Vinaya Pitaka
Vinaya Pitaka (Pali und Sanskrit: विनयपिटक vinayapiṭaka n.) wörtl.: "Korb (Pitaka) der Ordensregeln (Vinaya)", ein Teil des Tripitaka bzw. Pali-Kanons.
Der Vinaya pitaka ist derjenige Teil der als Pali-Kanon bekannten frühbuddhistischen Texte des Theravada-Buddhismus, der sich ausführlich mit den Ordensregeln der buddhistischen Mönche (Bhikkhu) und Nonnen (Bhikkhuni) befasst.
Ursprünge des Vinaya Pitaka
Das Vinaya Pitaka ist eine buddhistische Schrift und eine der drei Teile, die den Tripitaka bilden. Sein Hauptthema sind die klösterlichen Regeln für Mönche und Nonnen. Der Name Vinaya Pitaka (Vinayapitaka) ist der gleiche in Pali, Sanskrit und anderen Dialekten, die von frühen Buddhisten in Indien benutzt wurden, und bedeutet Korb der Disziplin. Allerdings sind im Laufe der Zeit zahlreiche Versionen des Vinaya Pitaka verloren gegangen, und lediglich sechs Varianten haben es bis in die heutige Zeit geschafft.
Jede Schule behauptet in ihrer Tradition, dass ihre eigene Version des Vinaya beim Ersten Buddhistischen Konzil erfasst wurde, gleich nach Buddhas Tod, und von Upali (dem ältesten damals lebende Anhänger Buddhas) rezitiert wurde, mit leichten späteren Zusätzen. Wenn sich Versionen gewaltig unterscheiden, nehmen Gelehrte diese Behauptungen nicht wörtlich. Allerdings, da die unterschiedlichen Versionen sich ziemlich ähneln, betrachten die meisten Gelehrten den Großteil der Vinaya Pitaka als angemessen früh entstanden, bzw. noch vor der Trennung der Schulen.
Inhalte des Vinaya Pitaka
In der Pali Version des Patimokkha (Liste der Klosterregeln und Teil des Vinaya Pitaka) beinhaltet der Verhaltenskodex für buddhistisches Klosterleben 227 wichtige Regeln für Bhikkhus (Sanskrit, voll ordinierter männlicher Angehöriger des buddhistischen Klosterordens) und 311 wichtige Regeln für Bhikkhunis (Sanskrit, voll ordinierte weibliche Angehörige des buddhistischen Klosterordens).
Der Vibhanga Teil des Vinaya Pitaka beinhaltet einen Kommentar zu den Regeln, ihre ausführliche Erläuterung, sowie die Entstehungsgeschichte jeder Regel.
Die Khandhaka/Skandhaka Teile legen einige zusätzliche Regeln fest, zusammengefasst nach Themen, ebenfalls mit ihren Entstehungsgeschichten.
Buddha nannte seine Belehrungen "Dhamma-Vinaya", dadurch betonte er beide Aspekte, die philosophischen Unterweisungen des Buddhismus und das Kultivieren der Tugend, die diese Philosophie untermauert.
In der zusammengestellten chinesischen Version der Schriften bekommt Vinaya eine breiter gefasste Bedeutung. Sie schließt alle vier oben aufgeführten chinesischen Vinaya Teile mit ein, sowie Teile aus anderen, nicht anerkannten Quellen der Vinaya Literatur, Vinaya für Laien und Vinaya für Bodhisattvas.
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