Morbus Alzheimer: Unterschied zwischen den Versionen

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===Kava-Kava (Piper methysticum)===
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[[Datei:220px-John LaFarge - Young Girls Preparing Kava Outside of the Hut Whose Posts Are Decorated wih Flowers.jpg|thumb|Zubereitung von Kava nach einem Gemälde von John LaFarge, etwa 1891]]
Die AFI (Alzheimer Forschung Initiative e.V.) berichtet auf ihrer Website über ein weiteres interessantes Forschungsprojekt von Dr. Christoph Jan Wruck (Institut für Anatomie und Zellbiologie der RWTH Aachen) mit der Bezeichnung "Rolle des Transkriptionsfaktors Nrf2 bei der Alzheimer-Krankheit". Das Ergebnis der Studie war, dass das in Kava-Kava, einer pazifischen Pfefferart, enthaltene Methysticin bei Mäusen die zelleigene Abwehr gegen oxidativen [[Stress]] aktivieren konnte. Diese Daten wurden im "Journal of Alzheimer's Disease" veröffentlicht; die Studie müsste nun bei an Morbus Alzheimer erkrankten Patienten durchgeführt werden.  
Die AFI (Alzheimer Forschung Initiative e.V.) berichtet auf ihrer Website über ein weiteres interessantes Forschungsprojekt von Dr. Christoph Jan Wruck (Institut für Anatomie und Zellbiologie der RWTH Aachen) mit der Bezeichnung "Rolle des Transkriptionsfaktors Nrf2 bei der Alzheimer-Krankheit". Das Ergebnis der Studie war, dass das in Kava-Kava, einer pazifischen Pfefferart, enthaltene Methysticin bei Mäusen die zelleigene Abwehr gegen oxidativen [[Stress]] aktivieren konnte. Diese Daten wurden im "Journal of Alzheimer's Disease" veröffentlicht; die Studie müsste nun bei an Morbus Alzheimer erkrankten Patienten durchgeführt werden.  



Version vom 9. Mai 2014, 14:43 Uhr

Aktive Nervenzelle

Als Morbus Alzheimer wird eine hirnorganische Erkrankung bezeichnet, bei der Nervenzellen im Gehirn langsam absterben. Im Gehirn bilden sich, noch vor Auftreten der ersten Symptome, die typischen Plaques und Taufibrillen. Morbus Alzheimer entwickelt sich nur dann, wenn diese beiden Schädigungen des Gehirns vorliegen. Die Krankheit geht nicht nur mit Gedächtnis-, Sprach- und anderen Funktionsstörungen einher, sondern, was die Pflege der Erkrankten noch mehr erschwert, häufig auch mit Persönlichkeitsveränderungen. Morbus Alzheimer wurde erstmalig 1907 vom Psychiater und Neurologen Alois Alzheimer beschrieben. Morbus Alzheimer befällt nur selten Personen unter 65; der Prozentsatz steigt mit zunehmendem Alter. Nach der Alzheimer Forschung Initiative e.V. ist bei Personen über 90 Jahren etwa ein Drittel an Morbus Alzheimer erkrankt. Morbus Alzheimer ist die weltweit am häufigsten auftretende Form der Demenz (etwa 26 - 35 Mio. Erkrankte); die Alzheimer Forschung Initiative e.V. schätzt auf ihrer Website, dass in Deutschland etwa 1,2 Mio. Patienten von Morbus Alzheimer betroffen sind; für 2030 wird eine Steigerung auf 2,3 Mio. erwartet.

Zahlreiche Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass Yoga und Meditation auf Gehirn und Gene wirken und auch zur Prävention eingesetzt werden können. Aber auch Lebensstil und Ernährung spielen bei der Prävention (siehe unten) eine Rolle.

Krankheitsursachen

Die Zusammenhänge von Morbus Alzheimer und die Ursachen der Erkrankung sind noch immer nicht vollständig erforscht. In nur 1 - 5 % der Fälle konnten genetische Unterschiede festgestellt werden. Ansonsten werden unterschiedliche Annahmen diskutiert, die von Vererbung, Infektionen, Teilen des metabolischen Syndroms und Schädel-Hirn-Traumata (der Zusammenhang zwischen häufigen Kopfverletzungen und -erschütterungen bei Sportarten wie Football und den Folgen Morbus Alzheimer, Demenz und Depression gilt als erwiesen) reichen. Auch Aluminium, beispielsweise im Trinkwasser und Deodorant, steht seit einer französischen Studie (PAQUID) von 1999 in Verdacht, zu einem höheren Prozentsatz von Erkrankungen an Morbus Alzheimer zu führen. Der Beweis konnte jedoch bislang noch nicht eindeutig genug erbracht werden.

Morbus Alzheimer: Eine dreidimensionale Entdeckungsreise

Symptome und Verlauf der Krankheit

Die ersten Symptome von Morbus Alzheimer zeigen sich bei den Betroffenen vor allem am Kurzzeitgedächtnis. Sie verlegen Gegenstände, vergessen Gesprächsinhalte, Worte und Ereignisse und registrieren diese Veränderungen auch bewusst. Planung und Organisation von Ereignissen sind ebenfalls beeinträchtigt. Sie reagieren auf diese Veränderungen, je nach Wesen, unterschiedlich, mit Rückzug, Depression oder auch Aggression anderen gegenüber. In ihrem Alltagsleben sind sie jedoch, zumindest bei langjährigen Tätigkeiten, noch weitgehend selbständig, sofern es sich nicht um komplizierte Tätigkeiten handelt. Diese Phase von Morbus Alzheimer wird als leichte Demenz bezeichnet.

Bei einem mittelschweren Grad von Morbus Alzheimer verlieren die Patienten allmählich ihre Selbständigkeit; sie brauchen Hilfe im Alltag beim Einkaufen, Kochen, Waschen, Ankleiden usw.; auch Erinnerungen aus dem Langzeitgedächtnis werden schwächer. So können sich Patienten mit Morbus Alzheimer oft nicht an ihre Angehörigen oder Ehepartner erinnern oder wollen zur Arbeit gehen, obwohl sie längst pensioniert wurden. Sie sind sich ihrer Erkrankung oft nicht mehr bewusst, glauben aber häufig, von anderen hintergangen zu werden, sind dauerhaft unruhig und wollen die Wohnung verlassen. Für die pflegenden Angehörigen ist die Aggressivität und Persönlichkeitsveränderung bei Morbus Alzheimer oft sehr schwierig.

In der letzten Phase, der schweren Demenz durch Morbus Alzheimer, kann es zu einem völligen Verlust der Sprache und der Fähigkeit des strukturierten Denkens kommen. Meist verlieren die an Morbus Alzheimer erkrankten auch die Kontrolle über die Körperhaltung und über Blase und Darm. Auch andere körperliche Funktionen wie das Schlucken und die Bewegung von Gliedmaßen können verloren gehen; die Patienten brauchen dann einen Rollstuhl oder sind bettlägerig. Die Infektionsanfälligkeit ist erhöht, was auch die Ursache für die Todesfälle ist, da die durch Morbus Alzheimer ausgelösten Prozesse selbst nicht tödlich sind.

Die nachfolgende Reportage des WDR zeigt, dass Angehörige von Patienten lernen können, mit Morbus Alzheimer umzugehen, dass sie sich jedoch dann, wenn sich in der Familie gespiegelte Aggressionen gegen den Kranken zeigen, nicht scheuen sollten, Hilfe anzunehmen.

Wenn Papa Alzheimer hat – WDR

Neurobiologische Vorgänge

Bereits viele Jahre vor Auftreten der ersten Symptome von Morbus Alzheimer bilden sich im Gehirn Veränderungen aus. Wie bereits erwähnt, müssen für die Ausbildung von Morbus Alzheimer zwei Schädigungen des Gehirns vorliegen, nämlich die Bildung von sogenannten Beta-Amyloid-Plaques und von Taufibrillen.

Im Neuronennetz des Gehirns werden über die Verbindungen (Synapsen) Informationen von Nervenzelle zu Nervenzelle weitergegeben. Fallen bei den Vorgängen im Gehirn Ablagerungen von Beta-Amyloid-Eiweiß außerhalb der Nervenzellen an, so werden diese normalerweise vom Körper abgebaut, was bei Morbus Alzheimer jedoch nicht mehr geschieht. Die in zu großer Menge vorliegenden Eiweiße verklumpen miteinander und bilden Beta-Amyloid-Plaques. Die Veränderungen beginnen im Isocortex, erscheinen dann im Hippocampus und breiten sich schließlich über das Gehirn aus, lange bevor irgendwelche Krankheitssymptome auftreten. Die Plaques bei Morbus Alzheimer entstehen nicht zeitgleich mit der zweiten Schädigung, den Taufibrillen, und es ist nicht erwiesen, welche der beiden Schädigungen zuerst auftritt.

Bei den Taufibrillen handelt es sich um fadenförmige Ablagerungen von Tauproteinen innerhalb der Nervenzelle. Die Tauproteine sorgen dafür, dass - zur Übermittlung von Nachrichten zur Synapse - das aus Mikrotubuli bestehende Zytoskelett des Axons (des schlauchartigen Fortsatzes der Nervenzelle) stabil bleibt. Bei Morbus Alzheimer sind die Tauproteine aber chemisch verändert, so dass das Zytoskelett des Axons auseinanderfällt. Die losen Tauproteine sammeln sich fadenförmig als Fibrillen in der Nervenzelle, die allmählich degeneriert und abstirbt; Synapsen und Dendriten bilden sich zurück. Taufibrillen entstehen zuerst im Hippocampus und breiten sich dann über das Gehirn aus; das Gehirn schrumpft um ca. 20 %, Funktionsstörungen treten auf.

Im klinischen Versuch zeigte sich, dass die Verminderung der Plaques allein noch nicht zur Heilung von Morbus Alzheimer führte. Einer Theorie zufolge sollen Oligomere, kleine lösliche Formen von Beta-Amyloid, schon lange vor der Bildung der für Morbus Alzheimer typischen Plaques vorhanden sein. Diese Oligomere könnten sich der Annahme zufolge an den Synapsen festsetzen, die Kommunikation der Nervenzellen stören und durch ihre Giftigkeit und Verklumpung zu Plaques zur chemischen Veränderung der Tauproteine führen. Doch diese Annahmen sind nicht erwiesen und die Mechanismen der Erkrankung noch nicht hinreichend erforscht (siehe Dreidimensionale Entdeckunsreise oben).

Prävention

Alter.jpg

Yoga und Meditation

In zahlreichen Studien hat sich gezeigt, dass Yoga großen Einfluss auf das Gehirn und den Alterungsprozess hat (siehe Wissenschaftliche Studien, z.B. Punkt 3.1) und die grauen Zellen verdichtet. Siehe hierzu auch Wissenschaftliche Studien Meditation, Punkt 7 Meditation und Hirnforschung. Es sind noch größere Studien vonnöten, doch die Wissenschaftler gehen davon aus, dass Yoga und Meditation durch ihre Effekte vor Morbus Alzheimer und anderen Formen der Demenz schützen können. Mehrere Studien konnten auch zeigen, dass Yoga sogar auf Gene wirkt, sie aktivieren und deaktivieren kann, was insofern relevant ist, als Gene in bestimmten Fällen bei Morbus Alzheimer beteiligt sind.

Besonders interessant ist in diesem Zusammenhang auch die sogenannte "Nun Study" des Forschers David A. Snowdon, der an wechselnden Universitäten von 1986 an 678 amerikanische römisch-katholische Nonnen des Klosters "School Sisters of Notre Dame" auf ihre Langlebigkeit hin untersuchte. Die akademisch ausgebildeten Nonnen, die alle als Lehrerinnen tätig waren, eigneten sich besonders gut für die Studie, weil sie einen ähnlichen Lebenslauf, Lebensstil und eine ähnliche Ernährung hatten. Viele der Nonnen waren weit über 90, einige sogar über 100 Jahre alt. Alle Nonnen, die an der Studie teilnahmen, vermachten ihr Gehirn der Wissenschaft. So konnte Snowdon Dutzende ihrer Gehirne untersuchen und machte eine aufregende Entdeckung: Viele der Gehirne wiesen multiple Plaques von Morbus Alzheimer auf, obwohl die betreffenden Nonnen vorher keinerlei Anzeichen von Morbus Alzheimer gezeigt hatten und noch aktiv im Leben standen. In Anbetracht der schieren Zahl konnte dies kaum an zufällig guten Genen liegen. Die Vermutung liegt auch hier nahe, dass ein Leben mit Meditation, Beten und dem liebevollen Dienst an anderen (Bhakti Yoga) ein erfülltes Leben ist, daher Stress reduziert und Gesundheit und Gene positiv beeinflusst.

Video zur "Nonnenstudie" von David Snowdon

Doch nicht nur die an Morbus Alzheimer selbst erkrankten Patienten profitieren von Yoga und Meditation, auch deren pflegende Angehörige, die großem Stress ausgesetzt sind und daher sehr viel häufiger schwer erkranken als der Durchschnitt, können den Stress beträchtlich senken und wieder Lebensmut und Hoffnung schöpfen (siehe Wissenschaftliche Studien, Punkt 9.1).

Bewegung, Ernährung, Lebensstil

Selbstverständlich spielen bei der Vorbeugung von Morbus Alzheimer auch der sonstige Lebensstil und die Ernährung eine Rolle. Studien belegen, dass eine gesunde Ernährung, viel Bewegung, der Verzicht auf Nikotin und Alkohol Morbus Alzheimer vorbeugen können, während ein hoher Cholesterinspiegel, Rauchen, mangelnde Bewegung und hoher Blutdruck Morbus Alzheimer eher zu fördern scheinen.

Wichtig für die Vorbeugung von Alzheimer ist die Aufnahme von sekundären Pflanzenstoffen und B-Vitaminen, inbesondere Vitamin B12 und Folsäure.

Antioxidantien: Kaffee und Tee? Ja, bitte

Kaffee zur Vorbeugung von Morbus Alzheimer?

Die Alzheimer-Forschung Initiative e.V. berichtet auf ihrer Website über ein viel versprechendes Koffein-Projekt von Prof. Dr. Christa E. Müller und Dr. David Blum von der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Da es viele Hinweise gab, dass Kaffee- und Teetrinker auch im Alter höhere Gedächtnisleistungen erbringen können und seltener an Morbus Alzheimer erkranken, war es Ziel der zweijährigen Studie, zu prüfen, ob die Blockade eines besonderen Rezeptors die Gedächtnisleistung positiv beeinflusst und die Entstehung der krankhaften Erscheinungen bei Morbus Alzheimer verhindern kann.

In anderen, vorhergehenden Studien der Charité Berlin war bereits im Tierversuch an Mäusen gezeigt worden, dass die Antioxidantien in grünem und schwarzem Tee Plaques nicht nur verhindern, sondern sogar auflösen konnten. Die Studie sollte nun - ebenfalls im Tierversuch an Mäusen - zeigen, ob auch die Entstehung der für Morbus Alzheimer ebenfalls typischen Taufibrillen durch Koffein blockiert werden kann.

Die Erwartungen wurden durch das Ergebnis der Studie bestätigt: Die Rezeptorblockade durch Behandlung mit Koffein wirkte der Bildung von Taufibrillen tatsächlich entgegen; die Vorgänge im Hippocampus der behandelten Tiere wurden so positiv beeinflusst, dass das Gedächtnis der mit Koffein behandelten Mäuse signifikant besser war als das der Vergleichsgruppe ohne Koffein. Es war besonders das räumliche Erinnerungsvermögen, das sich durch Koffein verbesserte. Damit waren auch die Voraussetzungen für direkte Studien mit an Morbus Alzheimer erkrankten Patienten geschaffen.

An einer Impfung gegen Morbus Alzheimer wird ebenfalls gearbeitet.

Kava-Kava (Piper methysticum)

Zubereitung von Kava nach einem Gemälde von John LaFarge, etwa 1891

Die AFI (Alzheimer Forschung Initiative e.V.) berichtet auf ihrer Website über ein weiteres interessantes Forschungsprojekt von Dr. Christoph Jan Wruck (Institut für Anatomie und Zellbiologie der RWTH Aachen) mit der Bezeichnung "Rolle des Transkriptionsfaktors Nrf2 bei der Alzheimer-Krankheit". Das Ergebnis der Studie war, dass das in Kava-Kava, einer pazifischen Pfefferart, enthaltene Methysticin bei Mäusen die zelleigene Abwehr gegen oxidativen Stress aktivieren konnte. Diese Daten wurden im "Journal of Alzheimer's Disease" veröffentlicht; die Studie müsste nun bei an Morbus Alzheimer erkrankten Patienten durchgeführt werden.

Kava-Kava war in Europa kurzzeitig wegen angeblicher Leberschädigung verboten; der Verdacht erhärtete sich jedoch nicht uhd das Produkt wurde als unbedenklich freigegeben. Es wird in Polynesien seit Hunderten von Jahren konsumiert. Dr. Wruck hält die Pflanze für geeignet, um Morbus Alzheimer vorzubeugen.

Therapie

Siehe auch

Weblinks/Quellen

Literatur

Seminare

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