Hampi

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Hampi Hampi, die Hauptstadt des Vijayanagara-Reiches, ist das Gebiet von traditioneller architektonischer und bildhauerischer Großartigkeit.

Hampi war die königliche Hauptstadt des Vijayanagara-Reiches. Sie wird zu Recht als die Domäne von künstlerisch gestalteten Tempeln mit prunkvollen, architektonischen Denkmälern und Werken anerkannt. An den Ufern der Tungabhadra-Flusses gelegen, bewahrt Hampi die Überreste des Vijayanagara-Reiches. Geschmückt mit dem antiken Erbe Süd-Indiens, steht Hampi als Beweis für die Großartigkeit Lord Vishwakarmas auf Erden.

Hampi liegt im Zentrum des Bundesstaates Karnataka in Süd-Indien. Es ist 353 km von Bangalore und 13 km von Hospet entfernt. Dieser Ort war die naheliegende Wahl für die Hauptstadt des Reiches, da er von Natur befestigt und von allen Seiten geschützt ist; im Norden durch den mächtigen Tungabhadra-Fluss und an den anderen drei Seiten durch steile, steinige Berge mit massiven Granitfelsen. Dieses tückische Gelände lieferte ausreichend Schutz und die wenigen Stellen Zugang waren gut geschützt. Die Ruinen Hampis liegen auf 26 Quadrat-Kilometer verstreut, wo das Land fruchtbar war und üppigen Wasserzufluss hatte.

Geschichte

Die Geschichte von Hampi zeigt auf, dass das Königreich Vijayanagara von drei Dynastien beherrscht bis 1565 wurde, nämlich der Sangama-Dynastie (1336 – 1485), der Saluva-Dynastie (1485 – 1505) und der Tuluva-Dynastie (1505 – 1570). Der erste König, Harihara I. (1336 – 1356), der älteste der fünf Söhne von Sangama, baute das Königreich von Küste zu Küste reichend innerhalb weniger Jahre auf. Im letzten Teil seiner Herrschaft erstarkte das Königreich Bahmani jenseits des Krishna-Flusses und seine Etablierung leitete eine Ära fortlaufender Kriege zwischen diesen beiden Königreichen ein. Harihara I. wurde von seinem Bruder Bukka I. (1356 – 1377) nachgefolgt, dessen große Errungenschaft die Eroberung von Tamil Nadu war.

Harihara II. war der erste Herrscher der Dynastie, der den Titel Maharajadhiraja annahm. Seine Herrschaft bezeugt die Ausdehnung des Vijayanagara-Königreiches über ganz Süd-Indien, südlich des Krishna-Flusses. Nach dem Tode Hariharas II. gab es Streit über die Nachfolge unter seinen drei Söhnen Virupaksha II., Bukka II. und Devaraya I. und schlussendlich war es Devaraya I., der sich den Thron sicherte und von 1406 bis 1422 herrschte. Seine Regentschaft wurde von den kurzen Herrschaften seiner Söhne Ramachandra und Vira Vijaya gefolgt.

Letzterer wurde von seinem Sohn Devaraya II. (1424 – 1446) beerbt, dem Größten der Sangama-Linie. Der ruhmreichen Herrschaft Devarayas II. schloss sich eine Periode des Niedergangs und der Unordnung während der Zeit von Mallikarjuna (1446 – 1465) und Virupaksha II. (1465 – 1485) an. Die düstere Herrschaft dieser letzten Sangamas ermöglichte die Machtübernahme durch Saluva Narasimha, der den Thron usurpierte.

Architektur

Hampi zeigt eine Variation des Entwurfs eines zentralen Tempels mit abseits liegenden Nebengebäuden. Die religiösen Gebäude liegen hier zerstreut in kleinen Einheiten, jede mit ihrer eigenen Bedeutung und Funktion. Vielleicht war einer der Gründe für diesen Wechsel, das Terrain der Gegend, bei dem der Plan für die Stadt der Lage des Landes folgte. Die Tempelarchitektur basiert durchgehend auf dem traditionellen Hindu-Stil – jeder Tempel hat üblicherweise ein Sanktum, einen Durchgang, eine Vorkammer, einen Säulensaal und einen „Kalyana Mandapa“ (Hochzeitssaal).

Jede Dynastie, die über das Vijayanagara-Reich herrschte, hinterließ ihre Spuren in Hampi. Der Vijayanagara-Architekturstil war sehr stark von der Verfügbarkeit von natürlichen Ressourcen abhängig, besonders von Granit, welches das Material war, das hauptsächlich von der Sangama-Dynastie benutzt wurde. Andere Dynastien verwendeten den weicheren Schieferstein, passend für künstlerisch feine Arbeiten. Viele der Paläste sind schon lange verschwunden, weil die Könige Holz und Ziegel in ihrer Bauweise nutzten. Etwas Ziegelwerk ist immer noch sichtbar an den Toren zu den Tempelhöfen.

Die Tempel von Hampi sind berühmt für ihre großen Dimensionen, blumigen Ornamente, sowohl in Gemälden als auch Skulpturen, majestätischen Säulen, prächtigen Pavillons und der großen Fülle von religiösen und mythologischen Darstellungen einschließlich Gegenständen aus dem Ramayana und dem Mahabharata. Die Steine von Hampi reden von der uralten Zivilisation und diese bieten reichlich prächtige Skulpturen, die den Geist und die Augen von Kunstliebhabern und Touristen einschließlich Historikern und Archäologen beruhigen.

Die Steinschnitzereien von Hampi halten die Geschichten der verschwundenen Vergangenheit fest. Die Herrscher Hampis waren die Förderer von Kunst und Kultur und förderten daher das Wachstum der architektonischen und bildhauerischen Seite Hampis während ihrer Herrscherzeit. Der Virupaksha-Tempel zusammen mit dem aufwendig gemalten Kalyana Mandapa, anderen Tempeln wie dem Hazara Rama, dem Vitthala, dem Bala Krishna und einer Reihe weiterer Monumente wie dem Kamala Mahal, dem Mahanavani Dibba, dem Bad der Königin (Queen’s Bath), der Lakshmi Narasimha-Statue und dem Elefantenstall. Eine Anzahl runder und geschliffener Steinbilder, Stuckfiguren und Terrakotta-Objekten, die die verzierenden Gegenstände der Paläste und Tempel waren, wurden vor kurzem ausgegraben. Neben diesen wurden Gold- und Kupfermünzen, ein quadratisch gestuftes Becken und Haushaltsutensilien freigelegt, die für das damalige kulturelle Szenario in Hampi stehen.

Tourismus

Der Tourismus in Hampi umfasst auch den Besuch der wunderbaren Tempel und Monumente, die Belege für die schöpferischen und künstlerischen Fähigkeiten sind. Der Hampi-Basar, eine lange Straße, 32 m breit und fast 728 m lang, läuft zwischen dem Virupashka-Tempel und den Füssen der Matanga-Berge und war früher von prächtigen Häusern und schönen Mandapas gesäumt. Der Virupashka-Tempel erhebt sich majestätisch am westlichen Ende des Hampi-Basars. Ein anderer berühmter Tempel Hampis ist der Vitthala-Tempel, der glanzvollste Tempel in Vijayanagara nahe dem Tungabhadra-Fluss. Er wird als der kunstvollste der Vijayanagara-Tempel angesehen.

Darüber hinaus zieht der Stein-Triumphwagen (Stone Chariot) innerhalb des Vijayavittala-Tempelkomplexes wegen seiner künstlerischen Pracht besondere Aufmerksamkeit an. Dieses wundervolle von Menschenhand gemachte Stück Kunst hat einen steinernen Triumphwagen, der an der östlichen Seite des Saals ist und der Stein-Räder hat, von denen manche behaupten, sie würden sich drehen. Der Wagen wird als Miniatur-Tempel gezählt. Obwohl einige glauben, er sei aus einem einzigen Stein gehauen, ist dies nicht der Fall. Er ähnelt den Tempel-Triumphwagen bzw. Rathas, in denen die Götterbilder des Tempels bei traditionellen Prozessionen ausgeführt werden.

Der Achutaraya-Tempel ist einer der wohlbekannten Tempel von Hampi. Dieser Tempel kann entweder vom Kodanda Rama-Tempel aus durch den Basar, der fälschlicherweise „Sulai-Basar“ bzw. „Courtesan Street“ genannt wird, oder vom Virupaksha-Basar aus durch das Besteigen der Stufen neben dem Nandi-Monolithen am Ende des Basars erreicht werden. Der Achyutaraya-Tempel ist ein großer Komplex, der von einem Beamten des Königs Achyutaraya, Salakaraju Tirumaladeva, erbaut wurde. Der Tempel ist besser bekannt als der Achyutaraya-Tempel, also der Zeit, in der er erbaut wurde, als dem Namen der Gottheit, der er geweiht wurde, "Tiruvengalanatha" bzw. Lord Venkateshwara.

Kunstfertigkeiten

Das Narasimha-Idol (Götterbild), ein weiteres Beispiel großer Kunstfertigkeit, ist ein Tempel in sich. Das gigantische 8-9 Meter hohe Narasimha-Bildnis liegt im Süden der Hemakuta-Gruppe von Tempeln, die den Virupaksha-Tempel mit beinhalten. Das Narasimha ist eine sitzende, vierarmige Figur unter dem Baldachin einer siebenköpfigen Schlange (Shesha). Obwohl in einem beschädigten Zustand, gibt das Idol den gutmütigen Aspekt des Gottes wieder, weil neben der rechten Hand die Göttin Lakshmi die Wächter Narasimhas umgibt, was darauf hinweist, dass dir Göttin Lakshmi ursprünglich auf seinem Schoß saß. Der Monolith ist verunstaltet und wurde teilweise zerstört bei einer Invasion der Golconda-Herrscher, aber seine Pracht ist unbestritten.

Dieses Abbild von Lakshmi-Narasimha, allgemein als Ugra Narasimha bezeichnet, was soviel wie furchterregendes Antlitz bedeutet, wurde vor Ort aus dem Stein gehauen. Laut einer Inschrift, die man dort gefunden hat, wurde es 1528 während der Herrschaft Krishnadevarayas verrichtet. Ursprünglich trug das Idol auf seinem Schoß ein kleineres Bildnis von Lakshmi. Dieses gigantisches Bildnis, 6,7 Meter hoch, war verstümmelt und die Figur von Lakshmi wurde 1565 komplett beschädigt und zerstört. Narasimha mit deutlichen Gesichtszügen, gut entworfener Mähne, großen prallen Augen und einer breiten Brust behält seinen Charme immer noch bei. Er sitzt auf den Windungen der Schlange Adisesha, die sich hinter ihm mit sieben Köpfen erhebt und als Baldachin fungiert. Das ganze Bildnis sitzt innerhalb eines Makara Torana bzw. Bogens, mit einer Löwenmaske über den Köpfen von Adisesha.

Die Lakshmi-Statue kann nun im Museum in Kamalapura besichtigt werden. Die ganze Statue von Narasimha und Lakshmi wurde in einen einzigen Felsblock mit filigraner, künstlerischer Arbeit gehauen. Während andere Königreiche weiter im Süden Schiefer, einen weichen Stein, als Träger für ihre Bauten nutzten, entschieden sich die Herrscher der Sangama-Dynastie für Granit als Baumaterial für ihre Tempel. Den harten Granit gab es zu Hauf in der Gegend und er war kostengünstig. Der harte Granit war nicht für die feinfühlige Filigranarbeit geeignet, die man aus Schiefer machen kann. Was die Künstler an der Feinheit der Arbeit opfern mussten, wurde durch die gewaltige Größe der Skulpturen ausgeglichen. Die Statue von Ugra Narasimha ist ein perfektes Beispiel für das, was sie an Größe erreichten, was sie konnten, nicht jedoch in Feinheit.

Der Shivalinga ist eine weitere Instanz religiöser Verbreitung und liegt neben dem Narasimha und ist auch von riesiger Größe. Er ist 3 Meter hoch und steht dauerhaft in Wasser, das aus einem altertümlichen Kanal kommt. Am Hang des Hemakuta-Berges, nahe dem Sasivekalu-Ganesha ist ein weiterer Monolith, in der gleichen Art gehauen, der Kadalekalu (Kichererbsen-Samen) Lord Ganesha. Der riesige sitzende Gott, rund geschlagen aus einem massiven Block, ist ca. 4,5 Meter hoch und ist untergebracht in einem großen Schrein mit einem feinen, offenen, von Säulen getragenen Mandapa davor. Die hohen, schlanken und anmutigen Säulen sind vom verzierten, würfelförmigen Vijayanagara-Typ mit festen, frühen Balkenträgern. Der Mandapa ist einzigartig klassisch in seinen architektonischen Proportionen und wird von vielen Architekten und Kritikern bewundert. Der Tempel bildet auch einen der wichtigen Aussichtspunkte, von dem aus man eine gute und malerische Sicht auf Hampis Monumente haben kann.

Am Hang des Hemakuta-Berges über dem Krishna-Tempel gibt es zwei riesige Steinbilder von Lord Ganesha. Das erste ist der Sasivekalu Ganesha, ca. 2,4 Meter hoch und ironischerweise Sasivekalu bzw. Senfsamen genannt. Der Gott sitzt in einem großen, offenen Mandapa mit einfachen, rauen, quadratischen Säulen. Die rechte Hand hält den ‚Ankusa‘ und den gebrochenen Stoßzahn, während die obere linke eine geschleifte ‚Pasa‘ bzw. Schlinge hält. Die linke untere Hand und der Stamm sind kaputt. Der Bauch ist von einer Schlange umbunden. Dieser Ganesha wurde aus einem Block in sitzender Haltung gestaltet. Neben diesen Tempeln und der bildhauerischen Stärke gibt es weitere Orte von Interesse in Hampi, nämlich das Archäologische Museum in Kamalapura, der Ganigitti-Tempel, das Gewölbte Portal, das einen Vorrat antiker Tradition trägt, ein Gebilde namens „Königswaage“ („King’s Balance“), die einer der attraktiveren Punkte Hampis ist, Bhimas Portal, das eines der Portale ist und Aufmerksamkeit anzieht durch den ausgeprägten Stil an Schnitzereien und Aufbauten.

Hampi, wo die Steine die Vergangenheit sprechen, ist die Heimat religiöser Freudigkeit und die architektonische und bildhauerische Brillanz sind die Schätze des Gebiets, wo Leute die Geschichte verschiedener Dynastien und das soziokulturelle Szenario dieser Zeit entdecken.