Der Prozess des Yoga - Kapitel 3 - Den unabhängigen Status der Dinge anerkennen: Unterschied zwischen den Versionen

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== Den unabhängigen Status der Dinge anerkennen ==
== Den unabhängigen Status der Dinge anerkennen ==
   
   
Vom Punkt der Schöpfung gehen zwei Kraftkanäle in zwei verschiedene Richtungen aus. Der eine ist der Kanal der Objekte und der andere ist der Kanal der Subjekte - oder, wie wir sagen können, der Kanal der fünf Elemente und der Dinge der Welt auf der einen Seite und der Jivas oder der individuellen Seelen auf der anderen Seite. So wie wir auf der objektiven Seite der Schöpfung die fünf Elemente - Erde, Feuer, Wasser, Luft und Äther - haben, so gibt es auf der subjektiven Seite den physischen Körper, die Sinnesorgane, die fünf Pranas, den Geist, den Intellekt und viele andere Geheimnisse, die wir in unserem eigenen Selbst entdecken können.  
Vom Punkt der Schöpfung gehen zwei Kraftkanäle in zwei verschiedene Richtungen aus. Der eine ist der Kanal der [[Objekt]]e und der andere ist der Kanal der [[Subjekt]]e - oder, wie wir sagen können, der Kanal der [[fünf Elemente]] und der Dinge der Welt auf der einen Seite und der [[Jiva]]s oder der individuellen Seelen auf der anderen Seite. So wie wir auf der objektiven Seite der Schöpfung die fünf Elemente - Erde, Feuer, Wasser, Luft und Äther - haben, so gibt es auf der subjektiven Seite den physischen Körper, die Sinnesorgane, die fünf Pranas, den Geist, den Intellekt und viele andere Geheimnisse, die wir in unserem eigenen [[Selbst]] entdecken können.  


Da nun sowohl die objektive Seite als auch die subjektive Seite aus einer einzigen Quelle hervorgegangen sind, weisen sie natürlich eine ähnliche Eigenschaft untereinander auf. Sie sind wie ein älterer und ein jüngerer Bruder, oder wir können sie Zwillinge nennen, wenn man sie als gleichzeitig entstanden betrachtet. Wenn wir wollen, können wir die objektive Welt als den älteren Bruder bezeichnen, denn die objektive Welt ist so riesig und so unverständlich und unüberschaubar für die einzelnen [[Seele]]n. Wie auch immer die [[Wahrheit]] aussehen mag, es gibt zwei Zugänge: einen äußeren und einen inneren. Die äußere ist die große Welt. Die innere ist die individuelle Seele.


Da nun sowohl die objektive Seite als auch die subjektive Seite aus einer einzigen Quelle hervorgegangen sind, weisen sie natürlich eine ähnliche Eigenschaft untereinander auf. Sie sind wie ein älterer und ein jüngerer Bruder, oder wir können sie Zwillinge nennen, wenn man sie als gleichzeitig entstanden betrachtet. Wenn wir wollen, können wir die objektive Welt als den älteren Bruder bezeichnen, denn die objektive Welt ist so riesig und so unverständlich und unüberschaubar für die einzelnen Seelen. Wie auch immer die Wahrheit aussehen mag, es gibt zwei Zugänge: einen äußeren und einen inneren. Die äußere ist die große Welt. Die innere ist die individuelle Seele.  
Wie gesagt, da beide Prinzipien, das objektive und das subjektive, von einem einzigen Elternteil ausgehen, haben sie gemeinsame Eigenschaften. Was immer die Welt als ihre wesentliche Qualität oder ihren [[Charakter]] hat, ist auch in uns als individuelle Seelen vorhanden. Und was in uns ist, ist auch in der äußeren Welt entsprechend präsent. Das ist der Grund, warum es eine Reaktion zwischen dem [[Individuum]] und dem Objekt gibt. Der Grund, warum wir in der Lage sind, die Welt zu sehen und auf die Welt zu reagieren, und warum die Objekte einen Stimulus von Reaktionen in Bezug auf unsere [[Wahrnehmung]]en hervorrufen, liegt in der Tatsache, dass es etwas Gemeinsames zwischen uns beiden gibt. Wäre die Welt unserer [[Persönlichkeit]] völlig unähnlich, könnten wir sie gar nicht sehen und wüssten nicht, dass sie überhaupt existiert. Was ist das Gemeinsame zwischen uns? Was ist der Faktor, der uns beiden gleichermaßen zugrunde liegt? Dies ist ein sehr wichtiger und entscheidender Faktor in unserer täglichen [[Erfahrung]].  


 
Es stimmt zwar, dass die Tatsache, dass wir die Welt wahrnehmen, die Möglichkeit beweist, dass es eine gemeinsame Strömung zwischen beiden gibt, aber diese gemeinsame Strömung wird in unserem Wachleben während unserer gesamten Existenz in dieser Welt nie gesehen, nie erlebt. Wir sehen und erleben die Dinge nie so, wie sie sind. Wir machen Erfahrungen einer ganz anderen Art. Wir leben in einer Welt der [[Reiz]]e. Reiz" ist ein eigenartiger Begriff, den wir verwenden, um eine Reihe von Reaktionen zu bezeichnen, die von Objekten auf der einen Seite und Subjekten auf der anderen Seite hervorgerufen werden. Es ist schwierig, ihn besser zu definieren. Eine gewisse Empfindung wird in uns durch die bloße Anwesenheit von Dingen erzeugt, und diese Empfindung ist die Wirkung des Reizes, der durch die Funktion eines bestimmten Objekts in der Welt erzeugt wird.  
Wie gesagt, da beide Prinzipien, das objektive und das subjektive, von einem einzigen Elternteil abstammen, haben sie gemeinsame Merkmale. Was immer die Welt hat  
 
als seine wesentliche Qualität oder sein Charakter ist auch in uns als individuelle Seelen vorhanden. Und was in uns ist, ist auch in der äußeren Welt entsprechend präsent. Das ist der Grund, warum es eine Reaktion zwischen dem Individuum und dem Objekt gibt. Der Grund, warum wir in der Lage sind, die Welt zu sehen und auf die Welt zu reagieren, und warum die Objekte einen Stimulus von Reaktionen in Bezug auf unsere Wahrnehmungen hervorrufen, liegt in der Tatsache, dass es etwas Gemeinsames zwischen uns beiden gibt. Wäre die Welt unserer Persönlichkeit völlig unähnlich, könnten wir sie gar nicht sehen und wüssten nicht, dass sie überhaupt existiert. Was ist das Gemeinsame zwischen uns? Was ist der Faktor, der uns beiden gleichermaßen zugrunde liegt? Dies ist ein sehr wichtiger und entscheidender Faktor in unserer täglichen Erfahrung.
 
 
Es stimmt zwar, dass die Tatsache, dass wir die Welt wahrnehmen, die Möglichkeit beweist, dass es eine gemeinsame Strömung zwischen beiden gibt, aber diese gemeinsame Strömung wird in unserem Wachleben während unserer gesamten Existenz in dieser Welt nie gesehen, nie erlebt. Wir sehen und erleben die Dinge nie so, wie sie sind. Wir machen Erfahrungen einer ganz anderen Art. Wir leben in einer Welt der Reize. Reiz" ist ein eigenartiger Begriff, den wir verwenden, um eine Reihe von Reaktionen zu bezeichnen, die von Objekten auf der einen Seite und Subjekten auf der anderen Seite hervorgerufen werden. Es ist schwierig, ihn besser zu definieren. Eine gewisse Empfindung wird in uns durch die bloße Anwesenheit von Dingen erzeugt, und diese Empfindung ist die Wirkung des Reizes, der durch die Funktion eines bestimmten Objekts in der Welt erzeugt wird.  




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Während die beiden Kanäle des Kraftausdrucks, der subjektive und der objektive, am Punkt der Schöpfung eins sind, sind sie unterschiedlich, wenn sie sich in diese beiden Kanäle verzweigen. Dies ist eine Angelegenheit für tiefe Meditation und Analyse durch jeden Schüler des Yoga. Wie ich in der vorigen Sitzung erwähnt habe, ist das Objekt, was auch immer seine Natur sein mag, ob unbelebt oder belebt, ein Inhalt unseres Bewusstseins, aufgrund dessen wir in der Lage sind, die Objekte zu sehen oder wahrzunehmen. Das gesamte Objekt ist im Bewusstsein enthalten; und aufgrund dieser Fähigkeit des Objekts, in die Aktivität unseres Bewusstseins einzutreten, beginnen wir, ein Objekt oder eine Welt außerhalb wahrzunehmen. Das ist es, was wir Reaktion nennen.  
Während die beiden Kanäle des Kraftausdrucks, der subjektive und der objektive, am Punkt der Schöpfung eins sind, sind sie unterschiedlich, wenn sie sich in diese beiden Kanäle verzweigen. Dies ist eine Angelegenheit für tiefe Meditation und Analyse durch jeden Schüler des Yoga. Wie ich in der vorigen Sitzung erwähnt habe, ist das Objekt, was auch immer seine Natur sein mag, ob unbelebt oder belebt, ein Inhalt unseres Bewusstseins, aufgrund dessen wir in der Lage sind, die Objekte zu sehen oder wahrzunehmen. Das gesamte Objekt ist im Bewusstsein enthalten; und aufgrund dieser Fähigkeit des Objekts, in die Aktivität unseres Bewusstseins einzutreten, beginnen wir, ein Objekt oder eine Welt außerhalb wahrzunehmen. Das ist es, was wir Reaktion nennen.  
 
 
Eine Analogie: Wenn Sonnenlicht auf ein Objekt fällt, wird dieses Objekt beleuchtet. Wir beginnen, ein Objekt draußen im Sonnenlicht zu sehen. Der Gegenstand ist für
 
uns sichtbar, weil die Sonnenstrahlen auf ihn fallen. Das Objekt selbst leuchtet jedoch nicht. Was leuchtet, sind die Lichtstrahlen der Sonne, die auf den Gegenstand gefallen sind. Es gibt einen Unterschied zwischen dem Licht der Sonne
 
 





Version vom 4. August 2023, 11:33 Uhr

Swami Krishnananda

Der Prozess des Yoga - Kapitel 3 - Den unabhängigen Status der Dinge anerkennen


Swami Krishnananda - Die Gesellschaft des Göttlichen Lebens, Sivananda Ashram, Rishikesh, Indien - Webseite: www.swami-krishnananda.org

© Divine Life Society

Den unabhängigen Status der Dinge anerkennen

Vom Punkt der Schöpfung gehen zwei Kraftkanäle in zwei verschiedene Richtungen aus. Der eine ist der Kanal der Objekte und der andere ist der Kanal der Subjekte - oder, wie wir sagen können, der Kanal der fünf Elemente und der Dinge der Welt auf der einen Seite und der Jivas oder der individuellen Seelen auf der anderen Seite. So wie wir auf der objektiven Seite der Schöpfung die fünf Elemente - Erde, Feuer, Wasser, Luft und Äther - haben, so gibt es auf der subjektiven Seite den physischen Körper, die Sinnesorgane, die fünf Pranas, den Geist, den Intellekt und viele andere Geheimnisse, die wir in unserem eigenen Selbst entdecken können.

Da nun sowohl die objektive Seite als auch die subjektive Seite aus einer einzigen Quelle hervorgegangen sind, weisen sie natürlich eine ähnliche Eigenschaft untereinander auf. Sie sind wie ein älterer und ein jüngerer Bruder, oder wir können sie Zwillinge nennen, wenn man sie als gleichzeitig entstanden betrachtet. Wenn wir wollen, können wir die objektive Welt als den älteren Bruder bezeichnen, denn die objektive Welt ist so riesig und so unverständlich und unüberschaubar für die einzelnen Seelen. Wie auch immer die Wahrheit aussehen mag, es gibt zwei Zugänge: einen äußeren und einen inneren. Die äußere ist die große Welt. Die innere ist die individuelle Seele.

Wie gesagt, da beide Prinzipien, das objektive und das subjektive, von einem einzigen Elternteil ausgehen, haben sie gemeinsame Eigenschaften. Was immer die Welt als ihre wesentliche Qualität oder ihren Charakter hat, ist auch in uns als individuelle Seelen vorhanden. Und was in uns ist, ist auch in der äußeren Welt entsprechend präsent. Das ist der Grund, warum es eine Reaktion zwischen dem Individuum und dem Objekt gibt. Der Grund, warum wir in der Lage sind, die Welt zu sehen und auf die Welt zu reagieren, und warum die Objekte einen Stimulus von Reaktionen in Bezug auf unsere Wahrnehmungen hervorrufen, liegt in der Tatsache, dass es etwas Gemeinsames zwischen uns beiden gibt. Wäre die Welt unserer Persönlichkeit völlig unähnlich, könnten wir sie gar nicht sehen und wüssten nicht, dass sie überhaupt existiert. Was ist das Gemeinsame zwischen uns? Was ist der Faktor, der uns beiden gleichermaßen zugrunde liegt? Dies ist ein sehr wichtiger und entscheidender Faktor in unserer täglichen Erfahrung.

Es stimmt zwar, dass die Tatsache, dass wir die Welt wahrnehmen, die Möglichkeit beweist, dass es eine gemeinsame Strömung zwischen beiden gibt, aber diese gemeinsame Strömung wird in unserem Wachleben während unserer gesamten Existenz in dieser Welt nie gesehen, nie erlebt. Wir sehen und erleben die Dinge nie so, wie sie sind. Wir machen Erfahrungen einer ganz anderen Art. Wir leben in einer Welt der Reize. Reiz" ist ein eigenartiger Begriff, den wir verwenden, um eine Reihe von Reaktionen zu bezeichnen, die von Objekten auf der einen Seite und Subjekten auf der anderen Seite hervorgerufen werden. Es ist schwierig, ihn besser zu definieren. Eine gewisse Empfindung wird in uns durch die bloße Anwesenheit von Dingen erzeugt, und diese Empfindung ist die Wirkung des Reizes, der durch die Funktion eines bestimmten Objekts in der Welt erzeugt wird.


Es gibt einen Magnetismus oder eine Kraft, die von allem in dieser Welt ausgeht. Alles ist ein Magnet. Es gibt den anorganischen Magnetismus und auch das, was als tierischer Magnetismus bekannt ist. Diese magnetische

Kraft ist nichts anderes als die Art und Weise, wie  

die Energie wird automatisch von Körpern durch ihre bloße Anwesenheit freigesetzt. Manchmal ist dieser Magnetismus sehr stark, manchmal ist er sehr schwach. Intensiver Magnetismus kann in solchen Dingen wie einem Laststein oder dem, was allgemein als Magnet bekannt ist, gesehen werden. Es ist nicht nur der Magnet, der die Kraft des Magnetismus besitzt; alles hat diese Kraft in einem gewissen Verhältnis und in einer gewissen Intensität. Das Prinzip des Feuers ist zwar in allen Gegenständen vorhanden, auch in Holz und Stein, aber bei einem Streichholz ist es in größerem Maße und mit größerer

Intensität vorhanden als bei einem Stein. Obwohl das Element der Kraft oder des Magnetismus in verschiedenen Objekten in unterschiedlichen Anteilen vorhanden ist, ist es in bestimmten Dingen, die wir Magnete nennen, stärker ausgeprägt. Das kann ein Hufeisenmagnet oder jeder andere Magnet sein.


Dieser Magnetismus ist nichts anderes als der Ruf des Objekts nach einem bestimmten Zweck. Es handelt sich nicht um eine zweckfreie Aktion oder Reaktion. Es ist eine Aufforderung des Objekts in Bezug auf andere Objekte in der Welt. Jedes Objekt ruft jedes andere Objekt zu sich - "Komm zu mir" -, so wie ein Geschwisterpaar ein anderes Geschwisterpaar aufgrund ihrer innigen Beziehung oder Blutsverwandtschaft ruft. Das ganze Universum ist eine solche magnetische Masse, die bis ins Innerste erregt ist, und ihre Kraft ist unbegreiflich. Wir wissen, was eine kleine atomare Masse an Materie als Potenzial enthält. Sie kann die ganze Welt zerstören. Wenn ein kleines Quantum Materie so viel Energie enthalten kann, dass es in der Lage ist, das Leben auf der Erde zu zerstören, wie hoch wäre dann die Gesamtenergie des gesamten Kosmos?

Diese Energie ist latent verborgen und manifestiert sich nicht immer im Außen. Sie manifestiert sich nur, wenn das Bewusstsein zu seinem Status des Selbstbewusstseins aufsteigt. Je mehr wir in unserem umfassenden Bewusstsein aufsteigen, desto mehr befinden wir uns in einem   Position, um Energie aus uns freizusetzen. Von Yogis wird angenommen, dass sie sehr mächtig sind. Die Macht kommt nicht durch den Besitz von Instrumenten oder Geräten in ihren Händen, sondern durch die Manifestation dieser starken Kraft in ihnen selbst - die magnetische Energie, die jeder hat, die sich aber nur unter bestimmten Umständen manifestiert.


Was ich damit sagen will, ist, dass das gesamte Universum eine Masse von Energie und Kraft ist, was darauf hinweist, dass die Objekte der Welt in enger Beziehung zueinander stehen. Diese Beziehung der Objekte untereinander ist die Ursache für die Freisetzung von Energie oder Magnetismus in den Dingen. Es handelt sich um eine Anziehungskraft oder einen Druck, den die Objekte aufgrund der Anwesenheit von etwas anderem, das außerhalb von ihnen liegt, verspüren.


Jeder von uns hier strahlt eine solche Anziehungskraft aus. Wir haben eine Aura um uns herum. Jeder Mensch hat eine Aura, die sich bei Personen mit niedrigem Druck nur schwach manifestiert, die sich aber bei Personen mit hohem Druck in hoher Potenz entfaltet. Dieser hohe oder niedrige Druck der Individualität ist das Ergebnis der proportionalen Freisetzung der Bewusstseinskraft in sich selbst durch eine besondere Kunst oder Technik, die wir als Yoga kennen.


Was wir Yoga nennen, ist nichts anderes als der Prozess der Freisetzung dieser Bewusstseinskraft in uns selbst. Diese immense universelle magnetische Kraft, die in jeder Person und jedem Objekt verborgen, latent und potent ist, wird durch einen eigentümlichen, unheimlichen, verschleierten, unbekannten Prozess freigesetzt. Dieser Prozess ist nichts anderes als die Rückkehr des Bewusstseins in seinen ursprünglichen Zustand, in dem es sich befand, als es sich primär manifestierte oder vom Punkt der Schöpfung freigesetzt wurde. Von den Jivas könnte man sagen, dass sie sich in einem bestimmten

Zustand befanden, als sie sich ursprünglich im

Schöpfungspunkt befanden. Die Dinge an sich sind  

anders als die Dinge, wie sie in Beziehung zu anderen Dingen und anderen Personen stehen. Dies ist der Unterschied, den ich in unserer ersten Sitzung zwischen der ethischen oder sozialen Beziehung und der primären oder wissenschaftlichen Beziehung gemacht habe. Wir kommen erneut auf diesen Punkt als wichtiges Diskussionsthema zu sprechen.


Die Dinge an sich sind schwer wahrzunehmen, und die Dinge, wie sie wahrgenommen werden, unterscheiden sich von den Dingen, wie sie wirklich sind. Wir haben diese Unterscheidung in der gemeinsamen Erfahrung zwischen Personen, menschlichen Wesen, gesehen. Eine Person selbst, unabhängig, wie sie individuell ist, wenn sie allein in ihrem Zimmer ist, ist anders als eine Person, die in der Öffentlichkeit oder in der Gesellschaft erscheint. Wenn wir uns in der Öffentlichkeit oder in der äußeren Atmosphäre der Gesellschaft befinden, verhalten wir uns anders, als wenn wir uns unabhängig verhalten. Wenn wir ganz allein sind, unbekannt, ungesehen und unbeobachtet, denken und fühlen wir anders, als wenn wir uns in der Öffentlichkeit zeigen, und zwar aus Gründen, die jeder kennt. Dieses Gesetz gilt vielleicht für alles, für jeden Gegenstand auf der Welt. Das Ding an sich - die Sache an sich, der Gegenstand an sich, die Person an sich - ist anders und schwieriger zu erforschen als derselbe Gegenstand oder dieselbe Person im Verhältnis zu anderen Personen und Dingen.


Wenn sich ein Mensch in der Gegenwart eines Objekts befindet, entsteht eine neue Atmosphäre. Wenn wir uns in einer Versammlung oder einem Parlament, in einer Gesellschaft von Personen oder Körpern befinden, schaffen wir eine Atmosphäre, die sich ein wenig von der Atmosphäre unterscheidet, die wir in uns selbst haben. Der Grund dafür ist, dass es eine gegenseitige Reaktion zwischen uns und den anderen Personen oder Objekten draußen in der Öffentlichkeit gibt, während es eine solche Reaktion nicht gibt  

wenn wir allein sind. Diese Reaktion ist die Ursache für unser Vergnügen und unseren Schmerz. Der Reiz, der von den Objekten ausgeht, stört unser Denken, und wir beginnen, nicht unabhängig, sondern in Bezug auf die Beziehung zu denken, die wir bereits mit den anderen Personen und Objekten außerhalb hergestellt haben. Daher haben wir eine voreingenommene Sicht der Dinge aufgrund der individuellen Position, die wir in der Gesellschaft einnehmen. Die Praxis des Yoga wird schwierig, weil wir nicht in der Lage sind, die kosmische Beziehung, in der wir stehen, zu verstehen, die sich von der individuellen oder sozialen Beziehung unterscheidet, in der wir normalerweise im täglichen Leben stehen.


Während die beiden Kanäle des Kraftausdrucks, der subjektive und der objektive, am Punkt der Schöpfung eins sind, sind sie unterschiedlich, wenn sie sich in diese beiden Kanäle verzweigen. Dies ist eine Angelegenheit für tiefe Meditation und Analyse durch jeden Schüler des Yoga. Wie ich in der vorigen Sitzung erwähnt habe, ist das Objekt, was auch immer seine Natur sein mag, ob unbelebt oder belebt, ein Inhalt unseres Bewusstseins, aufgrund dessen wir in der Lage sind, die Objekte zu sehen oder wahrzunehmen. Das gesamte Objekt ist im Bewusstsein enthalten; und aufgrund dieser Fähigkeit des Objekts, in die Aktivität unseres Bewusstseins einzutreten, beginnen wir, ein Objekt oder eine Welt außerhalb wahrzunehmen. Das ist es, was wir Reaktion nennen.


Eine Analogie: Wenn Sonnenlicht auf ein Objekt fällt, wird dieses Objekt beleuchtet. Wir beginnen, ein Objekt draußen im Sonnenlicht zu sehen. Der Gegenstand ist für

uns sichtbar, weil die Sonnenstrahlen auf ihn fallen. Das Objekt selbst leuchtet jedoch nicht. Was leuchtet, sind die Lichtstrahlen der Sonne, die auf den Gegenstand gefallen sind. Es gibt einen Unterschied zwischen dem Licht der Sonne



© Divine Life Society

Siehe auch


Literatur


Seminare

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