Nava Durga

Aus Yogawiki

Nava Durga wird im Skandayamala Tantra und Devi Mahatmyam des Markandeya Purana erwähnt. Die neun Formen der Gottheit werden während Navaratri verehrt.

Nava Durga heißen die neun Formen der Göttin Durga und repräsentieren die zusammengesetzten Formen der Gottheit. Die verschiedenen Formen werden gemeinsam während des Navaratrifestes verehrt. Die Namen der neun Formen sind in den verschiedenen Texten unterschiedlich. Zwei Listen sind verfügbar, eine ist als Skandayamala Tantra und die andere als Devi Mahatmyam des Markandeya Purana bekannt. Es folgt die Diskussion der Formen Durgas:

Nava Durga des Skandayamala Tantra

Göttin Durga wird in neun Gestalten verehrt. Eine von ihnen ist zentral platziert und die übrigen acht entsprechen den acht Himmelsrichtungen. Gewöhnlich sitzen sie über der Lotosblume. In den Yantras jedoch werden anstelle der tatsächlichen Figuren ihre Tattvaksaras eingeführt. Das Bild in der Mitte hat achtzehn Hände, große Brüste und Schenkel. Sie ist mit reichen Ornamenten geschmückt. In acht ihrer linken Hände hält sie das Haarbüschel des Asuras, den Khetaka (Schild), Ghanta (Glocke), einen Spiegel, Bogen, Fahne, einen Damaru, Pasa (Schlinge), die übrige, neunte linke Hand ist im Tarjani Mudra (Abwehr des Übels). Die rechten Hände tragen ein Sakti (Knochen), ein Tanka (Meißel), ein Sula (Wurfspieß), ein Vajra (ein Blitz), eine Shankha (Muschel), einen Pratoda (Stachelstock), einen Ishu (Pfeil) und ein Chakra (Wurfscheibe).

Diese Göttinnen sind auch unter den Namen Rudra Chanda, Prachanda, Chandogra, Chandanayika, Chanda, Chandavati, Chandarupa, Atichandika und Ugrachandika bekannt. Die Farbe der zentral platzierten Durga ist die des Feuers.

Die Farbe der anderen Durgas ist gelb wie Gorochana (helles gelbes Pigment, aus Gallenstein des Rindes hergestellt), rot, schwarz, blau, weiß und grau, turmerikgelb und rosa. Die zentrale Durga erscheint in der Alidhasana-Stellung (das linke Bein am Knie gebeugt, das rechte Bein seitwärts ausgeworfen). Sie steht über einem Löwen und hält in einer Hand den büffelförmigen Haarschopf des Asura. Die anderen Durgas sitzen auf wie Lotuse geformte Streitwagen.

Nava Durga des Devi Mahatmyam

Das Devi Mahatmyam beschreibt die Nava Durgas anders als das Skandayamala Tantra, und zwar wie folgt:

Shailaputri

Die Göttin hat vier Arme, zwei davon in Abhaya Mudra und Varada Mudra. Die übrigen zwei Hände tragen einen Sula und eine Japamala (Rosenkranz). Sie sitzt auf einem Bullen. Die Göttin hat fünf Gesichter, jedes mit drei Augen. Ihre Krone ist mit einer Chandrarekha (Mondsichel) geschmückt. Göttin Shailaputri ist von weißem Aussehen. Sie hält in ihren vier Armen Sutra, Damaru, Sula und Ghanta. Ihr Haupt ist mit der Krone verfilzter Haarlocken geschmückt. Ihr Zeichen ist der Bulle.

Brahmacharini

Die Göttin hat vier Gesichter und Hände. Mit ihrer hinteren rechten Hand hält sie den Sula (Wurfspieß) und in ihrer hinteren linken Hand ein Aksamala (Rosenkranz). Die vordere rechte Hand hält das Abhaya Mudra, die vordere linke Hand das Varada Mudra. Ihr Körper leuchtet hell wie Gold. Sie sitzt auf einem roten Lotos und hat eine Gans als ihr Gefährt. Die Göttin Brahmacharini trägt ein gelbes Gewand und ihr Haupt ist mit dem Karanda Mukuta geziert. Sie sitzt unter einem Palasabaum. Einige Hindutexte geben ihr sechs Hände.

Chandragantha

Chandragantha ist die dritte Form der Goettin Durga. Sie wird am dritten Tag von Navaratri verehrt. Diese Form der Gottheit verleiht starke Kraft und Wohlergehen. Sie traegt einen wie eine Glocke aussehenden halbkreisfoermigen Mond. Deshalb heisst sie Chandragantha.

Kushmanda

Kushmanda ist die vierte Goettin in der Reihe der Navadurgas. Sie wird am vierten Navaratritag verehrt. Sie haelt zwei Kruege voll Blut in ihren Haenden und erschafft das Universum mit ihrem Laecheln. Indem sie ihre Macht dem Sonnengott, Surya, uebertraegt, formt sie das Sonnensystem.

Skandamata

Die Goettin hat vier Haende. Mit zwei Haenden haelt sie Lotuse und mit der dritten ihren Sohn Skanda, das heisst Kartikeya. Die vierte Hand befindet sich im varada mudra. Sie wird am fuenften Tag von Navaratri verehrt. Der Loewe ist ihr Gefaehrt.

Katyayani

Katyayani ist die sechste Form der Goettin Durga. Sie heisst Katyayani da sie aus der Einsiedelei des Weisen Katyayana kommt. Sie heisst auch Vindhyavasini, da sie im Vindhyagebirge residierte. Sie wird am sechsten Navaratritag verehrt. Sie hat drei Augen und vier Arme. Mit einer linken Hand haelt sie eine Waffe, in der anderen einen Lotus. Die anderen zwei Haende zeigen abweisende ud gewaehrende Gesten. Ihre Haut ist golden und mit allerlei Schmuck bedeckt. Sie reitet einen Loewen. Ihr Haupt ist mit der Krone verfilzter Haarlocken geschmueckt.

Kalaratri

Kalaratri ist die siebte Form der Goettin Durga und wird am siebten Tag von Navaratri verehrt. Sie wird als destruktive Kraft dargestellt. Sie hat eine einzige Haartresse. Neben den kundalas sind ihre Ohren mit roten Hibiskusblumen dekoriert. Sie ist halb nackt auf einem Esel sitzend dargestellt. Sie traegt eine Art Ring aus Eisenstacheln um ihren linken Fuss. Man sagt, die Goettin zerstoert Geister, Gespenster und andere daemonische Kraefte.

Mahagauri

Mahagauri ist die achte Form der Goettin Durga. Sie wird am achten Tag von Navaratri verehrt. Sie ist die volkstuemlich als Parvati bekannte Gefaehrtin Shivas. Man haelt sie fuer die Tochter Dakshas. Ihre Kleidung und Schmuck ist weiss und sie ist sechzehn Jahre alt. Sie hat drei Augen und reitet auf einem Bullen. Sie hat vier Haende. Ihre rechte Hand zeigt die Geste der Minderung von Furcht, die rechte untere Hand haelt einen Dreizack. Die linke obere Hand haelt einen damaru oder Tamburin, d. h. eine kleine Schellentrommel, die untere rechte Hand zeigt die Segensgeste, mit der sie ihren Verehrern Gaben gewaehrt. Sie wird als ruhig und friedlich dargestellt. Der Mythos erzaehlt, dass Gauris Koerper eines Tages waehrend der Busse von Staub und Erde schmutzig wurde. Shiva reinigte ihn dann mit Gangeswasser. Ihr Koerper wurde darauf hell wie Blitz.

Siddhidatri

Sie ist die neunte und letzte Goettin der Nava Durga, die am neunten Tag Navaratris verehrt wird. Die Goettin sitzt auf einem Lotus und hat vier Haende.