Liebe, Mitgefühl, Freude und Gleichmut
Liebe, Mitgefühl, Freude und Gleichmut Das sind einige Eigenschaften, die du kultivieren kannst. Wenn du ein erfülltes Leben führen willst – letztlich ein spirituelles Leben führen willst – dann sind das diese Eigenschaften, die besonders wichtig sind: Liebe, Mitgefühl, Freude und Gleichmut.
Liebe, Mitgefühl, Freude und Gleichmut aus yogischer Sicht
Wir finden ja in den Yoga-Schriften und anderen Schriften immer wieder Listen von Eigenschaften, die wir entwickeln sollen. Wir finden zum Beispiel im Viveka Chudamani diese Samadi Chadkam auch Shatsampat genannt - die sechs Tugenden. Da geht es hauptsächlich um Gleichmut. Shama, Dama, Uparati, Titiksa, Shraddha, Samadhana dies sind die sechs Tugenden, wo es im Grunde genommen um Variationen von Gleichmut geht. Aber ich meine Gleichmut allein drückt es nicht ausreichend aus. Es ist auch sehr wichtig Sinnesbeherrschung zu üben, Geistesbeherrschung zu üben, Duldungskraft zu entwickeln, etwas aushalten zu können, Grundvertrauen zu haben und die Eigenschaft der Gelassenheit zu entwickeln. Das sind die sechs Eigenschaften, die Shankara erwähnt im Viveka Chudamani. Ich habe ja auch ein ganzes Buch geschrieben: „Der Weg zur Gelassenheit“, wo ich verschiedene Tipps gebe, wie man ein gelassenes Leben führt. Aber nur gelassen alles anzunehmen reicht nicht aus. Das fände ich ein eher langweiliges Leben.
Versuche immer in der Liebe zu bleiben - spüre andere von Herzen
Es gilt auch Liebe zu empfinden. Yogis sagen: „In der Tiefe deines Wesens bist du eins mit dem Göttlichen.“ Und Jesus hat mal gesagt: “ Gott ist die Liebe und wer in der Liebe ist, der ist in Gott und Gott ist in ihm.“ Daher: Wenn du tief in dein Herz hinein gehst, dort spürst du Liebe. Und wenn du von deinem Herzen dich verbindest mit dem anderen – deinem Gegenüber – spürst du auch Liebe. Das kannst du durchaus probieren. Bei einem Menschen, wenn du ihn irgendwo siehst, spüre vom Herzen her diesen Menschen. Das geht sogar auf der Straße, auch wenn der Mensch dir seinen Rücken zuwendet. Setze dich auf eine Bank und schaue einfach irgendwo hin, und dann schaue einen Menschen an, spüre ihn vom Herzen. Du spürst Liebe. Mache das mit deinem Partner. Spüre ihn oder sie regelmäßig vom Herzen her. Versuche nicht zu sehr ihn zu erziehen – umzuerziehen. Versuche nicht zu sehr mit ihm zu schimpfen, auch nicht einfach alles machen was er oder sie will, sondern spüre einfach Liebe. Genauso auch entwickele Herzensverbindungen zu deinen Kindern. Liebe manifestiert sich dort. Das geht auch zu Kollegen, Chef und so weiter, wobei natürlich diese Liebe eine andere Liebe ist als zu deinem Partner/Partnerin, Kindern und engeren Freunden/Freundinnen.
Aus Liebe heraus kommt auch automatisch das Mitgefühl
Das heißt, wenn es dem anderen nicht so gut geht, kannst du das spüren und fühlen und kannst daraus tätige Nächstenliebe werden lassen. Vielleicht braucht der andere deine Hilfe. Aus Liebe und Mitgefühl kommt natürlich auch die Freude. Aber Freude ist auch etwas unabhängiges. Im Yoga sagen wir deine wahre Natur ist Sat-Chit-Ananda – Sein, Wissen, Glückseligkeit. Wenn du in der Gegenwart bist und das göttliche irgendwo wahrnimmst, ist Freude da. Und wenn du Freude wahrnimmst, ist dort Gott. Und manchmal ist es vielleicht mit Liebe und Mitgefühl nicht so einfach, dann empfinde einfach Gleichmut.
Sei dir bewusst, das Leben hat Höhen und Tiefen – dann ertrage es manchmal gleichmütig
So wie Krishna in der Bhagavad Gita sagt: „ Die Kontakte der Sinne mit den Objekten rufen Hitze und Kälte, Vergnügen und Schmerz, Freude und Leid hervor. Ertrage sie tapfer.“ Das ist wiederum jetzt der Gleichmut. Bei aller Liebe die du hast, werden andere Menschen dich manchmal unfreundlich behandeln. Bei allem Mitgefühl, das du hast und anderen helfen willst sind Menschen manchmal undankbar. Bei aller Freude, die du im Alltag empfindest geht manchmal so viel schief. Habe einen gewissen Gleichmut gegenüber den Wechselfällen des Lebens. Und jetzt überlege gerade in deiner momentanen Lebenssituation - wo könntest du mehr Liebe leben, wo könntest du vielleicht mehr Mitgefühl schenken. Hast du Anlass zur Freude oder ist jetzt ein Moment wo du Gleichmut üben solltest?
Video Liebe, Mitgefühl, Freude und Gleichmut
Kurzes Vortragsvideo über Liebe, Mitgefühl, Freude und Gleichmut :
Autor/Sprecher/Kamera: Sukadev Bretz, Gründer von Yoga Vidya, Seminarleiter zu Yoga und Meditation.
Liebe, Mitgefühl, Freude und Gleichmut Audio Vortrag
Hier die Audiospur des oberen Videos zu Liebe, Mitgefühl, Freude und Gleichmut :
<html5media>https://liebe-podcast.podspot.de/files/Liebe_Mitgefuehl_Freude_und_Gleichmut.mp3</html5media>
Siehe auch
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