Bhishma

Aus Yogawiki

Bhishma (Sanskrit: भीष्म bhīṣma adj. u. m.) schrecklich, furchtbar; Bhishma war ein indischer Held und Weiser, der der achte Sohn des Sohn des Kuru Königs Shantanus und der Flussgöttin Ganga, Großonkel Arjunas; Erzieher der Kauravas und Pandavas, Kriegsheld auf dem Schlachtfeld von Kurukshetra - kämpfte auf der Seite der Kauravas. Er war ein unvergleichlicher Bogenschütze und kämpfte einst gegen den mächtigen Parashurama. Er wurde auf dem Schlachtfeld von zahllosen Pfeilen getroffen, konnte seinen Tod aber noch 58 Tage hinauszögern und in dieser Zeit seine Schüler noch über die Gesetze der göttlichen Ordnung belehren.

Bhishmas Geburt

Einst besuchten die acht Vasus, zusammen mit ihren Frauen, den Ashram des Weisen Vasishtha. Eine der Frauen fand Gefallen an Kamadhenu, der wunscherfüllenden Kuh Vasishthas. Sie bat ihren Mann Prabhasa sie zu stehlen. Zusammen mit seinen Brüdern stahl er die Kuh und alle wurden umgehend von Vasishtha verflucht. Der Fluch wollte, dass sie als Menschen geboren werden. Die Vasus baten Vasishtha um Gnade, so wurde der Fluch für die sieben die nur halfen darauf reduziert, dass sie, sobald sie als Mensch geboren wurden, davon wieder befreit wurden. Prabhasa, der Anführer, musste ein längeres Leben unter den Menschen führen. Prabhasa wurde als Bhishma geboren.

Sein Leben

Bhishma wurde als der achte Sohn von König Shantanu und Ganga geboren. Shantanu sah Ganga am Ufer der Ganga, verliebte sich in sie und bat sie seine Frau zu werden. Ganga war unter der Bedingung einverstanden, dass Shantanu nie etwas in Frage stellen dürfe, egal was sie tue. Sollte er dieses Versprechen brechen würde sie ihn für immer verlassen. Shantanu stimmte diesem scheinbar einfachen Versprechen zu und heiratete Ganga. Acht Kinder wurden ihnen geboren, darunter Bhishma. Die sieben vor ihm Geborenen wurden von ihrer Mutter Ganga ertränkt um den Fluch zu brechen, denn sie waren die Inkarnationen der Vasus, die nicht unter den Menschen leben wollten. Geduldig schaute Shantanu zu wie seine Frau ihre Kinder ertränkte. Als Ganga Bhishma ertränken wollte konnte er sich nicht mehr beherrschen und protestierte. Ganga, die wusste, dass das Kind lange auf Erden zu leben habe sah von dem Ertränken ab. Allerdings hatte Shantanu sein Versprechen gebrochen. Ganga verließ Shantanu, versprach ihm aber, das Kind zu ihm zu schicken sobald es erwachsen sei. Bhishma wurde von Brihaspati, dem Lehrer der Götter, und Shukra, dem Lehrer der Dämonen, in Politik und Wissenschaft unterrichtet. Vasishtha lehrte ihm die Veden. Markandeya war sein spiritueller Lehrer. Parashurama unterrichtete ihn in Kriegskunst.

Bhishmas Gelübde

Bhishma bedeutet ‚Der mit dem schrecklichen Schwur‘ - bhishana pratigya, bezugnehmend auf sein Gelübde der lebenslangen Enthaltsamkeit. Bei seiner Geburt erhielt er den Namen Devavrata, nachdem er das Gelübde genommen hatte wurde er Bhishma genannt.

Er nahm das Gelübde, damit sein Vater, Shantanu, Satyavati heiraten konnte. Satyavatis Vater hatte die Hochzeit mit Shantanu abgelehnt, da die Kinder niemals hätten Regenten werden können, da Shantanu bereits einen Sohn, Devavrata, hatte. Devavrata versprach nicht nach dem Thron zu trachten, damit die Kinder Shantanus und Satyavatis die Thronerben würden. Satyavatis Vater insistierte, dass, selbst wenn Devavrata auf den Thron verzichten würde, dessen Kinder Anspruch darauf anmelden würden. Daraufhin nahm Devavrata das Gelübde der lebenslangen Enthaltsamkeit. Weiterhin gelobte er, dass jeder der den Thron inne habe, für ihn den Status eines Vaters habe. Er erreichte damit die Achtung der Götter und sein Vater gewährte ihm die Gunst, den Zeitpunkt seines Todes selbst bestimmen zu können (Sweccha Mrityu). Da er nicht unsterblich war, war diese Gunst mehr ein Fluch als eine Freude.

Bhishmas Persönlichkeit

Bhishma war der geborene König, ein ehrenhafter Krieger und ein disziplinierter Asket – eine seltene Kombination. Als ehrenhafter Krieger zeigte er nie Leidenschaft oder Ärger. Ehrlich und zuvorkommend war er jedem gegenüber ein wahrer Mensch.

Für einen feinen Menschen wie Bhishma war es verhängnisvoll, ein einsames und freundloses Leben führen zu müssen. Doch so manifestierte sich Vasishthas Fluch. Bhishmas menschliche Geburt war mit Leiden verbunden. Das Leid zog sich durch sein Leben und selbst sein Tod war schmerzhaft. Doch hatte er einen festen Charakter. Er vernachlässigte niemals seine Pflichten und war allem Menschen gut gesonnen.

Bhishma war ein hingebungsvoller Verehrer Krishnas. Er tat sein bestes um den Krieg zwischen den Pandavas und Kauravas zu verhindern und selbst während des Krieges versuchte er, die Konfrontation beider Seiten zu vermeiden. Selbst als er gefallen war bat er beide Lager den Krieg zu beenden. Noch im Sterben gab er Yudhishthira wichtige Anleitungen in Bezug auf seine Pflichten als König.

Im Mahabharata Krieg

Bhishma hatte den gesamten Mahabharata Krieg miterlebt. Er war zehn Tage Oberbefehlshaber der Kaurava Armee.

Strategische Formationen – Vyuha

Bhishma hatte fundiertes Wissen über militärische Strategien. Nur Drona, Krishna, Karna und Arjuna waren ihm ebenbürtig. Nachfolgend die wichtigsten Formationen des Mahabharatas:

Chakra Vyuha: Die Spiral Formation. Für alle Krieger undurchdringlich, außer für Arjuna, Bhisma, Karna, Drona, Krishna, Pradyumna, Aniruddha und Abhimanyu. Abhimanyu hatte gelernt in die Formation einzutreten, aber nicht sie zu verlassen und zu vernichten. Während des Krieges war er in dieser Formation gefangen.

Krauncha Vyuha: Die Reiher Formation Sarpa Vyuha: Die Schlange Formation Makara Vyuha: Die Krokodil Formation Sakata Vyuha: Die Wagen Formation Shukar Vyuha: Die Schwein Formation  

Tod

Die Beziehung zwischen Bhishma und den Pandavas/Kauravas war die des Väterlichen Beraters.

Die Linie

Maharaj Hastin (Gründer des Hastinapura Reiches) – viele Generationen Kuru Dushyant Bharat - viele Generationen Shantanu Bhishma, Chitrangada, Vichitravirya Dhritarashtra, Pandu, Vidura Pandavas, Kauravas

Faktisch liegen zwischen Bhishma und den Pandavas vier Generationen. Bhishma selbst war ein Prinz im heiratsfähigen Alter als sein Vater Shantanu Satyavati heiratete. Chitrangada und Vichitravirya waren eher Söhne als Brüder für Bhishma. Chitrangada und Vichitravirya starben ohne Erben. Der Weise Vyasa wurde mit der Wiederbelebung der Linie betraut. Dhritarashtra, Pandu und Vidura wurden geboren. Die Pandavas und Kauravas waren die nächste Generation. Bhishma war praktisch deren Urgroßvater.

Als Bhishma starb war er der älteste noch Lebende Ahne der fünf Generationen, da die Pandavas selbst schon Großeltern waren. Ihr einziger Erbe war Parikshit, der Sohn von Abhimanyu und Uttara, Arjunas Enkel.

Als die Kauravas die Schlacht verloren hatten, kam Duryodhana zu Bhishma und beschuldigte ihn, die Schlacht nicht in ihrer ganzen Stärke zu führen aufgrund seiner Freundschaft mit den Pandavas. Bhishma war verärgert, nahm fünf goldene Pfeile, rezitierte Mantren und versicherte ‚Morgen werde ich die Pandavas mit diesen fünf Pfeilen töten‘. Duryodhana hatte keinen Glauben in Bhishmas Worte, und bat ihn, ihm die Pfeile zu übergeben, er würde sie am nächsten Morgen zurückerhalten.

Vor langer Zeit, als die Pandavas im Exil im Wald lebten kam Duryodhana in diesen Wald um seinen Reichtum zur Schau zu stellen. Er ließ sein Lager auf der gegenüberliegenden Seite des Teiches errichten an dem die Pandavas sich aufhielten. Als er ein Bad in dem Teich nahm kamen Gandharven um ebenfalls zu baden.

Duryodhana konnte dies nicht zulassen. Er griff die Gandharven an, doch sie nahmen ihn gefangen. Auf Bitten von Yudhishthira rettete Arjuna Duryodhana. Duryodhana war beschämt, doch da er ein ehrenhafter Krieger war fragte er Arjuna welche Genugtuung er wünsche. Arjuna sagte, er würde einen Wunsch äußern wenn es relevant werde.

Es war während einer Nacht als Krishna Arjuna an den noch offenen Wunsch erinnerte und ihn bat Duryodhana um die fünf goldenen Pfeile zu bitten. Arjuna ging zu Duryodhana, dieser war entsetzt, doch war er sich seiner Kriegerehre bewusst. Er gab ihm die fünf Pfeile wollte nur wissen von wem er wusste, dass er im Besitz der Pfeile war. Arjuna antwortete lächelnd: ‚Wer außer Krishna kann mich geschickt haben‘? Duryodhana übergab die Pfeile. Er dachte bei sich: ‚Alle Rishis sagen Krishna sei der Höchste Herr, vielleicht haben sie recht‘. Duryodhana fiel auf die Knie und betete zu Krishna. Duryodhana ging zu Bhishma, erzählte ihm was geschah und bat um weitere fünf goldene Pfeile. Bhishma lachte und antwortete: ‚Das ist nicht möglich. Der Wille des Herrn ist unumstößlich. Meine durch Askese angesammelte Kraft ist in diesen Pfeilen, sie sind stark genug um die fünf Pandavas zu töten. Krishna hat dies alles vorhergesehen und dir die Pfeile genommen. Ich kann keine weiteren Pfeile mit meiner Lebenskraft aufladen. Morgen werde ich wie ein Löwe kämpfen und ich werde entweder Arjuna töten oder Krishna wird sein Versprechen, während des Krieges keine Waffe zu berühren, brechen‘.

Am nächsten Tag kämpften Bhishma und Arjuna einen heftigen Kampf. Arjuna hatte gegen Bhishma keine Chance. Arjuna verlor seine Waffen und seinen Gandiva Bogen, er war Bhishma hilflos ausgeliefert.

Bhishma war nahe daran Arjuna zu töten, da ließ Krishna die Zügel fallen und sprang aus dem Wagen auf das Schlachtfeld. Er nahm ein Wagenrad und griff Bhishma an. Arjuna wollte Krishna hindern, doch der Herr sprach: ‚Um meine Anhänger zu schützen muss ich mein eigenes Versprechen brechen‘. Arjuna gelang es Krishna zu überzeugen in den Wagen zurückzugehen und das Rad niederzulegen. Während all das geschah stand Bhishma mit gefalteten Händen und Tränen in den Augen, dem Herrn dankend, der sich der unbelehrbaren Menschen annimmt. Später erzählte Krishna Arjuna, dass er Bhishma mit Hilfe von Shikhandi besiegt habe. Shikhandi war sein Schild, Arjuna schoss Pfeile auf Bhishma und verletzte ihn. Bhishma gab den Kampf auf, konzentrierte sich auf seine Lebenskräfte und wartete auf den glückverheißenden Moment seinen Körper zu verlassen.

Von Pfeilen durchbohrt fiel Bhishma zu Boden, er war durstig. Duryodhana wollte Wasser holen, doch Arjuna schoss einen Pfeil in den Boden und Wasser sprudelte heraus, direkt in Bhishmas Mund. Ganga war gekommen um den Durst ihres Sohnes zu stillen.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

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