Arthritis: Unterschied zwischen den Versionen
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Im Ayurveda kann schon durch Ausgleich der Doshas die Entstehung von Entzündungen im Ansatz vermieden werden; bei bereits vorhandener Polyarthritis kann eine [[Panchakarma]]-Kur (siehe auch [[Rücken]], Punkt 5.2.8) die Energien ausgleichen und die Selbstheilungskräfte soweit stärken, dass die Schmerzen nachlassen und Schmerzmittel reduziert werden können; Gifte werden ausgeschieden. | Im Ayurveda kann schon durch Ausgleich der Doshas die Entstehung von Entzündungen im Ansatz vermieden werden; bei bereits vorhandener Polyarthritis kann eine [[Panchakarma]]-Kur (siehe auch [[Rücken]], Punkt 5.2.8) die Energien ausgleichen und die Selbstheilungskräfte soweit stärken, dass die Schmerzen nachlassen und Schmerzmittel reduziert werden können; Gifte werden ausgeschieden. | ||
Rhyner (S. 255) emphielt bei Polyarthritis und anderen rheumatischen Beschwerden die Einnahme von Yograja [[Guggulu], und zwar täglich "1-2 Pillen mit Honig, Balarishta (ebenfalls ein Rheumamittel) oder Saft aus frischem Knoblauch". | |||
Geeignet sind auch Karutamarmani-Tabletten, die im Mörser zerstoßen, in einen Eßlöfel Sesamöl gerührt, erwärmt und als Paste auf das schmerzende Gelenk aufgetragen werden, wo sie 10 - 30 Minuten einwirken sollen und dann abgewaschen werden; diese Therapie löst energetische Blockaden. | |||
Heil[[meditation]]en und Heil[[mantra]]s (beide siehe [[Rücken]]), [[Tiefenentspannung]], [[Yoga Nidra]] und andere Entspannungsübungen können diesen Prozess unterstützen. | Heil[[meditation]]en und Heil[[mantra]]s (beide siehe [[Rücken]]), [[Tiefenentspannung]], [[Yoga Nidra]] und andere Entspannungsübungen können diesen Prozess unterstützen. |
Version vom 9. November 2013, 14:40 Uhr
Arthritis ist, im Gegensatz zur Arthrose, die auf degenerative Veränderungen zurückzuführen ist, eine entzündliche Gelenkerkrankung. Neben der rheumatoiden Arthritis (chronischen Polyarthritis), die hauptsächlich zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr auftritt, kann Arthritis auch durch andere Faktoren verursacht werden (bakterielle Infektion, Psoriasisarthritis, Morbus Crohn, Morbus Still; als reaktive A. nach anderen Infekten durch verschiedene Erreger außerhalb des Gelenks: Campylobacter, Gonokokken, Streptokokken, Tuberkel, Borrelien, Viren, Yersinien, Salmonellen, Shigellen, Chlamydien).
Die rheumatoide Arthritis (chronische Polyarthritis oder cP) ist eine chronische Bindegewebserkrankung, die zunächst die Schleimhautschicht des Gelenks (synovialis), dann den Gelenkknorpel angreift und sich auf die Gelenke schließlich zerstörerisch auswirken kann, was Deformation, Verlust der Stabiltät, Bewegungseinschränkung etc. zur Folge haben kann. Auch Sehnenscheiden und innere Organe können angegriffen sein. Die cP ist die häufigste Gelenkentzündung überhaupt und kann auch bei relativ jungen Menschen auftreten; Frauen sind von der Krankheit weit mehr betroffen als Männer (3 : 1).
Ursachen
Obwohl heute unumstritten ist, dass bei der rheumatoiden Arthritis bei über 70% der Erkrankten eine genetische Veranlagung vorliegt, sind die wirklichen Auslöser der Krankheit noch weitgehend unbekannt. Man vermutet heute, dass der Krankheit oft Entzündungsprozesse und Infektionen vorausgehen und dass es sich bei der Krankheit um Autoimmunreaktionen des Körpers handelt. Der Körper reagiert auf Rheumafaktoren (Autoantigene), die sich aber auch bei einem gewissen Prozentsatz gesunder Menschen finden.
Bei der bakteriell verursachten Arthritis sind Keime entweder über das Blut, oder durch Verletzungen oder chirurgische Eingriffe (z.B. Punktion), in das Gelenk gelangt. Die bakterielle Arthritis ist ein orthopädischer Notfall, der sofort behandelt werden muss (s.u.).
Etwa 3-10% der Personen, die an einer Psoriasis vulgaris der Haut leiden, erkranken später an eine Psoriasisarthritis; die Ursachen beider Erkrankungen sind unbekannt, es wird jedoch auch hier eine genetische Veranlagung und eventuell ein Zusammenhang mit Infektionen mit Retroviren und Enterobakterien vermutet.
Symptome
Bei der rheumatoiden Arthritis fühlen die Patienten sich oft krank und fiebrig; die Gelenke sind geschwollen und rötlich und schmerzen; die Bewegungsfähigkeit kann eingeschränkt sein (Morgensteifigkeit); typisch ist der symmetrische Befall beider Hände; Gelenkergüsse können auftreten, im späteren Verlauf der Krankheit kommt es zu Instabilität und Gelenkversteifung (Ankylose).
Bei der bakteriellen A. treten starke Schmerzen, Hitze und Schwellung am Gelenk, Gelenkerguss, häufig auch Fieber bis hin zum Schüttelfrost auf; die Laborwerte sind verändert (Leukozytose).
Die nach einer Psoriasis auftretende Arthritis befällt entweder die Extremitäten (kleine Hand- und Fußgelenke) und großen Gelenke (Knie) oder aber zentral das Skelett in Wirbelsäulennähe (Spondylitis psoriatica) (häufig Kreuz-Darmbeingelenke). Die Psoriasis-Arthritis verläuft in Schüben und klingt in 60 % aller Fälle (Engelhardt) wieder ab; sie ist weniger ausgeprägt als die cP.
Diagnostik
Die Diagnose der cP wird gestellt, wenn vier der folgenden 7 Kriterien (Quelle: Taschenlehrbuch Orthopädie und Unfallchirurgie, Thieme) erfüllt sind:
- Morgensteifigkeit
- Arthritis von drei oder mehr Gelenkregionen
- Arthritis der Hand
- symmetrische Arthritis
- Rheumaknoten
- Labornachweis von Rheumafaktoren
- radiologische Veränderungen
Die radiologischen Veränderungen werden in Stadien nach Larsen (I - V) eingeteilt, die von leichten Abweichungen wie der Gelenkspaltverkleinerung bis zum Schwund der ursprünglichen Gelenkflächen reichen.
Bei der bakteriellen A. geben bei Verdacht auf bakterielle Ursache der Laborbefund (Blutbild, CRP) und Röntgen des Gelenks in zwei Ebenen Aufschluss (Achtung, bei schwerwiegenden Symptomen droht Sepsis). Das Gelenk sollte einerseits zur Entlastung, andererseits für die Untersuchung punktiert werden.
Bei der psoriatischen A. sind krankhafte Hautveränderungen zu berücksichtigen; auf dem Röntgenbild zeigen sich häufig die Fingerendgelenke betroffen, und es sind sowohl Knochenabbau wie auch Aufbau bzw. Anbau zu beobachten.
Therapie
Konventionelle Medizin
Bei der cP setzt die konventionelle Medizin zunächst auf die Verabreichung von NSAR (nichtsteroidalen Antirheumatika); sofern diese nicht anschlagen, werden - kurzfristig und lokal, um die erheblichen Nebenwirkungen einzuschränken - Corticoide eingesetzt, um die Entzündung zu hemmen.
Als Basistherapie, die die Krankheit zum Stillstand bringen soll, werden Medikamente wie Antimalariamittel, Goldpräparate und Methotrexat kombiniert, um die Nebenwirkungen eingrenzen können.
Es kommen häufig auch bioimmunologisch wirkende Medikamente zum Einsatz, die jedoch das Immunsystem schwächen und daher nicht ungefährlich sind.
Auch Kühlung mit Eis, Kortisoninjektionen und nuklearmedizinische Verfahren (Radiosynoviorthese RSO, Injizierung von Beta-Strahlern ins Gelenk) kommen zur Anwendung.
Der Patient soll früh ergotherapeutisch beraten werden (Arbeitsplatz und Zuhause) und so bald wie möglich intensive Krankengymnastik betreiben.
Wird mit diesen konservativen Maßnahmen keine Besserung erreicht, so wird die den Gelenkknorpel überwuchernde und zerstörende Gelenkschleimhaut (Synovialis) vollständig entfernt, ggf. mit anschließender RSO.
Ist der Gelenkknorpel bereits vollständig zerstört, dann kommen implantierte Endoprothesen zum Einsatz, die meist mit Knochenzement befestigt werden, um auch den angegriffenen Knochen zu stabilisieren. Eine operative Gelenkversteifung wird heute, wegen der dadurch stark eingeschränkten Funktion, seltener in Betracht gezogen.
Zur Invalidität führen nur etwa 10 % der Erkrankungsfälle.
Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei der bakteriellen Arthritis um einen orthopädischen Notfall, bei dem ein sofortiger Eingriff erfolgen muss, durch eine arthroskopische Spülung des Gelenks und/oder teilweise oder vollständige Entfernung der infizierten Schleimhaut; je nach Stadium und Fortschritt der Veränderungen notfalls auch durch Operation am offenen Gelenk. In allen Fällen muss eine Antobiotika-Therapie folgen, um eine neuerliche Infektion zu verhindern.
Bei der psoriatischen A. werden ebenfalls zunächst nichtsteroidale Antirheumatika eingesetzt; schlagen diese Medikamente nicht an, dann greift die konventionelle Medizin ggf. zu Glukokortikoiden oder leitet eine Basistherapie ein (s.o.); eventuell auch eine RSO (s.o.). Zu operativen Eingriffen kommt es eher selten. Bei maligner Entwicklung werden ggf. Zytostatika verabreicht.
Naturheilkunde
In der Naturheilkunde ist der Basisansatzpunkt, eine bei den Patienten meist erforderliche Umstellung der Ernährung in Richtung basisch mit viel Gemüse und Obst, unter Verzicht auf tierisches Eiweiß und tierische Fette; auch die Zufuhr von Vitamin E und Omega-3-Fettsäuren kann hilfreich sein, ebenso eine Ausleitungstherapie/Fasten.
Ayurveda
Wie allgemein bekannt ist, geht der Ayurveda bei Krankheit von einem Ungleichgewicht der Bioenergien (Doshas) Vata, Pitta und Kapha aus.
Es hat sich gezeigt, dass mit ayurvedischen Maßnahmen auch bei chronischer Polyarthritis eine erhebliche Verbesserung des Gesundheitszustands des Patienten bis hin zur völligen Genesung erreicht werden kann.
Im Ayurveda kann schon durch Ausgleich der Doshas die Entstehung von Entzündungen im Ansatz vermieden werden; bei bereits vorhandener Polyarthritis kann eine Panchakarma-Kur (siehe auch Rücken, Punkt 5.2.8) die Energien ausgleichen und die Selbstheilungskräfte soweit stärken, dass die Schmerzen nachlassen und Schmerzmittel reduziert werden können; Gifte werden ausgeschieden.
Rhyner (S. 255) emphielt bei Polyarthritis und anderen rheumatischen Beschwerden die Einnahme von Yograja [[Guggulu], und zwar täglich "1-2 Pillen mit Honig, Balarishta (ebenfalls ein Rheumamittel) oder Saft aus frischem Knoblauch".
Geeignet sind auch Karutamarmani-Tabletten, die im Mörser zerstoßen, in einen Eßlöfel Sesamöl gerührt, erwärmt und als Paste auf das schmerzende Gelenk aufgetragen werden, wo sie 10 - 30 Minuten einwirken sollen und dann abgewaschen werden; diese Therapie löst energetische Blockaden.
Heilmeditationen und Heilmantras (beide siehe Rücken), Tiefenentspannung, Yoga Nidra und andere Entspannungsübungen können diesen Prozess unterstützen.
Yoga
Sobald die Schmerzen nachgelassen haben, sollte der Patient sich bewegen, damit die Funktionsfähigkeit der Gelenke nicht nachlässt. Hierfür eignen sich die Pawanmuktasana-Reihen hervorragend (s. oben und unten), die am besten zweimal täglich auszuführen sind. Du kannst mit deinem Arzt besprechen, welche der Übungen er für besonders geeignet hält.
Quellen
- Taschenlehrbuch Orthopädie und Unfallchirurgie, Hrsg. Nikolaus Wülker, Thieme, 2. Aufl.
- Engelhardt Lexikon Orthopädie und Unfallchirurgie, Springer Medizin
- Hans Heinrich Rhyner, Das große Ayurveda Praxis Handbuch
Siehe auch
- Yogatherapie
- Psychologische Yogatherapie
- Ayurveda
- Hot-Stone-Massage
- Alexandertechnik
- Autogenes Training
- Hypnose
- Craniosacraltherapie
- Osteopathie
- Arthrose (Spondylarthrose, Coxarthrose, Gonarthrose)
- Osteoporose
- Wirbelsäule
- Rückenschmerzen
- Bandscheibe
- Diskusprolaps, Bandscheibenvorfall
- Morbus Bechterew
- Morbus Scheuermann
- Cauda-Equina-Syndrom
- Gleitwirbel
- Skoliose
- Lordose
- Hohlkreuz, Hyperlordose
- Kyphose
- Rundrücken, Hyperkyphose
- Lumbalgie, Lumbago, Hexenschuss
- Ischialgie, Ischiasbeschwerden, Ischiasschmerz
- Beckenschiefstand
Erkrankungen der Schulter:
- Tendinosis calcarea, Kalkeinlagerungen (vor allem Schulter)
- Impingement, subakromiales
- Frozen Shoulder
Literatur
- Satyananda Yoga Zentrum, Häufige Krankheiten aus yogischer Sicht
- Yoga Vidya Audio CD, Yoga für den Rücken
- Das Yoga Vidya Asana Buch
- Swami Vishnudevananda, Das große illustrierte Yogabuch
- Swami Asana Pranayama Mudra Bandha Satyananda Saraswati
- Yoga Vidya Audio CD, Yogakurs Anfänger
- Yoga Vidya Audio CD Meditation
- Yoga Vidya Audio CD Pranayama für Anfänger
- Remo Rittiner, Das große Yoga-Therapiebuch
- Swami Satyananda Saraswati, Yoga Nidra
- Hans Heinrich Rhyner, Das große Ayurveda Praxis Handbuch
Seminare und Ausbildungen
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