der entfernt« (Nivritti Marga) beschritten haben, sind träge geworden und haben Trägheit (Tamas) mit höchster Weisheit (Sattva) verwechselt, ein großer Irrtum.
Man kann sich geistig wunderbar entwickeln und trotzdem sein Karma in der Welt erfüllen, wenn man die Zeit nutzbringend anzuwenden versteht. Ein Familienvater kann sich von Zeit zu Zeit von einem Sannyasin oder Mahatma beraten lassen und Anweisungen für tägliche Übungen empfangen, an denen er inmitten der weltlichen Arbeit streng festhält. Seine Tätigkeit (Rajas) kann sich auf diese Weise in reine Weisheit (Sattva) verwandeln.
Es ist aber unmöglich, Trägheit (Tamas) mit einem Schlag in Sattva zu verwandeln. Tamas muss zunächst durch Rajas hindurchgehen. Der Schüler auf dem »Weg, der entfernt«, darf sich nicht an Routine binden, sondern soll den Worten der Älteren zuhören und seinem Guru gehorchen. Häufig aber will er von Anfang an vollkommen unabhängig sein und ein vergnügtes, zügelloses Leben führen. Er will selbständig handeln und vermag dabei weder seine Energien einzuordnen noch sich ein tägliches Programm aufzustellen.
So irrt er ziellos von einem Ort zum anderen, nimmt eine halbe Stunde lang eine bestimmte Stellung ein, verfällt aber nach kurzer Zeit in geistige Trägheit. Dabei hält er sich für eine Seele, die Selbstverwirklichung erlangt hat. Wenn dieser Schüler einsieht, dass er sich nicht entwickelt, keinen Fortschritt gemacht hat, sondern sich im Zustand der Trägheit befindet, dann sollte er sich sofort einige Jahre lang irgendeiner Aufgabe widmen und kräftig arbeiten. Es wäre weise, die Arbeit mit Meditation zu verbinden. Erst dann sollte er die Einsamkeit aufsuchen.
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