Tätige Nächstenliebe: Unterschied zwischen den Versionen
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Ferner wurde er gefragt, was Nächstenliebe heiße und wer mein Nächster sei. Dann hat er das Gleichnis vom barmherzigen Samariter genannt. Es trug sich nämlich wie folgt zu: Es gab einen Wanderer und auf dem Weg ist er Räubern zum Opfer gefallen. Die Räuber haben ihm alles geklaut, die Kleidung weggenommen und ihn brutal zusammen geschlagen. Er lag dann wimmernd, weinend und blutend auf dem Weg. Dann kam dort ein Pharisäer entlang, eigentlich ein spiritueller, religiöser Mensch. Dieser ging an ihm vorbei, da er irgendetwas Wichtiges zu erledigen hatte. Er hat so getan, als ob er diesen Menschen am Wegesrand nicht gesehen habe. Er hat ihn weiter leiden lassen. Nun kam ein Samariter vorbei. Samariter waren zu der damaligen Zeit Menschen, die nicht zum eigentlichen Volk Israels im engeren Sinne gehört haben. Vielmehr wurden sie von der Hauptgesellschaft verachtet und galten als Außenseiter. Aber dieser Samariter war trotzdem auch ein Kaufmann und hatte eigentlich etwas Wichtiges zu tun. Er war auf dem Weg zu einem wichtigen Geschäft. Trotzdem hat er diesen leidenden Menschen gesehen und dann tätige Nächstenliebe geübt. Tätige Nächstenliebe hieß hier: Er hat dem Leidenden die Wunden versorgt. Er hat ihn dann zum nächsten Gasthof getragen, den Wirt gebeten, sich um ihn zu kümmern und ihm eine Menge an Geld gegeben. Er hat zum Wirt gesagt: „Ich komme später wieder. Mache alles, was nötig ist, für diesen Kranken. Ich werde ihn dafür bezahlen.“ Dann ist er weitergegangen und später kam er wieder zurück. Jesus hat dann gesagt: „Dieser Samariter – auch wenn er kein religiöses Leben in der Reinheit geführt hat wie der Pharisäer –, der ist Gott näher. Er hat tätige Nächstenliebe getan.“ | Ferner wurde er gefragt, was Nächstenliebe heiße und wer mein Nächster sei. Dann hat er das Gleichnis vom barmherzigen Samariter genannt. Es trug sich nämlich wie folgt zu: Es gab einen Wanderer und auf dem Weg ist er Räubern zum Opfer gefallen. Die Räuber haben ihm alles geklaut, die Kleidung weggenommen und ihn brutal zusammen geschlagen. Er lag dann wimmernd, weinend und blutend auf dem Weg. Dann kam dort ein Pharisäer entlang, eigentlich ein spiritueller, religiöser Mensch. Dieser ging an ihm vorbei, da er irgendetwas Wichtiges zu erledigen hatte. Er hat so getan, als ob er diesen Menschen am Wegesrand nicht gesehen habe. Er hat ihn weiter leiden lassen. Nun kam ein Samariter vorbei. Samariter waren zu der damaligen Zeit Menschen, die nicht zum eigentlichen Volk Israels im engeren Sinne gehört haben. Vielmehr wurden sie von der Hauptgesellschaft verachtet und galten als Außenseiter. Aber dieser Samariter war trotzdem auch ein Kaufmann und hatte eigentlich etwas Wichtiges zu tun. Er war auf dem Weg zu einem wichtigen Geschäft. Trotzdem hat er diesen leidenden Menschen gesehen und dann tätige Nächstenliebe geübt. Tätige Nächstenliebe hieß hier: Er hat dem Leidenden die Wunden versorgt. Er hat ihn dann zum nächsten Gasthof getragen, den Wirt gebeten, sich um ihn zu kümmern und ihm eine Menge an Geld gegeben. Er hat zum Wirt gesagt: „Ich komme später wieder. Mache alles, was nötig ist, für diesen Kranken. Ich werde ihn dafür bezahlen.“ Dann ist er weitergegangen und später kam er wieder zurück. Jesus hat dann gesagt: „Dieser Samariter – auch wenn er kein religiöses Leben in der Reinheit geführt hat wie der Pharisäer –, der ist Gott näher. Er hat tätige Nächstenliebe getan.“ | ||
[[Datei:Geschenk Liebe Hingabe schenken Glück Dankbarkeit Blume.jpg|thumb| Tätige Nächstenliebe - erläutert vom [https://www.yoga-vidya.de/yoga/ Yoga] Standpunkt aus]] | |||
Jesus hat nicht gesagt, man soll nicht beten. Er hat auch gemeint, man soll beten. Jesus ist selbst in den Tempel gegangen und er kannte die Heilige Schrift. Aber er fand die tätige Nächstenliebe besonders wichtig. Die tätige Nächstenliebe drückt zum einen aus, dass du Gott liebst, und zum anderen drückt sie aus, dass du dein Herz öffnen willst. | Jesus hat nicht gesagt, man soll nicht beten. Er hat auch gemeint, man soll beten. Jesus ist selbst in den Tempel gegangen und er kannte die Heilige Schrift. Aber er fand die tätige Nächstenliebe besonders wichtig. Die tätige Nächstenliebe drückt zum einen aus, dass du Gott liebst, und zum anderen drückt sie aus, dass du dein Herz öffnen willst. |
Version vom 11. Februar 2020, 16:25 Uhr
Tätige Nächstenliebe heißt aktiv etwas für andere zu machen. Tätige Nächstenliebe heißt tätig zu sein. Tätige Nächstenliebe heißt Gutes zu tun mit Liebe.
Tätige Nächstenliebe
Tätige Nächstenliebe ist in den meisten Religionen ein Gebot.
- Nächstenliebe spielt insbesondere im Christentum eine tragende Rolle. Dort wird auch gerne von tätiger Nächstenliebe gesprochen.
- Aber wir finden diese zum Beispiel auch im Yoga. Da nennt sich die tätige Nächstenliebe Karma Yoga.
- Auch in anderen spirituellen und religiösen Traditionen und auch von Menschen, die sich als atheistisch bezeichnen würden, wird bejaht, dass es wichtig ist, etwas für die Mitmenschen zu tun. Später wurden für die Nächstenliebe auch viele andere Worte gefunden.
- Es gibt die Philanthropen und Philanthropologie.
Jesus und Nächstenliebe
Jedenfalls spielt Nächstenliebe zunächst einmal eine wichtige Rolle. Gerade Jesus hat das immer wieder betont. Er hat zum Beispiel gesagt: „Was ihr dem geringsten eurer Brüder und Schwestern getan habt, das habt ihr mir getan. Also tätige Nächstenliebe.“ Jesus wurde einmal gefragt, was die wichtigsten Gebote der Heiligen Schrift im Judentum, der Thora, sind. Denn Jesus war Jude. Dann hat Jesus gesagt: „Das Erste ist, liebe Gott mit all deinem Wesen, von all deinem Herzen, mit all deinem Sein. Das Zweite ist, liebe deinen Nächsten wie dich selbst.“ Er hat darin das Gesetz und die Propheten, also die fünf Bücher Moses und die prophetischen Bücher, einbezogen. Die Essenz derer ist: Liebe Gott und liebe den Menschen.
Gleichnis vom barmherzigen Samariter
Ferner wurde er gefragt, was Nächstenliebe heiße und wer mein Nächster sei. Dann hat er das Gleichnis vom barmherzigen Samariter genannt. Es trug sich nämlich wie folgt zu: Es gab einen Wanderer und auf dem Weg ist er Räubern zum Opfer gefallen. Die Räuber haben ihm alles geklaut, die Kleidung weggenommen und ihn brutal zusammen geschlagen. Er lag dann wimmernd, weinend und blutend auf dem Weg. Dann kam dort ein Pharisäer entlang, eigentlich ein spiritueller, religiöser Mensch. Dieser ging an ihm vorbei, da er irgendetwas Wichtiges zu erledigen hatte. Er hat so getan, als ob er diesen Menschen am Wegesrand nicht gesehen habe. Er hat ihn weiter leiden lassen. Nun kam ein Samariter vorbei. Samariter waren zu der damaligen Zeit Menschen, die nicht zum eigentlichen Volk Israels im engeren Sinne gehört haben. Vielmehr wurden sie von der Hauptgesellschaft verachtet und galten als Außenseiter. Aber dieser Samariter war trotzdem auch ein Kaufmann und hatte eigentlich etwas Wichtiges zu tun. Er war auf dem Weg zu einem wichtigen Geschäft. Trotzdem hat er diesen leidenden Menschen gesehen und dann tätige Nächstenliebe geübt. Tätige Nächstenliebe hieß hier: Er hat dem Leidenden die Wunden versorgt. Er hat ihn dann zum nächsten Gasthof getragen, den Wirt gebeten, sich um ihn zu kümmern und ihm eine Menge an Geld gegeben. Er hat zum Wirt gesagt: „Ich komme später wieder. Mache alles, was nötig ist, für diesen Kranken. Ich werde ihn dafür bezahlen.“ Dann ist er weitergegangen und später kam er wieder zurück. Jesus hat dann gesagt: „Dieser Samariter – auch wenn er kein religiöses Leben in der Reinheit geführt hat wie der Pharisäer –, der ist Gott näher. Er hat tätige Nächstenliebe getan.“
Jesus hat nicht gesagt, man soll nicht beten. Er hat auch gemeint, man soll beten. Jesus ist selbst in den Tempel gegangen und er kannte die Heilige Schrift. Aber er fand die tätige Nächstenliebe besonders wichtig. Die tätige Nächstenliebe drückt zum einen aus, dass du Gott liebst, und zum anderen drückt sie aus, dass du dein Herz öffnen willst.
Yoga und tätige Nächstenliebe
Im Yoga ist die tätige Nächstenliebe auch wichtig. Es heißt, dass das Ego, die Ich-Bezogenheit, das größte Hindernis auf dem spirituellen Weg darstellt. Wenn du immer nur an dich denkst und was du brauchst, dann bleibst du im Herzen eng. Im Yoga heißt Gottverwirklichung Weite als Seele des gesamten Universums. Die tätige Nächstenliebe hilft dir, über das Ego hinauszuwachsen. Dabei gibt es verschiedene Kreise der tätigen Nächstenliebe. Natürlich werden sich Menschen um ihre Kinder kümmern. Menschen werden sich um ihren Partner kümmern. Menschen werden sich um ihre Eltern kümmern. Das ist alles schon einmal gut. Aber man kann sich fragen, warum sich Menschen um diese kümmern. Sie kümmern sich um diese, weil sie sich mit ihnen identifizieren. Also dehnt sich ihr Ego etwas aus, umfasst Partner, Kindern, Eltern und vielleicht die engste Familie. Es ist schon mehr als die eine Person. Es ist also auch gewissermaßen tätige Nächstenliebe.
Karma Yoga
Damit du aber wirklich zur Gottverwirklichung kommen willst, ist Karma Yoga, uneigennütziges Dienen, tätige Nächstenliebe, mehr als das Kümmern um das erweiterte Ego. Dann gilt es zu schauen, welche Menschen da sind, wie du ihnen helfen kannst und wie du ihnen dienen kannst. Wenn du auf dem Weg zur Arbeit jemanden siehst, dem*der es nicht so gut geht, kannst du ihm*ihr wenigstens zunicken. Wenn du jemandem hilfst, in die U-Bahn zu gehen, wenn du deinen Platz jemand anderem anbietest, dann sind das kleine Akte tätiger Nächstenliebe. Wenn du bei der Arbeit bist und ein*e Kollege*in Kopfschmerzen hat, dann ist, ihm*ihr irgendwie zu helfen, auch schon tätige Nächstenliebe.
Nächstenliebe im Beruf
Die tätige Nächstenliebe besteht zum einen aus Akten der Liebe am Tag. Aber es kann auch darüber hinausgehen. Du könntest auch überlegen, ob dein Job der richtige ist, ob das, was du tust, auch etwas Gutes für andere bewirkt. Oder ist dein Job nur Gelderwerb, vielleicht sogar unethisch? Dann würde man sagen, um tätige Nächstenliebe üben zu können, musst du vielleicht Beruf und Arbeit wechseln. Du kannst dir überlegen, wie du dich vielleicht engagieren kannst:
- Vielleicht kannst du in einem Verein, bei der Caritas, in der Telefonseelsorge helfen, ein Krankenhaus besuchen oder vielleicht in Form von Ärzte ohne Grenzen einsetzen? Es gibt viele Möglichkeiten, tätige Nächstenliebe zu üben.
- Auch als Yogalehrer*in tätig zu sein, kann tätige Nächstenliebe sein. Es ist durchaus gut, auch als Yogalehrer*in irgendwo ehrenamtlich zu unterrichten, vielleicht in einer offenen Gesamtschule für Kinder, vielleicht in einem Flüchtlingsprojekt, vielleicht in einem Gefängnis oder vielleicht im Altenheim.
Überlege, wo Menschen Hilfe gebrauchen können und wo Menschen leiden. Im engeren Sinne ist tätige Nächstenliebe den Armen, den Kranken, den Bedrückten, den Verzweifelten zu helfen und zu schauen, was du für sie tun kannst. Im weiteren Sinne heißt es, allen Menschen, denen du begegnest, zu helfen und zu dienen.
Grundlage der tätigen Nächstenliebe
Der Ausdruck Nächstenliebe kommt aus dem Christentum. Nächstenliebe ist die Übersetzung des griechischen Begriffs Agape und des lateinischen Begriffs Caritas. Diese Ausdrücke in den Urfassungen der Bibel werden mal als Liebe, mal als Nächstenliebe übersetzt.
In der Bibel wird mehrmals das Gebot ausgesprochen: "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst".
Dieses Gebot gilt es zu leben - aber nicht starr, sondern eben mit Liebe. Mehr zur christlichen Grundlage tätiger Nächstenliebe mit vielen Bibelzitaten unter dem Stichwort Christliche Liebe
Letztlich sagt Jesus, dass tätige Nächstenliebe zusammen mit Gottesliebe zur Erlösung führen.
Tätige Nächstenliebe als Tätigsein
Es reicht nicht aus, nur Liebe zu spüren, nur in einem Gefühl zu schwelgen. Es ist auch wichtig, tätig zu sein, für andere da zu sein, zu dienen, zu helfen. So ist tätige Nächstenliebe eben auch Tätigsein.
Tätige Nächstenliebe als Liebe
Es reicht auch nicht aus, anderen Gutes zu tun. Ein Heizkörper entwickelt sich spirituell nicht weiter - auch wenn er für Menschen im Winter so viel Gutes tut. Ebenso: Ein Mensch, der sich für andere Menschen, für eine gute Sache engagiert, ohne dabei Liebe zu spüren, kommt spirituell nicht sehr weiter und wird auch nicht glücklich. Es gilt das, was man Gutes tut, auch mit Liebe zu tun.
Tätige Nächstenliebe als Liebe zu einem Menschen
Es gibt Menschen, die engagieren sich mit großer Energie und Enthusiasmus. Sie vergessen dabei manchmal die Menschen für die sie das machen. Der Zweck heiligt nicht die Mittel. Das Gute, das man tut, macht man für die Menschen. Tätige Nächstenliebe ist immer Liebe zu einem anderen. Daher: Wenn du dich für etwas engagierst, achte auf die Menschen, mit denen du zu tun hast.
Tätige Nächstenliebe heißt, einem anderen zu helfen, ihm beizustehen, Opfer für ihn bringen. Siehe einen umfangreichen Artikel zum Stichwort Nächstenliebe.
Siehe auch
- Nächstenliebe
- Christliche Liebe
- Christliche Nächstenliebe
- Karma Yoga
- Uneigennützige Liebe
- Agape
- Liebe
- Tiefe Liebe
- Ewige Liebe
- Gottesliebe
Literatur
- Stephan Hachtmann, Berührt vom Klang der Liebe: Wege zum Herzensgebet (2012)
- Thich Nhat Hanh, Jesus und Buddha - Ein Dialog der Liebe (2010)
- Franz Jalics, Der kontemplative Weg (2010)
- Ayya Khema, Das Größte ist die Liebe: Die Bergpredigt und das Hohelied der Liebe aus buddhistischer Sicht (2009)
- Swami Sivananda, Die Kraft der Gedanken (2012)
- Swami Sivananda, Inspirierende Geschichten (2005)
- Swami Sivananda, Japa Yoga (2003)
- Swami Sivananda, Göttliche Erkenntnis (2001)
- Swami Sivananda, Gedanken zur Kontemplation (1996)
- Swami Sivananda, Hatha-Yoga. Der sichere Weg zu guter Gesundheit, langem Leben und Erweckung der höheren Kräfte (1964)
Weblinks
- Swami Sivananda: Diene, liebe, gib, reinige dich, meditiere, verwirkliche
- Karma Yoga
- Swami Sivananda
- Artikel von Swami Sivananda
- Swami Sivanandas Integraler Yoga
- Der ganzheitliche Yoga in der Tradition von Swami Sivananda
Seminare
Liebe
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Christentum
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