Ungeniertheit
Ungeniertheit - Überlegungen und Anregungen zu einer schwierigen Persönlichkeitseigenschaft. Ungeniertheit ist das gleiche wie Schamlosigkeit, allerdings mit positiver Konnotation. Wer keine Hemmungen hat, unbefangen ist, dem kann man Ungeniertheit attestieren. In diesem Sinn kann man Ungeniertheit mit Unbefangenheit, Ungezwungenheit, ohne Hemmungen, übersetzen beziehungsweise gleichsetzen. Ungeniertheit ist sowohl die Bezeichnung einer Vorgehensweise, also ein schamloses, hemmungsloses Handeln, als auch die Bezeichnung eines Charaktermerkmals einer Person.
Es gibt Menschen, die sind eher schüchtern und zurückhaltend. Andere besitzen Ungeniertheit, haben keine Probleme damit, andere anzusprechen, öffentliche Vorträge zu geben. Wilhelm Busch prägte das Sprichwort: "Ist der Ruf erst mal ruiniert, dann lebt es sich ganz ungeniert". Dies soll heißen, dass man sich keine Sorge mehr um seinen Ruf machen muss, wenn dieser erst mal ruiniert ist. Ungeniertheit wird als Wort zwar selten verwendet. Wenn es verwendet wird, wird es anders als Schamlosigkeit meist in einem positiven Sinn verwendet. Man spricht ungeniert jemanden an bzw. ungeniert miteinander.
In früheren Zeiten wurde Ungeniertheit in einem eher negativen oder auch sexuell-anzüglichem Sinn verwendet. Ungeniertheit bedeutete da tatsächlich das Gleiche wie Schamlosigkeit. Z.B. kann man davon sprechen, dass jemand sich ungeniert bereichert hat oder ungeniert seinen Reichtum verprasst hat. Oder man kann sagen, dass jemand ungeniert sich die Finger abgeleckt hat. Und ein Mann kann einer Frau ganz ungeniert Komplimente machen, ihr in die Augen schauen - auch wenn diese schon verheiratet ist. In früheren Zeiten empörte man sich über die Ungeniertheit von jungen Paaren, die sich öffentlich küssten oder Händchen hielten. Noch heute findet man es nicht gut, wenn Männer Frauen ungeniert in den Ausschnitt schauen.
Ein paar Worte zur Etymologie, zur Begriffsherkunft des Wortes Ungeniertheit: Das Substantiv Ungeniertheit kommt vom Adjektiv ungeniert, ungezwungen, ungehemmt. Dieses hat im 18. Jahrhundert Eingang in die deutsche Sprache gefunden als Gegenpol, Gegenteil, von geniert, das zwar heute seltener verwendet wird, aber übersetzt heißt gezwungen, verlegen. Geniert wiederum stammt vom Verb genieren, stören, belästigen, heute meist in der Bedeutung sich schämen, sich unsicher fühlen, gehemmt sein. Genieren kommt vom französischen gêner, stören, von Substantiv gêne, Zwang, Beklemmung, Verlegenheit. Ungeniertheit könnte man also auch übersetzen mit Ungestörtheit, Zwanglosigkeit.
Umgang mit Ungeniertheit anderer
Vielleicht findest du, dass andere Menschen etwas zurückhaltender oder weniger aufdringlich sein sollten. Vielleicht findest du, dass jemand zu ungeniert bzw. zu ungehemmt ist. Er sollte deiner Meinung nach etwas höflicher sein. Wie gehst du damit um?
Grundsätzlich musst du dich nicht zum Richter über andere aufschwingen und andere müssen auch nicht deinen Ansichten oder Vorstellungen entsprechen. Manchmal ist die Lernaufgabe z.B. Toleranz und Offenheit.
Mit negativen Gedanken, schadest du dir vor allem selbst. Du kannst versuchen, Menschen wert zu schätzen so wie sie sind. Statt andere zu verurteilen, sei etwas weitherziger.
Ungeniertheit in Beziehung zu anderen Persönlichkeitsmerkmalen
Ungeniertheit gehört zur Gruppe der Persönlichkeitsmerkmale, Schattenseiten, Laster und Tugenden. Um dieses Charaktermerkmal besser zu verstehen, wollen wir es in Beziehung setzen mit anderen:
Synonyme Ungeniertheit - ähnliche Eigenschaften
Synonyme Ungeniertheit sind zum Beispiel Zwanglosigkeit, Hemmungslosigkeit, Schamlosigkeit, Natürlichkeit, Einfachheit, Schlichtheit, Reinheit .
Man kann die Synonyme in zwei Gruppen einteilen, solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation:
Synonyme mit negativer Konnotation
Synonyme, die gemeinhin als negativ gedeutet werden, sind zum Beispiel
Synonyme mit positiver Konnotation
Synonyme mit positiver Konnation können helfen, eine scheinbare Schattenseite auch positiv zu sehen. Synonyme mit positiver Konnotation sind zum Beispiel
Antonyme Ungeniertheit - Gegenteile
Antonyme sind Gegenteile. Antonyme, also Gegenteile, von Ungeniertheit sind zum Beispiel Geniertheit, Zurückhaltung, Jungfräulichkeit, Unerfahrenheit, Schamhaftigkeit, Belästigung . Man kann auch die Antonyme, die Gegenteile, einteilen in solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation.
Antonyme mit positiver Konnotation
Antonyme, also Gegenteile, zu einem Laster, einer Schattenseite, einer negativen Persönlichkeitseigenschaft, werden gemeinhin als Gegenpol interpretiert. Diese kann man kultivieren, um das Laster, die Schattenseite zu überwinden. Hier also einige Gegenpole zu Ungeniertheit, die eine positive Konnotation haben:
Antonyme mit negativer Konnotation
Nicht immer ist das Gegenteil einer Schattenseite, eines Lasters, gleich positiv. Hier einige Beispiele von Antonymen zu Ungeniertheit, die aber auch nicht als so vorteilhaft angesehen werden:
Eigenschaften im Alphabet davor oder danach
Hier einige Eigenschaften, die im Alphabet vor oder nach Ungeniertheit stehen:
Eigenschaftsgruppe
Ungeniertheit kann gezählt werden zu folgenden beiden Eigenschaftsgruppen:
- Big Five Gewissenhaftigkeit niedrig
- Schattenseiten-Kategorie Vertrauensbruch
Verwandte Wörter
Verwandte Wörter zu Ungeniertheit sind zum Beispiel das Adjektiv ungeniert, das Verb genieren, sowie das Substantiv Ungenierter.
Wer Ungeniertheit hat, der ist ungeniert beziehungsweise ein Ungenierter.
Siehe auch
- Tugend
- Tugenden Podcast - Tipps zur Entwicklung von Tugenden und Positiven Eigenschaften
- Yoga Vorträge - Inspirationen zu allen Aspekten von Yoga, Meditation, Persönlichkeitsentwicklung und Spiritualität
- Ayurveda
- Kundalini Yoga Übungen Video
Achtsamkeit kultivieren Yoga Vidya Seminare
Seminare zum Thema Liebe entwickeln: Der RSS-Feed von https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/achtsamkeit/?type=1655882548 konnte nicht geladen werden: Fehler beim Parsen von XML für RSS
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