Mrat lankoul: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Klassische Schriften des Yoga: Veden, Upanishaden, Smritis, Puranas und Itihasas''' | '''Klassische Schriften des Yoga: Veden, Upanishaden, Smritis, Puranas und Itihasas''' |
Aktuelle Version vom 29. Juli 2023, 16:02 Uhr
Mrat lankoul, auch Mrityu Langala Upanishad, ist eine Upanishad, die in der Oupnek'hat-Sammlung aufgeführt wird. Sie beschäftigt sich mit einem Mantra, welches den (vorzeitigen) Tod abwehren soll.
Mrat lankoul (Mrityu Langala Upanishad) mit Erläuterungen von Paul Deussen
Artikel aus "Upanishaden. Die Geheimlehre des Veda“ in der Übersetzung von Paul Deussen, herausgegeben von Peter Michel, Marix Verlag, 2. Auflage, 2007, Wiesbaden, S. 1016 - 1018.
Einleitung
Diese Upanishad beschäftigt sich mit einem jener (von Rigv. 7,59,12 an öfter vorkommenden) Mantras, welche der "Abwehr des [vorzeitigen] Todes" (Mrityujaya) dienen sollen. Zu diesem Zwecke wird hier der Spruch Taitt. Ar. 10,12 eingeschärft. Vorher geht ihm eine Formel, welche den Schluß von Taitt. Ar. 10,11 in der Atharva-Rezension bildet (oben S. 232), wonach der korrupte Text zu verbessern war. Jedes Wort des Spruches rückt, wenn es vergessen wird, die Todesstunde um einen Monat näher. - Das als Titel in der Mehrzahl der Handschriften überlieferte Mrityu Langalam "Todespflug" ist wohl daraus zu erklären, daß der Tod als Jäger seine Schlingen (Pasa) legt, indem er sie auf dem Felde unter Stoppeln und Gestrüpp versteckt; durch unseren Spruch werden diese Schlingen, wie durch einen Pflug, aufgepflügt und dadurch unschädlich gemacht. - Unsere Übersetzung folgt der Ausgabe von Col. Jacob (Indian Antiquary 16,287) unter Benutzung der von ihm mitgeteilten Variante der Burnell'schen Ausgabe.
Mrat lankoul
Om! Wir wollen den Todespflug erklären. Von diesem Todespflug-Spruche ist das Metrum Anushtubh, die Gottheit Kalagnirudra, der Dichter Vasistha; seine Verwendung ist beim Herannahen des, Yama als Gottheit habenden, Todes (lies: Yama Devata Mrityupasthane).
"Nunmehr der Yoga: meine Zunge ist Süßes redend; ich bin nicht in der Zeit, sondern bin die Zeit selbst.[1]
- Ritam satyam param Brahma
- Purusham krishnapingalam
- Urdhvalingam virupaksham; -
- Visvarupaya namo namah!
- Om, kram krim, svaha!
- (Als Recht, Wahrheit, höchstes Brahman,
- Den schwarz-und-gelben Purusha,
- Des Lingam hoch, des Aug' seltsam [rufe ich an]; -
- Dem allgestalt'gen Ehre sei!)"
Wer diesen (masc.) Mrityulangala[-Mantra] morgens, mittags und abends hersagt, der entlastet sich von Brahmanenmord, der wird aus einem Golddieb zum Nichtdieb, aus einem Lehrersbettbeflecker zum Nichtbeflecker, der wird von allen Hauptsünden und Nebensünden bald frei.
Dieser Spruch, wenn einmal hergesagt, bringt dieselbe Frucht wie achttausend Gayatris; wer ihn acht Brahmanen lehrt, erlangt die Welt Brahmans und Rudras. Wer ihn nicht mitteilt, der wird fleckig, räudig oder krank an den Nägeln. Wer ihn aber, wenn er ihm mitgeteilt wird, nicht behält, der wird blind, taub oder stumm.
Wenn der Tod herannaht, so wird innerhalb der sechs Monate vor demselben dieser Spruch vergessen; [wo nicht, so] läßt sich durch das erwähnte Hersagen dieses großen, Mrityulangala genannten Mantra der erhabene Fürst der Gerechtigkeit, Yama, begütigen.
- Om!
- Wem entschwunden das Wort Ritam,
- Der stirbt schon nach sechs Monaten;
- Nach fünf, wem auch entschwand Satyam,
- Nach vier, wem Param Brahma auch;
- Nach dreien, wem auch Purusham,
- Nach zwei'n, wem Krishnapingalam;
- Wem Urdhvalingam, nach einem,
- Virupaksham, nach diesem halb;
- Visvarupam, nach drei Tagen,
- Namo namah, sogleich darauf,
- — Namo namah, sogleich darauf.
Fußnoten
- ↑ Die im Text zunächst folgenden Worte sind wohl nur eine erklärende Glosse; sphena-(lies: syama )kapila-rupaya ist Erklärung von krishnapingalam.
Siehe auch
- Oupnek'hat
- Tod
- Yama
- Pflug
- Bark'he soukt
- Upanishad
- Veden
- Mahavakya
- Hinduismus
- Jnana Yoga
- Vedanta
- Vedanta Schulen
- Indische Philosophiesysteme
Literatur
- Kostenloses Online-Buch Upanishaden von Swami Krishananda
- Klassische Upanishaden - Die Weisheit des Yoga von Paul Deussen, 1980
- Das Kronjuwel der Unterscheidung von Shri Shankaracharya, Kommentar von Emanuel Meyer, 2002
- Swami Vivekananda, Vedanta - Der Ozean der Weisheit
- Wilfried Huchzermeyer: Die heiligen Schriften Indiens - Geschichte der Sanskrit-Literatur. (edition-sawitri.de) ISBN 3-931172-22-8
- Vedanta für Anfänger von Swami Sivananda
- Heinrich Zimmer: Philosophie und Religion Indiens, Suhrkamp, 2001
- Mylius, Klaus: Sanskrit – Deutsch. Deutsch – Sanskrit. Wörterbuch; Harrassowitz Verlag, Wiesbaden, 2005
Weblinks
- Veden aus „Göttliche Erkenntnis“ von Swami Sivananda
- Upanishaden, Artikel aus "Göttliche Erkenntnis" von Swami Sivananda
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