Nina Hagen: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 29. Juli 2023, 16:04 Uhr
Catherina (Nina) Hagen (*11.03.1955 Ost-Berlin) trägt den Beinamen „Godmother of Punk“. Sie ist eine deutsche Sängerin, Schauspielerin und Songschreiberin.
Sie ist bekannt für ihre aufsehenerregende Art und Weise, was sie einzigartig werden lässt. Gleichzeitig setzt sie sich für Tierrechte sowie Bürgerrechte ein. Viele soziale Projekte erfahren durch sie Unterstützung. Kritik äußert sie nicht mit vorgehaltenem Mund, verkündet ihre Meinung offen und verteidigt diese vehement. 2004 erhielt sie die „1 Live Krone“ für ihr Lebenswerk.
Leben
Catherina (Nina) Hagen ist am 11.03.1955 in Ost-Berlin zur Welt gekommen. Sie ist das einzige Kind ihrer Eltern Eva-Maria Hagen (Schauspielerin) und Hans Oliva-Hagen (Drehbuchautor). Eine Schauspielausbildung wurde ihr in der DDR verwehrt, somit entschied sie sich eine Gesangskarriere zu beginnen. 1974 verließ sie das ‚Zentrale Studio für Unterhaltungskunst‘ nach einer einjährigen Gesangsausbildung als staatlich geprüfte Schlagersängerin. Ihr Stimmumfang soll vier Oktaven umfassen.
Die Band ‚Automobil‘ entdeckte Nina Hagen und gaben ihre Erstveröffentlichung „Du hast den Farbfilm vergessen“ heraus. 1975 wechselte Nina Hagen zur Band ‚Fritzens Dampferband‘, welche sich mit ihrem Stiefvater Wolf Biermann solidarisierte. Aufgrund dieser Solidarisierung wurde Nina Hagen am 28.12.1976 ausgewiesen und sie emigrierte in den Westen. Die ‚Nina Hagen Band‘ wurde 1977 gegründet und feierte mit ihrem ersten Album ‚Nina Hagen Band‘ ihre ersten internationalen Erfolge. Dieser musikalische Zusammenschluss hielt jedoch nicht lange. In den folgenden Jahren feiert Nina Hagen viele weitere Erfolge u.a. als Solistin.
Immer wieder hat Nina Hagen mit der Drogenszenerie zu tun. Sie durchlebte verschiedene Erfahrungen durch die Einnahme diverser Drogen. Diese Erfahrungen hinterließen körperliche Spuren. Nach eigenen Aussagen (1979) ist sie wieder clean.
1980 folgte der Umzug in die USA (Malibu). Ihre Tochter Cosma Shiva Hagen bringt sie 1980 in Los Angeles zur Welt. Nina Hagen ist zu dieser Zeit mit Ferdinand Karmelk liiert. Dieser stirbt 1988 an AIDS. 1989 zieht sie nach Paris und lebt mit Franck Chevalier zusammen. Aus dieser Beziehung heraus, entsteht ihr zweites Kind Otis Chevalier-Hagen, welcher 1990 auf Ibiza zur Welt kommt. David Lynn heiratet sie 1996. (Diese Ehe scheitert 2000.)
Sie geht eine weitere Ehe 2004 mit Lucas Alexander Breinholm ein, welche ca. ein Jahr lang hielt. Der früherer Mitarbeiter Karl Lagerfelds, Sascha Lutzi, entwarf mit Nina Hagen gemeinsam eine Mode-Kollektion, welche 2004 als „Mother of Punk“ vorgestellt wurde.
In den folgenden Jahren wirkte sie in verschiedenen Fernseh-Shows und Dokumentarfilmen mit. U.a. war sie Jurymitglied bei ‚Pop-Stars‘ 2006 und 2007.
Tierschutz
Ihre Tierschutzaktion 1996, als sie mit anderen Aktivisten die Pelzmodenschau von Karl Lagerfeld in New York stürmte, machte großes Aufsehen. Weiterhin nahm sie an der Tierschutzaktion von PETA im Jahr 2000 mit anderen Prominenten (wie Paul McCartney, Brigitte Bardot usw.) teil, indem sie gegen die Tötung von indischen Kühen ihrer Haut wegen, fastete.
Spiritualität und Yoga
Aufmerksamkeit erregte Nina Hagen in Bezug auf Spiritualität insbesondere in den 80iger/ 90iger Jahren. Dieses vertiefte Interesse spiegelte sich ebenfalls in ihrer musikalischen Arbeit wieder. Sie selbst sagt, dass ihre Spiritualität mit ca. zwölf begonnen hatte, als sie sich fragte, ob es einen Gott gibt. Für sie ist das gleichzusetzen mit Yoga. Die Suche nach Gott lässt sie nicht wieder los, während ihres USA-Aufenthaltes sucht sie die „Religion, hinter der Religion“. Sie will erkunden, wie „Hinduismus, Buddhismus und Christentum zusammenfließen“. Zum Vegetarismus ist sie 1982 gekommen. 1987 erfuhr sie zum ersten Mal von Babaji und seinen Anhängern. Zu diesem Zeitpunkt reifte in ihr der Plan einer Indienreise. 1993 ist es dann soweit, sie reist mit ihrem Sohn Otis erstmals nach Indien um einige Zeit im Ashram in Haidakhan (Dorf im Vorgebirge des Himalayas) zu leben. Hier erlernte sie die Techniken des Hatha Yogas.
Nina Hagen veranstaltete 2000 in Berlin eine „Indische Nacht“ bei der sie in einem seidenen Sari barfuß mit einem ‚Berliner Ensembles‘ die Besucher mit Räucherstäbchenduft einnebelt. 2005 gab Nina Hagen ein Mantrakonzert zum 2. Berliner Yoga-Festival. Die interpretierten Mantras singt sie mit Charme und Hingabe. Die Einnahmen zahlreicher Konzerte kommen vielen sozialen Projekten auf der ganzen Welt zu gute.
„Das ganze Leben ist doch Yoga.“ sagte sie in einem Interview. Weiter erklärt sie: „Ob Schlafen oder Denken, man muss nur geduldig Lebenserfahrung sammeln, um das zu begreifen. […] Yoga ist nicht nur die Bewegung, sondern es ist das Bedürfnis eines jeden Menschen, sich körperlich und seelisch wieder daran zu erinnern, dass der menschliche Körper eigentlich göttlich ist. Und dass die Erfahrungen, die wir machen, göttlich sein können. Yoga praktizieren heißt für mich, dass ich im Schneidersitz sitze und Harmonium spiele und mich in die Lieder vertiefe. Aber Yoga praktizieren können Sie auch beim Abwaschen. Indem man dabei singt oder betet.“ Spiritualität steht für Nina Hagen gleich mit der „Sehnsucht die Wahrheit zu entdecken.“ (aus einem Interview 2005 der Berliner Zeitung mit Nina Hagen)
Nach ihrem letzten Aufenthalt im Ashram Haidakhan 2008 bricht sie körperlich zusammen. Die Ursache des Zusammenbruches konnte nicht festgestellt werden. Eine Krankheit wurde ausgeschlossen. Ca. ein Jahr später verkündete Sie, dass sie die Anhängerschaft von Haidakhan Babaji aufgegeben hat. Kurze Zeit später konvertiert sie zur evangelisch-reformatorischen Kirche.
2010 gibt Nina Hagen das Album „Jesus Personal“ aus. Auf diesem Album singt sie Gospels, Blues und Country Music.
Kritik an Nina Hagen
Thomas Nöske schrieb über Nina Hagen in seinem Buch Pop-Schamanismus (1999): „Sie redet von Ufos, kosmischen Energien, Nächstenliebe, Weisheit und Erleuchtung, doch selbst wenn man es ihr nicht glaubt, fühlt man sich doch nicht unbedingt geködert oder verladen. Selbst wenn man ihr zwei Stunden lang bei nichts anderem als beim Faxen Machen und Grimassen Schneiden zuschaut, nimmt man noch etwas mit nach Haus. (...) es gibt wenig Kunstfiguren, die so konsequent Kunstfiguren sind, außer vielleicht Warhol und Bowie, die sich indes vor lauter Konsequenz fast schon wieder in der Künstlichkeit verloren. Eigentlich muss man Nina Hagen für voll nehmen, weil für halb keine zweite Hälfte bekannt ist und sie für Nichts deutlich zu viel ist. Die Unterscheidung von Masche und Echt macht sie hinfällig.“
Dennoch bleiben auch viele Auftritte von Nina Hagen im kollektiven Gedächtnis haften. In der österreichischen Spätabend-Diskussionssendung Club 2 vom 9. August 1979 zum Thema „Was ist los mit der Jugendkultur?“ erregte Nina Hagen großes öffentliches Aufsehen, als sie vor laufender Kamera – zwar angezogen, aber explizit – verschiedene Stellungen zur weiblichen Masturbation demonstrierte. Der Moderator, der bei dieser Show nicht durchgriff, verlor seinen Job. Man bedenke allerdings die prüde Zeit und das Spiel mit Provokation der Künstler. Wenn heutzutage Eminem seinen blanken Hintern in der Stefan Raab Show auf Pro7 der Welt zeigt, erregt das niemanden mehr, außer vielleicht noch die amerikanischen Zuschauer. In den frühen 80iger Jahren simulierte Meg Ryan in dem Film ??? in einem Frühstücksrestaurant einen weiblichen Orgasmus. letztendlich wurde hier auf parodistische art und Weise dasselbe zum Ausdruck gebracht, vielleicht nicht gar so obszön. Die Anfänge der aktiveren Frauenbewegung und letztendlich Ausdruck der Freiheit der Frauen. Nina Hagen kann man nur vorwerfen das sie sich niemals hat zu einer billigen Kopie entwickelte, sonder stets sich selbst auf ihre Art und Weise treu ist.
Soloalben
Für viele ihrer Alben produzierte sie ein englischsprachiges Pendant, so ist zum Beispiel Fearless die englische Version von Angstlos. Oft sind auf diesen noch Bonustracks enthalten, sodass es keine reinen 1:1-Umsetzungen sind.
- 1982: NunSexMonkRock
- 1983: Angstlos
- 1984: Fearless
- 1985: In Ekstasy
- 1985: In Ekstase
- 1989: Nina Hagen
- 1991: Street
- 1993: Revolution Ballroom
- 1995: Freud Euch
- 1996: Beehappy
- 1999: Om Namah Shivay (Indisches Album)
- 2000: Return of the Mother
- 2002: Om Namah Shivay/1008 Indian Nights Live
- 2003: Nina Hagen Big Band Explosion
- 2006: Irgendwo auf der Welt
- 2010: Personal Jesus
- 2011: Volksbeat
Darüber hinaus hat Nina Hagen an vielen weiteren spannenden Projekten teilgenommen.
Siehe auch
- Mantras
- Yoga
- Veganismus
- Wissenschaftliche Studien Yoga
- Yoga Vidya
- Prominente
- Jogi Löw
- Ashram
- Wer bin ich
- Selbstverwirklichung
- Jesus
- Babaji
Quellen
- Top 3 der Mantra Musik
- Berliner Zeitung: Beten und Abwaschen
- Nina Hagen singt indische Mantras
- Tagesspiegel: Nina Hagen beim Yoga-Festival
- Nina Hagen Biographie
- Nina Hagen Wikipedia
Literatur
- Nina Hagen: Bekenntnisse, 2011
- Swami Sivananda, Die Kraft der Gedanken (2012)
- Swami Sivananda: Sadhana - Ein Lehrbuch mit Techniken zur spirituellen Vollkommenheit
- Kirtan Textheft
- Kirtan Notenheft (Ringbuch, A5)
- Mantra-Buch: Zauberworte für alle Lebenslagen
- Thomas Nöske: Pop-Schamanismus
- Nina Hagen, Marcel Feige: Nina Hagen: That's why the Lady is a Punk, 2002
Weblinks
- Nina Hagen: Om Namah Shivay; CD
- Großes Yoga Portal
- Yoga Urlaub
- Yoga Ferien
- Yoga Reisen
- Ayurveda Urlaub
- Retreat
Seminare
Mantras und Musik
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