Antarkarana: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Antarkarana''', alternative bzw. eigentlich falsche Schreibweise für [[Antahkarana]]. Antarkarana hat sich in vielen Yoga Büchern als Schreibweise für "Das Innere Instrument", also den menschlichen Geist, eingebürgert. [[Antar]] heißt "innen, inneres", [[Karana]] heißt "Werkzeug, handelnder, Instrument".
'''Antarkarana''', alternative bzw. eigentlich falsche Schreibweise für Antahkarana. Antarkarana hat sich in vielen Yoga Büchern als Schreibweise für "Das Innere Instrument", also den menschlichen Geist, eingebürgert. [[Antar]] heißt "innen, inneres", [[Karana]] heißt "Werkzeug, handelnder, Instrument". So ist Antarkarana "das Innere Instrument", im Unterschied zu [[Bahirkarana]], das Äußere Instrument. Antarkarana, das Innere Instrument, ist der menschlische Geist. Bahirkarana ist das äußere Instrument, der [[Körper]].


So ist Antarkarana "das Innere Instrument", im Unterschied zu [[Bahirkarana]], das Äußere Instrument. Antarkarana, das Innere Instrument, ist der menschlische Geist. Bahirkarana ist das äußere Instrument, der [[Körper]].
Der Ausdruck Antarkarana wird besonders in der [[Vedanta]] Philosophie verwendet, wird aber oft auch in der modernen [[Raja Yoga]] Literatur verwendet. Laut [[Shankara]]s Buch Viveka Chudamani besteht Antarkarana aus 4 Teilen:
 
*1. [[Manas]]: Denkprinzip, Worte, Bilder, Gefühle, Wünsche, Eindrücke;
*2. [[Buddhi]]: Vernunft, Intellekt, Wille; analysiert und bestimmt;
*3. [[Chitta]]: Unterbewusstsein, Gedächtnis; vergleicht mit gespeicherten Erfahrungen;
*4. [[Ahankara]]: Ich-Bewusstsein, Ego, Ich-Gedanke; identifiziert.
 
Als Manifestation der Urnatur ([[Prakriti]]) ist ''Antahkarana'' an sich leblos. Weil das Bewusstsein des Selbstes ([[Atman]]) sich in ihm reflektiert, erscheint es als aktiv und tätig.
 
Ahamkara ist das Ego, der Ich-Gedanke. Buddhi ist verantwortlich für das Fällen von Entscheidungen. Dazu werden Intellekt, Vernunft und Wille benötigt, was ebenfalls ein Teil von Buddhi sind. Manas, das Denkprinzip sorgt für Untentschlossenheit, die durch die Wechselwirkung ovn einfachem Denken, Wahrnehmung und Gefühlen entsteht. Chitta hilft uns zu erinnern. Dabei spielt unser Unterbewusstsein, Gedächtnis, unsere Fähigkeiten und Ängste eine wichtig Rolle.
 
Im [[Vedanta]] ist [[Chitta]] nur ein Bestandteil des [[Geist]]es, wohingegegen es in der [[Sankhya]] [[Philosophie]] für den ganzen [[Geist]] steht. Der Begriff Geist (citta) umfasst alle [[psychologisch]]en Phänomene wie [[Gefühl]]e, [[Wahrnehmung]]en, [[Denken]], [[Urteil]]en, [[Unterscheiden]], [[Vorstellen]] und ebenso alle Aktivitäten des [[Unterbewusste]]n. Chitta umfasst also [[Manas]] (Wahrnehmung), [[Buddhi]] (Unterscheidung) und [[Ahamkara]] (Ego).


Der Ausdruck Antarkarana wird besonders in der [[Vedanta]] Philosophie verwendet, wird aber oft auch in der modernen [[Raja Yoga]] Literatur verwendet. Laut [[Shankara]]s Buch Viveka Chudamani besteht Antarkarana aus 4 Teilen:  
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* [[Manas]], das [[Denkprinzip]]
==Sukadev über Antarkarana==
* [[Chitta]], das [[Gedächtnis]], das [[Unterbewusstsein]]
'''Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Antarkarana'''
* [[Buddhi]], die [[Vernunft]], der [[Intellekt]]
* [[Ahamkara]], der [[Ichmacher]], das [[Ego]]


Mehr zum Thema Antarkarana findest du unter Antahkarana. Denn [[Antahkarana]] ist die korrekte Schreibweise...
Antar heißt inneres, Karana heißt Instrument, Organ. Antarkarana ist das innere Organ, im Gegensatz zu Bahirkarana, das äußere Organ. Das äußere Organ, das äußere Instrument, ist der physische Körper. Das innere Instrument ist das Gemüt, die Psyche. In Wahrheit bist du Atman, das höchste Selbst. Dieser Atman drückt sich aus durch den physischen Körper, das äußere Instrument, und durch die Psyche, das innere Instrument. Antarkarana als Ausdruck wird vor allem im Vedanta-System verwendet. Vedanta, die Philosophie des Absoluten. Shankaracharya verwendet Antarkarana insbesondere im Viveka Chudamani und auch in anderen seiner Schriften. Shankara sagt, dass Antarkarana aus vier Teilen besteht: Chitta, Erinnerung, Gedächtnis. Manas, Denkvermögen und das bewusste Denken und Fühlen. Buddhi, das ist die Vernunft, der freie Wille, die Urteilskraft. Und Ahamkara, das Ego oder Ichmacher. Antarkarana, also das innere Instrument. Das drückt auch aus, identifiziere dich nicht mit deiner Psyche. Du bist nicht das Denken, du bist nicht das Fühlen, du bist nicht die Persönlichkeit. Du bist weder handwerklich, noch künstlerisch, noch usw. Du hast ein inneres Instrument und du hast ein äußeres Instrument. Und mit diesen Instrumenten kannst du einiges tun, aber deine wahre Natur ist Sein, Wissen und Glückseligkeit. Identifiziere dich nicht mit Antarkarana, dem inneren Instrument, sondern identifiziere dich mit deinem höchsten Selbst. Identifiziere dich auch nicht mit Bahirkarana, deinem äußeren Instrument, deinem physischen Körper. Wisse, du bist das unsterbliche Selbst, der Atman. Antarkarana ist aber wichtig, ein inneres Instrument. Und es ist wichtig, dass du dein inneres Instrument auch entwickelst. So ähnlich, angenommen, du hast eine Säge, um Holz zu sägen, dann ist diese Säge dein Instrument, dein Werkzeug. Und dann musst du darauf achten, dass die Säge geschärft ist und dass die Säge gut ist. So ähnlich, achte darauf, dass du deinen Geist entwickelst, deine Psyche, deine Fähigkeiten. Es ist gut, Konzentrationsfähigkeit zu entwickeln, Gedächtnis zu entwickeln, die Fähigkeit, mitfühlend zu sein usw. Es ist gut, seine Talente zum Ausdruck zu bringen und eben auch als Werkzeug zu nutzen, um Gutes zu bewirken. Aber sei dir bewusst, Antarkarana bleibt Instrument. Nicht du bist das Instrument, sondern es ist ein Instrument. Dein Denken, dein Fühlen, dein Verstand, dein Gedächtnis, all deine Fähigkeit, all das ist Instrument, ist Werkzeug. Werkzeug deiner Seele, Werkzeug, um dein Karma auszuarbeiten, Werkzeug, um zu erkennen, Werkzeug, um Gutes zu bewirken, deinem Dharma, deiner Bestimmung, gerecht zu werden. Und letztlich Werkzeug, dass die Seele wieder zurückkehren kann zu sich selbst, sich selbst erfahren kann als die Weltenseele. Antarkarana – inneres Organ, inneres Instrument, Gemüt, Psyche.  


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==Siehe auch== 
*[[Sukshma Sharira]]
*[[Tattva Bodha]]
==Literatur==
*[https://www.yoga-vidya.de/shop/product_info.php?info=p848_Das-Yoga-Lexikon/ ''Das Yoga-Lexikon''] von Wilfried Hunzermeyer, ISBN 978-3-931172-28-2, Edition Sawitri.
*[https://www.yoga-vidya.de/shop/product_info.php?info=p115_Spirituelles-Woerterbuch---Sanskrit-Deutsch/ ''Spirituelles Wörterbuch Sanskrit-Deutsch'']von Martin Mittwede, ISBN 978-3-932957-02-4, Sathya Sai Vereinigung e.V.
==Weblinks==
*[http://www.yoga-vidya.de/Yoga--Artikel/Yoga-Lesung/13032001.html ''Tägliche Lesung von von Swami Sivananda'']] Gedanken zur täglichen Inspiration.
*[http://www.yoga-vidya.de/de/artikel/sivananda/epen_mahabharata.html ''Sadhana im Mahabharata''] von Swami Sivananda.
*[http://www.yoga-vidya.de/Yoga--Buch/sadhana/art_Sanskrit_Index.html ''Yoga Vedanta Wörterbuch'']von Swami Sivananda. Sanskrit Index.
==Seminare==
===[https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/jnana-yoga-philosophie/ Jnana Yoga, Philosophie Jnana Yoga, Philosophie]===
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===[https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/indische-schriften/ Indische Schriften]===
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[[Kategorie:Psychologie]]
[[Kategorie:Psychologie]]
[[Kategorie:Vedanta]]
[[Kategorie:Vedanta]]
[[Kategorie:Raja Yoga]]
[[Kategorie:Raja Yoga]]

Version vom 31. Oktober 2014, 15:46 Uhr

Antarkarana, alternative bzw. eigentlich falsche Schreibweise für Antahkarana. Antarkarana hat sich in vielen Yoga Büchern als Schreibweise für "Das Innere Instrument", also den menschlichen Geist, eingebürgert. Antar heißt "innen, inneres", Karana heißt "Werkzeug, handelnder, Instrument". So ist Antarkarana "das Innere Instrument", im Unterschied zu Bahirkarana, das Äußere Instrument. Antarkarana, das Innere Instrument, ist der menschlische Geist. Bahirkarana ist das äußere Instrument, der Körper.

Der Ausdruck Antarkarana wird besonders in der Vedanta Philosophie verwendet, wird aber oft auch in der modernen Raja Yoga Literatur verwendet. Laut Shankaras Buch Viveka Chudamani besteht Antarkarana aus 4 Teilen:

  • 1. Manas: Denkprinzip, Worte, Bilder, Gefühle, Wünsche, Eindrücke;
  • 2. Buddhi: Vernunft, Intellekt, Wille; analysiert und bestimmt;
  • 3. Chitta: Unterbewusstsein, Gedächtnis; vergleicht mit gespeicherten Erfahrungen;
  • 4. Ahankara: Ich-Bewusstsein, Ego, Ich-Gedanke; identifiziert.

Als Manifestation der Urnatur (Prakriti) ist Antahkarana an sich leblos. Weil das Bewusstsein des Selbstes (Atman) sich in ihm reflektiert, erscheint es als aktiv und tätig.

Ahamkara ist das Ego, der Ich-Gedanke. Buddhi ist verantwortlich für das Fällen von Entscheidungen. Dazu werden Intellekt, Vernunft und Wille benötigt, was ebenfalls ein Teil von Buddhi sind. Manas, das Denkprinzip sorgt für Untentschlossenheit, die durch die Wechselwirkung ovn einfachem Denken, Wahrnehmung und Gefühlen entsteht. Chitta hilft uns zu erinnern. Dabei spielt unser Unterbewusstsein, Gedächtnis, unsere Fähigkeiten und Ängste eine wichtig Rolle.

Im Vedanta ist Chitta nur ein Bestandteil des Geistes, wohingegegen es in der Sankhya Philosophie für den ganzen Geist steht. Der Begriff Geist (citta) umfasst alle psychologischen Phänomene wie Gefühle, Wahrnehmungen, Denken, Urteilen, Unterscheiden, Vorstellen und ebenso alle Aktivitäten des Unterbewussten. Chitta umfasst also Manas (Wahrnehmung), Buddhi (Unterscheidung) und Ahamkara (Ego).

Sukadev über Antarkarana

Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Antarkarana

Antar heißt inneres, Karana heißt Instrument, Organ. Antarkarana ist das innere Organ, im Gegensatz zu Bahirkarana, das äußere Organ. Das äußere Organ, das äußere Instrument, ist der physische Körper. Das innere Instrument ist das Gemüt, die Psyche. In Wahrheit bist du Atman, das höchste Selbst. Dieser Atman drückt sich aus durch den physischen Körper, das äußere Instrument, und durch die Psyche, das innere Instrument. Antarkarana als Ausdruck wird vor allem im Vedanta-System verwendet. Vedanta, die Philosophie des Absoluten. Shankaracharya verwendet Antarkarana insbesondere im Viveka Chudamani und auch in anderen seiner Schriften. Shankara sagt, dass Antarkarana aus vier Teilen besteht: Chitta, Erinnerung, Gedächtnis. Manas, Denkvermögen und das bewusste Denken und Fühlen. Buddhi, das ist die Vernunft, der freie Wille, die Urteilskraft. Und Ahamkara, das Ego oder Ichmacher. Antarkarana, also das innere Instrument. Das drückt auch aus, identifiziere dich nicht mit deiner Psyche. Du bist nicht das Denken, du bist nicht das Fühlen, du bist nicht die Persönlichkeit. Du bist weder handwerklich, noch künstlerisch, noch usw. Du hast ein inneres Instrument und du hast ein äußeres Instrument. Und mit diesen Instrumenten kannst du einiges tun, aber deine wahre Natur ist Sein, Wissen und Glückseligkeit. Identifiziere dich nicht mit Antarkarana, dem inneren Instrument, sondern identifiziere dich mit deinem höchsten Selbst. Identifiziere dich auch nicht mit Bahirkarana, deinem äußeren Instrument, deinem physischen Körper. Wisse, du bist das unsterbliche Selbst, der Atman. Antarkarana ist aber wichtig, ein inneres Instrument. Und es ist wichtig, dass du dein inneres Instrument auch entwickelst. So ähnlich, angenommen, du hast eine Säge, um Holz zu sägen, dann ist diese Säge dein Instrument, dein Werkzeug. Und dann musst du darauf achten, dass die Säge geschärft ist und dass die Säge gut ist. So ähnlich, achte darauf, dass du deinen Geist entwickelst, deine Psyche, deine Fähigkeiten. Es ist gut, Konzentrationsfähigkeit zu entwickeln, Gedächtnis zu entwickeln, die Fähigkeit, mitfühlend zu sein usw. Es ist gut, seine Talente zum Ausdruck zu bringen und eben auch als Werkzeug zu nutzen, um Gutes zu bewirken. Aber sei dir bewusst, Antarkarana bleibt Instrument. Nicht du bist das Instrument, sondern es ist ein Instrument. Dein Denken, dein Fühlen, dein Verstand, dein Gedächtnis, all deine Fähigkeit, all das ist Instrument, ist Werkzeug. Werkzeug deiner Seele, Werkzeug, um dein Karma auszuarbeiten, Werkzeug, um zu erkennen, Werkzeug, um Gutes zu bewirken, deinem Dharma, deiner Bestimmung, gerecht zu werden. Und letztlich Werkzeug, dass die Seele wieder zurückkehren kann zu sich selbst, sich selbst erfahren kann als die Weltenseele. Antarkarana – inneres Organ, inneres Instrument, Gemüt, Psyche.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Seminare

Jnana Yoga, Philosophie Jnana Yoga, Philosophie

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