Hohelied Salomos
Das Hohelied Salomos ist ein Text aus der hebräischen Bibel bzw. des Alten Testamentes, welcher die Liebe über alle Maße preist. In diesem Text wird die hohe Wertschätzung der Liebe zum Ausdruck gebracht. Das Hohelied Salomos ist ein Dialog einer jungen Frau und einem jungen Mann, die in zärtlichen, erotischen Ausdrücken ihre Liebe zum Ausdruck bringen. Das Hohelied Salomos zeigt, dass Gott sich in jeder Liebe, auch und gerade in der menschlichen Liebe, ausdrückt.
Bezeichnung Hohelied Salomos
Das Hohelied Salomos wird hebräisch genannt Schir ha-Schirim (שיר השירים), also "Lied der Lieder". Im hebräischen drückt das den Superlativ aus, man könnte auch sagen "das schönste aller Lieder". Auch im Englischen wird das Hohelied Salomos als "Song of Songs" bezeichnet, ähnlich auch die griechische Septuaginta Ἄσμα Ἀσμάτων (ásma asmáton), die lateinische Vulgata Canticum Canticorum, also immer Lied der Lieder. Martin Luther hat den Ausdruck "Hohelied Salomonis" geprägt, aus dem dann "Hohelied Salomos" bzw. "Hoheslied Salomos" wurde.
Oft wird das Hohelied Salomos auch einfach als Hohelied, Hoheslied bzw. Hohes Lied bezeichnet. Es gibt jedoch einen weiteren biblischen Text, der auch als Hohelied bezeichnet wird, nämlich das Hohelied der Liebe des Apostel Paulus (1. Korinther 13, 1-13).
Hohelied Salomos Texte
Es gibt viele Ausgaben bzw. Übersetzungen vom Hohelied Salomos. Hier seien nur zwei davon aufgeführt:
Hohelied Salomos Lutherübersetzung
Hier das 1. Kapitel vom Hohelied Salomos in der Übersetzung von Martin Luther.
Das Hohelied Salomos.
(Die Frau spricht:)
- Er küsse mich mit dem Kusse seines Mundes;
- denn deine Liebe ist lieblicher als Wein.
- Es riechen deine Salben köstlich; dein Name ist eine ausgeschüttete Salbe, darum lieben dich die Jungfrauen.
- Zieh mich dir nach, so laufen wir. Der König führte mich in seine Kammern. Wir freuen uns und sind fröhlich über dir; wir gedenken an deine Liebe mehr denn an den Wein. Die Frommen lieben dich.
- Ich bin schwarz, aber gar lieblich, ihr Töchter Jerusalems, wie die Hütten Kedars, wie die Teppiche Salomos.
- Seht mich nicht an, daß ich so schwarz bin; denn die Sonne hat mich so verbrannt. Meiner Mutter Kinder zürnen mit mir. Sie haben mich zur Hüterin der Weinberge gesetzt; aber meinen eigenen Weinberg habe ich nicht behütet.
- Sage mir an, du, den meine Seele liebt, wo du weidest, wo du ruhest im Mittage, daß ich nicht hin und her gehen müsse bei den Herden deiner Gesellen.
(Der Mann antwortet)
- Weiß du es nicht, du schönste unter den Weibern, so gehe hinaus auf die Fußtapfen der Schafe und weide deine Zicklein bei den Hirtenhäusern.
- Ich vergleiche dich, meine Freundin, meinem Gespann an den Wagen Pharaos.
- Deine Backen stehen lieblich in den Kettchen und dein Hals in den Schnüren.
- Wir wollen dir goldene Kettchen machen mit silbernen Pünktlein.
- Da der König sich herwandte, gab meine Narde ihren Geruch.
(Die Frau)
- Mein Freund ist mir ein Büschel Myrrhen, das zwischen meinen Brüsten hanget.
- Mein Freund ist mir eine Traube von Zyperblumen in den Weinbergen zu Engedi.
(Der Mann)
- Siehe, meine Freundin, du bist schön; schön bist du, deine Augen sind wie Taubenaugen.
(Die Frau)
- Siehe, mein Freund, du bist schön und lieblich. Unser Bett grünt,
- unserer Häuser Balken sind Zedern, unser Getäfel Zypressen.