Ganesha Chaturthi: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 5. September 2013, 12:12 Uhr

Ganesha Chaturthi ist der Geburtstag Ganeshas, dem elefantenköpfigen Gott, Sohn von Shiva und Parvati. Der Geburtstag von Ganesha fällt immer auf den vierten Tag nach Neumond im Frühherbst. Ganesha steht für die Überwindung von Hindernissen und einen guten Anfang. Deswegen ist es gut an Ganesha Chaturthi neue Projekte anzugehen, neue Vorsätze zu fassen und alte umzusetzen. Ganesha verinnerlicht die Kraft des Elefanten, der einfach seinen Weg durch den Dschungel bahnt. Ganesha steht für Stärke und Kraft, dafür Dinge gemütlich, aber bestimmt anzugehen und voller Enthusiasmus und Fröhlichkeit seine Aufgaben zu erfüllen und durch das Leben zu gehen. Es ist gut an Ganesha Chaturti ein Ganesha Mantra wie "Om Gam Ganapataye Namaha" oder "Om Glam Glaum Gam Ganapataye Namaha" zu wiederholen. Zur Geburt Ganeshas gibt es unterschiedliche Mythen.

Shiva, Ganesha und Parvati

Die Geburt Ganeshas

Ganesha trägt einen Elefantenkopf. Es gibt zahlreiche Mythen, wie er zu diesem gekommen ist. Eines Tages entschloss sich Parvati, sie wolle einen Sohn haben. Während der Abwesenheit Shivas formte sie aus Lehm einen Jungen und forderte ihn auf, draußen vor der Tür Wache zu halten und niemanden einzulassen, während sie badete. Ganesha, der sich genau an die Anweisungen seiner Mutter hielt, verweigerte dann dem zurückkehrenden Shiva den Zutritt in sein Haus. Shiva, ermüdet von der langen Reise und sehr erbost, schlug Ganesha den Kopf ab und betrat sein Haus. Als Parvati hörte, was er getan hatte, war sie sehr traurig. Shiva, der seine Gattin nicht so sehen konnte, befahl seinen Dienern dem ersten Wesen, das ihnen begegnete, den Kopf abzuschlagen und ihn ihm zu bringen. Das erste Wesen, dass die Diener trafen war ein Elefant. So kam Ganesha zu seinem Elefantenkopf.

Die Liebe von Shiva und Parvati

Shiva und Parvati hatten Phasen intensivster Liebestollheit. Sie inkarnierten sich in unterschiedlichste Kreaturen und vollzogen ihre Liebe körperlich. Eines Tages als sie gerade mal wieder dabei waren, ihre Liebe mit den Körpern zweier Elefanten auszuleben, wurde es den Göttern zu viel, und sie verwandelten sie wieder zurück in Menschen. Genau in diesem Augenblick soll aber Ganesha gezeugt worden sein, und deswegen ist er zur Hälfte Mensch, zur Hälfte Elefant.

Gott Ganesha

Es ist Brauch, den dickbäuchigen Elefantengott “Ganesha” vor Beginn jedes neuen Unternehmens um Seinen Segen zu bitten. Die Existenz dieses Gottes basiert auf einer alten Tradition. Historiker behaupten, dass dieser Gott seit dem 4. Jahrhundert n. Chr. existiert. Wie kommt es also, dass er vor allen anderen Göttern zuerst angebetet werden muss, und welche Stellung nimmt er nun eigentlich unter den anderen Göttern ein?

Ganesha ist eine Gottheit, die nicht nur verehrt sondern auch von Herzen geliebt wird. Früher wurde der Elefant selbst als heiliges Tier verehrt. Gelehrte sprechen dabei von der Spätzeit der Industalzivilisation (2550-2050 v. Chr.), als man das Elefantenmotiv auf Münzen hatte. Man sieht viele Säulen mit Elefantenfiguren aus der Zeit des berühmten Kaisers Asoka der Maurya Dynastie. Eine davon ist die Sarnath Säule. Der Elefant hat viel mit der buddhistischen Mythologie zu tun, wo er Symbol für Buddhas Belehrung ist. Auch für die Jains ist er ein religiöses Symbol. In der hinduistischen Mythologie gibt es viele Elefanten. Das beginnt schon bei dem Gott Indra, dem Gott aller Götter, dessen himmlisches Reittier der weiße ElefantAiravata” ist. Deshalb glaubt man, dass Ganesha seit dem vedischen Zeitalter existiert. In den Veden wird er in anderer Form zusammen mit anderen Göttern erwähnt. Aber andere Gelehrte behaupten, dass ein Gott namens Ganesha, Ganpati oder Vinayaka, wie er auch noch genannt wird, in den Veden nicht vorkommt.

Deshalb ist vielleicht dieser Gott eine kombinierte Form mehrerer Gottheiten. Sein dickes Bäuchlein vergleicht man mit “einem mit Reichtümern gefüllten Krug”. Wie andere Volksgottheiten soll auch er Wünsche erfüllen können. Wie von Vishnu, dem Welterhalter, Welternährer und Beschützer, gibt es auch von Ganesha eine Reihe von Erscheinungsformen, in denen er die Kräfte des Bösen besiegt.

Über seine Geburt gibt es mehrere interessante Geschichten. In einer heißt es, dass Parvati, die Gamahlin Shivas, des Gottes der Zerstörung, bei ihrem Bad aus Sandalholzpaste und ihrem Schweiß die Figur eines schönen kleinen Jungen geschaffen hat. Sie stellte diese Figur vor die Tür, und niemand durfte reinkommen, während sie badete. Diese kleine Figur erlaubte sogar Parvatis Gemahl Shiva nicht reinzukommen. Shiva war wütend und schlug dem Jungen den Kopf ab. Parvati war untröstlich und absolut zornig, als sie den abgeschlagenen Kopf sah. Shiva, Vishnu und die anderen Götter wussten nicht, wie sie Parvati beruhigen sollten. Schließlich schickte Shiva einen Boten mit der Aufgabe los, er sollte den Kopf des ersten schlafenden Wesens, das er sah, zurückbringen. Das war ein Elefant, und so bekam Ganesha den Kopf eines Elefanten.

In einer anderen Geschichte heißt es, dass Shiva und Parvati in ihr Liebesspiel vertieft waren, als Vishnu beschloss, ihnen einen Streich zu spielen. Er klopfte an Shivas Tür und gab vor, ein durstiger, alter Mann zu sein. Das Paar erhob sich schnell und erfüllte seine Bitte. Danach nahm Vishnu die Gestalt eines kleinen Kindes an und legte sich auf das Bett zwischen den beiden. Dieses Kind wurde Ganesha genannt.

Eine andere Geschichte erzählt, dass Shiva und Parvati einmal in Form von Elefanten trompetend durch den Wald gegangen sind. Sie hießen Matanga und Matangi und ihr Sohn war Ganesha.

Wie die folgenden zwei Geschichten zeigen, war seine Mutter wie andere Mütter sehr stolz auf ihn. In einer davon zeigte Parvati stolz ihren Sohn dem Gott Saturn. Sie war aber so stolz, dass der Kopf ihres Sohnes abfiel. Vishnu kam ihr schnell zur Hilfe, setzte ihm einen Elefantenkopf auf und erweckte ihn wieder zum Leben. In einer anderen Geschichte machte Shiva den Gott Ganesha auf Parvatis Gewand. Er war so schön, dass Parvati ihre Blicke nicht von ihm abwenden konnte. Und so tauschte der eifersuchtige Shiva seinen Kopf gegen den eines Elefanten aus.

Genauso wie sein Kopf und seine Gestalt schon immer indische Maler, Bildhauer und Kunsthandwerker inspirierten, ist sein Gefährt äußerst interessant. Stellen Sie sich die dickbäuchige Figur doch bloß einmal auf einer Maus vor! Aber genau das ist sein Reittier. Auch hier gibt es endlose Vermutungen, warum ausgerechnet eine Maus sein Reittier sein sollte. Dabei darf nicht vergessen werden, dass es nur für eine Maus möglich ist, überall hinzukriechen, in jeden Winkel und jede Ecke. Und genau das ist wichtig für Ganesha, wenn er alle Probleme lösen und alle Hindernisse beseitigen soll. Für den Bauern gibt es keinen gröberen Feind als die Feldmaus. Aber wenn der Gott Ganesha verehrt wird, hat er dann dieses Problem nicht mehr. In einer anderen Geschichte heißt es, dass jeder kam, um das Neugeborene zu sehen und brachte Geschenke mit. Und das Geschenk der Mutter Erde war eine Maus.

Ganpati ist für seine Intelligenz und Weisheit berühmt. Als die beiden Söhne von Shiva und Parvati einmal einen Wettstreit hatten, war Ganesha der Sieger, weil er so intelligent war. Wer als erster die Welt dreimal umrundete, sollte Sieger sein. Während Karthikeya, der jüngere Bruder, treu und brav dreimal den Globus umrundete, lief Ganpati nur dreimal um seine Eltern herum, da sie für ihn seine Welt waren.

In einigen Landesteilen gilt Ganesha als Junggeselle, in den meisten aber hat er zwei Frauen, Siddhi und Riddhi. In den westlichen Teilen Indiens wird er als Gottheit der Kaufleute verehrt. Im Süden wird er in verschiedenen Gestalten verehrt. Es gibt auch eine Sekte, die Ganpateya heißt und nur diesen Gott anbetet.

In der Mythologie ist Parvati ein Symbol der Erde und deshalb symbolisiert auch Ganesha unsere Erde und Umwelt.

Bal Gangadhar Tilak, ein Freiheitskämpfer, belebte aufs Neue die Feier zum Geburtstag Ganeshas im August/September, die inzwischen zu einem religiösen Fest geworden ist, das mit großer Begeisterung gefeiert wird. Indologen sind der Meinung, dass ein Grund für die ständig steigende Popularität dieser Gottheit ganz bestimmt der materielle Charakter unserer Gesellschaft ist, denn Ganesha ist immerhin ein Gott, der Glück und Wohlstand verspricht.

Sukadev erzählt an Ganeshas Geburtstag von Ganesha über die Art wie Ganeshas Kraft wirkt und uns helfen kann. <mp3player>http://yoga-inspirationen.podspot.de/files/Vortrag-Sukadev-Ganesha_Chaturthi_Geburtstag_Ganeshas.MP3</mp3player>

Siehe auch

Literatur

Weblinks