Marman: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 25. März 2014, 13:58 Uhr
Marman (Sanskrit: मर्मन् marman n., Nom. Sg. मर्म marma) ist eine offene Stelle, ein verletzlicher Punkt oder auch ein lebenswichtiges Organ, Gelenk bzw. ein Schwachpunkt (wunder Punkt). Im Ayurveda bezeichnet Marman spezielle Energiepunkte im Körper, die durch Massage oder Berührung aktiviert werden können und deren Verletzung lebensbedrohlich sein kann.
Marmapunkte im Ayurveda
Schon in den meisten alten Ayurveda Schriften wurde die Lehre der Marmapunkte erwähnt. Jedoch war es Sushruta Muni, ein Chirurg des 6. Jahrhunderts v. Chr., der die Marmapunkte untersuchte und wissenschaftlich beschrieb. Ihm wird die Sushruta Samhita zugeschrieben, eine der wichtigsten Schriften des Ayurveda. Die Sushruta Samhita ist eine Schrift in Sanskrit mit 184 Kapiteln u. a. auch über verschiedene chirurgische Techniken.
Sushruta Muni über die Marmapunkte
Sushruta Muni studierte die Marmapunkte hauptsächlich unter dem Aspekt, welche Auswirkungen zu beobachten sind, wenn sich diese Vitalpunkte Verletzungen zugezogen haben. Erst später wurde ihr Nutzen in der Ayurveda Therapie entdeckt und angewendet.
So beschreibt Sushruta Muni zum Beispiel, dass die Verletzung von 19 bestimmten Marmapunkten zum sofortigen Tod führt. Bei einer Verletzung von 8 Marmapunkten kommt es zu extremen Schmerzen. Werden 33 bestimmte Marmapunkte verletzt, folgen lebensbedrohliche Situationen und die Verletzungen sind nur schwer wieder zu heilen. Weitere Folgen bei Verletzung der Marmapunkte können Invalidität und Behinderung sein.
107 Marmapunkte
Es werden 107 Marmapunkte beschrieben. Diese Energiepunkte befinden sich nicht auf der Haut, sondern innerhalb des Körpers. Sie markieren Verbindungsstellen von z. B. Knochen, Sehnen und Muskeln. Marmapunkte befinden sich dort, wo sich die Nadis (Energiekanäle) bündeln.
In der Ayurveda Therapie können die Marmapunkte mit Hilfe der an der Haut befindlichen Reflexpunkte beeinflusst werden. Das Wissen um die Marmapunkte ist für die Ayurveda Massage Therapeuten (Abhyanga, Marma Massage) äußerst wichtig. Denn mit Hilfe ihrer Anwendung können die Doshas und Subdoshas, sie Shrotas (Körperkanäle) sowie die Chakras (Energiezentren) wieder in Harmonie gebracht werden.
Es befinden sich zum Beispiel:
- 37 Marmapunkte an Kopf und Nacken
- 14 Marmapunkte auf dem Rücken
- 22 Marmapunkte an Armen, Händen, Beinen und Füssen
- 27 Marmapunkte an Sehnen und Bändern (Snayu Marmas)
- 20 Marmapunkte an Gelenken (Sandhi Marmas)
- 11 Marmapunkte der Muskulatur (Mamsa Marmas)
- 8 Marmapunkte der Knochen (Asthi Marmas)
Anguli - das Größenmaß der Marmapunkte
Die Größe der Marmapunkte wird in den alten Texten in Anguli angegeben. Anguli bezieht sich auf den Durchmesser der Marmas, wobei jedoch Anguli keine exakte Norm angibt, sondern ein individuelles Maß darstellt, das bei jeder Person individuell ausfällt. Die Berechnung des individuellen Anguli erfolgt, indem man die Breite beider Hände (ohne die Daumen) der Person misst. Diese Zahl wird durch 8 geteilt und ergibt so das individuelle Anguli.
Siehe auch
- Ayurveda Marma Massage
- Marma Punkte
- Marma
- Ayurveda
- Ayurveda Medizin
- Ayurveda Ernährung
- Ayurveda Geschichte
- Ayurveda Konstitutionslehre
- Abhyanga
- Panchakarma
- Shirodhara
- Ayurveda Therapie
- Ayurveda Physiologie
- Ayurveda Philosophie
- Ayurveda Heilmittelkunde (Pharmakologie)
- Wissenschaftliche Studien Ayurveda
Literatur
- Klassische Ayurveda Massage
- Das neue große Ayurveda Praxis Handbuch von Rhyner
- Das große Ayurveda-Heilbuch von Dr. Vasant Lad
- Vedische Kochkunst
- Selbstheilung mit Ayurveda: Das Standardwerk der indischen Heilkunde von Dr. Vasant Lad
- Dr. Rhyner, Europäischer Ayurveda-Pionier und Autor umfangreicher und fundierter Ayurveda-Literatur
- Das große Ayurveda Handbuch von Maya Tiwari
- Kirtikar, K. R., Basu, B. D., Indian Medicinal Plants, Vol II (1988)
- Lad, Vasant und Frawley, David, Die Ayurveda Pflanzen-Heilkunde (2011)
- Nadkarni, K. M., Indian Materia Medica, Vol. I (1982)
- Patnaik, Naveen, The Garden of Life (1993)
- Ranade, Subhash, Ayurveda - Wesen und Methodik (2004)
- Stapelfeldt, Elmar und Gupta , Shive Narain, Praxis Ayurveda-Medizin: kaya-cikitsa. Therapiekonzepte für Innere Erkrankungen (2013)
- The Useful Plants of India, Publications and Informations Directorate (1986)
- Warrier, P. K., Nambiar, V. P., Ramankutty, C., Indian Medicinal Plants (1996)
Weblinks
- Wichtige Zutaten der ayurvedischen Küche
- Umfangreiche Portalseite zum Ayurveda
- Übersicht der Gewürze
- Ayurveda Community
- Ayurveda Blog
- Ayurveda Podcast
- Ayurveda Kuren
- Was ist Ayurveda? – Artikel von Sukadev Bretz
- Ayurveda Kongress bei Yoga Vidya: 13.-15. Juni 2014
- Der Ayurveda Berufsverband – Zweigverband des BYVG
- Ayurvedische Rezepte
- Videos zu den verschiedenen Ayurveda Massagen
- Vegetarismus Infos
- Kurze Einführung in die Yoga-Ernährung
- AYUSH Datenbank der medizinischen Pflanzen, die im Ayurveda verwendet werden
- An International Quarterly Journal of Research in Ayurveda
- Namah - Journal of New Approaches to Medicine and Health
- Unique Journal of Ayurvedic and Herbal Medicines
- Einige Kräuter und ihre Heilwirkung
- ayurvedische Kräuter mit Bildern
- Kräuter-Datenbank
Seminare
- Ayurveda Kräuterberater Ausbildung
- Ayurveda Kongress 13.-15.Juni 2014
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