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== Leistungsdenken aus yogischer Sicht == | |||
Leistungsdenken ist ein besonderes Charakteristikum der modernen westlichen [[Gesellschaft]]. Vermutlich kam das Leistungsdenken in seiner modernen Form erstmals durch das Calvinistische Denken / Erfolgsdenken auf, wo angenommen wurde, dass derjenige in den [[Himmel]] kommen wird, der in diesem [[Leben]] erfolgreich sein wird. | |||
Im Zuge der Aufklärung gab es einen zweiten Schub des Leistungsdenkens. Die bürgerlichen Gesellschaftsschichten wollten auch nach oben streben, sie wollten dem [[Adel]] die Vorrechte streitig machen und zeigten, dass sie [[Kraft]] ihrer Leistung es Wert sind, auch mehr Verantwortung und mehr Ansehen zu bekommen. So entstand das bürgerliche Leistungsdenken, wo es darum ging, mit eigenen Fähigkeiten und mit eigener Anstrengung nach oben zu kommen. Dieses Leistungsdenken haben große Teile der Bevölkerung internalisiert. Soweit, dass man immer überlegt: Bin ich ausreichend gut? Mach ich ausreichend viel? | |||
Leistungsdenken hatte seine [[Vorteile]]. Durch ein starkes Leistungsdenken wurde die [[Wirtschaft]] letztlich von großem Wachstum geprägt. Seit dem 17. Jahrhundert wurden viele [[Erfindung]]en gemacht, es hat sich ein Schulsystem etabliert, Menschen lernten lesen und schreiben. Es gibt [[Internet]], Internetvideo u.v.m. Das Leistungsdenken hat den Menschen aber auch belastet. Menschen können heute kaum noch entspannen. Sie überlegen immer, ob die Leistungen ausreichend anerkannt werden. Haben sich Menschen früher besonders über ihre gesellschaftliche Schicht und ihren angeborenen [[Status]] definiert, so definieren sich Menschen heute darüber, was sie geleistet haben. Und so haben die Menschen die Aufgabe, immer wieder etwas von neuen zu leisten. | |||
== Spirituelles Leistungsdenken == | |||
Ein gewisses Leistungsdenken gibt es auch auf dem spirituellen Gebiet. Ein Leistungsdenken ist oft auch mit Anspruchsdenken verknüpft. Man will viel leisten und man denkt auch, dass man Anspruch auf etwas hat. So sind viele Menschen auf dem spirituellen Gebiet zum einen von Leistungsdenken geprägt. Sie überlegen: Meditiere ich gut genug? Mach ich meine [[Yoga]]-Praktiken gut genug? Entspanne ich gut genug? Schalte ich gut genug ab? Das setzt sie unter Druck. | |||
Zum anderen sagen sie, wenn ich schon so viel leiste und vielleicht auch viel dafür bezahle, dann sollte es auch möglich sein, dass ich gut behandelt werde, dass die Yoga-Schule optimal ist, dass der [[Yogalehrer]] mich besonders freundlich behandelt, dass ich eben wir ein Kunde behandelt werde. | |||
Dieses Anspruchsdenken behindert den spirituellen [[Fortschritt]] genauso wie ein Leistungsdenken, indem man denkt, man hätte einen Anspruch auf eine besondere Behandlung durch seinen spirituellen Lehrer. In dem Fall, dass man das nicht bekommt, beschwert man sich, schimpft in den sozialen Medien darüber, lernt nicht mehr sein [[Ego]] loszulassen. | |||
Leistungsdenken ist letztlich Egodenken. Wer auf dem spirituellen Weg wirklich vorankommen will, der muss lernen loszulassen, seine Ansprüche und auch seine Vorstellungen von Leistungsdenken. [[Brahman]], das Göttliche, ist letztlich einfach nur. Du musst dir [[Gott]] nicht erarbeiten. Und du kannst dir Gott auch nicht erzwingen. Du hast keinen Anspruch darauf, dass du Gott erfährst. Aber du kannst Gott erfahren, indem du loslässt – und zwar jetzt. | |||
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Das Substantiv Leistungsdenken ist ein Begriff, der in Zusammenhang steht mit Wirtschaft und Produkte und kann interpretiert werden vom Standpunkt von Yoga, Meditation, Ayurveda, Spiritualität, humanistische Psychologie.. | Das Substantiv Leistungsdenken ist ein Begriff, der in Zusammenhang steht mit Wirtschaft und Produkte und kann interpretiert werden vom Standpunkt von [Yoga], Meditation, Ayurveda, Spiritualität, humanistische Psychologie.. | ||
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Version vom 27. April 2017, 08:56 Uhr
Leistungsdenken ist eine innere Einstellung, die von Leistung geprägt ist. Leistungsdenken soll heißen, dass man immer überlegt, ob man genügend getan hat, wieviel man noch tun kann, ob man besser als andere ist, ob man ausreichend gut ist.
Leistungsdenken aus yogischer Sicht
Leistungsdenken ist ein besonderes Charakteristikum der modernen westlichen Gesellschaft. Vermutlich kam das Leistungsdenken in seiner modernen Form erstmals durch das Calvinistische Denken / Erfolgsdenken auf, wo angenommen wurde, dass derjenige in den Himmel kommen wird, der in diesem Leben erfolgreich sein wird.
Im Zuge der Aufklärung gab es einen zweiten Schub des Leistungsdenkens. Die bürgerlichen Gesellschaftsschichten wollten auch nach oben streben, sie wollten dem Adel die Vorrechte streitig machen und zeigten, dass sie Kraft ihrer Leistung es Wert sind, auch mehr Verantwortung und mehr Ansehen zu bekommen. So entstand das bürgerliche Leistungsdenken, wo es darum ging, mit eigenen Fähigkeiten und mit eigener Anstrengung nach oben zu kommen. Dieses Leistungsdenken haben große Teile der Bevölkerung internalisiert. Soweit, dass man immer überlegt: Bin ich ausreichend gut? Mach ich ausreichend viel?
Leistungsdenken hatte seine Vorteile. Durch ein starkes Leistungsdenken wurde die Wirtschaft letztlich von großem Wachstum geprägt. Seit dem 17. Jahrhundert wurden viele Erfindungen gemacht, es hat sich ein Schulsystem etabliert, Menschen lernten lesen und schreiben. Es gibt Internet, Internetvideo u.v.m. Das Leistungsdenken hat den Menschen aber auch belastet. Menschen können heute kaum noch entspannen. Sie überlegen immer, ob die Leistungen ausreichend anerkannt werden. Haben sich Menschen früher besonders über ihre gesellschaftliche Schicht und ihren angeborenen Status definiert, so definieren sich Menschen heute darüber, was sie geleistet haben. Und so haben die Menschen die Aufgabe, immer wieder etwas von neuen zu leisten.
Spirituelles Leistungsdenken
Ein gewisses Leistungsdenken gibt es auch auf dem spirituellen Gebiet. Ein Leistungsdenken ist oft auch mit Anspruchsdenken verknüpft. Man will viel leisten und man denkt auch, dass man Anspruch auf etwas hat. So sind viele Menschen auf dem spirituellen Gebiet zum einen von Leistungsdenken geprägt. Sie überlegen: Meditiere ich gut genug? Mach ich meine Yoga-Praktiken gut genug? Entspanne ich gut genug? Schalte ich gut genug ab? Das setzt sie unter Druck.
Zum anderen sagen sie, wenn ich schon so viel leiste und vielleicht auch viel dafür bezahle, dann sollte es auch möglich sein, dass ich gut behandelt werde, dass die Yoga-Schule optimal ist, dass der Yogalehrer mich besonders freundlich behandelt, dass ich eben wir ein Kunde behandelt werde.
Dieses Anspruchsdenken behindert den spirituellen Fortschritt genauso wie ein Leistungsdenken, indem man denkt, man hätte einen Anspruch auf eine besondere Behandlung durch seinen spirituellen Lehrer. In dem Fall, dass man das nicht bekommt, beschwert man sich, schimpft in den sozialen Medien darüber, lernt nicht mehr sein Ego loszulassen.
Leistungsdenken ist letztlich Egodenken. Wer auf dem spirituellen Weg wirklich vorankommen will, der muss lernen loszulassen, seine Ansprüche und auch seine Vorstellungen von Leistungsdenken. Brahman, das Göttliche, ist letztlich einfach nur. Du musst dir Gott nicht erarbeiten. Und du kannst dir Gott auch nicht erzwingen. Du hast keinen Anspruch darauf, dass du Gott erfährst. Aber du kannst Gott erfahren, indem du loslässt – und zwar jetzt.
Leistungsdenken Video
Kurzes Vortragsvideo mit dem Thema Leistungsdenken:
Erfahre einiges über Leistungsdenken in diesem Kurzvortrag. Sukadev, Leiter vom Yoga Vidya e.V. interpretiert hier das Wort bzw. den Ausdruck Leistungsdenken aus dem Geist des ganzheitlichen Yoga.
Siehe auch
Weitere Begriffe im Kontext mit Leistungsdenken
Einige Begriffe, die vielleicht nur sehr lose in Beziehung stehen mit Leistungsdenken, aber für dich vielleicht doch interssant sein können, sind z.B. Leidend, Lehrsatz, Lehrbuch, Leiter, Letzte Woche, Liberal.
Ayurveda Seminare
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Leistungsdenken Verbesserungsvorschläge und Ergänzungen
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Zusammenfassung
Das Substantiv Leistungsdenken ist ein Begriff, der in Zusammenhang steht mit Wirtschaft und Produkte und kann interpretiert werden vom Standpunkt von [Yoga], Meditation, Ayurveda, Spiritualität, humanistische Psychologie..