Ekanath
Ekanath (1533-1599) war ein berühmter Marathi Heiliger, Gelehrter und Dichter. In der Entwicklung der Marathi Literatur, wird Ekanath als eine Brücke zwischen den erhabenen Vorgängern Dnyaneshwar und Namdev, sowie den in gleicher Weise ausgezeichneten Nachfolgern Tukaram und Ramdas, betrachtet.
Swami Sivananda über Ekanath
aus dem Buch “Lives of Saints” der Divine Life Society
Ekanath ist ein berühmter Heiliger Maharastras. Er wurde geboren im Jahr 1533 n. Chr. als Sohn von Suryanarayana und Rukmini in Paithan/ Maharashtra. Das Feuer der Hingabe war bereits in ihm entzündet, als er ein Junge im Alter von 10 Jahren war. Dies geschah aufgrund seiner vorher durchgeführte Samskaras. Die Gita sagt: „Dort erlangte er das Verständnis, welches er in seinem früheren Körper besaß und strebte nach weiterer Perfektion.“ (Ch. VI-43)
Einmal hörte Ekanath ein Akasa Vani, eine Stimme, die vom Himmel herab sprach: „Suche Janardana Panth auf in Devagiri. Er wird dich auf den angemessen spirituellen Weg leiten.“ Ekanath ging sofort nach Devagiri, traf Janardana Panth und warf sich vor seine Füße. Janardana akzeptierte Ekanath als seinen Schüler. Janardana war der Diwan (höchster Staatsbeamte) in der Province von Devagiri. Ekanath lebt für acht Jahre mit seinem Guru und diente ihm mit Herz und Seele.
Lehrgeschichten über Ekanath
Eines Tages bat Janardana Ekanath den Fehler eines Stiches im Rechnungsbuch zu finden. Ekanath saß die gesamte Nacht um den Fehler zu entdecken. Er arbeitete sehr hart und fand ihn schließlich gerade vor Sonnenaufgang. Ekanath war hocherfreut und informierte seinen Guru, dass er den Fehler gefunden hat. Janardana erwiderte: „ Du musstest dich so sehr konzentrieren, um einen kleinen Fehler in den Rechnungsbüchern zu finden. Um wie viel mehr Konzentration bedarfst du, um Gott zu finden? Du jubelst jetzt, einen kleinen Fehler in den Rechnungsbücher gefunden zu haben. Um wie viel wirst du glücklicher sein, wenn du die Fehler gefunden hast, die dein Leben im Wert reduzieren.?“ Ekanath lernte eine gute Lektion und verbrachte einen großen Teil seiner Zeit in tiefer Meditation und Selbstbetrachtung. Zu dieser Zeit, als es keine Eisenbahnverbindungen gab, brach Ekanath zu Fuß auf, um nach Gangotri zu pilgern. Er bewahrte Wasser von der Quelle des Ganges in Gefäßen und trug sie in einem Gestell aus Bambus auf seinen Schultern. Er ging dann nach Varanasi und bot eine Puja-Abhishekam mit einem Gefäß, gefüllt mit Gangotri Wasser, für Kashi Viswanath dar. Er pilgerte weiter nach Rameswaram, um eine Puja-Abhishekam für Ramalingeswar darzubieten. Auf dem Weg, einige Meilen vor Rameswaram, sah Ekanath einen abgemergelten, kranken Esel, der am Verdursten war. Da die sengende Sonne niederbrannte, dachte Ekanath, dass Gott ihn zu testen wünschte. Ekanath war ein Heiliger des Para Bhakti. Er sah und fühlte Gott in allem, in jedem Moment und jeder Tat. Er dachte sich, dies sei der beste Moment Ramalingeswar, durch diesen Esel, zu dienen. Er betrachte niemals dieses Wesen als einen Esel. Er vergaß die Nama-Rupa (Name-Form). Er sah die Essenz, Satchidananda (Sein-Wissen-Glückseligkeit), Asti-Bhati-Priya (Existenz-Erleuchtung-Liebe), in dem Esel. Er erinnerte sich an die Worte Krishnas zu Uddhava: „Sehe mich in allem. Werfe dich nieder vor Eseln, etc.“ Ekanath empfand niemals Reue, dass er keine Chance hatte Ramalingeswar zu opfern. Er sagte: „Dies ist die beste Gelegenheit. Diese Tat entspricht der Verköstigung von einer Millionen Brahmanen.“ Er öffnete den Deckel des Gefäßes und gab all das Wasser dem Esel zu trinken.
Gott ist überall, in jedem Wesen. Das Wasser, welches er dem Esel gab, als dieser es so dringlich brauchte, hatte bereits Gott Ramalingeswar erreicht. In diesem Augenblick hatte Ekanath bereits Darshan mit Ramalingeswar.
Literatur
- Lives of Saints by the Divine Life Society, Yoga-Vedanta Forest Academy Press, Himalayas, India, 2009
- Jan Gonda: Der jüngere Hinduismus. (Die Religionen der Menschheit Bd.12). Stuttgart: W. Kohlhammer Verlag (1963)