Monotheismus: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 29. Juli 2023, 16:02 Uhr

Als Monotheismus wird der Glaube an den einen einzigen Gott bezeichnet.

Glaube an einen Gott.

Monotheismus

Mono heißt eins, Theos ist Gott. So gibt es die Theologie, die Wissenschaft von Gott, die Theosophie, die Weisheit von Gott und Monotheismus ist eben der Glaube an einen Gott. Im engen Sinne sind Judentum, Christentum und Islam die wichtigsten monotheistischen Religionen. Aber auch andere Religionen wie zum Beispiel weite Strömungen im Hinduismus gehen von einem einzigen Göttlichen aus, das sich aber in vielen verschiedenen Namen und Formen zeigt. Was in den sogenannten polytheistischen Religionen die Götter sind, das sind in den monotheistischen Religionen oft die Engel, die Heiligen oder die Namen des einzigen Gottes. Oft ist Monotheismus begleitet von einem Ausschließlichkeitsanspruch, Absolutheitsanspruch, der immer wieder auch zu Religionskriegen, Zwangsbekehrung und Unterdrückung Andersgläubiger geführt hat. Das trifft insbesondere auf Christentum und Islam, nicht dagegen auf das Judentum zu.

Wirklichkeit manifestiert sich auf verschiedene Weisen

Brahma, Vishnu und Shiva.

In einem weiteren Sinn wird man feststellen, dass letztlich die meisten Religionen von einer allumfassenden Wirklichkeit ausgehen. Zum Beispiel wird Hinduismus gerne als Polytheismus bezeichnet. Man spricht manchmal davon, dass es 50 000 000 Götter gibt. Die werden natürlich nicht einzeln genannt. Die meisten Strömungen des Hinduismus gehen davon aus, dass es eine allumfassende Wirklichkeit gibt. Diese Wirklichkeit manifestiert sich auf verschiedene Weisen und die können wir verkörpert in den verschiedenen Göttern sehen. Die monotheistischen Religionen kennen oft Engel, die für einzelne Funktionen verantwortlich sind, was in den polytheistischen Religionen die Götter sind. So gibt es zum Beispiel in der Yoga Vedanta Richtung eine allumfassende Wirklichkeit, die Brahman genannt wird. Diese Wirklichkeit kann sich auf verschiedene Weisen offenbaren, zum Beispiel als Brahma, Vishnu, Shiva, Lakshmi, Durga, Sarasvati. Dann gibt es Lichtwesen, Devatas, die für verschiedene Funktionen im Universum verantwortlich sind. Zum Beispiel Indra, Varuna, Agni, die Maruds, Ashwins und viele andere. Die kann man als Götter oder einfach als Lichtwesen, Feinstoffwesen bezeichnen.

Alleiniger Vertretungsanspruch

Ein Problem mit vielen der Religionen des sogenannten Monotheismus ist, dass sie einen alleinigen Vertretungsanspruch haben. Sie sagen, nur durch diese Religion kommen wir zum Heil. Beim Judentum war das noch nicht so. Judentum hat keinen Ausschließlichkeitsanspruch. Aber im Christentum wird manchmal gesagt, nur Christen kommen zum Heil. Es gab mindestens eine Phase vom 16. bis Mitte des 20. Jahrhunderts, wo es hieß, nur die evangelischen kommen zum Heil, sagten die Evangelischen. Die Katholiken hatten angenommen, dass die Evangelischen alle in die Hölle kommen. Und auf dem Gebiet der Evangelischen gibt es wieder die Reformierten, die Lutheranen und noch andere. Es gab sogar eine Weile, da haben die Lutheraner gemeint, nur sie kommen zum Heil und die Reformierten nicht. Oder in Amerika gibt es jede Menge von Untergruppierung von Christen. Und dort gibt es manche, die sagen, nur unsere Anhänger kommen zum Heil und alle anderen kommen in die Hölle. Auf der Basis des Monotheismus sind dann auch Religionskriege entstanden. Wenn man annimmt, dass nur Menschen meiner Religion zum Heil kommen, will man natürlich, dass alle Menschen zum Heil kommen. Also muss man natürlich alle dazu bringen, andere landen in der Hölle. Weil Religionen des Monotheismus häufig diesen Alleinvertretungsanspruch hatten, zum Teil auch noch haben, erklärt sich ihre große Gewalttätigkeit. Glücklicherweise ist es heutzutage so, dass die meisten Religionen des Monotheismus, mindestens in ihren bekannten, populäreren Ausprägungen nicht mehr diese Gewalttätigkeit haben. Und anders als viele glauben, ist auch der Islam nicht so gewalttätig. Sondern die höchsten Würdenträger, Gelehrten des Islams haben gesagt, es gibt verschiedene Weisen zum Heil zu kommen und es gibt nicht nur einen. Dummerweise haben die Fanatiker oft die größere Publikumswirksamkeit.

Gott offenbart sich auf verschiedene Weisen

Es wäre zu wünschen, dass zum Beispiel bei den Katholiken diese Überzeugung des zweiten Vatikanums, das es eben unterschiedliche Weise zum Heil zu kommen, sich durchsetzt, dass innerhalb der evangelischen Theologie die Strömungen sich durchsetzen, die sagen, Gott hat sich auf verschiedene Weisen offenbart. Und ebenso ist es zu wünschen, dass die Shiiten und Suniten sich gegenseitig als unterschiedliche Wege zur Wahrheit respektieren und auch die anderen Religionen respektieren können. Und es wäre auch wünschenswert, dass die sogenannten abrahamitischen Religionen Judentum, Christentum, Islam auch die anderen Religionen anerkennen und respektieren können, wie Hinduismus, Buddhismus, Taoismus, Konfuzianismus, Shintuismus und die verschiedenen schamanistischen Religionen. Yogameister haben gerne gesagt: Namen sind viele, aber Gott ist eins. Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst. Wege sind viele, aber Wahrheit ist eins. Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst. Mein Name Sukadev von www.yoga-vidya.de. Willst du etwas ergänzen zum Thema Monotheismus, schicke eine E-Mail an wiki@yoga-vidya.de.

Video Monotheismus

Kurzes Vortragsvideo über Monotheismus :

Autor/Sprecher: Sukadev Bretz, Seminarleiter zu Kundalini Yoga und Chakras.

Monotheismus Audio Vortrag

Hier die Audiospur des oberen Videos zu Monotheismus :

Siehe auch

Seminare

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