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Version vom 10. März 2017, 19:57 Uhr
Kama Sutra (Sanskrit: कामसूत्र kāmasūtra m.) Leitfaden (Sutra) der Erotik (Kama) und der Liebeskunst.
Der Verfasser des Kama Sutra ist Vatsyayana, der vermutlich im 3. Jh. nach Chr. lebte. Eines der im Westen bekanntesten indischen Werke ist das Kamasutra, auch geschrieben Kama Sutra. Sutra heißt Leitfaden. Kama heißt Wunsch, auch Liebe. In diesem Kontext ist Kama Erotik. Kama Sutra ist also der Leitfaden der Erotik, ein Werk das beschreibt, wie man erotisches und sinnlich-sexuelles Vergnügen erhöhen kann für sich selbst und den Partner, die Partnerin.
Kamasutra, auch geschrieben Kama Sutra, oft auch Karma Sutra bzw. Karmasutra, ist also das Sutra über die Liebe. Kamasutra ist ein sächliches Sanskrit Substantiv und kann ins Deutsche übersetzt werden mit "Der Leitfaden über die Liebe".
Inhalt und Bedeutung des Kama Sutra
Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Kama Sutra
Kamasutra heißt wörtlich "Leitfaden der Erotik". Kama heißt Liebe, Kama heißt Wünsche, Kama heißt Begehren, Kama heißt aber auch Erotik, heißt auch Sexualität. Sutra heißt Leitfaden, Faden. Sutra heißt auch Schnur. Es gibt zum Beispiel die Brahmanen-Schnur, die auch als Sutra bezeichnet wird. Und Sutra, allgemein Schnur. Vielleicht kennst du auch Yoga Sutra, Leitfaden zum [*Yoga, es gibt Bhakti Sutra, Leitfaden für Bhakti, und es gibt Brahma Sutra, Leitfaden, um Brahman zu erkennen. Und so gibt es auch Kamasutra, den Leitfaden zur Erotik und Sexualität. Kama, hier in diesen Kontext, Erotik. Und Sutra – Leitfaden. Kamasutra, also Leitfaden der Erotik.
Verschiedene Schreibweisen für Kamasutra
Sanskrit Wörter werden in Indien auf Devanagari geschrieben. Damit Europäer das lesen können, wird Devanagari transkribiert in die Römische Schrift. Es gibt verschiedene Konventionen, wie Devanagari in römische Schrift transkribiert werden kann Kamasutra auf Devanagari wird geschrieben " कामसूत्र ", in IAST wissenschaftliche Transkription mit diakritischen Zeichen "kāmasūtra", in der Harvard-Kyoto Umschrift "kAmasUtra", in der Velthuis Transkription " kaamasuutra ", in der modernen Internet Itrans Transkription "kAmasUtra".
Karmasutra, Karma Sutra, Kamasutram
Im deutschen üblich sind auch Schreibweisen wie Karmasutra und Karma Sutra. Allerdings sind diese Schreibweisen fehlerhaft.
Der Ausdruck Kamasutram ist durchaus üblich. Kamasutram wäre eine korrekte Bezeichnung für Kama Sutra. Wie man Mantra und Mantram sagen kann, so kann man auch Kamasutra und Kamasutram sagen.
Video zum Thema Kamasutra
Kamasutra ist ein Sanskritwort. Sanskrit ist die Sprache des Yoga. Hier ein Vortrag zum Thema Yoga, Meditation und Spiritualität
Kamasutra, das Lehrbuch der Liebeskunst
Eine erstmalige Übersetzung des Kamasutra vom Sanskrit ins Englische wurde im Jahr 1884 von Richard F. Burton durchgeführt, wodurch sein Inhalt auch vermehrt der westlichen Welt zugänglich wurde. Das Kamasutra bietet auf enzyklopädische Weise das in einer langen Tradition der indischen Geschichte entstandene Wissen über Liebe und Sexualität dar. In sieben Hauptteilen handelt das Werk ab, was sich auf Geschlechtsverkehr, Partnerwahl, Verhalten zur eigenen Gattin, Verhalten zu den Gattinnen anderer, Prostitution und Geheimmittel (zum Beispiel Aphrodisiaka) bezieht. Vermutlich gibt es eine Verbindung zwischen dem Kamasutra und der Tradition des Tantra, worin vielmals von einer Umwandlung von Sexualenergien gesprochen wird.
Kama als Lebenskunst im Kama Sutra
Sinnliches Genießen (Kama) stellt in der hinduistischen Tradition eines der drei Purusharthas (Lebensziele) dar. Die Entfaltung von Kama gilt im Kamasutra als Lebenskunst, die durch sein Studium erlernt werden kann. Eine detaillierte, im nüchternen und sachlich Stil geprägte Beschreibung macht dies möglich. Als Maßstab für das Stillen von Verlangen, insbesonders für die gehobene Bevölkerungsschicht, zählt hierbei die Kultur bei der Sinnesbefriedigung anstelle von maßlosen Exzessen. Das essentielle Grundprinzip im Kamasutra bezieht sich auf ein auf wechselseitigem Einverständnis beruhenden Aufeinander-Eingehen der Partner mit viel Gefühl. Ahimsa, also Aufzwingen, gar mit Gewalt, ist hierbei also Tabu. Die sattwige Sinnesbefriedigung steht zentral.
Karma Sutra und Kama Sutra
Da im Westen der Begriff Karma ziemlich bekannt ist, wird oft "Karma Sutra" oder "Karmasutra" geschrieben statt Kama Sutra. Kama ist Liebe, Erotik, Wunsch, Begierde. Karma ist Handlung, Schicksal, das Gesetz von Ursache und Wirkung. Karma Sutra bzw. Karmasutra wäre also der Leitfaden für ethisches Handlen, für Lernen vom Schicksal. Karma Sutra könnte man definieren als der Leitfaden für ein Handeln in Übereinstimmung mit dem Karma. Karmasutra könnte auch eine Art Lehrbuch sein für Aussagen, welches Karma auf welche Handlung folgt.
Allerdings existiert ein solches Karma Sutra nicht. Man könnte zwar die Bhagavad Gita als Karma Sutra, also als Leitfaden für ethisches verhaftungsloses Wirken, definieren. Aber die Bhagavad Gita wird eben als Bhagavad Gita bezeichnet und nicht als Karma Sutra.
Hinzu kommt, dass der Sutra-Stil ein ganz Spezieller Stil ist. Sutras sind Prosa, während Gitas in Gedichtform, also in Shloka-Form, geschrieben sind. So ist auch Kama Sutra nicht einfach auswendig zu lernen. Die Bhagavad Gita dagegen ist in Shloka-Versmaß geschrieben, weshalb viele spirituelle Menschen in Indien die Bhagavad Gita rezitieren können.
Aber vielleicht schreibt ja ein modernerer Yoga Meister mal ein Karma Sutra... Bhakti Sutra, Brahma Sutra, Yoga Sutra, Kama Sutra, Natya Sutra und andere Sutren gibt es ja schon...
Ähnliche Sanskrit Wörter wie Kamasutra
- Nyasana
- Dandadharana
- Devana
- Paryeshana
- Nartitavya
- Pakshatva
- Kama Shastra
- Kamashoka
- Kamatantra
- Kamatha
- Kamavant
Siehe auch
- Bhakti
- Erotik
- Herz
- Homa
- Hormonyoga
- Kamashastra
- Kama
- Yoga Sutra
- Brahma Sutra
- Sankhya Sutra
- Liebesratgeber Sanskrit
- Wahre Liebe
Literatur
- Das Yoga-Lexikon von Huchzermeyer, Wilfried
- Spirituelles Wörterbuch Sanskrit-Deutsch von Mittwede, Martin
- Carl Capeller: Sanskrit Wörterbuch, nach den Petersburger Wörterbüchern bearbeitet, Strassburg : Trübner, 1887
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- Sanskrit Wörterbuch
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